Am Montag hatte ich es angekündigt: Ich habe meine Autotwittografie geschrieben. Jedes Jahr meines Lebens war ein Tweet und weil ich sowohl die Jahreszahl als auch das Hashtag #biotwit unterbringen wollte, hatte ich für jedes Kalenderjahr nur 127 Zeichen Platz.
Wie angekündigt kommt hier nun also die Zusammenfassung aller Tweets:
1979: Zur Welt gekommen, Tag besteht aus schreien, essen, verdauen. Ähnlich wie heute, wenn man ehrlich ist. #biotwit
1980: Laufen klappt immer besser. Ich bin der König der Welt. #biotwit
1981: Erste vollständige Sätze. Mein Bruder kommt zur Welt. Aufregend. #biotwit
1982: Kindergarten. Jessica will mich heiraten, erste Sozialphobie. #biotwit
1983: Kindergarten. Routine stellt sich ein. Fahre allein mit dem Fahrrad hin und zurück. #biotwit
1984: Mein Bruder kommt in den Kindergarten. Gleiche Gruppe, heute undenkbar. #biotwit
1985: Rock am Ring findet erstmals statt, Boris Becker gewinnt Wimbledon, Jessica will mich immer noch heiraten. Habe Angst! #biotwit
1986: Einschulung. Rechnen, schreiben, lesen. Tschernobyl. #biotwit
1987: Weiterhin Grundschule. 2. Klasse, Routine stellt sich ein. Mädchen sind doof und schummeln beim Verstecken. #biotwit
1988: Grundschule, 3. Klasse. Macht irgendwie Spaß, mag allerdings nicht alle Lehrer. Jessicas Interesse an einer Hochzeit ebbt ab. #biotwit
1989: Wendehals ist Vogel des Jahres. Grundschule 4. Klasse. Zeltlager Heisterberger Weiher. Mädchen weiterhin doof. #biotwit
1990: 5. Klasse. Nach weiterer Kurseinheit „Sexualkunde“ erkannt, dass Mädchen notwendiges Übel sind. AUßerdem haben sie Brüste. #biotwit
1991: General Schwartzkopf hat nichts mit Shampoo zu tun. Ist aber ebenso häufig im Fernsehen zu sehen. #biotwit
1992: 7. Klasse. Neue Leute, 6 Jungs und 19 Mädchen. Klassenshirt ist fliederfarben mit neonpinken Unterschriften drauf. Horror! #biotwit
1993: 5 Jungs, 18 Mädels. Grundsätzlich schwierig, aber immerhin reichlich Brüste im Raum. #biotwit
1994: Beschließe, Radio-Moderator werden zu wollen. Eltern tun das als jugendliche Spinnerei ab. Diskussion um Mofa. #biotwit
1995: CB-Funk, Packet Radio, Segelfliegen. #biotwit
1996: Neue Schule. Klassengröße und Geschlechterverteilung deutlich angenehmer. Unterricht anspruchsvoller, aber okay. #biotwit
1997: Führerschein. Erstes Auto ist ein Fiat Panda für 50 Mark. Schwarz, 34 PS, 138 spitze. #biotwit
1998: Fuck You, ÖPNV! Verfahre ca. 200 Mark an Sprit im Monat und habe Spaß. Oberstufe ist sowas von entspannt – herrlich. #biotwit
1999: Oberstufe ist doch nicht so entspannt. Abi ist gefährdet, mangels Alternativen reiße ich das Ruder noch mal herum. #biotwit
2000: 1. Radiopraktikum. Abi mit 3,7 bestanden, halte die Rede beim Empfang zusammen mit 2 anderen. König der Welt-Gefühl. Bund. #biotwit
2001: Bund endet, Studium scheitert an NC. Sonni kennengelernt, 2. Radiopraktikum in Nürnberg, Umzug nach Eichstädt. #biotwit
2002: CvD in Nürnberg. Euro-Einführung. Müssen für €-Startpaket sparen. Finanzplanung überdenken. Kündigung in Nbg im Dezember. #biotwit
2003: Praktikum bei FFH, im Sommer Praktikum bei Radio HH. Im Herbst Volo in Trier. Fernbeziehung lutscht Schwänze in der Hölle! #biotwit
2004: Volo in Koblenz, Sender mit aufgebaut, Morningshow moderiert. @seebaeren kennengelernt, sofort sympathisch gefunden. #biotwit
2005: Beziehung zerbricht. Redakteursstelle für ein Jahr. Arbeiten bis zum Umfallen. @seebaeren verlässt den Sender. #biotwit
2006: Umzug nach Kiel, arbeiten für und mit @seebaeren. Erstmals Golf gespielt. Die besten Entscheidungen, die ich treffen konnte. #biotwit
2007: Fahre voll auf Kiel ab. Frau U. bei Bier und gegrilltem kennengelernt. Gleich sympathisch gefunden. #biotwit
2008: Moderiere bei @deltaradio, Festanstellung bei @seebaeren. Platzreife. Life is good. #biotwit
2009: Twitter entdeckt, Herzdame kennengelernt, 30. Geburtstag. Life is sowas von good. #biotwit
Spannend….. wann wird das verfilmt? Und wer wird dich spielen?
An sich eine gute Sache, ich frag mich nur immer, ob die Leute eigentlich wissen, dass „twit“ übersetzt „Trottel“ bedeutet??!?
Auf der andewren Seite war ich ja immer schin ein großer Freund der Selbstironie – so gesehen: both thumbs up! 🙂
LG + rutsch gut rein!
Äußerst spannend, informativ und lustig geschrieben – habe jeden Tweet begeistert verfolgt. Tolle Idee! 🙂
Da lernt man mal richtig was über den Menschen hinter dem Twitteraccount.. 😉
Guten Rutsch!
@ Mizzie: Die Twitterversion könnte schon im Zeitraffer aufgenommen und mit der Benny Hill-Musik unterlegt werden. Brat Pitt würde mich spielen, die Verhandlungen für 2011 laufen bereits.
@ Emser: Selbstironie ist das Stichwort bei der Aktion. 🙂 Selber guten Rutsch!
@Till: Prima, das war der Plan. Vor allem finde ich Interessant, dass ich dadurch nur einen Follower verloren habe. Und witzigerweise keinen von den beiden, die es vorher angekündigt haben. Auch dadurch lernt man etwas… 😉