Was die re:publica angeht, bin ich zwar eher ein Late Adopter, aber mit inzwischen immerhin fünf Besuchen in den vergangenen sechs Jahren maße ich mir doch ein wenig Erfahrung an. Deswegen an dieser Stelle meine kommentierte Packliste für Hard- und Software:
Hardware:
- Ladekabel für alle Devices
Fast unnötig zu erwähnen, seit es Smartphones gibt, sucht ja jeder immer überall nach einer Steckdose und das würde niemand tun, der nicht auch ein Ladegerät mit allen nötigen Kabeln dabei hat. Ohne wird schon die Anreise zur Hölle, wenn Du nicht gerade selbst am Steuer sitzt. - Mobiles Ladegerät
Steckdosen sind Mangelware in der Station. Es gibt sie, vor allem am Affenfelsen. Aber sie sind häufig besetzt. Als die re:publica vom Friedrichstadtpalast in die Station umgezogen ist, hat simyo einen Riesen-Coup gelandet und Akkupacks von znex verliehen. Kostenlos gegen Pfand. Ich habe mir danach exakt so eins gekauft und bin seitdem hochzufrieden. Eine Power Pack+-Ladung reicht für mindestens drei Ladungen meines Smartphones, besonders hungrige Modelle habe ich einfach tagsüber am Powerpack gelassen und hatte so immer Dauerstrom. (Powerpack gibt’s bei denen inzwischen nicht mehr, die Nachfolger heißen Vbee Select und Vbee. Beide können bis zu drei Geräte gleichzeitig aufladen, Vbee Select hat dabei etwas mehr Kapaziität.) - Mehrfachsteckdose
Wenn Du einen Platz an einer Steckdose ergattert hast, dann sei ein Kumpel und benutze auch wirklich nur eine. Wenn Du mehrere Geräte aufladen musst oder willst, dann bitte mit Mehrfachsteckdose. Zusätzlich kannst Du natürlich auch einen freien Platz in Deinem Mehrfachstecker jemandem anbieten, der verzweifelt und mit Tränen in den Augen eine Steckdose sucht und so ins Gespräch kommen. Bei der re:publica geht es um Kommunikation und die gelingt am Besten durch Freundlichkeit. - Aufnahmegerät
Okay, das ist nun wirklich nicht für jeden. Vielleicht werde ich auch in diesem Jahr wieder Spezial-Ausgaben von Jörn Schaars feinem Podcast veröffentlichen. Und in diesem Jahr werde ich mein eigenes Aufnahmegerät dabei haben! (Danke nochmal an Karsten für die spontane und unkomplizierte Hilfe im vergangenen Jahr!) Wenn Du Dich übrigens mit dem Gedanken trägst, einen eigenen Podcast zu starten: Dein Smartphone ist eine Art Aufnahmegerät und die Qualität ist in aller Regel mehr als ausreichend zum Podcasten. Alles Weitere lernst Du bei den Podcastpatinnen am Sendezentrum! - Ticket
Ich weiß, wir haben 2016 und die Eintrittskarte zur re:publica kommt als PDF. Das kann man natürlich vom Handy aus einscannen lassen, sicher. Aber ich habe schon zu viele Leute irgendwo nicht reinkommen sehen, weil das Handy im richtigen Moment gestreikt hat, als dass ich auf mein Papierticket verzichten wollen würde. - Bargeld
An allen Cateringständen und der Kantine der re:publica gilt: Nur Bares ist Wahres. Ohne Kohle gibt’s weder Hühnerbrötchen noch Mate und das ist schlecht. Denn auch im näheren Umkreis gibt es nicht viele Möglichkeiten, sich etwas zu essen zu holen. In den vergangenen Jahren gab es im Innenhof der Station zumindest einen mobilen Geldautomaten, der war aber spätestens am Nachmittag leer. Der nächste Geldautomat meiner Bank ist zwei U-Bahn-Stationen entfernt und es nervt, wenn man hungrig noch wer weiß wie weit fahren muss. Ich weiß übrigens gar nicht, wie es in diesem Jahr ist, aber 2015 streikten die Geldboten und mancher Geldautomat in Berlin blieb zusätzlich leer. Deswegen bringe ich mein eigenes Bargeld von zu Hause mit. 😉
Software:
- Programm-App
Das Programm der re:publica ist ein eher fließendes Konzept. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich das Programm mehrmals am Tag ändert, weil ein Speaker ausfällt und ein anderer dadurch eine größere Bühne bekommt. Jeden Morgen gibt es am Einlass zwar eine tagesaktuelle Programmversion auf Papier, aber oft gibt es bis mittags noch weitere Änderungen. Mit den Programm-Apps bist Du immer auf dem neuesten Stand, weil sie sich im Hintergrund mit der API des Sessionboard-Daemon-SQL-Servers verknuppern und über die Schnittstelle – ach Du weißt schon. - Twitter-Client
Ohne Twitter geht bei der re:publica wenig. Gefühlt läuft die komplette Kommunikation der Besucher darüber. Natürlich tippt man nicht jedes Zitat in seinen Twitter-Feed, das kannst Du gern anderen überlassen. Was aber geht, sind wichtige Hinweise: Welcher Vortrag ist super-spannend, wahnsinnig lustig oder aus sonst welchen Gründen ein Augenöffner? Welcher ist vielleicht langweilig? Wer trifft sich wann mit wem am Affenfelsen? All das und ganz viele andere Dinge verpasst Du ohne Twitter-Client auf der re:publica. - VPN-Client für alle Devices
Die Frage nach dem WLAN auf der re:publica ist jedes Jahr wieder spannend. 2015 hat es in meiner Erinnerung ganz gut geklappt. Jedenfalls: Mal ist das WLAN besser, mal das mobile Datennetz der Telefonkonzerne. Und wie immer im öffentlichen WLAN gilt: Nutze VPN. Das gilt um so mehr, wenn Du Dich mit 7.000 anderen mutmaßlich im IT-Sektor bewanderten Menschen triffst. Auch wenn die re:publica in aller Regel ausgesprochen flauschig und puschelig ist, gibt es eben überall Idioten. - Öffi
Für mich Landei ist und bleibt der ÖPNV in Berlin ein riesengroßes Rätsel. Ich habe es glaube ich bisher einmal geschafft, mich nicht komplett zu verfahren und mehr als eine Stunde in der U-Bahn zu sitzen, weil ich die Ringbahn in der falschen Richtung bestiegen habe. Die Öffi-App sagt Dir nicht nur wie Du in Berlin (und vielen anderen Städten) von A nach B kommst, sie sagt Dir z. B. auch in welche Richtung Du fahren musst. - myTaxi
Wenn gar nichts mehr hilft, greif zum Taxi. Klar kann man sich an die Straße stellen und winken odermitsich von einem unfreundlichen Telefonisten einer Funkzentralesprechenbeschimpfen lassen, weil man nicht weiß, in welchem Stadtteil die Zieladresse liegt. Oder man nutzt halt myTaxi, die haben in der Regel zur re:publica irgendeine Geld-Zurück-Aktion am Start und das System funktioniert ausgeprochen zuverlässig. Ich war bisher immer sehr zufrieden, zumal die App auch bargeldloses Bezahlen erlaubt (s.o.) - car2go
Wenn ich in Berlin ankomme, dann in der Regel am Hauptbahnhof. Von da wegzukommen ist nicht gerade unmöglich, es macht nur keinen Spaß. Deswegen setze ich bei der An- und Abreise auf Carsharing. Das ist unkompliziert und kostet etwa halb so viel wie eine normale Taxifahrt. Und wenn man sich mit Leuten treffen möchte, die nicht gerade „U-Bahn-Station XY“ als Treffpunkt angeben, spart man sich so im Zweifel auch einiges an ÖPNV-Stress.