Jeden Monat am jeweils fünften ruft Frau Brüllen dazu auf, den Tagesablauf zu verbloggen. Ich freue mich immer, wenn ich dazu die Zeit finde.
Der Tag begintt wie üblich: Ich werde von Frl. Hund geweckt, die nun langsam wirklich mal raus will. Die kürzeren Tage machen sich schon positiv bemerkbar, denn sie lässt mich heute fast bis 7.00 Uhr schlafen. Die Morgenrunde fällt sehr, sehr kurz aus, denn seit gestern ist mal wieder Dauerregen in Schleswig-Holstein und wir erwischen eine besonders kräftige Regenphase. Also im Laufschritt nur kurz pieschern und wieder rein ins Trockene.
Nach dem Frühstück helfe ich der Herzdame noch bei der Vorbereitung des Erntedankgottesdienstes. Viel ist für mich dabei nicht mehr zu tun, ich sortiere einen Beutel mit den schönsten Äpfeln der diesjährigen Ernte und schneide ein paar Scheiben von dem Brot, das sie gestern noch gebacken hat. Gemeinsam fangen wir noch eines der Hühner ein, das deutliche Zeichen von Schmerzen zeigt. Da bietet es sich an, das Tier erstmal zu separieren, morgen werden wir sie zur Tierärztin bringen. Bevor ich dann in die Kirche folge, beginne ich mit der Aufnahme der neuen JSFP-Episode. Zwei Wochen und ein Podstock liefern eine Menge Themen, ich muss die Aufnahme zweiteilen. Auch wenn Frl. Hund sich null für das Huhn im Wohnzimmer interessiert und obewohl das Huhn in der Transportbox sicher wäre, sperre ich den Hund ins Büro der Herzdame und gehe rüber in die Kirche.
Der Gottesdienst ist gut besucht. Ich bin immer sehr stolz, was für eine tolle Pastorin ich geheiratet habe. Zum Kirchencafé bleibe ich dann aber nicht. Ich zähle noch mit der Küsterin die Kollekte aus und gehe wieder ins Pastorat, um die Podcastaufnahme zu beenden. Nachdem die Episode veröffentlich ist, gehe ich noch einmal eine kurze Runde mit dem Hund, damit sie auch alles andere noch erledigen kann, auf das sie heute Morgen keine Lust hatte.
Mittags fährt die Herzdame mit dem Huhn zu einer erfahreneren Hühnerhalterin, die zumindest Schmerzmittel da hat und verabreichen kann. Dem Huhn geht es wirklich schlecht, wir wissen noch nicht, ob es vom Tierarztbesuch wieder mit nach Hause kommen wird. Das bedeutet dann Hühnermathematik, denn eine Herde aus zwei Hühnern ist eigentlich zu klein für eine gute Hackordnung und dann ist die Frage, ob wir ein oder zwei neue Hühner in die Herde integrieren werden. Aber das bleibt hoffentlich noch etwas Zukunftsmusik.
Ansonsten plätschert der Tag so vor sich hin, mittags gibt es nur ein paar Snacks. Das Gastteenie hat ein Bananenbrot gebacken, das sehr lecker geworden ist, ich lege eine Siesta ein und erledige ein paar administrative Dinge. Dazu gehört auch, einen Essensplan für die kommende Woche zu machen. Denn für den Erntedank-Gottesdienst haben wir doch noch eine beträchtliche Menge Gemüse gekauft, die wir nun irgendwie verarbeiten müssen. Auf dem Plan stehen unter anderem Suppen und irgendwas mit Rotkohl. Und ich werde mal wieder Sauerkraut machen, die Äpfel der aktuellen Ernte müssen auch noch weiter verarbeitet werden.

Irgendwie ist die Ernte doch ein bisschen eskaliert. Morgen wird neben der Arbeit auch noch ein weiterer Liter Apfelsaft entstehen, aus den Resten püriere ich noch zwei Gläser Apfelmus und auch wenn das wenig energieeffizient ist, werde ich auch noch zwei Ladungen Apfelringe dörren.
Zum Abendessen gibt es Kartoffelpü mit Spinat und das kommt hervorragend an, Gastteenie ist total begeistert davon, wie gut Spinat schmeckt. Wir sprechen noch den morgigen Tag durch und ziehen uns dann an die eigenen Devices zurück, um den schon seit Tagen geplanten Videocall mit ihren Eltern anzugehen, bevor dieser Text entsteht.