Ein unanständig langer Blogpost über den ersten Tag der re:publica XII

Make Love not Porn“ mit Cindy Gallop

„Make Love not Porn“ ist ein Projekt das Cindy Gallop ins Leben gerufen hat. Sie will damit den Unterschied zwischen dem was in Hardcore-Pornos passiert und der echten körperlichen Liebe aufzeigen. Hintergrund ist, dass sie fast ausschließlich jüngere Männer datet und dass sie herausgefunden hat, dass Pornos in vielen Fällen die Aufklärung über das Thema Sex übernommen haben. Das passiere, so Gallop, dadurch dass Ponos dank des Internets immer leichter und immer früher gefunden und angesehen werden. Nicht weil Kinder gezielt danach suchen, sondern weilsie vielleicht mit Freunden vor dem Computer sitzen und aus Langeweile beispielsweise „Penis“ suchen. Paff, Porno.

Pornos zu gucken, sagt sie, ist auch per se erstmal nicht schlimm. Schwierig wird es, wenn man nicht unterscheiden kann  zwischen demwas manda sieht und demwas wirklich beim Sex passiertoder passieren sollte. Der Absatz, der mich am meisten beeindruckt hat ging sinngemäß so:

„In meiner Zeit ging es bei Gesprächen über Sex um das kommt da rein und Bienchen, Blümchen den ganzen Kram. Was heute passieren sollte ist, dass Eltern ihren Kindern – Jungs wie Mädchen – sagen ‚Wir wissen, was Du dir im Netzanguckst, das ist nicht schlimm, aber wir wollen dass Duweißt, dass es nicht alle Frauen mögen, gefesselt und geknebel von mehreren Männern angespritzt zu werden. Und wir wollen auch, dass du weißt dass die meisten Männer das auch gar nicht wollen.“

Tatsächlich, so Cindy weiter, ist Eltern das Gespräch über Sex, die Aufklärung des Kindes sehr peinlich, in der Schule werden auch nicht alle Fragen beantwortet und so wird das Thema totgeschwiegen. Das wiederum führ dann dazu, dass Cindy Post von jungen Frauen bekommt, die den Unterschied zwischen Porno-Sex und echter Liebe nicht kennen. Oder dass sie mit einem jungen Mann schläft und irgendwann feststellt, dass es nichts gibt was sie tun kann, damit er zum Orgasmus kommt. Weil er so viele Pornos gesehen hat – und dabei tut, was man gewöhnlich tut wenn man einen Porno sieht  – dass er eben nur noch kommen kann, wenn er es sich selbst besorgt.

Cindy hat einen TED-Talk zu dem Thema gehalten, bei dem sie das alles sehr explizit angesprochen hat. Die TED-Macher wollten den Talk nicht auf ihrer Seite haben und veröffentlichten ihn auf Youtube.

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(DirektCindy)

Das Video hat bislang über 200.000 Views und über 1.500 Kommentare, die Cindy zuüber 90% selbst beantwortet hat. Beiden restlichen 10% hat sie sich die Antwort gespart.

Die Seite MakeLoveNotPorn.com hat derzeit über 3.000 Besucher täglich, die aus 180 Ländern kommen und Fragen stellen.

Bester Satz von Cindy:

„Von Hercore-Pornos zu lernen was Sex ist, das ist wie fahren zu lernen, indem man ‚The Fast and the Furious‘ anschaut.“

2 comments on Ein unanständig langer Blogpost über den ersten Tag der re:publica XII

  1. „Während der Session zeigte Raul, dass derzeit 17 Aufzüge kaputt sind und das davon 94% durch die BVG betrieben werden und die restlichen 6% durch die Deutsche Bahn.“

    Nein. Umgedreht ists richtig:
    93 % davon betreibt die S-Bahn und die anderen 7 % die BVG.

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