Bild und Post halten sich für ganz clever

10 Tage noch bis zur großen „Geburtstagsgeschenk“-Aktion der Bild. Schon Ende des letzten Jahres hatte Deutschlands größte dämlichste Zeitung angekündigt, allen deutschen Haushalten eine kostenlose Sonderausgabe zustellen lassen zu wollen. In mittlerweile wieder verschwundenen Mediadaten war die Rede von 4 Millionen Euro für eine vollformatige, 4-farbige Anzeige und – viel entscheidender – davon, dass diese Sonderausgabe allen Haushalten einschließlich Werbeverweigerern zugestellt werden solle.

Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder ins Bildblog geguckt und fand dort den Artikel „Sie haben Post: ‚Bild für alle‘ kommt„. Darin wird einerseits die Protestaktion von Campact thematisiert, bei der mittlerweile 230.000 Haushalte der Zustellung der Sonder-Bild widersprochen haben. Andererseits wird aus einem internen Schreiben der Post zitiert, in dem es heißt:

Zusätzlich hat ASV kommuniziert, dass alle schriftlichen Widersprüche, die rechtzeitig an ASV gerichtet werden, auch ohne Hinweis am Briefkasten beachtet werden.

Alle Widersprecher erhalten am Aktionstag eine adressierte, großformatige Infopostsendung in einem auffälligen roten Umschlag. An Empfänger, die diese Sendung erhalten, darf in keinem Fall die Jubiläumsausgabe vom ASV zugestellt werden.

Jetzt bekommt jeder Leser eine mittlere, einstellige Zahl von Versuchen um zu erraten, was wohl in diesem großformatigen roten Umschlag stecken wird. Vermutlich genau der gleiche publizistische Dreck die gleiche Sonder-Bild-Zeitung der gleiche publizistische Dreck wie in allen anderen Haushalten auch. Ganz clever, Post und Bild, ganz clever.

Ich werde also meinem Briefträger eine großformatige, rote Notiz zukommen lassen aus der hervorgeht, dass ich die Annahme einer großformatigen, roten Infopost gleich welchen Absenders (insbesondere jedoch des Axel Springer Verlages) verweigere. Das in unmittelbarer Nähe zum Briefschlitz der Wohnungstür angebracht hilft hoffentlich, diesen miesen Trick auszuhebeln.