Dank Frau Brüllen schaffe ich es zumindest einmal im Monat, mein Blog zum bloggen zu nutzen. Denn immer am Fünften schreiben Menschen detailliert auf, wie ihr Tag gelaufen ist. Und zwar weil sie vor inzwischen elf Jahren diese Aktion ins Leben gerufen hat. Detail dazu und mehr Einträge wie diesen gibt es bei Frau Brüllen.
Die letzte Nacht war, na ja, schwierig. Ich war zwar vergleichsweise früh im Bett, hätte aber auch schon früher schlafen gehen können vong 1 Kondition her. Völlig überflüssig wurde ich nachts wach und war überzeugt, dass ich gleich aufstehen müsste. Ich streifte mir also den Bademantel über und ging ins Bad. Auf dem Weg fiel mir ein, dass der Wecker noch gar nicht geklingelt hat und auch Fräulein Hund hatte sich noch nicht gemeldet. Hier war also irgendwas sehr merkwürdig und wie sich herausstellte, war es nicht mal halb zwei. Ich konnte recht gut wieder einschlafen, aber nur für etwa drei Stunden und danach noch einmal für eine. Den Wecker hatte ich zwar ausgeschaltet, aber das untrügliche Zeitgefühl von Fräulein Hund sorgte dafür, dass ich gegen sechs aufgestanden bin.
Nach der Hunderunde rühre ich einen Brei aus Legemehl für die Hühner an. Das nehmen die viel lieber an, als das was in den Futtertrögen ist und mein Gefühl ist, dass sie daraus nicht ganz so viel Muschelgrit aussortieren. Während das Zeug einweicht, bereite ich mein Frühstück vor: Haferflocken, Banane, Cranberries und noch ein bisschen Kram mit Sojajoghurt. In der Mastodontimeline schreibt jemand von Bodenfrost.
Ich beschließe einen morgendlichen Erstbesuch im Supermarkt, denn der aktuelle Lieblings-Müslibestandteil der Gastteenies ist leer. Dort ist es entschieden zu wuselig, aber was tut man nicht alles. Erst im Supermarkt fällt mir ein, dass ich das Portemonnaie vergessen habe. Das kommt in letzter Zeit häufiger vor, denn ich habe ein Neues gekauft und das ist bewusst so gewählt, dass ich es nicht in der Arschtasche der Jeans tragen kann, ohne mich ständig darüber zu ärgern. Denn mir ist auffallen, wie blöd es ist, wenn man ständig auf seinem Portemmonaie sitzt: Für den Rücken, für die Karten darin und generell. Die Folge ist derzeit noch, dass mein Grundvertrauen darauf, dass das Portemonnaie sich schon da befinden wird, wo es hingehört – in der Arschtasche der Jeans nämlich – regelmäßig gebrochen wird. Das klingt schlimmer, als es ist, weil ich mir auch angewöhnt habe, die Kreditkarte in der Hülle des Handys aufzubewahren. Und das Ding trage ich nun wirklich immer bei mir, allein schon wegen des Podcastkonsums.
Wieder zuhause ist es inzwischen hell genug, dass die Hühner aus dem Stall gekommen sind und lustlos am Trog mit dem Legemehl herumpicken. Ich stelle die Schüssel mit dem Brei auf den Boden und öffne die Tür der Voliere, zumindest drei der Tiere stürzen sich regelrecht darauf. Das Dritte hält sich noch im Legenest auf. Ich habe bei der Kälte aber keine Lust darauf zu warten, bis sie gelegt hat. Irgendwer muss schließlich den Trockner und die Spülmaschine ausräumen.
Danach ist Zeit für die erste Siesta des Tages. Die ist dann auch zünftig eskaliert: Drei Stunden später bin ich immer noch ziemlich zerknittert.
Ich regele Dinge für und mit den Gastteenies und gehe eine weitere Runde mit Fräulein Hund spazieren. Hier in der Gegend ist es noch wenig herbstlich: Die Bäume sind noch überwiegend grün und der Bodennebel von heute Morgen hat sich sehr gründlich verzogen. Im Sonnenschein komme ich im schwarzen Hoodie tatsächlich ein wenig ins Schwitzen.
Anschließend warte ich den Staubsaugerroboter. Sensoren abwischen, Haarknäuel von der Hauptbürste entfernen und die Reinigungsstation sauber machen – das steht mindestens einmal in der Woche an. Während der frisch gewartete Roboter seine Runden dreht, sauge ich mein Arbeitszimmer und den Flur im Untergeschoss selbst. Man fühlt sich dabei zwar wie im Mittelalter, aber das Experiment, den Roboter auf unterschiedlichen Stockwerken zu betreiben, ist gescheitert.
Der Rest des Tages fliegt irgendwie vorbei. Ich erledige dies und das, gucke so rum und auf einmal ist schon halb vier und ich habe enormen Hunger. Ein paar Nudeln mit Pesto werden es, denn eines der Gastteenies steht schon den ganzen Tag in der Küche, um Foccachia vorzubereiten. Gegen 16 Uhr lege ich die zweite Siesta des Tages ein und bin noch einmal für zwei Stunden weg.
Abendessen wird es gegen 20 Uhr geben und morgen wird hoffentlich ähnlich entspannt wie heute. Zumindest sieht es von hier so aus.