Kürzlich auf der Hunderunde durch die Nachbarschaft bemerkte ich, dass jemand hinter mir ging. Die Person hatte offenbar keinen Hund dabei, denn ihre Schritte klangen zielstrebig, zügig. Sowas kennen Hundebesitzer eigentlich nicht, denn ihre vierbeinigen Begleiter bleiben gern unverhofft stehen, weil an einer Hausecke, einem Grasbüschel, einem Schild irgendwas sagt „27 neue Nachrichten!“. Weniger Meter später blieb Frau Hund auch konsequent schnüffelnd stehen und ich ging direkt einen Schritt zur Seite, um der Dame hinter mir Platz zu machen. Dass es eine Dame war, die da hinter mir ging, hatte ich mehr gehört, als gesehen: Ich war auf Frau Hund konzentriert und die Dame trug hochhackige Schuhe.
Nun war sie also an mir vorbei, grußlos, wir befinden uns immerhin in der Stadt. Ich sah sie nur von hinten. Schlank, geschmackvoll gekleidet mit einem Mittelding aus Jacke und Mantel, das mit dem Saum ihres kurzen Rocks abschloss. Also ganz offensichtlich ein mit sehr viel Bedacht ausgewähltes Outfit, das die Dame dort trug. Farblich passte ihre Handtasche sehr genau zu dem Outfit, auch wenn sie ein wenig zu groß war. Die Tasche sagte ganz klar: „Hier ist Alltag, ich gehe nicht aus, sondern meinem Tagesgeschäft nach.“ Dieser Eindruck wurde sehr deutlich unterstrichen von dem Plastikteil eines Klopömpels, das oben aus der Tasche ragte.