Gesehen: Alles koscher



(DirektKoscher)

„Alles koscher“ ist eine Culture Clash-Komödie, die sich dem ewigen Zwist zwischen Moslems und Juden widmet. Mahmud ist zwar Moslem, praktiziert aber nicht so 100%-ig. Seiner Tochter bringt er Dschihad-Parolen bei, er verehrt einen britischen Elektropop-Sänger aus den 80ern, er betet nicht fünf Mal am Tag und möglicherweise ist ihm schon mal ein kleiner Schluck Bier in den Mund geschwappt.

Als sein Sohn ihm eröffnet, dass der neue Stiefvater seiner Verlobten ein islamischer Hassprediger ist, muss Mahmud ein „richtiger“ Moslem werden. Dummerweise hat er kurz zuvor beim entrümpeln des Hauses seiner toten Mutter eine Adoptionsurkunde gefunden.

Wie sich herausstellt, hieß Mahmut früher Solomon Shimshillewitz und wurde als Jude geboren. Weil es in einem Altersheim in der Nähe einen Izmael Shimshillewitz gibt, denkt Mahmut es könnte sich um seinen leiblichen Vater handeln. Da der Mann aber im Sterben liegt, ist ständig ein Rabbi bei ihm, der Mahmut den Zutritt zum Zimmer verwehrt, bis er ein „richtiger Jude“ ist.

Der Film ist genau so absurd, wie diese paar Zeilen vermuten lassen. Tolles Timing, gute Gags und ein gerüttelt Maß Fremdscham – das alles wird von einem überzeugenden louisdefunéeskem Hauptdarsteller zusammengehalten. Und diese Mischung macht den Film schon mal sehenswert. Das Ende ist ein wenig schwach, kommt gefühlt viel zu früh und gibt der Story noch einen Dreh ins aberwitzige.

Ich halte „Alles koscher“ für absolut sehenswert. Seit 30. Juni läuft der Film in allen gut sortierten Lichtspielhäusern.