Radio Hamburg-Moderator textet die HSV-Hymne auf die zweite Liga um und wird wegen diverser Morddrohungen von seinem Arbeitgeber unter Personenschutz gestellt und rund um die Uhr bewacht:
SPIEGEL ONLINE: Warum reagieren die Fans so heftig?
Horst: Ich glaube, die Angst vor dem Abstieg hat sich in Wut auf mich kanalisiert. Ich bin jetzt die perfekte Zielscheibe. Die Fans haben tierisch Angst abzusteigen. Das kann ich auch verstehen, manche Leute sind verheiratet mit diesem Verein, er ist ihnen wichtiger als die eigene Frau. Mit dem Umschreiben der Hymne ist es so, als hätte ich ihre Mutter beleidigt. Da verstehen sie keinen Spaß.
Ich für meinen Teil finde es zumindest bemerkenswert, dass ausgerechnet der Medienpartner der HSV-Fußballer sich so eine Aktion ausgerechnet dann leistet, wenn die Frühjahrwelle der Media Analyse läuft…
Nimmt diese dämliche Analyse eigentlich jemand ausserhalb der Schlipsträger ernst? Die Leute hören diesen Scheiß, come rain or shine, weil die Alternativen keine sind.
(Und nein, ich höre kein Radio, höchstens mal NDR3.)
Es reicht ja, wenn die Schlipsträger das ernst nehmen. Im Zweifel werden Personalentscheiungen eben damit begründet, dass der Sender X% Marktanteil verloren hat. Und die anderen Ernstnehmer sind die Werbekunden und Vermarkter. Vor allem letztere sind da mitunter etwas unangenehm: Der Schlüssel für die Verteilung von Werbeerlösen von Vermarktern wie z. B. der RMS basiert zum überwiegenden Teil auf den Marktanteilen gemäß MA.
Ich weiß, das macht es ja so lächerlich. Wobei Werbekunden das doch eigentlich latte ist, da wird superoft danach entschieden, welchen Sender der Typ oder seine Frau morgens gern hört.
Wobei man das natürlich sowohl auf alle Medien, als auch auf alle Werbemittel ausdehnen kann. „Ich habe das mal meiner Frau gezeigt und die findet es nicht pink genug. Unsere vierjährige Tochter sieht das im Übrigen ganz genauso!“