Jetzt geht es endlich los. Das Gepäck haben wir gestern schon beim Late Check-In abgegeben, sodass wir heute nur noch mit Handgepäck durch die Sicherheitskontrolle müssen. Kurzum: Der ganze Tag ist ein Mordsspaß und das geht schon an der ersten Sicherheitskontrolle los.
Erste Hürden
Das Prozedere kennt man: Alles metallische muss weg vom Körper, ab durch die Schleuse und wieder anziehen. Für mich kein Problem, Marco hatte die Bundeswehr-Stiefel an, die natürlich metallische Nieten haben. Der Beamte zeigt auf einen Stuhl und sagt doch tatsächlich „Na dann mal ausziehen!“ ich rufe über die Schulter „Passen Sie auf, was Sie sagen, der steht drauf!“ und er „Um Gottes Willen, nur die Schuhe!“
Thorsten hatte ein ganz ähnliches Problem, doch konnte er sich nicht hinsetzen, weil Marco da noch beschäftigt war. Also hieß es „Halten Sie sich mal an der Stange fest.“ – „Und jetzt?“ – „Füße hoch.“ – „Wie ‚Füße hoch‘ da fall ich doch hin?!“ – „Einzeln natürlich.“ Wie gesagt, wir hatten eine Menge Spaß.
Tinas Gürtelschnalle ist an der Hose festgenäht und kann nicht abgelegt werden. Die Sicherheitstante ganz trocken: „Nicht mein Problem, Nähzeug gibt’s im Duty Free-Shop“, die waren mal richtig locker drauf.
Der Flug
Alles in allem LTU-mäßig unspektakulär. Wie bereits im Forum des NYC-Guide (www.nyc-guide.de/forum) angedroht, war das Bordprogramm eher langweilig. Nach einem 45 minütigen Werbefilm für die LTU kam „In den Schuhen meiner Schwester“, ein Film der mich vom Titel her stark an „Die Farbe Lila“ & Co. erinnert hat. Ich habe also den Flug mit dem Klassik-Kanal und Stephen Kings „Dreamcatcher“ verbracht.
Die Ankunft am John-F-Kennedy-Flughafen (JFK) war weit weniger stressig, als ich beforchten hatte. Bei der Immigration war erfreulich wenig los und so waren wir innerhalb von 15 Minuten auch schon durch den Zoll.
In der Ankunftshalle hat uns gleich einer dieser legendären Taxi-Beutelschneider angequakt, der sich auch nicht davon beirren ließ, dass wir nichts von seinem Angebot wissen wollten. Wir haben den guten Mann mit einem gekonnten Schlenker zur Schlange der offiziellen Taxis abgehängt und hatten 10 Minuten später unser Taxi nach Manhattan.
Das Hotel
Das Off Soho Suites Hotel (www.offsoho.com) ist ein nettes kleines Hotel in dem sich wirklich gut leben lässt, wenn man auf Luxus verzichten kann. Die Zimmer sind einfach, aber sauber. Die Betten sind nicht so der Kracher, aber mein Gott, was will man für netto 189 $ die Nacht auch groß erwarten? Keine Panik, die berechnen dort nicht pro Kopf, sondern pro Zimmer. Letztlich haben wir umgerechnet 190 € pro Nacht bezahlt. Zu viert ein annehmbarer Preis.
Die Gegend
Die Lower East Side ist stellenweise schon sehr abgerissen. Wirklich schön ist es dort nicht, aber es ist nicht so, dass man ständig von Schießereien oder dergleichen geweckt wird und man an jeder Straßenecke ausgeraubt wird, das nun wirklich nicht. Wir haben uns nicht im Geringsten unsicher gefühlt.
Nach der Ankunft
Wir haben zunächst die Gegend um das Hotel erkundet. Bei McDonald’s gab’s gleich mal ein nahrhaftes Menü für alle und wir haben bei unseren Einkäufen für die Nacht bzw. für’s Frühstück die Nachtbesatzung des Duane Reede zur Verzweiflung gebracht, weil die ein Problem mit Marcos Traveller Checks hatten. Es lag aber nicht an uns und die haben sich ungefähr sechs Millionen mal entschuldigt. Ein Stück Pizza gab’s auch und ich habe das Deli gefunden, das mich über weite Strecken beim Frühstück unterstützt hat: Das American Choice Deli (Delancey Ecke Essex Street) ist zwar nichts spektakuläres, aber man bekommt gute Sandwiches zu fairen Preisen.