Wie ich mir einmal definitiv den Zorn einiger Holländer zugezogen habe

Ich habe es letzte Woche schon erzählt: Vor etwa 10 Jahren war ich mal campen am Biggesee. Wie bereits geschildert war der Platz eigentlich voll von Holländern.

Ich persönlich bin ja nicht erst seit der EM ein großer Holland-Freund. Ich mag die Mentalität der Leute, ihre Sprache und Amsterdam ist einfach wunderschön. Gut jetzt ist Holland nicht nur Amsterdam, also der Vollständigkeit halber: Es gibt verdammt viele schöne Ecken in Holland. Und nette Leute.

Dummerweise haben, und damit kommen wir schon fast zu des Pudels Kern, ziemlich viele nette Leute aus Holland verfluxt hübsche Töchter.

Zum besseren Verständnis: Wir mussten zwei mal täglich den Weg von unserem Camper zur Rezeption zurücklegen, um dort Kühlakkus zu tauschen, damit der Teil der Vorräte, der nicht mehr in den kleinen Kühlschrank gepasst hat, weiterhin kalt blieb. Recht praktisch und das hat auch immer super funktioniert, wir sind meist zusammen rüber gegangen, je nach dem wie es halt passte.

Unsere Nachbarn kamen aus der Gegend um Eindhoven und waren sehr umgängliche nette Leute. Ihre beiden Jungs spielten abwechselnd entweder merkwürdige Ballspiele oder große Schwester ärgern. Diese große Schwester war schon deutlich der Pubertät entwachsen und ein echtes Goldstück. Rein optisch jetzt, denn sowohl mangels Sprachkenntnis als auch aus der gebotenen Höflichkeit hielten wir respektvollen Abstand.

Bis eines Tages diese unfassbar gut aussehende Frau sich sonnend im Bikini vor dem elterlichen Vorzelt lag, als wir gerade auf dem Weg zum Akkus tauschen waren. Im Vorbeigehen konnten wir einfach den Blick nicht abwenden, so ähnlich wie bei einem sehr schweren Autounfall auf der Autobahn. Man will weg gucken, schon allein damit man nicht den Verkehr aufhält, aber es geht nicht. Und so liefen wir, sehr langsam und (vermutlich) mit offenen Mündern und (ganz sicher) stark verdrehtem Hals, weiter in Richtung Rezeption.

Nach gefühlt viel zu kurzer Zeit löste sich unser Blick nahezu gleichzeitig von dieser unglaublichen Schöhnheit und wie wir den Kopf drehen, kreuzt sich unser Blick mit dem ihres Vaters, der im Schatten saß und die Zeitung las.

Wenn Blicke töten könnten, wären wir auf der Stelle explodiert.

Auf dem Rückweg war Töchterchen nicht mehr draußen, die Kinder wurden fortan hereingerufen, wenn wir um die Ecke kamen und mit dem freundlichen Grüßen war es auch vorbei. Zum Volleyballspielen ist sie aber weiterhin aufgetaucht und grinste uns jedes Mal frech an.