WmDedgT 3/16

Immer am fünften möchte Frau Brüllen von uns wissen, was wir eigentlich den ganzen Tag machen. Das Ergebnis ist sehr detaillierte Tagebuchbloggerei, die Ergüsse der anderen Teilnehmer findest Du im Blog von Frau Brüllen.

Mein Tag begann so gegen acht, glaube ich, jedenfalls mit einer Hundeschnauze im Gesicht. Am Wochenende kommt Frau Hund in letzter Zeit immer bis in unser Schlafzimmer im zweiten Stock gekraxelt, um „Guten Morgen“ und „Wann gehen wir endlich spazieren, Du Faulpelz“ zu sagen. Letzteres immer und immer wieder. Weil sie dabei immer dringlicher wurde, habe ich auf die Morgendusche verzichtet, mich angezogen und bin mit ihr runter gegangen. Sie vorneweg, ich hinterher, was nur zur Folge hatte, dass sie alle halben Meter stehen blieb, um zu gucken, ob ich auch wirklich mitkomme und nicht unterwegs heimlich abgebogen bin. Bin ich natürlich, denn ich musste zumindest kurz ins Bad.

Ohne viel hin und her sind wir dann für eine Hunderunde in den Husumer Schlosspark gewackelt, da kann man von unserer neuen Wohnung aus mehr oder minder hinspucken, das bietet sich an. Schnüffeln, pieschern, schietern und kurz vor Schluss noch mit dem Hund einer sympathischen Gruppe Punks toben – Frau Hunds Tag begann hervorragend.

Wieder zu Hause gab’s für sie eine kleine Handvoll Leckerli und ein Schweineohr, für mich zunächst Schokoflakes. Inzwischen hatte sich auch die Herzdame aus dem Bett geschält und stieß eben zu uns als ich die Frühstücksdose für Frau Hund öffnete. Irgendwas mit Geflügel, stank erbärmlich, wir wechselten das Zimmer und besprachen den Tagesplan in der Küche. Das Ergebnis lasse ich hier mal aus, denn ich will den weiteren Verlauf dieses Blogeintrages nicht vorweg nehmen. :o)

Nach Frühstück und Morgenkreis bin ich also in den Baumarkt gefahren, denn für manche Decken und Wände in unserem Haus reicht die Schlagbohrmaschine einfach nicht aus, ein Bohrhammer musste her. Meine Wahl fiel auf den Binford XPS-4000 mit 8,7 kW, einem Drehmoment von 470 Newtonmetern bei 4.000 U/min. Oder irgendsowas, was weiß ich denn über Bohrhämmer? Bohrer habe ich gleich mitgenommen und kam mir hervorragend ausgerüstet vor. Außerdem packte ich noch zwei Deckenlampen ein.

Zu Hause angekommen suchte ich erstmal Werkzeug und Material für die vermeintlich kleinste Baustelle des Tages raus: Im Gästeklo gab es noch kein Licht, die Lampe dafür hatte ich schon vor Wochen gekauft und heute sollte der große Tag sein, an dem ich sie auch montiere. Das Prinzip ist einfach: Lichtschalter auf „Aus“, mit dem Messgerät kontrollieren, ob wirklich kein Strom mehr fließt und los. Zwei Löcher für die Halterung waren schnell mit der herkömmlichen Bohrmaschine erledigt. Das Kabel in der Wand war zu lang, also ein wenig einkürzen, abisolieren und dann die Drähte in eine im Lampenkorpus fest montierte Lüsterklemme schrauben. Das war natürlich viel zu eng da drin, das ging alles nicht – die Kabel wehrten sich standhaft gegen die Montage. Alles in allem hat es mehr als eine Stunde gedauert, da drei Drähte festzuschrauben! Ich habe geflucht wie ein Kesselflicker bis es dann endlich klappte: alle Drähte drin, die Lampe leuchtete, schnell an die Wandhalterung damit. Denkste. Gleich zwei Kabel lösten sich bei dem Versuch wieder. Zwischendurch kam die Herzdame vorbei, fragte was ich denn hier so lange treibe und probierte selbst ihr Glück. Fluchend wie eine Kesselflickerin gab sie nach wenigen Minuten wieder auf und überließ mir das Feld. Irgendwann schaffte ich es aber und jetzt erstrahlt das Gästeklo in wunderbarem Licht.

Die nächste Mission war nun die Beleuchtung im Flur, da sollten zwei Lampen an die Decke, da war ich zuletzt mit dem Schlagbohrer kläglich gescheitert. Deswegen gibt’s ja jetzt den Binford XPS-4000 oder wie das Ding heißt. Koffer auf, Anleitung lesen, und feststellen, dass ich auch Fett hätte kaufen sollen, war im Prinzip eins. Also wieder zum Baumarkt, das nötige Mehrzweckfett hing in einem Display gleich neben Bohrhammer und Bohrer. Hätte ich drauf kommen können, bin ich aber nicht. Zeit hatte ich ja ohnehin, denn vor 15 Uhr wird nicht gebohrt, so lange dauert immer die Mittagsstunde der Nachbarn und wer wäre ich, wenn ich ausgerechnet deren Siesta nicht respektieren würde? Ich nutzte also die Zeit für einen weiteren Spaziergang mit Frau Hund, während sich die Herzdame mit einer Freundin in die Möbelläden der Stadt verabschiedete.

Nach der Hunderunde wärmte ich mir eine Dose Bihunsuppe auf und nach dem Mittagessen war auch die Zeit für den Bohrhammer gekommen. Wie Butter gleitet dieses Ding durch die Betondecke, die Lampe war in Rekordzeit montiert und ich konnte mich der zweiten ihrer Art widmen. Die war ein wenig komplizierter, da musste ich nämlich die Kabel, die aus der Decke kamen etwas verlängern. Ging aber gut, ich habe mich beim ersten Versuch nur mit dem Anschluss vertan und die Kabel in die jeweils falschen Öffnungen der Lüsterklemme geschraubt, da musste ich noch mal die tauschen bis es schließlich klappte.

Danach musste ich erstmal mich selbst und den Flur vom Staub und von allerlei Kabelresten säubern. Kurze Pause im Anschluss auf der Couch, in der die Herzdame anrief und mich bat, doch schon mal den Kaffeetisch zu decken. Genau das Richtige: Kuchen und Tee. Super!

Die nächste Baustelle war der Kabelsalat am Fernseher. Strom und Netzwerk sollen durch einen Kabelkanal zu den Gerätschaften geführt werden. Also erstmal den Kabelkanal auf Gährung sägen und anbringen. Nägel waren mein Plan, das klappte aber nicht, bohren scheiterte an zu wenig kleinen Schrauben, also hängt der Kanal jetzt mit doppelseitigem Klebeband an der Wand. Jetzt ist nur das Stromkabel zu kurz und das Netzwerkkabel zu lang für die Strecke, da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Ebenso für die Verkabelung an den Geräten, das ist noch nix. Da hängt ein Fernseher an der Wand und auf einem Regalbrett darunter stehen Bluray-Player und Entertain-Receiver. Also steht da auch eine Dreiersteckdose, aber das sieht alles nicht aus, das muss irgendwie anders. Wie weiß ich noch nicht, aber anders.

Jedenfalls konnte ich dann auch das DVD-Regal an seinen Platz bugsieren und einräumen. Das war die eigentliche Herausforderung des Tages, denn DVDs richtig zu sortieren ist nicht einfach! Erste Regel: DVDs werden danach sortiert, in welche Richtung man den Kopf neigen muss, um den Titel auf dem Rücken der Hülle zu lesen. Zweite Regel: Alphabetisch nach Titel. Dritte Regel: Serien stehen getrennt von Filmen, folgen aber den gleichen Sortierregeln. Dritte Regel: DVDs und BluRays stehen getrennt.

Das ist komplizierter, als man denkt, weil es in der DVD-Herstellungsbranche Spaßvögel gibt, die bei Mehrteilern einen Titel andersherum auf den Rücken drucken, als bei allen anderen Teilen. Und dann gibt es halt auch das Platzproblem: Es gibt mehr Filme in meiner Sammlung, bei denen man den Kopf auf die rechte Schulter legen muss, aber bei Serien ist es andersherum. Und das führt zu Komplikationen.

Zwischen diesen ganzen Überlegungen klopfte es – denn unsere Klingel funktioniert noch nicht – und Toby stand vor der Tür. Wir verwirrt, weil wir plötzlich einen Gast in einer völlig chaotischen Wohnung begrüßen durften, sie in der festen Überzeugung, dass heute bei uns eine Party gefeiert würde. Es dauerte mehrere Minuten, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Aber zum Abendessen ist sie immerhin geblieben. Es gab Pizza vom Lieferdienst um die Ecke und nachdem das DVD-Regal – immer noch nicht perfekt – sortiert war, habe ich noch den Abwasch erledigt, geduscht und dann war es auch höchste Zeit für’s Bett.

8 comments on WmDedgT 3/16

  1. Hallo Jörn,
    ich habe deinen Bericht über den Binford XPS-4000 im Podcast gehört. Jetzt habe ich mal danach gegoogelt, habe aber keine Treffer erhalten (bin nämlich auch auf der Suche nach einen neuen Bohrhammer). Heißt der wirklich so und wo hast Du ihn gekauft?
    Mach weiter so mit Deinem Podcast, nachträglich noch viele Glückwünsche zum 100. und vielleicht sieht man sich mal wieder auf einem Hörertreffen :-).
    Viele Grüße aus Heidesheim
    Dieter

    1. Moin Dieter, nein, „Binford“ ist eine fiktive Werkzeugmarke aus der Comedy-Serie „Hör mal wer da hämmert“, da konntest Du nichts finden. 🙂 Ich habe mir den Bosch PBH 2100 RE* gekauft, zusammen mit den Bohrern und dem nötigen Fett hat der mich im Baumarkt meines Vertrauens ca. 90 Euro gekostet und ich bin – wie bereits im Podcast erwähnt – sehr zufrieden damit. Schönes Werkzeug, handlich und sehr effektiv.

  2. Hallo Jörn,
    ich habe deinen Bericht über den Binford XPS-4000 im Podcast gehört. Jetzt habe ich mal danach gegoogelt, habe aber keine Treffer erhalten (bin nämlich auch auf der Suche nach einen neuen Bohrhammer). Heißt der wirklich so und wo hast Du ihn gekauft?
    Mach weiter so mit Deinem Podcast, nachträglich noch viele Glückwünsche zum 100. und vielleicht sieht man sich mal wieder auf einem Hörertreffen :-).
    Viele Grüße aus Heidesheim
    Dieter

    1. Moin Dieter, nein, „Binford“ ist eine fiktive Werkzeugmarke aus der Comedy-Serie „Hör mal wer da hämmert“, da konntest Du nichts finden. 🙂 Ich habe mir den Bosch PBH 2100 RE* gekauft, zusammen mit den Bohrern und dem nötigen Fett hat der mich im Baumarkt meines Vertrauens ca. 90 Euro gekostet und ich bin – wie bereits im Podcast erwähnt – sehr zufrieden damit. Schönes Werkzeug, handlich und sehr effektiv.

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