Seit gestern ist Teichkind Duckmar im Starterlager angekommen. Teammanager Jörn Schaar merkte dazu etwas ratlos an: „Die neue Taktik des Trainerstabs ist natürlich etwas unbefriedigend für mich und auch für die Fans, aber wir müssen uns Jaques‘ Entscheidung beugen – er entscheidet.“
Insider sind der festen Meinung, dass sich Cheftrainer Jaques (hier ein Archivfoto) die Niederlage im vergangenen Jahr der „Embedded Blogger“-Strategie zuschrieb. Im vergangenen Jahr wurden die Vorgänge in Jörn Schaars feinem Trainingslager (übrigens benannt nach seinem Gründer Prof. Dr. Bernd Trainingslager) sehr detailliert und mit wunderbarer Regelmäßigkeit beleuchtet. Jaques, der für Interviews ebensowenig zur Verfügung stand, wie Vollgummi-Athlet Teichkind Duckmar, soll nach dem Rennen wütend gequakt haben, dass ihm die Journallie bei der Vorbereitung auf den Renntag mehr als jemals zu vor auf den Hartgummi-Saque gegangen sei und dass die Niederlage allein der viel zu detaillierten Berichterstattung über die Trainingsmethoden geschuldet sei.
„Das ist natürlich eine starke Anschuldigung“, sagte uns Bernd Teichklopfer vom Bundesverband der Entenrennsport-Journalisten. „Aber letztlich muss das zurückgewiesen werden, weil die Berichterstattung zwar nah dran war, aber niemals direkt Trainingsmethoden öffentlich gemacht hat. Viel mehr haben die Athleten im vergangenen Jahr zum teil extra Übungen unterbrochen, um für die Bilder zu posieren. Etwas das, mit Verlaub gesagt, auch international eher unüblich ist. Aber im Sinne einer guten Zusammenarbeit – auch und gerade in der Zukunft der Enten-Rennsport-Berichterstattung – haben wir uns diesem Diktat gebeugt.“
Bevor sich Teichklopfer bei dem Interview weiter in Rage reden konnte, haben wir das Gespräch höflich mit dem Hinweis auf die ablaufende Parkuhr beendet. Die Hintergründe für die restriktive Politik die Berichterstattung über das Trainingslager im schleswig-holsteinischen Hochland werden wohl für immer im Dunkeln bleiben.
Unterdessen hat Teichkind Duckmar nahezu inkognito das Starterlager erreicht:
Abgekämpft sieht Teichkind Duckmar aus. Tiefe Augenringe haben sich in das früher so unbekümmerte Gesicht dieser hochtalentierten Gummiente eingegraben. Und doch scheint hinter dieser erschöpften, phtalatfreien PVC-Hülle eine Art Feuer zu glimmen, ein Feuer das selbst die doch recht kühle Kieler Förde nicht zu löschen vermag, wenn heute um 14 Uhr der Startschuss für das 5. Kieler Entenrennen fällt.
In der Zwischenzeit erreicht die Diskussion um die „Embedded Blogger“ in Jörn Schaars feinem Trainingslager eine neue Dimenson: Von Beleidigungen, Schlafentzug, regelmäßigen Kopfnüssen und unbezahlten Überstunden ist die Rede. Spekulation? Gefährliches Halbwissen? Wir sprechen mit jemandem, der es wissen muss:
Hermann B. (Name geändert) hat vor einigen Jahren unter Jaques trainiert und plaudert nun aus dem Nähkästchen:
[audio:https://bilder.joernschaar.de/entenrennen2010/interview.mp3]Da haben wir es. Möge sich die geneigte Leserschaft selbst ein Bild machen von den dort angesprochenen Trainingsmethoden von Ententrainer Jaques.
Der selbst stand für ein Interview nicht zur Verfügung. „Isch ‚abe keine Zeit für diesö ‚altlosen Anschüldigüngön. Ünd jetz aus die Weg. Touts vit!“, quakte er ebenso verärgert wie unhöflich, als er sich seinen Weg durch die Beine des Reporters bahnte. „Wir wollen Antworten!“, rief man ihm noch nach, aber Jaques hatte offenkundig beschlossen, das zu ignorieren.
Wir werden auf alle Fälle an dem Thema dran bleiben, weiter recherchieren und berichten. Wir lassen uns nicht klein kriegen vom Pressediktat eines abgehalfterten Gummienten-Trainers, der im internationalen Enten-Rennzirkus wegen seines bislang unbewältigten Aggressionsproblems und fragwürdiger Trainingsmethoden ohnehin in Verruf geraten ist! Hier soll keine schmutzige Wäsche gewaschen werden und wir werden sicher auch nicht im Müll wühlen, bis Jaques über irgendeine Verfehlung stolpert; auf dieses Niveau begeben wir uns nicht herab. Wir werden sachlich berichten und so versuchen, die Beweggründe zu verstehen, die letztlich dazu geführt haben, dass wir, die Presse, von unserem eigentlichen Auftrag der Meinungsbildung abgehalten worden sind.
Aber dies erst nach dem heutigen Entenrennen. Es geht zunächst um das große Ganze, um den guten Zweck und letztlich darum, genug Spendengeld für den mobilen Brutkasten der Berufsfeuerwehr Kiel zusammen zu bekommen. Heute um 14 Uhr fällt der Startschuss an der Kiellinie und dann wird sich ohnehin zeigen, ob sich die Trainingsmethoden von Jaques ausgezahlt haben oder ob er letztlich ausgezählt wird…
Grandios!
(Leider habe ich das Rennen verpasst. Wie ist es denn ausgegangen?)
Steht alles im neuesten Blogeintrag „5. Kieler Entenrennen: Bilder vom Rennen„. 🙂