Beach Crossgolf Trophy in Grömitz

Jörn auf der Grömitzer SeebrückeDas war ja ein Spaß. Die Tage schon mal kurz angerissen: Der Onkel war zum ersten Mal Crossgolfen. Da bot sich selbstredend ein Turnier an, das ebenfalls zum ersten Mal veranstaltet wurde. Die Kurverwaltung Grömitz lud zum ersten Mal zum zünftigen Bällekloppen an den örtlichen Strand.

Das Wetter machte zunächst einen leicht bescheidenen Eindruck: Kalt war’s und geregnet hat’s auch ein wenig. Obwohl ich bekennender Schönwetter-Golfer bin, war dieses Problem mit vier Schichten Oberbekleidung und Mütze schnell gelöst.

Für uns ging es am vierten Abschlag los, da hatten wir gleich die Sonderwertung erwischt. Von der Seebrücke aus galt es, ein in angeblich nur 20 m Entfernung vertäutes Boot zu treffen. Berühren hätte gereicht, das war aber zumindest für uns wegen des heftigen Winds nicht machbar. Von den knapp 100 Teilnehmern haben das tatsächlich nur sechs Spieler geschafft. Aber spaßig war’s auf jeden Fall.

Danach hatten wir 230 m am strand entlang zu spielen. Obwohl ich im August zuletzt die Schläger in der Hand hatte, schaffte ich es mit meinem ersten Schlag, zumindest leichten Szenenapplaus zu bekommen. Schön gerade und so weit, wie das mit den Almost Golf-Bällen möglich ist.

Das sind spezielle Trainingsbälle, die nur ungefähr 1/3 so weit fliegen, wie richtige Golfbälle. Dafür gehen getroffene Fensterscheiben oder Köpfe nicht so schnell kaputt, was bei der Menge an Menschen am Strand (sowohl Mitspieler als auch unvorsichtige Spaziergänger) hilfreich war. Natürlich passt man ordentlich auf, dass man niemanden trifft, aber garantieren kann man das ja leider nicht so oft.

Das weitere Vorgehen war vergleichsweise unspektakulär, allerdings stellte sich schon jetzt heraus, dass unsere Flightpartner echt entspannte und witzige Zeitgenossen waren. Das hat richtig Spaß gemacht mit denen.

Loch drei war mein bestes Loch und nicht nur deshalb hat es mir mit am besten gefallen. Auf einem Strohballen stehend musste man „nur“ etwa 60 m überbrücken und den Ball zwischen zwei weitere dieser Ballen spielen. Die Schwierigkeit: Nach dem zweiten Schlag musste auf jeden Fall der Putter benutzt werden und vor den beiden Ziel-Ballen war eine unfassbar große Pfütze. Mein Ball landete unmittelbar vor diesem Teich und so konnte ich vergleichsweise bequem und vor allem trockenen Fußes mit zwei Schlägen abschließen.

Danach spielten wir durch einen kleinen Wald und gegen eine Torwand. Kollege S. hatte mehr Glück als ich: er traf den richtigen Baum im richtigen Winkel und sein Ball landete etwa 7 m vor der Torwand. Und dann hat der Sausack auch noch durch das obere Loch der Torwand getroffen, was ihm eine Gutschrift von zwei Schlägen einbrachte.

Jörn während der Wurst- und BierpauseVor dem nächsten Loch erwartete uns ein längerer Fußmarsch. Zum Glück kamen wir dabei bei der Turnierleitung vorbei, wo wir uns mit Wurst und Bier stärken konnten. Zeitgleich ließ auch der Wind nach und die Sonne kam raus. Das hat schon etwas sehr entspanntes: Mit ’nem Bierchen in der einen und zwei Golfschlägern in der anderen Hand bei bestem Wetter über die Grömitzer Strandpromenade schlendern und dabei blöde Witze reißen. Groß-ar-tig.

Das nächste Ziel war ein senkrecht eingegrabenes Surfbrett in gut 70 m Entfernung. Das musste man einfach nur treffen. Und auch hier überzeugte Flightpartnerin A. wieder durch beißenden Humor. Ihr Kumpel E. hatte vorher noch nie gespielt und schubste den Ball immer nur so ca. 3 – 11 m weit. Während er mal wieder am Schlag war, telefonierte sie mit ihrem Mann: „Wir sind noch bei Loch eins. Das ist am Yachthafen. – Das liegt an E. wie lange wir hier noch stehen, der kommt ja kaum vorwärts.“ Mobbing in seiner reinsten Form.

Unser vorletztes Loch war leider etwas langweilig: 270 m geradeaus. Gerade für die beiden im Flight, die noch nie richtig gespielt hatten, eine langwierige Erfahrung. Wirklich gut war ich zugegebenermaßen auch nicht, aber zumindest noch im Mittelfeld.

Mein Lieblingsloch war unser letztes. 60 m durch zwei Baumstümpfe zum Loch. Man musste aber unbedingt zwischen den beiden Stümpfen durch, wer also den Ball vorbei hämmerte, musste wieder zurück. Der Clou: Das durfte nur mit dem Putter gespielt werden.

Nachdem schon zwei Mitspieler nicht besonders weit geputtet hatten, entschied ich mich zu einer etwas ungewöhnlichen Variante: Statt zu putten schlug ich ganz normal ab. Meine wildesten Vorstellungen wurden erfüllt: Der Ball flog zwar flach, aber immerhin zwischen den Bäumen durch und blieb noch nicht mal 70 cm vor dem Loch liegen.

Erneuter Szenenapplaus.

Nachdem auch alle anderen endlich beim Ziel, einem eingegrabenen Plastikeimer mit 25 cm Durchmesser, angekommen waren, stand ich kurz davor den Lochrekord von drei Schlägen zu brechen. Aber leider waren die Bodenunebenheiten und der Druck zu groß und mein Ball blieb zwei Zentimeter vor der Eimerkante liegen.

Bei der Siegerehrung hat der Kollege S. übrigens den dritten Platz erreicht und jemand anders aus unserem Flight schaffte sogar den geteilten ersten Platz. Dafür noch mal meinen Respekt, Basti.

Ingesamt natürlich ein grandioser Spaß, wenn auch mit einigen kleinen Pannen und Unzulänglichkeiten. Aber wir wollen nicht meckern, für nächstes Jahr ist die Grömitzer Beach-Crossgolf-Trophy fest im Turnierkalender eingeplant.

Geil war’s.