Produkttest: Tillmann's Toasty

Der feine Herr Ramses hat sich kürzlich über den Werbespot für die Dinger aufgeregt und grundsätzlich erst mal völlig zu recht. In den folgenden drei Minuten möchte ich kurz erklären, wieso die Werbung mit dem Slogan „Don’t call it Schnitzel“ aber völlig richtig liegt.

Ich habe mich todesmutig in die Bresche geworfen und die Toastys ausführlich getestet. Schon die Packungsaufschrit verhieß wenig Gutes: „Schweinefleisch z. T. fein zerkleinert“ steht da drauf. Was ungefähr so viel bedeutet wie „Dieses Fleisch war nie ein zusammenhängendes Schnitzel, durch unsere Fleischformmaschine haben sich weite Teile des Fleischanteils erst in der Panade kennengelernt“, was aber nicht zwingend schlimm sein muss. Das kennt man ja bereits von dem günstigen Kochschinken oder dergleichen.

Diese „Schnitzel“ kommen also in der 5er Packung zu 2,99 € aus dem Tiefkühler z. B. bei Feinkost Albrecht. Wo anders habe ich sie zumindest noch nicht gesehen. Jedes ist einzeln in eine Plastikverpackung eingeschweißt, was ich grundsätzlich erst mal sinnvoll finde.

Die Stücke sind etwa einen halben Zentimeter dick, allerdings ist da die Panade schon eingerechnet. Der Toaster sollte relativ hoch eingestellt sein, bei der von mir präferierten Stärke, die meine Toastbrote so schön anbräunt aber eben nicht zu stark ist, werden die „Schnitzel“ nur lauwarm.

Zum Geschmack: Genau was ich befürchtet hatte. Das Fleisch besteht tatsächlich nur aus zusammen gepressten Fleischstückchen und lässt quasi naturgemäß (HA!) jegliche Struktur oder Saftigkeit vermissen. Schmeckt auf den ersten Bissen ein klein wenig wie die Chicken McNuggets vom Restaurant „Zur goldenen Möwe“. Am faden Gesamteindruck konnten auch die beiden Brötchenhälften nichts mehr ändern. Kein Wunder: Damit habe ich den Fleischanteil noch weiter herab- und den Brotanteil noch weiter heraufgesetzt.

Was ganz gut funktioniert ist, etwas Ketchup und Senf zwischen zwei Toasty-Scheiben zu schmieren und das ganze dann ohne zusätzliches Brot zu verzehren.

Fazit: Wer schnell irgendwas warmes im Bauch haben will und sich keine Gedanken über Geschmack macht, der soll reinhauen. Ich brauche die Dinger nicht noch mal.

Nachtrag: Offensichtlich ist eine Menge schlauer Menschen aus der Lebensmittelbranche anderer Meinung als ich. Demnach hat Toasty einen Innovationspreis auf der letzten ANUGA gewonnen. Die Pressemitteilung dazu lobt das Produkt einerseits in höchsten Tönen, nennt es aber andererseits mehrfach „schnitzelähnlichen Fleischsnack“. Klingt irgendwie nach „Unbekanntes Fleischähnliches Objekt“.

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