Menschen sind oftmals Idioten. Und sie nerven.
Menschen gehen mir ganz häufig auf den Geist. In dieser Folge besonders.
Diese Episode hat 8 Kapitelmarken und jede von ihnen ist durchschnittlich ca. 1 Minuten und 30 Sekunden lang.
Transkription der Episode anzeigen
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Music.
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Herzlich willkommen zu Jörn Schaars feinem Podcast Episode 28. Ich bin Jörn Schaar und ihr seid es nicht.
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Ich klinge ein bisschen verpennt. Das liegt daran, dass wir gestern lange gefeiert haben
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und ich noch nicht so lange wach bin. Es galt nämlich den Geburtstag von Frau U. zu begehen.
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Die aufmerksame Leser meines Blogs noch von früher kennen. Die wohnt mittlerweile in Flensburg mit ihrem Mann. Heißt auch gar nicht mehr Frau U.,
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sondern ist jetzt Frau B und die hatte nochmal Geburtstag und hat auch vergleichsweise
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spontan eingeladen da rein zu feiern.
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Ja gut und von Heide nach Flensburg da ist man eine Stunde unterwegs und wenn man dann
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so um 20 vor zwei erst loskommt, weil es so nett ist, dann ist man halt vor drei nicht
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im Bett und heute muss ich früh aufstehen, einerseits um den Podcast fertig zu machen
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andererseits um aber ab 12 dann in kiel meine schicht zu bestreiten in der
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nachrichtenredaktion als supporter und ja das habe ich also gedacht wenn ich
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sowieso eine stunde vor dem bäcker wach werde dann kann ich auch schnell meinen
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podcast klarkriegen und da sind wir nun ohne besonders viele themen fällt mir
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gerade ein natürlich ist ein ganz wichtiges thema des wacken open air Moment da habe ich ja schon drüber gesprochen. Letzte Woche. Richtig. Also habe ich das auch nicht mehr. Verdamm ich.
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Naja so kommt das. Wenn man sich dann entscheidet eine Rubrik aus dem Podcast rauszuschmeißen, dann in diesem Fall die mit wütender Stimme vorgetragenen Amazon Rezensionen, dann fehlt halt was.
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Aber gut, da wollen wir uns jetzt nicht lange mit aufhalten.
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Nee, Wacken war tatsächlich das Aufregendste, was ich...
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Erzählen könnte denn die letzte woche war relativ ereignislos ich habe im büro gesessen hatte da so routine kram letztlich zu tun das war jetzt nicht wahnsinnig spannend.
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Die gab da ein bisschen diskussion aber das muss das gehört hier nicht her.
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Ja, ansonsten war tatsächlich nicht so wahnsinnig viel los. Mir ist aufgefallen, dass ich, also beim Blick in die Statistiken meines Blogs, ist mir aufgefallen,
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dass mal wieder jemand da war, der den Suchbegriff benutzt hat, Maaße Einkaufswagen Aldi.
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Und das ist etwas, das mich unglaublich fasziniert, weil es gibt einen Artikel in meinem Blog,
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den ich geschrieben habe, so ein halbwitziges Ding über meine Erlebnisse mittwochs morgens bei Aldi Süd, wenn die Sonderangebote kommen.
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Und da kommen natürlich die Worte Frau und Einkaufswagen drin vor, denn das ergibt sich einfach so.
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Und so kommt es, dass man über diese Suchbegriffe ja eine scharfhafte Seite findet.
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Und seitdem es diesen Artikel gibt, habe ich jemanden, der diese Suchbegriffe benutzt und
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jetzt kommt der lustige Witz an der ganzen Geschichte.
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Diesen Artikel, diesen Blog-Eintrag habe ich 2001 geschrieben, im Sommer.
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Und seitdem habe ich mehrmals im Monat, teilweise auch mehrmals in der Woche, jemanden, der
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Maße, Einkaufswagen, Aldi als Suchbegriff benutzt, um auf meinen Blog zu kommen.
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Gerne auch mal in der Variante Maße, Einkaufswagen, Aldi mit Frau.
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Deswegen kam ich eben drauf, dass die Worte Einkaufswagen und Frau im Blogeintrag vorkamen.
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Ich frage mich, warum zum Teufel das überhaupt funktionieren kann.
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Es ist tatsächlich so, dass ich bei Google, wenn man Maße, Einkaufswagen, Aldi angibt,
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zumindest auf der ersten Seite bin, und da ist der Artikel von 2006 datiert, da habe
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ich umgestellt von Joomla auf WordPress, aber er stammt tatsächlich, und das kann ich relativ
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genau datieren, aus dem Jahr 2001.
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Ich frage mich, warum ist das relevant für jemanden?
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Also der Artikel ist nicht besonders unterhaltsam ehrlich gesagt, aber warum sollte man...
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Bei der Suchmaschine seines geringsten Misstrauens suchen nach Maße Einkaufswagen Aldi. Was will man damit bezwecken?
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Zumal man auch nicht auf irgendeine Seite stößt, die jetzt technische Daten zu den bei Aldi benutzten Einkaufswagen anbietet. Na das nun überhaupt nicht.
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Vielleicht ist das so jemand, der einfach zufällig mal Jörn Schaars feine Seite mit
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diesem Suchbegriff gefunden hat und seitdem immer wieder darauf sich beruft, um dann dort
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auf Startseite zu klicken und die neuen Sachen zu lesen, weil er nicht weiß, wie Lesezeichen
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funktionieren oder weil er sich nicht merken kann wie die adresse ist die url.
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Ich hätte gelernt habe dass es eigentlich der url heißt aber ich finde das ist dass das klingt irgendwie nicht wie dieser ewige streit zwischen das
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blog der blog ist alles alles wurscht kann ja jeder machen wie er will mir.
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Rollt es sich und mir rollen sich die Fußnägel auf, wenn jemand der Blog sagt und noch schlimmer
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ist es, wenn jemand sagt, ich habe einen Blog geschrieben und damit aber meint, dass er
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einen Eintrag in seinen Blog geschrieben hat.
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Furchtbar, furchtbar.
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Aber gut, auch da, da kann man ja nicht, da kommt man ja dann wieder von einem Misanthropieschub in den anderen.
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Sehr schön übrigens, apropos Misanthropie, gestern waren wir in diversen Billiggeschäften
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unterwegs, weil wir in drei Wochen heiraten und nach der kirchlichen Zeremonie soll es
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vor der Kirche noch so Sekt und Snacks geben.
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Und wir haben auch schon Leute, die gesagt haben, sie kümmern sich darum, sie machen
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das für uns, dass wir da keine Arbeit mit haben.
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Und da hieß es eben auch, ja Gläser können wir organisieren.
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Und wir haben uns jetzt überlegt, echte Gläser bei so einer Geschichte ist super anstrengend,
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weil die fährt man irgendwie, weiß ich nicht, 100, 120 Gläser durch halb Schleswig-Holstein.
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Die müssen dann irgendwie wieder zurück und machen nur Sauerei und das ist alles irgendwie
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uncool. Deswegen könnte man natürlich auch mit Plastiksäckgläsern arbeiten.
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Und die Herzdame hat da schon so ein Angebot gefunden im Internet, das relativ gut ist, gut zu sein scheint.
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Und wir wollten das eben nochmal abchecken und haben gesagt, wir gucken mal in den Billigläden
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ob es Sektgläser gibt in Plastik.
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Haben wir auch gefunden, in dem Fall in einem Euro-Laden, aber mit jeweils drei Gläsern einer Packung.
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Und dann haben wir gesagt, ja okay, da müssten wir halt irgendwie, weiß ich nicht, 40 oder sowas kaufen.
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Und dann ist es auch echt stressig, diese ganzen Dinger aus ihrer Verpackung zu befreien. Das ist dann auch nicht cool.
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Also haben wir nochmal weiter geguckt und in dem letzten Laden, in dem wir waren, hatten wir dann Sektgläser gefunden, die waren dann in Viererpackungen.
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Haben wir auch gesagt, nee, bringt's nicht, zumal das auch in jedem Fall teurer gekommen
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wäre als die hunderter Packung, die sie im Internet gefunden hat.
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Also haben wir gesagt, dann lassen wir es sein. Haben noch irgendwelchen kleinen Kram gekauft, ich weiß es nicht mehr, was das jetzt ganz
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genau war, ist auch völlig unerheblich.
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Stehen an der Kasse und dann passiert das, was an Kassen gerne mal passiert, dass nämlich,
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Es ist halt nicht so eine Supermarktkasse, wo man so einen Gang hat, der irgendwie nach
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rechts und links abgesperrt ist, sondern es ist halt so ein Tresen, wo eine Kasse draufsteht.
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Und wir kamen also an und stellten uns vor den Tresen und die Kassiererin wurde gerade
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auf uns aufmerksam, als von links so eine ältere Dame, nenne ich es mal, rankam und
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ohne irgendwie uns zu beachten, ohne guten Tag zu sagen, ohne irgendwas, haben sie Klappboxen?
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Und ich stehe da und denke mir...
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Was zum Teufel ist falsch mit ihr? Also das ist so eine Doppelunhöflichkeit, das kann ich so überhaupt nicht haben.
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Und dann auch noch die Kassiererin anzupampen, weil die sagt, ne haben wir nicht. Was, das muss es doch hier geben.
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Und dann erhöht sie es noch, exponentiert, also sie macht es noch eine Stufe höher.
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Indem sie dann auch noch pampig wird und ohne auch ein Wort des Abschieds zu sagen, ist
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sie dann wieder verschwunden.
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Also Unhöflichkeit hoch vier.
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Und die ist mir vorher schon aufgefallen auf dem Parkplatz, als sie nämlich aus dem Markt
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gegenüber rauskam, das ist halt so ein u-förmig angelegter Parkplatz, also ein Parkplatz ist
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nicht u-förmig, aber rundherum sind lauter Läden.
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Und da kam sie aus einem raus und hatte schon mindestens 5 Klappboxen dabei, die sie ins
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Auto geladen hat. Die haben ihr aber offensichtlich nicht gereicht.
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Und dann musste sie also nochmal in diesen Laden rein und da pampig werden.
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Das scheint also wahnsinnig dringend gewesen zu sein. Da sind wir dann wieder bei der Frage, was bringt einen gesunden Menschen dazu?
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Entweder Maße, Einkaufswagen, Aldi bei Google zu suchen oder aber 20 Klappboxen in halb Heide zu kaufen.
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Also den kompletten Klappboxenvorrat von allen Verbrauchermärkten in Heide einfach aufkaufen
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zu wollen. Was ist da los?
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Ich habe keine Lösung. Ich weiß nicht, wo das hinführen soll.
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Also das hat mich einen sehr schlimmen Misanthropie-Schub gekostet.
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Und ich bin dann immer so verdattert.
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Anstatt einfach mal was zu sagen. Irgendwas...
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Ja, es ist dann eben die Schwierigkeit, etwas zu finden, das man da sagen kann,
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ohne gleich den Straftatbestand der Beleidigung zu erfüllen. Das ist kompliziert.
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Da muss man sehr, sehr genau gucken, was man da tun kann. Und irgendwann werde ich es hoffentlich mal schaffen,
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dass ich dann was passendes sage, so wie ich es auch wöchentlich nahezu schaffe, ohne Struktur und ohne Vorbereitung was halbwegs Sinnvolles ins Podcast-Mikrofon zu sprechen.
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Dass ihr euch das immer wieder anhört, dafür danke ich euch sehr und dabei möchte ich es dann auch für heute bewenden lassen.
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Ich sage vielen Dank fürs Zuhören, wünsche euch noch eine ganz tolle Woche mit ganz wenig
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Misanthropie-Schüben, ganz wenig Idioten vor euch an der Supermarktkasse und bis zum,
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nächsten Mal. Das war's für heute.
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Music.
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Bis zum nächsten Mal.
Das Kleingedruckte:
Diese Jörn Schaars feiner Podcast-Episode wurde am 10.08.2014 aufgenommen und veröffentlicht. Sie steht unter Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License-Lizenz. Zu hören ist: Jörn Podcastcover: Siegfried Fock, Tobias Migge Musik: Jason Shaw ("Jenny's Theme", CC-BY-SA)