Hui, das ist ja mal ein Action-Spektakel. Schicke Effekte, coole Action und der eine oder andere Lacher machen „X-Men: Erste Entscheidung“ zu einem sehenswerten Film. Er spielt in den 1960er Jahren. „Erste Entscheidung“ soll die Geschichte der Beziehung zwischen Professor X und Magneto erzählen. Und das tut er auch. Genau das ist das Problem.
Mir fehlte in dem Film der Twist. Es gibt kein überraschendes Moment, es ist zu jeder Zeit völlig klar, was das Ergebnis des Films ist und auch wenn das ein grundsätzliches Problem von Prequels ist hatte ich hier irgendwie ein Problem damit.
Nicht, dass ich den Film nicht sehr genossen hätte! Das habe ich sehr wohl, weil ich über solcherlei Blödsinn immer erst nach dem Film nachdenke und ihn mir damit im Nachhinein kaputt rede. Das ist allerfeinstes Popcornkino mit einigen sehr schönen Szenen. Zum Beispiel ist der Cameo-Auftritt von Hugh „Wolverine“ Jackman geradezu großartig.
Aber – und das muss man bei aller Begeisterung eben auch sagen dürfen – für einen Film, der antritt, um offene Fragen zu klären, ist er dann doch nicht konsequent genug. Auch passt das Ende des Films nicht so recht zu den drei X-Men-Filmen, ja noch nicht mal 100%ig zu Wolverine. In der letzten halben Stunde wird zwar sehr viel erklärt und aufgelöst, es bleiben aber noch so viele lose Enden übrig, dass sich auch hier wieder das Hintertürchen einer Fortsetzung offen gehalten wurde.
Bleibt die Frage, ob wirklich alle offenen Punkte der Vorgeschichte tatsächlich geklärt werden müssen, oder ob es nicht manchmal besser ist, Dinge einfach so stehen zu lassen.