Datenschutz und so

Drüben im Pizzablog entspinnt sich gerade eine relativ spannende Diskussion über die Speicherung von Kundendaten. Hier mal meine 2 Cents dazu:

Zum besseren Verständnis zitiere ich mal kurz aus dem Artikel:

ICH: Pizzadienst xyz, was kann ich für Sie tun?
Kunde: Ich würde gerne Pizza bestellen.
ICH: Dann bitte Ihre Telefonnummer.
(..)
ICH: Ihren Namen bitte?
Kunde: Wozu brauchen Sie denn meinen Namen? Schreiben Sie das jetzt in eine Kundenkartei, oder was?
ICH: Nun ja, der Fahrer muss ja irgendwo klingeln. Da wäre es schon gut, wenn der Fahrer wüsste, wo er drücken soll. Und ja, wir schreiben das in eine Kundendatei, damit Sie das nächste Mal einfach nur Ihre Nummer oder den Namen nennen müssen und schon können Sie mit der Bestellung loslegen.


Nun geht es in den Kommentaren gerade darum, dass der Kunde offensichtlich nicht mit der Speicherung seiner Kundendaten einverstanden war. Exemplarisch zitiere ich mal Alex, der schreibt:

Ich persönliche verstehe das Benehmen deines Kunden nämlich so, dass ihm der Gedanke an diese Datenspeicherung ganz schlicht und einfach (und verständlich) missfallen hat – und dann will man nix dazu hören, dass der Fahrer wissen muss, wo er klingeln soll, sondern man will wissen, was mit den Daten passiert.

Von solcherlei Aussagen halte ich blöd gesagt überhaupt nichts. Mir ist klar, worauf der Kommentarschreiber hinaus will: Gerade im Internet nimmt die Daten-Sammelwut ja bedenklich zu. Und gerade im Falle von diesen „Sie haben gerade einen neuen A6 gewonnen, Sie müssen nur noch hier klicken und Ihre persönlichen Daten inkl. Geburtsort, Mädchenname der Mutter und eine kurze Zusammenfassung ihres letzten feuchten Traums eintragen.“-Gewinnspielen ist auch klar worauf das hinaus läuft: Mehr Werbemails im Postfach.

Gerade im Falle eines Pizza-Bringdienstes wollen wir doch aber mal die Kirche im Dorf lassen. Dabei geht es ja nun darum, einen Kunden schnell zu identifizieren um den Bestellvorgang zu beschleunigen. Wenn ich so schneller an mein Essen komme, bitte.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwo auf der Welt einen Pizza-Bringdienst gibt, der seine Kundendatei dazu benutzt, maßgefertigte Angebots-Rundschreiben („Ihre Lieblingspizza jetzt zum Knallerpreis!“) raus zu schicken.

Und es dürfte auch kaum jemanden geben, der diese Kundendaten an windige Adress-Makler verkauft.

Nur für den Fall, dass genau das doch passiert, werde ich in naher Zukunft einen Pizza-Karton mit aufgedrucktem Datenschutz-Hinweis auf den Markt bringen. Der wird auf die Innenseite des Deckels gedruckt und mit einer fettabweisenden Schicht imprägniert. Nach der Lieferung wird der Deckel ohnehin hochgeklappt, man kann einmal kurz mit der Serviette drüber wischen und hat gleich was zu Lesen während man isst.

Welt-Idee.