Essperimente (9)

Dänische Whiskysauce
Dänische Whiskysauce

Nun war der Dicke ja kürzlich in Dänemark und da gab es grundsätzlich auch etwas zu Essen. Einerseits das, was der Deutsche im Dänemarkurlaub so isst: Fantastisch weiche Brötchen und herrlich zu süße Kuchen. Beim Einkaufen sind mir allerdings einige Dinge aufgefallen: Milch, wie es sie in Deutschland gibt, ist entweder sehr beliebt oder sehr unbeliebt bei den Dänen. Die Milch mit einem Fettgehalt von mehr als 1,5% war ständig ausverkauft in jedem Supermarkt in der Umgebung unseres Ferienhauses. Aber darum geht es jetzt nicht, denn etwas anderes ist mir bei der Gelegenheit im Supermarktregal aufgefallen: Zumindest in Nordjüdland kauft der Däne gern Whiskeysauce. So sieht die aus:

Ja, es ist die No-Name-Billigmarke, aber das Zeug scheint echt der Renner zu sein – die Vorräte waren ähnlich dünn wie die 0,1%-ige Milch, die es überall in den Kühlregalen gab.

Vielleicht war das der Grund, vielleicht liegt es auch ganz generell an der Sauce: Doll íst das Zeug nicht. Ziemlich flüssig, vom Farbton her irgendwo bei tomatisiertem, erbrochenem Hipp-Babybrei und geschmacklich, naja.

Ich habe die Sauce mit gebratenen Hühnchenfiletstücken probiert und natürlich auch einmal ohne alles. Die Sauce hat einen leicht säuerlichen aber sonst unauffälligen Eigengeschmack. Den eigentlichen Sinn einer Sauce, den Geschmack des Fleisches zu verstärken und durch ein weiteres Aroma zu ergänzen, erfüllt das Gebräu nicht im Ansatz. Ich weiß gar nicht mehr, was ich für die Flasche bezahlt habe, aber es war rausgeworfenes Geld. Ganz kurz hatte ich noch die Idee, die Whiskysauce als Basis zu benutzen und soweit aufzupeppen, dass man sie ohne schlechtes Gewissen bei einer Grillparty reichen kann. Angesichts der beeindruckend vielen E-Zahlen in der Zutatenliste sehe ich davon ab und die Flasche wandert in den Müll. Schade eigentlich, aber nach Dänemark fahre ich in Zukunft nur noch mit eigener Grillsauce im Gepäck.