Die nächste Version des vermutlich meistgenutzten Blog-CMS der Welt, WordPress 4.7, wird offenbar gegendert.Soll heißen: In der deutschen Sprachdatei werden manche Begriffe wie „Redakteur“ per default in eine genderneutrale Version wie zum Beispiel „Redakteu*in“ überführt.
Während der verlinkte Artikel noch halbwegs sachlich darstellt, warum das in den Augen des Verfassers unnötig ist, bin ich doch arg irritiert von der Heftigkeit einiger Kommentare. Hier eine Auswahl:
(..) hier ist eindeutig eine rote Linie überschritten.
Eine Notlösung für ein nicht bestehendes Problem. Wer sich in WordPress ernsthaft unwohl fühlt, weil er keinen Penis hat und trotzdem als „Benutzer“ und nicht als „Benutzer*öse“ angesprochen wird, der sollte mal zuum Kopfarzt und sein Problem nicht zu unseren machen.
(..) wenn der Unsinn wirklich Bestandteil von WordPress wird, bin ich vermutlich nicht der Einzige, der dann ein Plugin schreiben wird, um den Mist wieder zu entfernen.
Das ist Stand jetzt nicht repräsentativ, nach der ersten Welle dieser Art Kommentare geht dort langsam eine halbwegs sachliche Debatte los. Ich verstehe aber das Problem einiger Kommentatoren nicht. Wenn ich es recht verstehe, dann betreffen diese Änderungen nur einen sehr kleinen Teil der Admin-Oberfläche, nämlich den Teil wo es um Benutzerrechte und ähnliches geht. Ich schätze mal vorsichtig, dass sich bei 90% der Software keine Änderung ergeben wird. Zudem ist es ja eine rein Sprachliche.
Man(n) kann es auch übertreiben mit der Kritik. Es ist ja nun nicht so, dass hier das generische Femininum eingeführt werden soll. Und selbst wenn es so wäre, würde sich immer noch kaum etwas für den Anwender verändern. Für die Besucher der jeweiligen Seite noch viel weniger.
Wobei ich anmerken möchte, dass ich das generische Femininum für eine eigentlich sehr schöne Idee halte; das kann sogar etwas sehr witziges sein, wenn nicht die Verfechter beiderlei Geschlechts solche Betonköpfe wären.