MABB beanstandet Pro Sieben-Berichterstattung zu Enke-Selbstmord

Wir erinnern uns an den tragischen Selbstmord von Robert Enke, der aufgrund seiner schweren Depressionen vor einen Zug sprang. Das war im November 2009 und ich war schockiert von der Berichterstattung der ProSiebenSat1-Gruppe.

Nicht zuletzt aufgrund der Screenshots der ProSieben-Newstime-Sendung im Blog von Stefan Niggemeier habe ich daher via programmbeschwerde.de eine Eingabe an die zuständige Landesmedienanstalt gemacht. Wie berichtet, bekam ich schnell eine Eingangsbestätigung und die Zusicherung, dass man sich dem Fall annehmen werde.

Jetzt hatte ich den Fall fast schon wieder vergessen, als dann doch wieder eine Mail in meinem Postfach ankam. Auch diesmal wieder kein Inhalt, aber stattdessen ein angehängtes PDF-Dokument mit meiner Email-Adresse an der Stelle, wo die Postadresse hingehört.

Und darin steht, ich zitiere wörtlich:

Die KJM hat entschieden, die Ausstrahlung zu beanstanden und wir haben die Beanstandung gegen ProSieben erlassen. Die Frist zur Einreichung einer Klage gegen diese Beanstandung ist auch verstrichen, so dass die Beanstandung nun rechtskräftig und das Verfahren abgeschlossen ist.

Auf Nachfrage habe ich von der MABB-Justiziarin erfahren, dass eine Beanstandung quasi ein förmliches „Zeigefinger heben“ ist und nicht mehr Konsequenzen hat, als das tadelnde „Du, Du, Du!“ von Muddi früher. Nichtsdestotrotz sind über 50 Beschwerden zu der Ausstrahlung bei der MABB eingegangen und Pro Sieben hat eingesehen, dass sie da über die stränge geschlagen sind.

Immerhin etwas.