Man mag mich als „Nicht 2.0 genug“ beschimpfen, aber ich kann twitter nichts abgewinnen. Ich betrachte das tatsächlich als eine Art Schuttabladeplatz für den täglich anfallenden Gedankenmüll. Würde ich twittern, würden manche Sachen zumindest für den kurzen Moment das Licht der virtuellen Welt erblicken, in denen ich sie lustig finde.
Zum Glück kann man auf manchen Websites die Tweets und Updates des twitternden Teils der Gesellschaft lesen. Daher weiß ich: Was bleibendes gibt’s da nicht. Oder gibt es außer „Megatalent-sich-völlig-sinnlosen-Scheiß-merken-zu-können“-Schaar noch jemanden, der sich an Percanat erinnert?
Und das ist gerade wie lange her? Drei oder vier Monate? Bitte.
Doch heute. Heute in dieser schlaflosen Nacht, die hauptsächlich dadurch charakterisiert wird, dass mein Nachbar ganz offensichtlich vergessen hat, sein W-Lan auszuschalten, als er ins Bett ging, heute Nacht habe ich einen Twitterer gefunden, dem ich wirklich gerne folgen würde.
Einfach deswegen, weil es eine Menge Menschen gibt, die es grundsätzlich gut finden, ihm zu folgen und die mich an Abenden, die blöd laufen, dazu bekehren wollen, es ihnen gleich zu tun. Twitterte ich, könnte ich sagen: „Du kannst Dir Deine Bekehrungsversuche sparen, ich folge ihm schon bei Twitter.“
Die Rede ist, natürlich, von Gott.
Gerade Einstellungen des Universums modifiziert: Logik als unlogisch definiert. Werde jetzt Atheisten und Philosophen beim Platzen zusehen.
3:30 AM Feb 5th from Twidget
Groß. Ganz groß.
Nachtrag: Verdammt. Ich werde mir die Frage stellen lassen müssen, was ich in 2008 im Wesentlichen gemacht habe. Das Nummer 1-Google-Ergebnis für „percanat“ datiert auf den 6.12.07. Trotzdem. Nichts bleibendes bei Twitter.
Dem folge ich schon. Herzallerliebst.
Jos neuester Blog-Eintrag: Scheiße…
Meld dich bei Twitter an! Das wird dieses und nächstes Jahr noch um einiges an Resonanz gewinnen und bald fast unverzichtbar werden. So gut wie alle Zeitungen und Nachrichtenportale sind schon vertreten, bald werden die wichtigen Politiker folgen, wegen Wahlkampf. Twitter ersetzt ja nichts, aber ergänzt das Bestehende sehr gut!
Schapss neuester Blog-Eintrag: Grenze der Satire
@ Jo: Danke. 🙂
@ Schaps: Ich guck mir das erst noch eine Weile an. Mir ist noch nicht ganz klar, ob das nicht vielleicht ein ähnlicher Hype ist wie das Second Life. Da ist auch auf einmal jeder auf den Zug aufgesprungen und als alle da waren, haben sie sich gefragt, was sie damit jetzt machen sollen. Einige Radiosender zum Beispiel haben mit Second Life diverse hunderttausend Euro verbrannt und ärgern sich jetzt. Gut, die Kosten sind bei Twitter gering bis vernachlässigbar, aber noch überzeugt mich das Ding nicht.