Vor einiger Zeit bin ich zufällig in einem Buchladen gewesen und dachte so bei mir „Mönsch, es wäre doch mal wieder Zeit für was neues vom alten Frank Schätzing.“ Padautz, stolpere ich über „Die dunkle Seite“, einen seiner ersten Romane, in der aktuellen Auflage.
In dem Buch geht es um einen ebenso grausamen wie rätselhaften Mord, eine Privatdetektivin, die sich in einen Klienten verliebt und um einen ehemaligen Fremdenlegionär, der ein falsches Spiel treibt.
Die ersten paar Kapitel ziehen sich, ehrlich gesagt, ein bisschen. Vielleicht fehlte mir aber zu Anfang auch einfach die Ruhe, die man mitunter für ein Buch braucht, denn etwa dreiviertel des Buchs habe ich in zwei Tagen durchgelesen, zum Ende hin wird es nämlich richtig spannend.
Negativ aufgefallen ist mir die Figur der Detektivin Vera Gemini. Da hat mich schon der Name gestört, aber das ist zweitrangig. Die Figur ist offensichtlich gutaussehend, hält sich aber selbst für potthässlich und schindet sich deswegen immer wieder. Irgendwo ist die Rede davon, dass sie sich manchmal selber fragt was das Ganze soll, sich dann aber doch dafür entscheidet, es in Sachen Fitness mit der GSG 9 aufnehmen zu können. Natürlich hat sie eine schier unendliche Zahl technischer Spielereien und natürlich ist sie der Polizei in Sachen Kombination um einiges voraus. Darf’s noch ein bisschen Klischee sein?
Ich mochte auf der anderen Seite, wie Schätzing es geschafft hat, den Bösewicht bis kurz vor Schluss im Dunklen zu lassen. Meistens durchschaut man die hanebüchenen Konstruktionen eines Thrillers ja recht schnell, aber hier war ich bis nach dem Vorfall im Red Lion völlig ratlos, wie dem Mörder beizukommen wäre. Und auch danach hatte ich nur eine Ahnung und dachte bei mir „Nee, Schaarsen, zu abwegig.“ – super gemacht!
Fazit: Tolles Buch, mal wieder gut geschrieben und außerdem mochte ich das reliefartige des Umschlags.