Es gibt ja so Nächte – kennst Du das? – da kann man einfach nicht einschlafen. Ich hab das so zwei bis drei Mal im Jahr ohne konkreten Anlass. Kein Prüfungsstress, keine überbordende emotionale Belastung, kein Grund erkennbar. Aber schlafen konnte ich trotzdem nicht.

Nachdem ich vier Stunden lang an die (dunkle) Schlafzimmerdecke gestarrt habe, beschloss ich schon mal ins Büro zu fahren. Alles ist besser als an die Decke starren. Also gegen 4.20 Uhr auf’s Fahrrad und ab. Auf halbem Weg hielt mich jemand in einem PKW an.

Auf englisch spielte sich folgender Dialog ab:

Er: Wie komme ich denn zur Fähre?
Ich: Ganz einfach, an der Ampel rechts und dann…
Er: Wann fährt die Fähre nach Göteborg denn überhaupt?
Ich: Die legt um 18.30 Uhr ab.
Er: Hm, und wo ist hier ein Hotel?
Ich: Ganz in der Nähe vom Fährterminal. Also einfach hier an der Ampel rechts und dann…
Er: Oder habt Ihr hier ein Rotlicht-Viertel?
Ich: Sicher. Und rein zufällig ist das auch ziemlich nah dran am Fährterminal. Also einfach hier an der Ampel rechts und dann…

Dann ließ er sich endlich den Weg erklären. Ich schätze, der wird noch mal bei irgendwem gegengecheckt haben, ob ich ihn auch wirklich nicht verarsche.