Das ist es wohl, was man einen völlig verhunzten Kino-Abend nennt. Auf Star Trek hatte ich mich schon seit letzter Woche gefreut. Einerseits, weil ich die Filme und auch einige der Serien immer recht gern gesehen habe und andererseits, weil ich im Vorfeld schon recht viel Gutes über das Teil gelesen und gehört habe.
Rausgekommen bin ich völlig frustriert.
Nicht falsch verstehen, ich mochte den Film. Seit langem mal wieder ein Abend, an dem ich – anfangs – wieder mal gerne im Kino war: Entspannte Atmosphäre im Saal, Gelächter über die Werbung und auch über einige der Trailer für andere Filme, hinter mir wurde leise knuspernd und knisternd Popcorn gegessen und eine angenehme Lautstärke auf der Leinwand.
Und dann kam drei Typen rein, kurz bevor der Film anfing. Ohne übertreiben zu wollen: In dem Moment, als diese drei Vögel rein kamen, wusste ich, dass sie nerven würden und ich war mir sehr sicher, dass sie unmittelbar hinter mir sitzen würden. Letzteres hatte nach wenigen Sekunden einen Haken auf meiner imaginären To Do-Liste und als nach dem obligatorischen Anstoßen der erste „Schalt doch mal auf RTL“ unter beifälligem Gelächter seiner Kumpels durch den Saal brüllte, war auch der Punkt „Nerven“ abgearbeitet.
Und natürlich sollte es so weiter gehen.
Die ersten 20 Minuten des Films waren dadurch wahnsinnig anstrengend. Ich mochte wirklich, was ich auf der Leinwand gesehen habe, aber viel mitbekommen habe ich nicht. Hinter mir würde ständig unpassend kommentiert, unpassend gelacht und der Dritte im Bunde wollte wohl lieber wieder zurück in die Kneipe, denn der fragte ungelogen im 3 Minuten-Takt „Wollen wir wieder gehen?“
Letztlich bin ich gegangen. Aber nur ein paar Reihen nach hinten, um wenigstens noch ein bisschen Ruhe zu haben und zumindest den Rest des Films genießen zu können.
Das hat auch gut geklappt, wenngleich ich vermutlich leichte Rauchschwaden aus den Ohren absonderte. Wenn ich ja eins nicht leiden kann, dann ist es wenn mir jemand in einen Film reinquatscht. Natürlich lassen sich Störungen nicht immer vermeiden, gerade im Kino geht das nun mal nicht. Um so wichtiger ist es meines Erachtens, dass man sich gerade im Kino möglichst ruhig verhält und eben nicht die ganze Zeit quatscht.
Egal, zurück zum Film.
Ich mochte ihn, wie gesagt. Vor allem mochte ich, dass man es hinbekommen hat, die Dialoge, Geräuscheffekte und Musik mit der gleichen Lautheit abzumischen. Geht ja ganz gerne mal schief diese Soundmische, aber das soll mal nicht das Thema sein. Nein, Star Trek hat mich sehr gefreut.
Der Film hat tatsächlich wenige Schwächen. Das von Frau Gröner kritisierte Frauenbild etwa, bzw. seine Symptome wären mir tatsächlich auch ohne ihren Hinweis aufgefallen. Und das, obwohl dieser Punkt doch sehr subtil daher kommt. Aber ich mochte Ohuras Gesichtsausdruck, wenn wieder irgendwer von den Jungs mal eben Captain oder 1. Offizier oder auch einfach nur der Verantwortliche war und sie bei der Entscheidung wie selbstverständlich übergangen wurde.
Ich mochte auch das Design der Brücke. Und die Tatsache, dass die sonst so klinische Enterprise eben auch abgeranzte Ecken hat. Der Maschinenraum ist unübersichtlich, eng schlecht beleuchtet und dreckig. Eben so, wie man sich einen Maschinenraum vorstellt. Ich mochte in allen Serien den Gedanken nicht, dass man im Zweifelsfall im Maschinenraum eine Operation am offenen Herzen hätte durchführen können.
Und die Charaktere waren toll. Genau richtig, so vergleichsweise unbekannte Schauspieler zu besetzen. Über den Darsteller des jungen Spock hab ich wohl schon mal was gehört und auch die anderen haben ja vermutlich schon irgendwo mitgespielt, das ist aber an mir vorbei gegangen.
Aber ich schweife ab.
Das Ende mochte ich auch. Einfach ein schöner Kniff, ganz am Ende den klassischen Star Trek-Anfang zu adaptieren.
Und so wäre es beinahe ein richtig schöner Kino-Abend gewesen. Wenn da nicht diese hinrissigen Vollspastis gewesen wären. Vielleicht habe ich ja beim nächsten Mal mehr Glück. Ein paar Filme habe ich für dieses Jahr noch auf dem Zettel, irgendwann MUSS es dementsprechend ja ein ungetrübtes Kinogenuss dabei herauskommen. Rein statistisch betrachtet.
Diese Spezies der Kino-Nerver kenne ich auch nur zu gut, die erkennt man schon auf einen Blick.
Da kann man wirklich nur hoffen dass das Kino nicht voll ist und man sich noch woanders hin setzen kann.
Johanness neuester Blog-Eintrag: Abwrackprämie verlängert
Oh ja! Wie könnten wir nur ohne sie leben…? SEHR GUT!
Ich hatte das bisher zum Glück noch nie…*puh*
Aber ich hatte eine Person vor mir die komplett aufrecht sitzen musste, somit musst ich das auch, damit sein Schädel nicht komplett im Bild war….sowas nervt mich auch!
Und dass das Cinemaxx den Ton bei der Werbung fast ganz aus hatte und bei Trailern ziemlich leise. Da hat sich hinter mir dann eine beschwert und es wurde besser! Juhu! 🙂
Schapss neuester Blog-Eintrag: Unwissenheit ist kein Segen
@ Johannes: Konnte ich ja in diesem Fall zum Glück. Ansonsten hätte ich mich wohl beim Kinobetreiber beschwert und einen Gutschein für einen zweiten Versuch akzeptiert. 🙂
@ Schaps: Vor mir hat vor ein paar Jahren original jemand mit Hut im Kino gesessen. War aber so ein kleines Programmkino, in dem ich durch das beliebte „Plätzchen, wechsel Dich“-Spiel den Hut aus dem Bild nehmen konnte.