Ich bin noch nicht hundertprozentig sicher, wie ich „The Cabin in the Woods“ finden soll. Wir hatten den Trailer mehrfach im Kino unseres Vertrauens gesehen und waren uns nicht sicher, ob wir uns trauen sollen den Streifen zu sehen. Am Wochenende boten sich diverse Klicks in der T-Entertain-Videothek an und für 3,99 € war das Ding für die nächsten 48 Stunden auf der Festplatte. Hier erstmal der Trailer:
Der Film ist völlig anders, als man es vom Trailer erwartet. Ja, es geht um College-Kids, die einen Wochenend-Trip in eine Hütte im Wald machen und sich sadistischer Hinterwäldler-Zombies gegenüber sehen. Aber es geht eben nicht nur darum. (Es fällt mir schwer, das ohne Spoiler zu erzählen.) Im Trailer wird ja angedeutet, dass finstere Mächte die Abläufe im Wald steuern, ja, Regie über die Ereignisse führen. Dass dieser Aspekt im Film eine Rolle spielen würde, war mir klar. Aber auch hier hätte ich nicht gedacht, dass die finstere Macht im Hintergrund so thematisiert werden würde, wie es „The Cabin in the Woods“ tut.
Es ist wirklich schwer, das ohne Spoiler zu erzählen. Deshalb:
Spoiler-Alarm!
Hilft ja nix.
Die Regiesseure der Begegnung zwischen College-Kids und Redneck-Zombies sind die ersten, die im Film auftauchen. Sie treffen sich in ihrer Zentrale und gehen mit einer Tasse Kaffee scherzend und plaudernd in den Regieraum. Und so wird immer wieder zu den beiden Männern und ihrem Team geschnitten: Da werden Wetten darauf abgeschlossen auf welche Weise die Opfer zu Tode kommen, da wird gelacht und gefeiert, wenn alles geklappt hat.
Das nimmt dem Film den Horror und gibt ihm etwas absurdes. Der Horror, dem die Teenies ausgesetzt sind, wird nahezu komplett gesteuert, dahinter steckt ein riesiger Apparat von Menschen und zahllosen Monstern. Die übernehmen den eigentlichen Akt des Tötens der Opfer, denn nichts anderes sind die College-Kids: Opfer in einem jahrtausendealten Ritus, um „Die Alten“ ruhig zu halten. Uralte Götter, die einst über die Erde herrschten und die ganze Welt vernichten werden, wenn sie nicht regelmäßig nach einem bestimmten Ritual ihr Opfer bekommen. Und dieses Steuern, das ist für die beiden Männer ihr völlig normales Äquivalent zum 9-to-5-Bürojob.
</Spoiler-Alarm>
Grundsätzlich mochte ich den Film, weil er in diesen Joss Whedon-Momenten so wunderbar absurd ist. Ich mochte auch die parodistischen Elemente, wie zum Beispiel im Trailer als Curt (Chris „Thor“ Hemsworth) vorschlägt, dass die Gruppe sich besser aufteilen und auf keinen Fall zusammenbleiben sollte und Kiffer Marty (Fran Kranz) nach mehreren Sekunden der Stille völlig verständnislos fragt „Echt jetzt?“. Das macht die Qualität des Films aus: Er nimmt das Genre des Teenie-Horrorfilms genüsslich auseinander und spielt gekonnt mit unseren Erwartungen an so einen Film. Das ist es wahrscheinlich, was mich den Film gleichzeitig auch nicht mögen lässt: Er erfüllt die Erwartungen nicht, die der Trailer aufgebaut hat. Ich hatte mir das anders vorgestellt und deshalb ließ mich der Streifen auch ratlos zurück. Obwohl: Das könnte auch am etwas laschen Ende gelegen haben, da möchte ich mich nicht so recht festlegen.
Wer die Drehbücher von Joss Whedon mag, der kommt um „The Cabin in the Woods“ nicht herum. Auch Fans des Genres sollten sich die Anschaffung des Films überlegen.