Gesehen: Sharknado

Heute Abend wird Sharknado erstmals in deutschen Kinos gezeigt: Die Kinopolis-Kette und einige einzelne Programmkinos (zum Beispiel das Studio Filmtheater in Kiel) zeigen den Haifilm des Jahres. Der Rest der Republik muss auf einen zweiten Kinotermin am 7. November bzw. den DVD-Start am 8. warten. Soviel vorweg: Der Hype ist berechtigt. Der Streifen war zwar schon ein bis drei Mal Thema hier im Blog, aber hier trotzdem noch mal der Trailer:


(DirektSharknado)

Pure Dramatik in Aprils Wohnzimmer
Pure Dramatik in Aprils Wohnzimmer: Nova, Fin und Baz haben etwas Ärger mit einem weißen Hai.

Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: Ein gigantischer Tornado treibt einen Schwarm von 20.000 Haien vor sich her an die kalifornische Küste. Ex-Surfchampion Finn (Ian Ziering, „Berverly Hills 90210“) betreibt am Strand von Santa Monica eine Bar, zumindest solang bis der erste Hai durch sein Fenster fliegt und eine riesige Welle die Bar überspült. Fins erster Gedanke gilt seiner Familie: Er bricht auf um seine Ex-Frau April (Tara Reid, „American Pie“) und Tochter Claudia (Aubrey Peebles, „Ace Ventura 3“) zu retten. Weil sie wohl gerade nichts besseres zu tun haben, begleiten ihn sein Kumpel Baz (Jaason Simmons, Logan aus Baywatch), Bardame Nova (Cassie Scerbo, „Girls United“) und Stammgast George (John Heard, „Sopranos“).

Der Weg nach Beverly Hills ist jedoch voller Haie: Die Straßen sind überspült und die Viecher schwimmen in den Straßen. Zu Hause glaubt Fin zunächst niemand: April, Claudine und Aprils neuer Freund wollen die Truppe erst wieder wegschicken, bis eine Welle mitsamt Hai ins Wohnzimmer bricht und den Neuen von Fins Ex-Frau praktischerweise gleich verputzt. Im Auto ist ohnehin nicht genug Platz für alle.

Doppelte Hai-Attacke
Doppelte Hai-Attacke: Der arme Bobby wird erst von einem Tigerhai zerkaut und dann noch von einem Hammerhai erschlagen.

Im letzten Moment fällt dem Töchterchen noch ihr Bruder ein. Der nimmt gerade Flugstunden und sitzt auf dem Flugplatz fest. Also muss die ganze Bagage dort hin. Auf dem Flugplatz wartet die Lösung: Kettensägen, improvisierte Sprengsätze und ein Hubschrauber. Tornados entstehen nämlich wenn sich kalte und warme Luftmassen treffen. Was viele nicht wussten: Eine Bombe in der Größe einer Sprühdose kann die Temperaturdifferenz ausgleichen und lässt den Tornado in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus.

Ja, so wie Sie habe ich in dem Moment auch geguckt. Den Rest der Handlung erzähle ich nicht nach, ein bisschen Spannung soll ja noch übrig bleiben. Nur so viel: Es funktioniert wie geplant und dank Kettensäge gibt es ein unerwartetes Wiedersehen.

„Sharknado“ ist ein ganz hervorragender Vertreter des Hai-Trash-Genres. Die Story ist wunderbar hanebüchen, die Effekte fantastisch furchtbar und die Kameraarbeit spottet eigentlich jeder Beschreibung. Allein in der ersten Szene am Strand ändert sich die Bildqualität so wahnsinnig oft, dass es eine Art hat. Von den Diskrepanzen zwischen dem was man sieht und dem was angeblich passiert, mal ganz zu schweigen: Für einen nahenden Tornado, fliegende Haie und Monsterwellen ist es am Strand verdächtig sonnig und das Meer sehr glatt. Also handwerklich absoluter Mist, das fällt sogar einem Laien wie mir auf. Zusammen mit den inhaltlichen Schwächen, den ganzen Schlussfehlern und der schier unfassbaren Menge Blut möchte ich sagen: Der Hype um Sharknado ist absolut berechtigt – ich bin kolossal begeistert. Jeder sollte diesen Film sehen. Jeder!

Wer jetzt Appetit bekommen hat, der kann Glück haben und in einer von etwa 20 Städten leben, die mit einer Sharknado-Warnung rechnen müssen. Oder einfach bei Amazon bestellen. Über den Link rechts geht das bequemstmöglich:

Vielen Dank für die Fotos und ein Rezensionsexemplar des Films an den deutschen Verleih Deltamusic!