Nur Idioten

Heute bin ich schon wieder über das neue Buch von Herrn Jaud gestolpert. Millionär heißt es und es setzt den Vollidioten fort. Über den Inhalt kann ich noch nicht viel sagen, weil ich so kurz vor Weihnachten aus Prinzip keine Bücher kaufe und weil ich mich außerdem irgendwie nie traue, ein Buch im Laden ausführlich anzulesen und es dann doch stehen zu lassen. Nicht so mein Ding irgendwie.

Auf der ersten Seite heißt es aber sehr treffend, dass die Welt nur aus Bekloppten besteht. Das sehe ich ja grundsätzlich schon mal genauso. Und während Herr Jaud sich (mal wieder ausgesprochen köstlich) fragt, wieso die Menschen beim ersten Regentropfen ein dummes Gesicht machen und die Schultern hochziehen, habe ich andere Belege dafür gefunden.

Heute zum Beispiel bei SpON. So nennt man jetzt Spiegel Online, wenn man so ein weltgewandter Internet-Fuzzi ist und schon seit ewig und drei Tagen bloggt. Bei SpON habe ich heute darüber gelesen, dass die stellvertretende Vorsitzende der Linken, Katina Schubert, die deutsche Wikipedia verklagt hat. Wegen der Verwendung nationalsozialistischer Symbole. Das ist genauso dämlich, wie es klingt, hatten wir aber in etwas anderer Form kürzlich schonmal, als diese ganzen Anti-Nazi Sticker und Aufnäher verboten wurden.

Nur weil einer ein Hakenkreuz in den Mülleimer schmeißt, ist da noch lange nicht der Anit-Nazi-Gedanke deutlich gemacht, Immerhin ist ja ein Hakenkreuz mit im Spiel. Sei’s drum, Frau Schubert hat also Wikipedia verklagt und weil selbst aus ihrer eigenen Partei einige Unmutsäußerungen dazu kamen, hat sie die Klage nun also wieder zurückgezogen. Einen positiven Aspekt hatte die Nummer für Die Linke zumindest: Ich weiß seit heute, dass diese Partei überhaupt eine stellvertretende Vorsitzende hat.

Anderes Ding, noch absurder, kommt von Frau Beckham. Die war nämlich kürzlich in Japan und ist da von einer Horde kreischender Fans begrüßt worden, was sie wohl sehr genossen hat. Laut Yahoo! sagte sie tatsächlich folgendes:

„Es war fantastisch am Flughafen – viele liebe Japaner, um uns zu begrüßen. Es gab Tränen. Das gefällt mir immer, ich denke, das zeigt, dass man ein echter Fan ist, wenn man weint oder in Ohnmacht fällt. Ich finde, es ist ein gutes Zeichen, wenn die Sanitäter kommen – das zeigt echte Hingabe als Fan.“

Dicht ist die nicht mehr, soviel steht fest.

Die Blödheit des kleinen Mannes auf der Straße soll an dieser Stelle jedoch auch nicht fehlen. Heute wieder wunderbar zu beobachten im Sophienhof und insbesondere an der Drehtür, die zum Hauptbahnhof/ZOB führt. Die Tür dreht sich von alleine. Damit sie niemandem in die Hacken fährt, hat sie einen Sensor über dem Teil der Drehtür, die einem in die Hacken fahren könnte. Gerät jetzt jemand unbedarft in diesen Sensor, bleibt die Tür stehen. So lange, bis keine Gefahr mehr droht, also der beinahe Betroffene seine Hacken aus dem Weg geräumt hat.

Scheinbar bin ich allerdings der einzige, der dieses Prinzip tatsächlich versteht.

Sowohl heute als auch gestern schon drängelten sich in jedem der beiden Drehtürabteile jeweils sechs bis acht Menschen und wunderten sich wieso die Drehtür sich denn gar nicht mehr bewegte. Wild gestikulierte der Angestellte eines südländischen Feinkost-Standes um den Stau aufzulösen. Dummerweise hatte er das Prinzip auch nicht verstanden, denn er bedeutete den in der Drehtür gefangenen, zurück zu treten. Damit standen sie dann aber wieder in diesem Sicherheitssensor und es ging trotzdem nicht weiter.

Langsam machte sich erste Panik breit und man versuchte es mit drücken und schieben. Aber das haben automatische Drehtüren nicht so gern, dann bleiben sie erst recht stehen. Wie dieser gordische Knoten dann letztlich gelöst wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, vermutlich haben einfach nur die beiden gelangweilten Wachmänner im Kontrollzentrum die Drehtür wieder eingeschaltet, nachdem sie sich genug mit den Hamstern amüsiert haben.