Arbeitsauffassungen

Ich muss es einfach mal los werden, ich bin ein großer Freund davon, wenn jemand seinen Job richtig macht. Da geht mir einfach das Herz auf. Zum einen, weil ich mich als Kunde, Zulieferer oder Kooperationspartner einfach gut behandelt fühle und zum anderen, weil ich der Meinung bin, dass es ein hohes Maß an Professionalität erfordert, im Job ständig gleichbleibend gute Leistungen zu erzielen. Das macht die Zusammenarbeit für alle leichter und angenehmer.

Ein ganz hervorragendes Beispiel für „Job gut gemacht“ ist zum Beispiel der Mensch, der mich neulich bei Subway am Dreiecksplatz bedient hat. Ich bin ja eigentlich keiner, der zu Subway geht, kenne also das Sortiment nicht. Dieser Kollege hat mir nicht nur alle Varianten (Brot getoastet oder nicht, dieses, jenes) erklärt und sich dabei Zeit gelassen, er hat mir auch Tipps gegeben. („Ich nehme immer Jalapenos, aber ich mag es auch sehr scharf.“ oder „Wenn Sie nicht hier essen wollen, würde ich das Brot nicht toasten, bis Sie zu Hause sind ist es ohnehin wieder pappig.“) Das fand ich einfach toll. Nicht nur das übliche Programm runterspulen und gucken dass der Kunde schnell abgefertigt ist, sondern sich Zeit nehmen, ganz in Ruhe die drei Leute hinter dem Kunden ignorieren und den bedienen der dran ist. Bis dann eben irgendwann der nächste an der Reihe ist oder sich ein Kollege um den nächsten kümmert. Toll.

Super-Service erfährt man auch regelmäßig bei Aldi im Citti-Park. Einer der Mitarbeiter ist so Aldi-untypisch freundlich, dass ich mich gerne auch an seiner Kasse anstelle, wenn da die längste Schlange ist. Der Mann ist ebenso schnell und gründlich wie seine Kollegen und schafft es trotzdem, sich Zeit für einen Kunden zu nehmen. Das beginnt bei einem kurzen Blickkontakt und einer Begrüßung, die auch als solche zu erkennen ist, und das hört auf wenn er meine EC-Karte aus dem Lesegerät herausnimmt, sie mir zusammen mit dem Kassenzettel überreicht und sagt „Vielen Dank, Herr Schaar, und noch einen schönen Abend.“ Der kennt mich nicht. Der hat nur meinen Namen auf der EC-Karte abgelesen. Eigentlich nicht der Rede wert, aber ich fühlte mich in dem Moment wirklich freundlich und zuvorkommend behandelt. Das ist super. Nachtrag: Leider arbeitet der Kollege nicht mehr da, weswegen ich mittlerweile recht selten im Citti Park bin.

Und dann gibt’s noch die krassen Gegensätze. Die Aldi-Filiale Kirchhofallee zum Beispiel bei der ich ständig das Gefühl habe, ich hätte die Kassenkraft allein dadurch persönlich angegriffen und auf’s übelste beleidigt, dass ich meine Waren auf ihr schönes Kassenband lege.

Oder einige hundert Meter weiter im Lidl: Da sitzt eine Kassiererin, die schon immer relativ wortkarg war. Aber seit kurzem sagt sie weder „Hallo“ noch „Tschüss“ noch den Betrag sondern sie starrt einfach in eine andere Richtung und wartet darauf, dass ich den Betrag vom Display ablese und ihr das Geld am besten abgezählt in die ausgestreckte Hand lege. Da sind mir die Selbst-Scan-Kassen von real,- um einiges lieber. Die seufzen wenigstens nicht so genervt, wenn ich dann doch mit EC bezahlen will.