Advent, Advent!

Wie? Zu früh für Weihnachtsgedichte? Erzähl das mal bei ALDI, da liegen schon wieder die ersten Weihnachts-Gebäcke herum. Das schlimme daran ist ja eigentlich: Ich ertappe mich jedes Jahr dabei, dass ich denke „Oh, Lebkuchen“. Trotzdem lasse ich ihn immer im Regal liegen. Warum?

Eigentlich klar: Es ist noch zu früh um Weihnachtsgebäck zu essen. Deswegen sollte es meines Erachtens auch noch keins in den Geschäften geben. Denn sind wir doch mal realistisch: Es ist einfach eine schöne, weihnachtliche Tradition erst in letzter Minute für Geschenke und Gebäck zu sorgen. Beides kriegt man mittlerweile auch nach dem Weihnachts-Gottesdienst günstig an der Tankstelle. Wie sehr sich meine Bekannten regelmäßig über Wischerblätter, Motoröl und Frostschutz freuen. Das müssen sie auch, denn sonst gibt’s im nächsten Jahr Wunderbäume mit Zimt-Geschmack. Äh, Duft. Du weißt schon.

Von daher folge ich also dem Prinzip des Konsumterrorismus: Ich kaufe etwas nicht und hoffe, dass es viiiiiele andere genau so tun und regle so das Angebot. Ähnliche Geschichten erleben gerade mal wieder mit diesen „Tankt einen Tag lang nicht, wir werden es den Öl-Multis schon zeigen!“-Emails eine Art von Renaissance und das funktioniert genauso wenig wie mein Lebkuchen-Plan.

Getankt wird trotzdem und was den Lebkuchen angeht: Da gibt’s offensichtlich genug Spaselacken, die Lebkuchen mit den Winterreifen-Sonderangeboten gleichsetzen: „Die kaufe ich immer schon Ende Mai, dann sind die günstiger!“

Aber mal ehrlich: Muss man denn echt jetzt schon Lebkuchen und Spekulatius essen? Ich denke nicht.