re:publica XIII: Nachlese

Von der diesjährigen re:publica bin ich immer noch unterwältigt. Irgendwie hat es mich in diesem Jahr einfach nicht so gepackt, die Vorträge waren fast alle nicht mein Fall und ach, ich weiß auch nicht. Obwohl es in diesem Jahr eigentlich keinen Grund gab, unzufrieden zu sein: Das WLAN funktionierte über weite Strecken sehr hervorragend, mein Club Mate-Haushalt ist wieder für ein gutes Jahr ausgeglichen, es gab reichlich Mettbrötchen, das Wetter war allerbest und meine Privatunterkunft geradenach luxuriös.

Und doch: In den wenigsten Vorträgen bin ich wirklich bis zum Schluss geblieben, da hatte ich oft etwas anderes erwartet. Vieles war mir zu trocken, zu verkopft und zu sachlich. Und – Verzeihung – ich wollte auch nicht den x-ten Vortrag über den Einfluss von Social Media auf den arabischen Raum hören. Das ist nun wirklich nicht mehr neu und dafür sehe ich hier zu große Probleme, um die wir uns vordringlich kümmern sollten. Warum haben wir es immer noch nicht geschafft, eine Netz-Lobby aufzubauen? Warum gelingt es uns nicht, Netzthemen außerhalb der re:publica in den Medien darzustellen? Das sind meines Erachtens Dinge, um die sich die re:publica mittlerweile drehen sollte, gerade angesichts von Vorratsdatenspeicherung, Bestandsdatenauskunft, Drosselkom und was sonst noch auf uns zu kommt. In dem Zusammenhang hätte ich mich auch für mehr grundsätzliche Fragen interessiert. Ich weiß zum Beispiel über viele Themen nicht genug, um qualifiziert darüber sprechen zu können. Ich habe in diesem Jahr das WLAN nicht genutzt, weil ich keine Ahnung habe, wie man einen VPN-Tunnel ins eigene Netzwerk aufsetzt – ein Workshop dazu wäre auch mal etwas gewesen.

Das soll allerdings nicht bedeuten, dass ich nicht auch sehr erhellende Vorträge gesehen hätte. Ich habe zum Beispiel einen Einblick in diese Subkultur Youtube bekommen, zu der ich zwar immer noch keinen echten Zugang finde, aber immerhin weiß ich jetzt davon. Genauso habe ich etwas über Crafting gelernt und über die Erkenntnisse der Trollforschung sehr gelacht. Auch die Erzählungen der Iron Blogger fand ich gut, zumal hier ja mal wieder ein wenig Flaute eingekehrt ist. Iron Blogging wäre für mich aber zu teuer, ich wäre der Königer der Slacker. 🙂

Aber diese latente Unzufriedenheit mit den Vorträgen führte (zusammen mit der Abendgestaltung mit Jo und Sash) eben auch dazu, dass ich nicht so recht in Blog-Laune war und meine Nachlese doch eher spät erscheint. Immerhin: In diesem Jahr gibt es endlich mal wieder Podcasts. Insagesamt werde ich sechs neue Steckdosengespräche veröffentlichen und tatsächlich komme ich damit zum ersten mal an die Freemium-Grenze von podhost.de. 30 MB stehen da jeden Monat für Uploads zur Verfügung und für die Folgen 10, 11 und 12 muss ich jetzt bis zum 19. Mai warten, wenn ich wieder freshe 30 MB bekomme.

Ich freue mich trotzdem schon jetzt auf die re:publica 14,  auf Mate, Mett, Podcasts, Blogeinträge und was sonst noch.