Sport ist doch Mord!

Das wäre also bewiesen. Auch wenn ich bislang noch nur über die Absicht berichtet habe, wird ja seit mittlerweile fast zwei Monaten ordentlich gesportelt. Wenn ich mal die Zeit dazu finde, werde ich sicher auch die eine oder andere Trainings-Anekdote präsentieren. Obwohl: So lustig ist das jetzt nicht, was ich da treibe. 😉

Kurzum: Es gibt Trainingseinheiten auf dem Platz, welche bei mir zu Hause und zu guter Letzt die im Schwimmbad. Einmal pro Woche fahren wir also schön in eines der Kieler Hallenbäder und ich rackere mich ab. So weit, so anstrengend.

Nun habe ich aber seit einiger Zeit ein fieses Jucken in sämtlichen Augen und hatte, nach der unvermeidlichen Diskussion mit den engsten Verwandten, ob ich nicht doch der Familientradition folgend einen spontanen Heuschnupfen entwickelt haben könnte, zunächst an eine garstige Bindehautentzündung gedacht.

Für gewöhnlich gehe ich mit allerlei körperlicher Unbill eher pragmatisch um und sitze sie aus. Nachdem ich letzte Woche Samstag nicht nur um kurz nach halb sechs durch die juckenden Augen geweckt wurde und wenige Minuten später den Teelöffel ans Auge haltend vor dem heimischen Badezimmerspiegel schon unmittelbar vor der Selbst-Therapie durch Amputation stand, besann ich mich doch noch und ging wenige Stunden später zumindest zur Apotheke. Dort gab es Berberil, was zumindest Linderung versprach.

Aus Gründen habe ich es weder Montag noch gestern zum Arzt geschafft, saß heute also kurz bei ihm drin und atmete gleich doppelt auf: Entzündet sind die Augen nicht, Heuschnupfen ist es wohl auch nicht, weil das obligatorische Begleitsyndrom „Schnupfen“ fehlt, aber eine echte Lösung hat der feine Herr praktische Arzt auch nicht. Also mit dem Überweisungsträger rüber zum Augendoktor geschlappt, eigentlich nur um einen Termin für morgen zu holen, weil ich keinen Bock mehr auf Wartezimmer hatte.

Was passiert? Gedächtnisprotokoll:

Sprechstundenhilfe: „Guten Tag. Herr Dingskirch?“
Jörn: „Nein, Schaar, ich brauche einen Termin.“
Sprechstundenhilfe: „Aha.“
Jörn: „Wenn es geht für morgen?“
Sprechstundenhilfe: „Wie war das?“
Jörn: „Morgen? Das wäre total super, denn ich muss jetzt schnell ins Büro.“ (Musste ich wirklich!)
Sprechstundenhilfe: „Zeigen Sie mal die Überweisung. (Ich tue wie mir geheißen) Nein, junger Mann, Sie bleiben mal schön hier. Wenn das eine Entzündung ist! So kann ich Sie hier nicht raus lassen.“

Punkt eins: Hatte ich erwähnt, dass ich keinen Bock mehr auf Wartezimmer hatte und lieber auf die Arbeit wollte? Punkt zwei: Wenn jemand „junger Mann“ zu mir sagt, kriege ich ja direkt akute Halsschlagaderschwellungen. Sei’s drum.

Ich habe mich also brav aber grummelnd hingesetzt und kurze Zeit später herausgefunden, dass ich mir im Schwimmbad eine Augenreizung eingefangen habe. Das sei bei Hallenbädern immer ein bisschen schwierig mit der Wasserqualität, Freibäder seien grundsätzlich besser was das anginge. Aha. Jetzt gibt es Tropfen, 5x täglich und die sollten idealerweise binnen 10 Tagen geholfen haben. Länger ist das Gebräu nämlich nicht haltbar, wenn man Pülverchen und Wässerchen erstmal vermischt hat.

2 comments on Sport ist doch Mord!

  1. Sei bloß froh, dass du keinen Heuschnupfen hast! Ich bin seit dem ersten warmen Tag schon mindestens dreitausend Tode durch Erniesung oder Verbluten durch Augenauskratzen gestorben! Trotz bunter Pillen!

  2. Das bin ich. Da die Augentropfen heute auch nur sehr bedingt helfen, kann ich mir zumindest ansatzweise vorstellen, was man mit Heuschnupfen so durchmachen muss. Schön ist anders. 🙁

Kommentare sind geschlossen.