Mit diesem Kapitel werde ich mir bei den New York-Fans möglicherweise einige Feinde machen. Aber wie heißt es so schön? Jeder Jeck ist anders.
Unser einziger Regentag hätte eigentlich nach einem Besuch im MoMA geschrien. Aber Thorsten und Marco kamen mit ihrem Totschläger-Argument „Ich hab mir das neulich mal im Internet angesehen und, mal ganz ehrlich: Das ist nicht so toll.“ Sei’s drum, wir waren im UN-Hauptquartier und haben uns durch einige Sitzungssäle führen lassen.
Aus einer gewissen Langeweile heraus haben wir uns anschließend nach Coney Island in Bewegung gesetzt. Vielleicht ist Mitte März an einem Regentag einfach eine blöde Zeit. Vielleicht wird Coney Island aber auch einfach nur überbewertet: Die Fassaden der Häuser sind abgeblättert, am Strand liegen Glasscherben und Steine – nicht so der Knaller.
Nathan’s Famous, der Erfinder des Hotdogs, macht wirklich gutes Essen, da gibt’s mal nix. Allerdings haben wir später auch in Manhattan Filialen gefunden. Egal. Nach diesem Snack wollten wir bei Totonno’s Mittagessen. Das ist die älteste durchgehend im Familienbetrieb befindliche Pizzeria Amerikas, wenn ich jetzt nicht vollkommen daneben liege.
Der Weg dahin führte uns schon durch eine Gegend, die ich jetzt mal als „nicht so prickelnd“ bezeichnen möchte. Totonno’s selbst besticht durch seinen schlechten, unfreundlichen Service. Trotz Regen mussten wir draußen warten und der Drachen des Hauses war dann auch noch beleidigt, dass wir nach zehn Minuten beschlossen hatten, eine Pizza zu mitnehmen zu bestellen.
40 Minuten sollte es dauern, Marco und Tina sind derweil schon mal wieder ins Hotel gefahren. Thorsten und ich waren auf der Suche nach einem Geldautomaten und gleichzeitig etwas irritiert von der Gegend die sich uns dann zeigte. Meine Spinnensinne klingelten und obwohl das vielleicht ein Foto wert gewesen wäre, habe ich die Spiegelreflex mal schön in der Tasche gelassen, das war mir nicht sehr geheuer.
Die Pizza war es allerdings wert, das muss man einfach sagen. Superlecker auch nach der 45minütigen Fahrt von Coney Island ins Hotel.
Der Tag fand ein gemütliches Ende bei ein bisschen Fernsehen und einem Whiskey in der Motor City Bar. Der Service dort ist freundlich und die Atmosphäre ist düster aber cool. Die punkig-rockige Musik trifft meinen Geschmack, schade dass wir diese Perle nicht am Freitag oder Samstag besucht haben, da boxt vermutlich der Papst im Kettenhemd.