Ein unanständig langer Blogpost über den ersten Tag der re:publica XII

Ein A5-College Block und ein KuliIm Vergleich zum letzten Jahr bin ich bei der diesjährigen re:publica nicht ständig mit dem Netbook unterwegs. Erstens weil ich mich damit letztes Mal zu sehr belastet fühlte und ständig irgendwas verpasste, weil ich „dringend“ bloggen musste und zweitens, weil Netbook, Notebook und Tablet mir einfach zu Mainstream sind. Ja, die re:publica animiert auch in diesem Jahr wieder sehr zum Bloggen, aber nein, ich muss das nicht machen während ich in einer Session, einem Vortrag, sitze. Ich will einfach mehr von den Sessions mitbekommen, die ich mir anhöre und das kann ich nicht, wenn ich nebenbei twittere oder blogge.

Deswegen habe ich mir dieses Jahr überlegt, Notizen auf Papier zu machen und das auch sehr konsequent getan. An dieser Stelle folgt nun also ein unanständig langer Blogpost über meinen ersten Tag. Der besseren Lesbarkeit, werde ich den größten Teil dessen nicht auf der Startseite von Jörn Schaars feiner Seite stattfinden lassen.


Das Powerpack von simyo mit meinem USB-KabelIch fange mal mit Sachen an, die mir gut gefallen haben, die inspirierend waren und die generell eine Erwähnung verdienen. Meine neuen besten Freunde sind ganz klar die Typen von simyo. Die verleihen nämlich kostenlos Powerpacks mit denen man ein Smartphone bis zu vier mal wieder aufladen kann.

Es dauert schon sehr lange, zumal wenn man auf dem Telefon immer noch herumdaddelt, aber verdammt noch mal man kann das Ding in die Tasche stecken, das Handy per USB-Kabel anschließen und es den ganzen Tag langsam aufladen. Suuuuperst! Anders umgesetzt, aber für mich als smartphonesüchtigen Displaystarrer mit der Aufmerksamkeitsspanne eines präadoleszenten Goldfischs nicht realistisch: Die Erste Hilfe-Station der Malteser, die eine Art Småland für Smartphones eingerichtet haben. Abgeben, aufladen, später wieder abholen – schönes Ding, lief auch wie geschnitten Brot.

Ein Ausschnitt aus der analogen Twitterwall von HornbachGeile Idee auch von Hornbach, die eine analoge Twitterwall aufgebaut haben. derAgentur precious, die auch für das re:publica-Designverantwortlich zeichnete: Wer an seinen Tweet die Hashtags #rp12 und #action anhängt (wobei #action nur beim ersten Mal dabei sein muss), der landet auf einem ausgedruckten Stück Papier, das an eine Wand tapeziert wird.

Ich habe das System dahinter erst spät mitbekommen und es war mir auch zu müßig, auf die Suche nach meinen Tweets zu gehen.

Die Idee jedenfalls ist der Knaller. Schön um die Ecke gedacht, schon zwischendurch immer die eigene Marke reingebracht ohne dabei aufdringlich zu wirken – so möchte ich Werbung immer haben. Und dann auch noch mit Hornbach den vermutlich bestmöglichen Werbekunden für die Nummer an Land gezogen. So will ich werbung immer haben: Abgestimmt auf das Umfeld, clever umgesetzt und wenn die Wand voll ist, dann hühnern wir nicht lange herum, sondern fangen vorne wieder an. Klasse.

Die re:publica ist in diesem Jahr deutlich größer, sowohl vom Platzangebot her als auch was das Publikum angeht. Sowas kostet mehr und deshalb werden im Zweifel mehr Sponsoren gebraucht. Die wurden fast alle in kleinen Pavillons untergebracht, was der re:publica einen Messecharakter verleiht, den ich sehr mag. Im Vergleich zum vergangenen Jahr irt das irgendwie verbindlicher.

Andererseits ist dann die Hürde ein wenig höher, auf einen Partner wie beispielsweise DHL zuzugehen und sich zu informieren, was an dem Stand so passiert. Fand ich. Wenn ich daran denke, werde ich morgen mal abfragen, ob die „Aussteller“ mit dem ersten Tag zufrieden waren.

Überhaupt: Mehr Platz. Alle Veranstaltungen sind jetzt in einem einzigen Gebäude und in der Mitte ist ein großer Saal, Plaza genannt. Von dem gehen die Zugänge zu allen Bühnen ab, darin finden sich die diversen „Aussteller“ und der so genannte Affenfelsen. Zwei Bauten aus Holzplatten auf denen gechillt werden kann und auf denen sich auch eine Vielzahl von Steckdosen findet:

Die zweite Konstruktion dieser ArtEin Aufbau aus braunen Holzplatten, der in der Form einem Affenfelsen im Zoo ähnelt

Ich habe bisher eigentlich ausschließlich positive Stimmen zum Raumkonzept gehört. Vor allem der Affenfelsen wird sehr gut von den Leuten angenommen, was hauptsächlich an den eher knapp bemessenen Steckdosen liegen dürfte.

Das zumindest schon mal vorab zu meinen ersten Eindrücken. Auf den folgenden Seiten werde ich etwas zu den einzelnen Sessions schreiben, die ich heute besucht habe. Zum fotografieren habe ich mir dabei keine Zeit genommen, aber ein paar Goodies tauchen dabei sicher im Vorbeiflanieren auf.

2 comments on Ein unanständig langer Blogpost über den ersten Tag der re:publica XII

  1. „Während der Session zeigte Raul, dass derzeit 17 Aufzüge kaputt sind und das davon 94% durch die BVG betrieben werden und die restlichen 6% durch die Deutsche Bahn.“

    Nein. Umgedreht ists richtig:
    93 % davon betreibt die S-Bahn und die anderen 7 % die BVG.

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