Gesehen: Jurassic Shark

Auch wenn es immer wieder auf Befremden stößt: Ja, ich gebe gern Geld für Trashfilme aus, in denen es um Haie geht. Seit einiger Zeit steht die BluRay von „Jurassic Shark“ im Regal und gestern Abend lief das Ding bei uns. Grandios schlecht, um mal gleich die Bewertung vorweg zu nehmen. Der versierte Zuschauer erkennt das natürlich schon am Trailer:


Jurassic Shark – Trailer (English) HD – MyVideo

Das BluRay-Cover von "Jurassic Shark"
Das BluRay-Cover von „Jurassic Shark“

Die Handlung ist schnell erzählt: Eine skrupellose Ölfirma bohrt auf einer Insel in einem See ein besonders reichhaltiges Ölvorkommen an und ignoriert dabei die Warnungen einer Wissenschaftlerin, die auf eine „Eisblase“ hinweist, deren Inhalt 80 Millionen Jahre alt und möglicherweise gefährlich für die Umwelt sein könnte. Oh, wie recht sie damit doch hat, denn eingefroren im Urzeit-Eis schlummert ein Megalodon, ein Urzeit-Hai. Das Biest beginnt sofort damit, einen Millionen Jahre währenden Hunger und seinen ebenso großen Zorn zu stillen.

So hanebüchen wie die Story ist auch die Leistung der Schauspieler Laienspieltruppe, die im Leben noch nichts von Timing oder Ausdruck gehört zu haben scheint. Kameraführung, Beleuchtung und nicht zuletzt die Spezialeffekte schrecken den ernsthaften Cineasten ab.

Ich hingegen gerate regelrecht in Verzückung, wenn Schauspieler zwar unter Wasser auf mehrere hundert Meter Entfernung den Hai sehen können, ihren Kumpel aber nicht warnen, wenn sich die typische Rückenflosse über Wasser eine Minute lang bedrohlich nähert. Der Hai ist furchtbar schlecht animiert und wirkt eher wie eine Zeichentrickfigur, rettet aber im entscheidenden Moment die unschuldigen Schönen vor dem sicheren Tod. Und während ich bei hochwertig produzierten Filmen immer die Schlussfehler übersehe und die Typen von Moviemistakes insgeheim wahnsinnig bewundere, so sind die Schlussfehler in diesem Film so unglaublich offensichtlich, dass sie einen geradezu anspringen.  Hier bietet sich ein Trinkspiel an: Fehlersaufen. Für jeden entdeckten Schlussfehler wird ein Schnaps fällig. (Wir haben den Fehler gemacht, bei Erwähnung des Wortes „Hai“ zu trinken – schlechte Entscheidung.)

Wer Wert auf die Kunstform „Film“ legt und sonst eher ein Freund von Arte und Konsorten ist, der ist mit „Jurassic Shark “ sehr schlecht beraten. Wer schlechte Haifilme als eigene Kunstform akzeptieren kann und sich 75 Minuten lang prächtig amüsieren möchte, dem sei „Jurassic Shark“ wärmstens ans Herz gelegt.

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