JSFP475: Fuß, Arbeit, Hühner

Von blauen Hühnerfüßen am Itzehoer Landgericht. Oder so ähnlich.

Die Dauer der Episode 0:09:46Diese Episode erschien am 17. November 2024 um 9:56Downloads 361 Downloads

 
Ich gebe ein kurzes Update dazu, wie es mir mit meinem Fuß gerade geht. Außerdem war ich am Landgericht Itzehoe, das an dem Tag aber drei Amtsgerichte von Niebüll in einem Trenchcoat war. Und weil aller guten Dinge drei sind, erzähle ich noch, was im Garten bei den Hühner los war.

Diese Episode hat 5 Kapitelmarken und jede von ihnen ist durchschnittlich ca. 1 Minuten und 57 Sekunden lang.

Shownotes:

 

Transkription der Episode anzeigen

0:00:10–0:00:15
Moin und herzlich willkommen zu Jörn Schaars feinem Podcast Episode 475.
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Ich bin Jörn Schaar und ihr seid es nicht.
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Ja, kleines Update zur vorigen Episode:
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In der 474 hatte ich davon erzählt, dass ich einen kleinen Umfall hatte.
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Ich bin zwei Treppenstufen runtergefallen bei einer Veranstaltung.
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Naja, was soll ich sagen, das wird mich jetzt noch ein paar Tage beschäftigen.
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Junge, Junge. Ja, ich war dann am Mittwoch tatsächlich mal beim Arzt damit.
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Der Fuß war ja dann im Prinzip von der Hacke bis so ungefähr Hälfte Wade einseitig blau angelaufen.
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Stellenweise mehr, stellenweise weniger. Da wollte ich einfach sicher sein,
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dass es da kein Risiko gibt in irgendeiner Form.
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Und habe das also mal abklären lassen beim Hausarzt. Der sagte auch,
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ja, also seine initiale Reaktion war "Oha!"
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Und das ist ja immer so ein Zeichen, wo man sagt beim Arzt, wenn die so reagieren,
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dann hast du wirklich was angestellt. (kichert)
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Und er sagte auch so, ja, also nach dem, was er fühlen, er tasten kann,
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was er testen kann, scheint nichts gebrochen zu sein.
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Davon war ich auch nicht ausgegangen. Er sagt aber, zwischen den beiden Schienbeinknochen,
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da gäbe es sowas ähnliches wie so ein,
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ja, wie eine Bandscheibe, etwas, das auch kaputt gehen kann und weil da es an
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einer Stelle ziemlich weh getan hat, wenn er drauf rumgerückt hat,
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sagt er: "Fahren Sie mal besser zum Röntgen."
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Habe ich dann auch gemacht und ich kann Entwarnung geben:
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es ist nichts kaputt, also nichts ernsthaft kaputt,
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kein Bruch, es ist einfach nur eine starke Prellung mit einem entsprechend großen
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Bluterguss, der jetzt wohl dann auch so vier bis sechs Wochen zum Abheilen brauchen wird.
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In der Zwischenzeit tut es halt auch weh, weil die Schwellung immer noch da
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ist, weil die Haut spannt.
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Und er sagt auch, das wird sich jetzt auch noch verlagern, dass also die Schwellung
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Richtung Hacke runtergehen wird.
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Und das merke ich jetzt auch schon langsam, dass der rechte Fuß ist ganz schön angeschwollen.
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Ich musste jetzt schon zweimal meine Turnschuhe weiter aufschnüren,
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weil ich da nicht mehr reinpasste.
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Und jetzt zur Thrombose-Prophylaxe, also wieder häufiger den Stehschreibtisch
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in seiner ursprünglichen Form benutzen.
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Ich zeichne auch jetzt gerade im Stehen auf.
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Ich gehe längere Strecken mit dem Hund.
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Ich gucke, dass ich mehr im Haus unterwegs bin,
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dass ich auch so mehr Strecken zu Fuß mache. Also, keine Ahnung,
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ich war jetzt am Freitag wieder in Kiel und den Weg vom Bahnhof zum Funkhaus,
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da würde ich mich normalerweise in den Bus setzen oder auch von meinem Termin
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zurück würde ich Bus fahren.
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Das waren aber nur drei, vier Kilometer.
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Und dann habe ich gesagt, dann laufe ich die mal sicherheitshalber,
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damit ich eben nicht sitze.
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"Viel sitzen" heißt eben "Thromboserisiko erhöhen".
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Dabei habe ich dann tatsächlich ein paar Stunden sitzen müssen.
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Am Montag war ich in Itzehoe beim dortigen Landgericht wieder in deren externen
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Gerichtssaal im ehemaligen Verwaltungsgebäude einer Druckerei.
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Den haben die extra irgendwann mal angemietet für einen Prozess mit sehr vielen Beteiligten.
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Konkret ging es jetzt um den Prozess gegen Mitglieder der letzten Generation,
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die im Sommer des vergangenen Jahres auf Sylt einen Privatjet angesprüht haben mit Wandfarbe.
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Darauf haben sie großen Wert gelegt, dass es Wandfarbe und keine Lackfarbe war.
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Ja, dieser Prozess, das wäre eigentlich vor dem Amtsgericht in Niebüll verhandelt worden.
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A, wegen der örtlichen Zuständigkeit und B, wegen des geringen Strafmaßes.
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Nicht jeder Prozess geht ja direkt ans Landgericht.
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Aber es gibt eben in ganz Schleswig-Holstein keinen ausreichend großen Gerichtssaal,
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wo man sechs Angeklagte, deren Verteidiger und entsprechendes Publikum reinbekommt.
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Und in Niebüll schon gleich gar nicht. Da sagte mir ein Gerichtssprecher,
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würden noch nicht mal die Prozessbeteiligten in den größten Saal passen.
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Also haben sie in Itzehoe verhandelt. Ich war zum Auftakt da.
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Seitdem gab es dann noch drei weitere Verhandlungstage. Also die waren ja angeklagt
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in mehreren Punkten, von denen wurden inzwischen auch einige fallen gelassen.
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Zum Beispiel auch die sogenannte Renaturierung eines Golfplatzes,
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da die Strafe absehbar so gering ausfallen würde, dass es sich im Vergleich
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zu der Aktion mit dem Privatjet nicht lohnt, das nochmal zu verfolgen.
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Denn da ist eine Million Euro Sachschaden entstanden. Und abgesehen von der
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Zivilklage des Eigentümers auf
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Schadenersatz geht es dann eben auch um Sachbeschädigung und so weiter.
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Und spannend fand ich, dass die eigentlich fast alle, bis auf einen eine Aussage
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gemacht haben und gesagt haben, ja, wir waren dabei,
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haben aber auf Nachfrage nicht darauf geantwortet, so nach Fragen zu Planung,
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zu Vorbereitung, woher die Farbe kam, wie die Farbe in die Feuerlöscher kam und auch,
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ob sie nur in Kauf genommen haben oder ob sie bewusst das Flugzeug beschädigen wollten.
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Denn sie haben auch die Schutzklappen vom Triebwerk abgenommen,
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haben da reingesprüht und das hat natürlich einen größeren Schaden verursacht.
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Und dazu haben sie sich nicht geäußert, was ihr gutes Recht ist,
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denn sie müssen sich ja nicht selbst belasten.
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Aber schön fand ich eigentlich so die Antwort auf diese Frage,
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dass eine Aktivistin sagte,
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sie kenne sich ja nicht mit Flugzeugen aus, habe sich gedacht,
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naja, nach Sylt fährt stündlich ein Zug, also wenn das Ding dabei kaputt gehen
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sollte, dann kommt er schon wieder nach Hause.
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Das fand ich irgendwie witzig. Ich verlinke mal in den Shownotes mein Kollegengespräch
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zum Thema, das habe ich danach aus dem Auto geführt, deswegen klingt es ein bisschen komisch.
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Ansonsten war ich im garten insbesondere gestern
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habe dort endlich mal das Laub vom
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Apfelbaum zusammengeharkt, das nervte mich schon die
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ganze Zeit und habe dabei auch die letzten 10, 12
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Kilo Äpfel entsorgt, die runtergefallen waren.
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Wir hatten dieses Jahr wirklich gar keine Ernte. Es gab viel weniger Früchte am Baum
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und keine einzige dieser Früchte war wirklich in Ordnung. Ich habe bei ein
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paar Äpfeln so die schlechten Stellen weggeschnitten und habe die dann gegessen,
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aber das waren halt irgendwie,
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weiß ich nicht, fünf oder sechs,
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also überhaupt kein Vergleich zum Jahr davor.
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Ja, zwischendurch musste ich mal wieder mit dem Apfel werfen,
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weil sich im Gehege der Hühner eine Katze rumgetrieben hat.
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Die hat sich gar nicht so sehr um die Hühner gekümmert, aber die Hühner waren
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entsprechend aufgeregt.
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Deswegen habe ich die verscheucht und habe natürlich nicht auf die Katze gezielt,
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sondern bewusst an ihr vorbei, bevor irgendjemand fragt.
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Aber so, dass sie sich halt ein bisschen erschreckt und abhaut.
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Ja, warum war die Katze da drin?
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Wir füttern die Hühner ja logischerweise (lacht) und seit einiger Zeit haben die Spatzen
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das mitbekommen, die hier so wohnen, und kommen regelmäßig mal vorbei.
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Und haben angefangen, das aufzupicken, was die Hühner so aus dem Futtertrog
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aussortiert haben. und inzwischen haben auch die Spatzen gemerkt,
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dass das, was im Futtertrog dann drin bleibt, ja eigentlich viel geiler ist.
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Das führt dazu, dass die Hühner die Spatzen wirklich aktiv wegpicken
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müssen, damit die jetzt mal selber an ihr Futter rankommen und die Katze war halt auf Spatzen aus.
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Die war also komplett fixiert auf einen Spatz, der da auf so einem Ast gesessen
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hat und die hat sich überhaupt gar nicht darum gekümmert, dass zwei Meter neben
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ihr völlig aufgeregte, verstörte Hühner saßen.
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Der Sperber war auch wieder da, der ist aber nur übers Gehege geflogen,
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was dazu geführt hat, dass die Hühner ziemlich verstört Zeit unter ihrem Stall verbracht haben.
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Die sind da erst relativ spät wieder rausgekommen, das hat denen,
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glaube ich, einen gehörigen Schrecken eingejagt.
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Es gibt aber keine vernünftig umsetzbare Lösung, wie wir irgendeine Art
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von Schutz darüber bauen könnten,
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ohne dass wir die ganzen Büsche wegnehmen, unter denen die Hühner jetzt gerade Schutz finden.
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Müssen wir mal sehen. Ansonsten habe ich dann neues Hühnerzeug bestellt und
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zwar eine andere Tränke.
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Eine Tränke mit Füßen drunter. Die Stelle, wo die Hühner draus trinken.
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Also es ist so eine Stülptränke. Man hat so nach oben hin einen Plastikbehälter,
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da passen ungefähr drei Liter rein.
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Den schraubt man dann so auf so eine Bodenplatte und da ist eine Aussparung,
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wo das Wasser eben in so eine Rinne reinlaufen kann, aus der sie dann trinken.
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Und sowas hatten wir vorher auch schon, das stand aber immer auf dem Boden und
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das heißt, die sind da ständig durchgelatscht mit den Füßen,
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wo Moos und Hühnerkacke dran war und das ist natürlich nicht so ganz im Sinne
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des Erfinders, deswegen haben wir jetzt also eine,
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wo das ganze Ding so ungefähr 10 Zentimeter erhöht ist, in der Hoffnung,
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dass es dann hygienischer wird und ich habe auch schon mal vorgesorgt für die
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Frostperiode und habe eine Heizung für die Tränke bestellt. Das ist einfach
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so 30 cm Durchmesser,
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eine Platte, wo man die Tränke draufstellt, dann ohne Füße.
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Da muss ich mir also was überlegen, wo ich die dann draufstellen kann.
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Werde ich wahrscheinlich einen alten Kochtopf nehmen, damit die erhöht ist,
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damit eben die Platte auch nicht auf dem Gras stehen muss.
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Und dann wird einfach die Tränke erwärmt, damit sie eisfrei bleibt.
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Wenn das dann mal friert, soll ja jetzt dann demnächst kälter werden.
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Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass alle, die sich nicht aktiv gegen das
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Erstarken des Rechtsextremismus in Deutschland einsetzen, von ihren politischen
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Ämtern zurücktreten sollten.
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Bis sie das tun oder bis eine weitere Folge erscheint von Jörn Schaars feinem Podcast: Alles Gute.

 

Mit Bezug auf diese Episode:

Das Kleingedruckte:

Diese Jörn Schaars feiner Podcast-Episode wurde am 17.11.2024 aufgenommen und veröffentlicht. Sie steht unter Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)-Lizenz. Zu hören ist: Jörn Podcastcover: Siegfried Fock, Tobias Migge Musik: Jason Shaw ("Jenny's Theme", CC-BY-SA)

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