Schon seitdem der Kollege S. und meine Wenigkeit das erste mal die Golfpunk in Händen hielten, sprechen wir davon, die Golfpunktour spielen zu wollen. Das scheiterte zunächst an der fehlenden Platzreife, was mich ja aber nicht abhielt, zumindest mal hinzufahren, und im Jahr darauf an fehlender Zeit zu den Turnierterminen.
Deswegen haben wir in diesem Jahr sehr früh Nägel mit Köpfen gemacht und uns früh zu unserem ersten Tour-Event angemeldet. Der GC am Hockenberg in Hittfeld sollte es sein. Kurz nach der Anmeldung wurde uns von unabhängiger Seite (Hcp 16,5) zugetragen, dass der Platz eine echte Herausforderung sei, bei der man sich nicht so leicht unterspielen könne.
Das ganze Ding war generalstabsmäßig geplant: Getränke, Rundenverpflegung, Frühstück, Sonnencreme und jeweils 20 zusätzliche Bälle, nur so zur Sicherheit. Wir waren recht früh da, so gegen zehn, meldeten uns bei der Turnierleitung und begannen den Tag mit ein paar Holsten zur Einstimmung. Danach spielten wir uns auf der Driving Range ein und statteten dem Übungsgrün einen Besuch ab. Dort trafen wir auch gleich unsere Flightpartner Karin und André.
Das war wirklich super mit den beiden. Schon gleich in den ersten paar Minuten war sofort klar, dass es ein sehr guter Golftag werden würde: So sympathische und entspannte Mitspieler hatten wir schon lange nicht mehr. Auch sonst ging es auf der Tour sehr entspannt zu und wir hatten eine Menge Spaß. Wie die offiziellen Fotos belegen, hatten wohl nicht nur wir wahnsinnigen Spaß.
Der Platz war tatsächlich eine Herausforderung. Hügelig, eng, Bunker, Wasser, Bäume, Büsche – das ganze Programm. Die Grüns waren mit uns allen sehr ungnädig, nicht ein glücklicher Putt ist gefallen. Entweder lippte der Ball aus oder er blieb kurz vor dem Loch liegen. Gut, das hat mich nicht besonders gestört, denn bis zum Putten bin ich selten gekommen. Mein spiel war einmal mehr komplett unterirdisch, aber dazu später mehr.
Rechts stehen Kollege S. und ich am Abschlag der „Nearest to the Pin“-Sonderwertung an Loch 5: 138 m bis zur Grünkante und 134 davon führen über einen See. Eigentlich war es ja schon Quatsch, da überhaupt an den Abschlag zu gehen, aber probieren wollte ich es doch. Zumindest mein zweiter Ball flog fast über den Teich. Drei Meter vor dem Ufer platschte das Ding ins Wasser. War aber zu dem Zeitpunkt auch schon fast egal.
Ich hatte es ja unmittelbar nach dem Turnier schon angekündigt: Über mein Ergebnis breiten wir den Mantel des Schweigens. Nach reiflicher Überlegung (und weil ich ja nun schon einige Andeutungen gemacht habe) werde ich aber doch darüber sprechen.
Ich war kacke. Die Eisen sind alle nur sehr bedingt geflogen, was dazu führte, dass ich die meisten Schläge mit dem Eisen 9 angegangen bin. Auf einem Kurzplatz mag das eine gute Idee sein, aber nicht am Hockenberg. Zumal mir ja ohnehin bei allen Schlägern deutlich die Länge fehlt. Aber ich habe alle 18 Löcher gespielt und nur drei oder vie Bälle verloren. Ist ja auch kein Wunder, denn wirklich weit weg waren die Bälle ja nie von der Stelle weg, von der ich gespielt hatte. Das Ergebnis: 12 gestrichene Löcher. Aber wenigstens habe ich auf den restlichen Löchern konsequent gescort und sogar einmal die Ehre erkämpft. Reichte natürlich hinten und vorne nicht:
Damit ist definitiv klar, dass ich meine hoch gesteckten Ziele für das Golfjahr 2009 nicht halten kann. Mit der derzeitigen Leistung ist jede Turnieranmeldung rausgeworfenes Geld, das ich besser endlich mal in Prostunden investieren werde. Hatte ich ja auch noch nicht und wenn uns dieses Event der Golfpunktour eines gelehrt hat, dann dass der autodidaktische Ansatz nicht bei allen funktioniert.
Und so sportlich frustrierend der Tag auch war, so angenehm waren doch die Spielpartner, das Wetter und das ganze Turnier. Ein bisschen schade war natürlich, dass die angepeilte Party nach dem Spiel schon kurz nach der Siegerehrung wieder zu Ende war. Aber auch darauf waren wir vorbereitet und haben auf dem Parkplatz weitergefeiert, was bei den Abreisenden zum Teil für hysterischen Beifall sorgte.
Zwei unserer Gäste sorgten dann auch gleich noch für den Spruch des Tages. Der Bruttosieger des Tages sah mich später beim Bier völlig entgeistert an und staunte: „Ich hab noch nie jemanden getroffen, der in einem Turnier nur 6 Nettopunkte gespielt hat.“ Danke auch.
Gegen Mitternacht haben wir den Spaß mangels weiterer Getränke beendet und krochen in unsere Kojen. Wach werden war dann wieder sehr angenehm. Morgens um acht vom Geräusch eines Drivers vom etwa 50 m entfernten 14. Abschlag geweckt zu werden ist einfach sowas von Golfpunk, besser geht’s glaube ich nicht.
Hübscher Camper…
Und da sieht man das gute Stück ja nur teilweise. In groß ist er noch viel toller.
Hallo Jörn, ich habe diese demütigende Rabbit-Golfphase schon hinter mir, lass dich trösten, dass 6 Nettopunkte besser sind als null, der aufgeblasene Arsch von Bruttosieger hat auch einmal klein begonnen…
Gutes Spiel!
Servus aus Wien
Ich mache mir da auch keinen besonderen Kopf deswegen. Ich werde die Kurve schon noch kriegen und so lange es trotz schlechtem Spiel immernoch Spaß macht, ist doch alles super. 🙂