JSFP489: Einmal Döner mit allem
Eine Spezialepisode über Döner
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2. März 2025 um 9:55
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Heute spreche ich mal ausschließlich über Döner: Wo kommt er her? Was macht einen guten Döner aus? Wo habe ich schon mal guten Döner gegessen? Alle diese Fragen, die ich schon ein paar mal im Podcast beantwortet habe, gibt es mit dieser Episode noch mal kompakt.
Diese Episode hat 8 Kapitelmarken und jede von ihnen ist durchschnittlich ca. 2 Minuten und 2 Sekunden lang.
Shownotes:
Transkription der Episode anzeigen
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Moin und herzlich willkommen zu Jörn Schaars feinem Podcast Episode 489.
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Ich bin Jörn Schaar und ihr seid es nicht.
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Aufmerksame HörerInnen haben es schon mitbekommen: Ich rede hier relativ regelmäßig
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über Döner, denn Döner mag ich total gerne.
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Das ist mein Go-To-Snack und deswegen habe ich gedacht, ich mache mal eine Folge
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mit alles und scharf und erzähle mal ein bisschen über Döner,
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was mir so dazu einfällt.
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Ich habe da ein bisschen was vorbereitet und letztlich habe ich das hier alles
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schon mal irgendwie in Versatzstücken erzählt im Podcast, aber jetzt dachte
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ich, ich mache nochmal eine Folge speziell dazu.
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Döner mag ich total gerne eigentlich seit der Schulzeit.
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Als irgendwann mein Kumpel Benny mich mal in den Dönerladen mitgenommen hat
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und gesagt hat: "Das musst du probieren" und das war so das Erweckungserlebnis
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und auch das habe ich hier schon mal erzählt:
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Ich hatte dann zeitweise sogar in der Schülerzeitung eine Rubrik "Stiftung Döner-Test",
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wo wir uns vorgenommen haben, mit zwei, drei Leuten so ungefähr alle Dönerläden
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im Einzugsgebiet unserer Schule zu testen und nach einem Kriterienkatalog zu bewerten.
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Ich bin im Nachhinein sehr froh, dass es wahrscheinlich keine Ausgaben dieser
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Schülerzeitung mehr gibt.
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Und natürlich, klar, Döner nach dem Kino oder nach dem Kneipenabend,
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das gehörte halt einfach auch schon damals mit dazu.
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Und grundsätzlich heute ist es eine Alternative zum selber kochen,
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wenn ich keine Idee habe, was ich essen will oder unterwegs,
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wenn es schnell gehen muss, weil ich halt einfach keine Lust habe,
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zu McDonalds oder zu Burger King zu gehen.
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Denn da ist nicht nur das Essen schlecht, sondern es ist auch unethisch,
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wie die ihr Personal behandeln, im weltweiten Kontext vor allem betrachtet und
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wo die jetzt ihren Kram herkriegen.
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Und klar, bei Termindruck, da verzichte ich dann beim Döner auf Zwiebeln und Knoblauchsoße.
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Die Geschichte des Döners ist eine Geschichte voller Missverständnisse und Widersprüche.
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Türkische Gastarbeiter haben den Döner nach Deutschland gebracht.
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Ich bin nicht echt. In seiner heutigen Form wurde der erstmals in Berlin verkauft.
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Aber von wem genau und wann genau das war, das ist nicht überliefert.
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Es gibt mindestens drei Dönerläden, die das heute von sich behaupten,
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dass sie den ersten Döner Kebab in Deutschland verkauft haben.
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So ähnlich wie es zwischen Hamburg und Berlin seit Jahrzehnten den Currywurststreit
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gibt, gibt es das eben auch in Berlin.
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Irgendwann Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre muss es gewesen sein.
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Und von da aus entwickelte sich der Döner Kebab erstmal als Essen türkischer
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Gastarbeiter, als Stück Heimat zum nächsten Fastfoodgericht nach Currywurst
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mit Pommes und inzwischen hat der Döner Currywurst mit Pommes auch überholt.
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Und dann ist das passiert, was immer passiert. In solchen Fällen,
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die Dönerläden haben ihr Angebot dem deutschen Geschmack angepasst.
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Es gibt den Soziologen Eberhard Seidel, der gilt so ein bisschen als der Dönerpapst,
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der ist aber eigentlich Kulturwissenschaftler und der beobachtet sozusagen,
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wie sich Gesellschaft entwickelt hat, parallel zum Döner.
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Großartiger Typ, gibt ein paar richtig gute Interviews mit ihm,
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ich werde ein paar in den Shownotes verlinken und sein Urteil ist,
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Berlin hat den Döner erst groß und dann kaputt gemacht.
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Weil nämlich nirgendwo geregelt war, wie ein Döner wirklich sein muss.
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War irgendwann der Döner in Berlin ein Hackbraten am Spieß, "eine Bulette am
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Spieß", so hat Eberhard Seidel das mal genannt in dem Podcast und das war halt einfach scheiße.
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Es schmeckte nicht mehr original, das war auch nichts, was die Deutsch-Türken essen wollten.
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Das war halt einfach nichts. Und dann kam zum Glück das deutsche Lebensmittelrecht
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ins Spiel und da wurde dann festgelegt, wie hoch der Hackfleischanteil sein
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darf, welches Fleisch man verwenden kann und so weiter und so fort.
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Und seitdem haben wir eine ordentliche deutsche Norm, die natürlich trotzdem
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an jeder Ecke unterlaufen wird mit dem "Drehspieß Döner Art".
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Und was macht jetzt für mich einen guten Döner aus? Das ist in allererster Linie Frische.
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Frisches Gemüse, das muss knackig sein, guter Salat, das ist einfach wichtig.
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Und dann natürlich im Idealfall ein Dönerspieß, der auch "Dönerspieß" genannt
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werden darf, laut den Bestimmungen des Lebensmittelrechts.
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Das ist aber für mich jetzt nicht unbedingt Bedingung. Auch ein Drehspieß Döner Art
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kann lecker sein, wenn die restlichen Zutaten passen. Dazu gehört natürlich auch Hygiene.
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Sind die Scheiben sauber, habe ich sofort das Gefühl, dass der Salat in der Auslage frisch ist?
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Oder sind die Tomaten schon wässrig, die Salatblätter eingefallen?
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Das sind so Sachen, die einen schlechten Dönerimbiss für mich ausmachen.
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Zum Beispiel auch, wenn der mittags um zwölf aufmacht, oder man kommt da um
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zwölf, eins irgendwann hin und der Spieß ist nur noch so ein kümmerlicher Rest,
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der schon ganz weit runtergeschnitten worden ist,
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dann mache ich um den Laden eigentlich einen Bogen, denn der Spieß ist definitiv von gestern.
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So viel kann der in der Zeit noch gar nicht verkauft haben.
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Und zum guten Döner gehört für mich auch, dass das Fleisch wirklich frisch abgeschnitten
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wird und nicht vorher schon ewig in der Warmhalteschale gelegen hat.
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Das ist leider im Großraum Kiel eine Unsitte. Ich war ganz irritiert,
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als ich nach Kiel gezogen bin und beim Döner,
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die dann eben nicht das vom Spieß abgeschnitten haben, sondern halt so einen
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Warmhaltepott aufgemacht haben und das dann nochmal umgerührt haben,
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um das Fleisch daraus zu sammeln.
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Ich habe mich immer gefragt, unten muss ja so eine Art Bodensatz irgendwann mal sein.
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Ist das jetzt besonders würzig? Will man das oder will man es auf gar keinen Fall?
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Und eigentlich will man es auf gar keinen
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Fall. Fleisch, das frisch runtergeschnitten wird, das ist am besten.
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Das darf auch gerne nochmal auf so einem Abtropfding direkt am Spieß liegen.
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Aber es hat halt eigentlich nichts in einer Warmhalteschale verloren.
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Und ein weiterer Faktor ist natürlich auch die praktische Essbarkeit.
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Also ein völlig überladenes und zu Tode getoastetes Fladenbrot aus dem Discounter
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garantiert einen hohen Einsau-Faktor.
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Und das verdirbt mir dann die Laune.
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Mir schmeckt der Döner, Döner Kebab, am besten, wenn das Fleisch direkt vom Spieß
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kommt und dann in selbstgebackenes Brot reingebaut wird.
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Und wenn dann auch noch die Atmosphäre passt, also das Personal gut gelaunt
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und freundlich ist, dann bin ich komplett am Start.
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Ich bevorzuge Familienbetriebe, Ketten wie Dönerwerk oder Berlin-Döner versuche ich zu vermeiden.
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Ich hatte in Husum einen Stammdöner, Marmaris Imbiss. Der wird von Ferhat betrieben.
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Da arbeitet sein Bruder mit. Seine Mutter ist da mit dabei. Und gegründet hat
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den Laden vor 34 Jahren sein Opa.
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Und das war halt einfach genau so ein Dönerladen, wie ich das gerne mag.
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Da kommt das Fleisch frisch vom Spieß. Die Leute sind freundlich.
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Die sind schnell, wenn es schnell gehen muss.
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Das ist einfach auch eine gute Atmosphäre. Die machen ihr Brot da selber.
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Das ist wirklich der Hammer.
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Der hat leider inzwischen zugemacht. Er macht jetzt gerade was Neues auf und
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Ferhat wird demnächst ein Restaurant eröffnen in der Norderstraße von Husum.
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Da bin ich schon sehr gespannt drauf.
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Da wird es auch Döner geben, aber eben auch andere türkische Gerichte.
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Das ist so ein Laden, den mag ich gerne haben.
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Da bin ich immer gerne gewesen, habe immer auch gerne da gegessen,
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weil die Atmosphäre wirklich gut war.
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Aber so Läden wie Berlin Döner oder so oder auch Dönerwerk, das ist okayes Zeug, was die verkaufen.
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Es ist aber halt auch irgendwie so ein, das ist so das McDonalds des Döners.
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Das ist wirklich, Dönerwerk ist ja ein Franchise und Berlin Döner eben auch.
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Und es heißt nicht, dass da nicht Leute hinterm Tresen stehen,
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die nicht wissen, was sie tun oder die irgendwie schlechtes Zeug verkaufen.
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Aber irgendwie springt da für mich der Funke häufig nicht über und deswegen
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gehe ich da meistens eigentlich nicht hin.
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Genauso vermeide ich es inzwischen auch weitgehend in Berlin Döner zu essen.
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Ich habe das Gefühl, dass der Preisdruck da einfach zu hoch ist und dass es
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immer zu Lasten der Qualität geht.
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Ich finde auch vegetarische und vegane Alternativen gut und sinnvoll,
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weil Fleischkonsum, sind wir mal ehrlich, einfach unethisch ist und auch klimapolitisch
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ist das eigentlich nicht mehr zu verantworten.
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Ich habe aber bislang nur relativ wenige gute Alternativen gefunden.
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Der Schanzen-Döner ist eine davon und bei Garips im Kieler Stadtteil Südfriedhof,
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da gibt es auch sehr guten veganen Döner, den esse ich auch immer gerne.
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Und als weitere Variante, als Alternative, kommt auch der Chebab ins Spiel,
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also ein Spieß aus einem speziellen Käse.
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Den gibt es aber halt so gut wie nicht in Deutschland und wenn,
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dann wird der Käse eigentlich eher in der Bratpfanne aufgewärmt,
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weil es sich meistens nicht lohnt. Also ich habe den Chebab mal in Heide gegessen,
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in einem Laden, der inzwischen auch zu hat.
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Die hatten immer nur einen kleinen Spieß da und er hat auch gesagt,
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es lohnt sich eigentlich nicht, den die ganze Zeit warm zu halten,
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weil sich da keiner rantraut. Die Leute kennen das nicht, die bestellen das nicht.
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Er hat das also kalt von dem Spieß runtergeschnitten, in der Bratpfanne warm
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gemacht oder auf so einer Bratfläche und dann halt verpackt.
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Hat auch geschmeckt, war auch in Ordnung, nur war halt irgendwie nicht das Gleiche.
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Und dann kommen wir zum Preis. Das ist ja tatsächlich ein echtes Thema.
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Inzwischen ist das wirklich so eine Frage. Hier im Dorf kostet der zugegeben
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eher mittelmäßige Döner, inzwischen auch 8 Euro.
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Den kaufe ich eigentlich nur noch, um den Laden zu unterstützen,
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weil ich es wichtig finde, dass es in jedem Dorf einen Dönerladen geben sollte.
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Das wäre auch meine politische Forderung, wenn ich eine Partei wäre.
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Die Dönerpartei. Dönerläden in jedem Dorf als Kristallisationspunkt für gesellschaftliches Leben. Top.
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Und neulich habe ich in Eckernförde am Strand, in der Strandperle,
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für einen Dönerteller und ein Getränk 18 Euro bezahlt.
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Da war ich kurz ein bisschen beunruhigt, was meinen Blutdruck angeht.
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Gleichzeitig kenne ich aber auch Läden, wo man 8 Euro für einen Döner bezahlt,
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der wirklich sehr gut ist und wo ich wirklich gerne hingehe.
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Also es ist halt wie mit allem, wie mit uns Haushalten, Privatleuten und alle anderen Betriebe auch.
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Wir alle leiden ja unter einem hohen Preisdruck.
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Energiekosten sind gestiegen, der Drehspieß wird ja mit Gas befeuert,
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das kann sich jeder ausrechnen, dass das teuer ist.
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Und auch die Lebensmittelpreise sind ja einfach ganz stark gestiegen.
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Das wird auch auf den Dönerspieß selbst zutreffen, also gar nicht mal unbedingt
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auf Salat und Gurke und den ganzen Kram, sondern auch auf den Spieß selber.
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Dazu, anekdotische Evidenz, ganz wenige Betriebe schichten den Spieß noch selbst.
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Die meisten kaufen billigere Spieße ein mit höherem Hackfleischanteil.
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Andere haben den Döner kleiner gemacht, halten dafür aber die Fleischqualität.
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Der Döner war mal ein schneller, günstiger Snack und das ist er eben allmählich nicht mehr.
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Also das ist halt nicht mehr so das Nebenbeiprodukt. Also ich angefangen habe,
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Döner zu essen, kostete der 5 Mark.
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Das war okay. Das konnte ich mir als Schüler sehr gut leisten.
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Heute mit 8 Euro, wenn ich Schüler wäre, wüsste ich nicht, ob ich jeden Tag
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einen Döner essen könnte.
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Sollte man eigentlich streng genommen auch nicht, wegen Nährwerten und so,
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aber das ist mal dahingestellt.
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Das muss man andererseits aber auch mal in Relation setzen. Also ob ich 8 Euro
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für einen mittelmäßigen Döner bezahle oder für ein Krabbenbrötchen an der Nordseeküste,
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das ist ja ein Unterschied.
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Auch einfach: Was bekomme ich für mein Geld?
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Currywurst mit Pommes spielt inzwischen auch in der Liga mit.
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Und deswegen merke ich bei mir selber ganz häufig, dass ich nicht wirklich eine
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Schmerzgrenze habe, was einen guten Döner angeht.
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Denn wenn ich ein gutes Geschmackserlebnis habe und mich dabei nicht abgezockt
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fühle, dann esse ich da gern.
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Und alles andere regelt von da aus dann der Markt.
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Wo ich schon mal guten Döner gegessen habe, gerade heute wieder,
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zum Zeitpunkt der Aufnahme, Kieler Hauptbahnhof.
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Im Kieler Hauptbahnhof, da ist ein sehr guter Döner.
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Auch im Bahnhof von Hamburg-Altona kann man, finde ich, sehr gut hingehen.
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Das korreliert ganz gut mit einer Studie, wonach angeblich die Nähe zum Bahnhof
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ein Indikator dafür ist, dass der Döner schlechter wird.
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Sprich also je näher man an einem Bahnhof seinen Döner holt,
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desto schlechter soll der angeblich sein nach dieser Studie.
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Müsste man mal größer sich anschauen, das ganze Thema. Aber meine anekdotische
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Evidenz ist eigentlich: Nee, stimmt nicht.
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Ich habe ansonsten auch in Heide, das ist wirklich sehr schade,
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"Oh Layla" hieß der Laden, wo ich wahnsinnig überrascht war von der Qualität.
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Das fand ich richtig, richtig gut. Da wäre ich gerne häufiger hingegangen.
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Die haben leider zumachen müssen.
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Ich glaube, dass die sich verkalkuliert haben, was einerseits die Größe des
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Restaurants anging und andererseits haben die, glaube ich, auf zu viel oder
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zu gute Qualität gesetzt und die Leute sind dem nicht gefolgt.
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Ist aber auch nur Mutmaßung. In Heide, in Dithmarschen kann man sehr gut bei Mardin Döner essen.
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Die haben zwei Filialen in Heide, die beide völlig in Ordnung sind.
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Husum hatte ich gesagt. In Lübeck habe ich zum Beispiel noch keinen wirklich guten Döner gefunden.
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Da bin ich noch auf der Suche. In Kiel bin ich aus alter Verbundenheit einfach komplett bei Garips.
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Am Südfriedhof, da habe ich früher gewohnt, da war ich häufig.
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Das ist toll. In Gaarden ist ja dann auch noch einer.
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Von dem habe ich auch schon mal erzählt. Verlinke ich euch in den Shownotes.
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Und dann natürlich dieser Geheimdöner, der immer nur samstags in Dietrichsdorf in einem Café auf hat.
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Das ist auch komplett absurd. Da muss ich dringend mal wieder hin. Das war wirklich gut.
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Das sind so die, die mir jetzt spontan in Schleswig-Holstein und um zu einfallen.
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In Frankfurt am Main das Dönerboot. Da war ich auch zufrieden.
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Das war völlig in Ordnung. Fällt mir gerade bei der Gelegenheit ein.
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Ja, und das sind so die, die bei mir hängen geblieben sind.
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Das sind so Empfehlungen. Ich verlinke auch nochmal scheißhalber ein Buch,
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das ich habe, das heißt "Einmal mit alles".
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Da sind so ein bisschen geschichtliche Fakten zum Döner drin.
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Da ist auch nochmal so ein bisschen so ein kleiner Knigge drin,
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wie verhalte ich mich im Dönerladen.
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Zum Beispiel fällt mir ein, wenn man nicht einfach sagt: "Komm Salat,
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alles drauf, kein Problem",
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und wenn man auf die Zutaten zeigen möchte, dann soll man mit
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dem kleinen Finger zeigen, nicht mit dem Zeigefinger, weil der Zeigefinger als
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unhöflich gilt. Kultureller Tipp an der Stelle.
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Solche Sachen stehen da drin und ganz viele Rezepte dafür, wie man seinen eigenen
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Dönerspieß macht, wie man Soßen herstellt, wie man das Brot backt und so weiter und so fort.
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Auch Bauanleitungen für Döner sind dabei. Das geht mir dann so ein bisschen
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zu weitläufig, weil da irgendwelche, also es sind einfach Varianten dabei,
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die ich als Dönerpurist so nicht brauche.
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Oh, fällt mir bei der Gelegenheit ein, wo ich auch sehr guten Döner gegessen
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habe. Das war in Hamburg, in der Nähe der Fabrik, nach diesem Live-Event von
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den Kack-und-Sach-Geschichten.
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Das hatte ich ja auch erzählt.
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Und in der ganzen Ecke, wo mein Hotel war,
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machen sie es so, dass sie das Fleisch und den Salat mit der Soße in eine Schüssel
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tun und alles vermengen, bevor das dann ins Brot kommt, sodass man bei jedem
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Bissen alles mit drin hat.
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Salat, Soße und Fleisch, das fand ich wirklich gut. Das ist auch nicht die reine
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Lehre, aber das war richtig gut, das hat mir gefallen.
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Und natürlich, ich verlinke auch das Buch von Eberhard Seidel, eins der Bücher von ihm,
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und das letzte Interview, das ich mit ihm gehört habe, denn das hat mir sehr,
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sehr gut gefallen, wo er nochmal ein paar Sachen so erzählt hat und eben die
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Kulturgeschichte des Döners nochmal dazu getan hat.
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Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass alle, die sich nicht aktiv gegen das
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Erstarken des Rechtsextremismus in Deutschland einsetzen, von ihren politischen
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Ämtern zurücktreten sollten.
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Bis das passiert oder bis eine
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weitere Folge erscheint von Jörn Schaars feinem Podcast: Alles Gute.
Das Kleingedruckte:
Diese Jörn Schaars feiner Podcast-Episode wurde am 27.02.2025 aufgenommen und am 02.03.2025 veröffentlicht. Sie steht unter Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)-Lizenz. Zu hören ist: Jörn Podcastcover: Siegfried Fock, Tobias Migge Musik: Jason Shaw ("Jenny's Theme", CC-BY-SA)