Immer am fünften eines Monats versammelt sich eine erkleckliche Anzahl bloggender Menschen hinter der von Frau Brüllen initiierten Aktion des Tagebuchbloggens. Die Regeln und mehr Beiträge dieser Art gibt es bei ihr.
Ich bin heute gute 20 Minuten vor meinem Wecker wach geworden. Das ist nicht besonders ungewöhnlich, erzeugt aber vor 6.00 Uhr doch ein erhebliches Maß an Unwillen. Die übliche Pflegeroutine im Bad, der Hund, die Hühner, Hurz. Ich sitze noch etwas morgengrummelig über meinem üblichen Frühstück aus Müsli mit Obst und Soja-Joghurt und es ist viel zu voll im Esszimmer. Seit gut einer Woche wohnen gleich zwei Gastschülerinnen bei uns und die müssen um kurz vor 7.00 Uhr das Haus verlassen, um den Bus zur Schule zu kriegen. Das Selbstbild als Border Collie inmitten einer Schafherde hat sich schon gestern halbwegs eingestellt, die beiden sind orientiert über Zeiten und Wege. Aber sie haben beide die unangenehme Angewohnheit im Stehen zu frühstücken und damit kann ich so früh am Tag nur bedingt umgehen.
Nachdem die beiden das Haus verlassen haben, lasse ich Saugfried einige Kleinigkeiten im Haushalt erledigen, während ich die Spülmaschine aus- und wieder einräume. 30°-Wäsche wäre dringend mal dran, aber dafür fehlt mir heute die Laune. Der Herzdame auch, wir vertagen das und glotzen bis kurz nach acht stumpf auf unsere Handys. unterhalten uns distinguiert.
Ich habe einige Mails abzuarbeiten, bis um 9.30 Uhr die Konferenz beginnt. Während ich dort zuhöre, kümmere ich mich um weitere Hausarbeiten, bringe den Restmüll raus und sammle die Säcke mit dem Grünschnitt ein. Vier waren noch von vor dem Urlaub hier, fünf weitere habe ich im Lauf der Woche mit Rasenschnitt gefüllt. Die fassen jeweils 60 Liter und sind aus dickem Papier; man kann sie für kleines Geld im Supermarkt kaufen und zahlt so die Extragebühr für die Abfuhr. Tolles System, echt. Mehrere Säcke standen nach dem Regen gestern Nacht in einer Pfütze und das birgt immer die Gefahr, dass die Säcke reißen. Deswegen lege ich sie auf der Terrasse in die Sonne zum Trocknen und werde sie später in die Garage bringen. Danach sammle ich noch schnell einige Kilo Äpfel ein, die der Wind vom Baum geweht hat, und entsorge sie gleich. Erstens sind die noch nicht reif und zweitens ausnahmslos wurmstichig oder schlimmer. Die Ernte geht dieses Jahr gegen null, nicht nur dass der Baum weniger trägt als im vergangenen Herbst, ich habe auch noch keinen komplett intakten Apfel gesehen. Voriges Jahr waren es so viele in Supermarktqualität, dass wir gar nicht wussten, wohin damit.
Am Schreibtisch löse ich eine Sache, die ich zwei Monate liegen gelassen hatte mit zwei Telefonaten in sieben Minuten und widme mich danach dem Text für einen Beitrag für Montag. Zwischendurch ein wenig organisatorischer Kram für das Podstock-Wochenende und ein paar Scheiben Brot zum Mittag, bevor der Hund das zweite Mal raus muss. Danach kümmere ich mich um den Hühnerstall: Da hatten wir als Regenschutz eine Plane befestigt und die vergangenen ziemlich windigen Tage haben gezeigt, das war mehr schlecht als recht. Heute weht der Wind die Plane bis vor den Eingang der Voliere und das verlangt nach einer ebenso zügigen wie radikalen Lösung: Das Ding muss erstmal wieder ab. Regenschutz sollen die Hühner in ihrer Voliere schon haben, zumal dort auch noch ein Futtertrog und die Tränke sind. Beides soll trocken stehen, aber dazu zeichnet sich schon eine Lösung ab.
Weil ich schon mal in der Ecke des Gartens bin, mähe ich gleich noch den Rest vom Rasen um den Apfelbaum. Dazu hatte ich in der Hitze vorgestern so gar keine Energie mehr, heute wo Wärme und Luftfeuchtigkeit besser korrellieren, ist das in wenigen Minuten erledigt. Entweder sind inzwischen noch weitere Äpfel runtergefallen oder ich habe welche übersehen, jedenfalls häksele ich mit dem Rasenmäher einige klein. Die größeren Stücke werfe ich über den Weidezaun zu den Hühnern.
Inzwischen ist das Redigat für den erwähnten Beitrag durch, das ich bearbeitet zurück schicke. Während ich auf die finale Freigabe warte, springt mich ein Reportagethema für die kommende Woche an, das ich schon einmal anrecherchiere. Danach erledige ich einigen administrativen Kram: Die Gastteenies brauchen noch ihre Bildungstickets, die eigentlich nur reduzierte 49 €-Tickets sind, und die bestelle ich. Außerdem ordere ich Fahrkarten für die beiden zu einem Seminar der Austauschorganisation.
Der andere administrative Kram, der finale Wechsel unserer Bank, bleibt zunächst unerledigt. Die neue Bank hat fast eine Woche nach dem Stichtag für den Kontowechsel noch keine PIN-Briefe für unsere neuen EC-Karten geschickt. Ich hoffe, dass die morgen ankommen, denn ohne PIN keine aktivierte EC-Karte und ohne aktivierte EC-Karte keine Kontrolle, wie der Kontostand aussieht.
Die Freigabe für den Beitrag kommt bis Feierabend nicht an, das Material nehme ich also morgen mit ins Büro und werde es dort produzieren. Die Herzdame und ich gehen noch gemeinsam für’s Abendessen einkaufen. Heute planen wir Wraps nachdem Kartoffelpüree und Spinat bei den Gastteeenies gestern nicht so gut ankamen. Wir sind beide beeindruckend geschafft vom Tagespensum, ob wir heute Abend mehr als zwei Folgen Landarzt streamen werden, ist noch nicht ganz klar.