Warum nur, warum?

Ludiwgsburger Filmstudenten haben als Diplomarbeit einen Werbespot für Mercedes produziert. Handwerklich und inhaltlich prima, schöne Schlusspointe – und trotzdem wollte Mercedes damit nichts zu tun haben. Dabei geht das Ding eigentlich ganz gut los: es ist professionell produziert, gut geschnitten, der Sound stimmt und das Auto bzw. seine automatische Bremsfunktion steht selbst beim Plot-Twist in meinen Augen ganz hervorragend da. Trotzdem setzte Mercedes durch, dass deutliche Hinweise in den Film eingebaut werden wonach der Clip nichts mit Mercedes zu tun hat und auch nicht vom Unternehmen als Werbespot authorisiert wurde:

 

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(DirektBremse, via)

Eines muss ich den Filmstudenten jedenfalls lassen: Sie verstehen ihr Handwerk und ganz ehrlich gesagt würde ich diesen Film wahnsinnig gern sowohl auf der Cannes-Rolle als auch im Werbeblock des Kinos meines Vertrauens sehen.

2 comments on Warum nur, warum?

  1. Puuhj, ja. Naja. Ich nehme an, die Frage nach dem „Warum“ ist nicht wirklich ernst gemeint, oder?

    Allein, was das „Handwerkliche“ angeht, würde ich Dir, soweit ich das überhaupt beurteilen kann zustimmen, die scheinen technisch schon zu wissen, was sie da machen. Inhaltlich finde ich allerdings, ist der Spot (vor allem die Schlusspointe) historisch unsensibel und derartig geschmacklos, dass ich mich schon wundere, dass Mercedes dort NUR für eine Klarstellung gesorgt hat.

    Ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll: Vielleicht damit, dass hier der Holocaust für Werbezwecke banalisiert wird. Oder damit, dass ein Unfall, bei dem ein Kind tödlich verletzt wird, als freudiges Ereignis gewertet wird (Adolf hin, Adolf her – wer weiß schon, welcher heute zehnjährige in Zukunft zum Massenmörder wird und darum noch schnell von einem Mercedes überfahren werden sollte). Ich denke, die liste ließe sich fortsetzen.

    Dazu kommt, dass natürlich schon sehr oberflächliche Kenntnisse der Firmengeschichte von MB ausreichen, um festzustellen, dass „Die Nazi-Jäger“ nicht unbedingt der passende Beiname für die Tätigkeit des Konzerns während der Zeit des Dritten Reichs gewesen wäre, im Gegenteil. Man war ja unter anderem wichtiger Rüstungspartner für „Adolf“. Das würde den Spot, wenn er echt wäre, vollends ad absurdum führen und dem Markenimage sicherlich schaden…

  2. Puuhj, ja. Naja. Ich nehme an, die Frage nach dem „Warum“ ist nicht wirklich ernst gemeint, oder?

    Allein, was das „Handwerkliche“ angeht, würde ich Dir, soweit ich das überhaupt beurteilen kann zustimmen, die scheinen technisch schon zu wissen, was sie da machen. Inhaltlich finde ich allerdings, ist der Spot (vor allem die Schlusspointe) historisch unsensibel und derartig geschmacklos, dass ich mich schon wundere, dass Mercedes dort NUR für eine Klarstellung gesorgt hat.

    Ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll: Vielleicht damit, dass hier der Holocaust für Werbezwecke banalisiert wird. Oder damit, dass ein Unfall, bei dem ein Kind tödlich verletzt wird, als freudiges Ereignis gewertet wird (Adolf hin, Adolf her – wer weiß schon, welcher heute zehnjährige in Zukunft zum Massenmörder wird und darum noch schnell von einem Mercedes überfahren werden sollte). Ich denke, die liste ließe sich fortsetzen.

    Dazu kommt, dass natürlich schon sehr oberflächliche Kenntnisse der Firmengeschichte von MB ausreichen, um festzustellen, dass „Die Nazi-Jäger“ nicht unbedingt der passende Beiname für die Tätigkeit des Konzerns während der Zeit des Dritten Reichs gewesen wäre, im Gegenteil. Man war ja unter anderem wichtiger Rüstungspartner für „Adolf“. Das würde den Spot, wenn er echt wäre, vollends ad absurdum führen und dem Markenimage sicherlich schaden…

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