Jetzt habe ich mich ja gerade erst von meinem guten, alten Röhrenfernseher trennen müssen. Schweren Herzens, aber immerhin gut dokumentiert, habe ich das Schätzchen zum Wertstoffhof gefahren und nur wenige Tage später war das neue Digital-Geschoss im Haus. 42″ reinstes Testosteron, hervorragendes Bild, kurzum: ganz schön geil.
Gestern Morgen war’s damit aber erst mal vorbei: Alle Kanäle weg und die Fernbedienung tat nicht mehr, was sie tun sollte. Gut, hab ich gedacht, gucken wir halt einen Film mit dem nagelneuen BluRay-Player. Leider erkennt der Fernseher bis auf Scart keine Eingänge mehr. Verstörend wirkte auf mich auch die türkische Fehlermeldung, beim Versuch mit den Zifferntasten einen anderen Kanal auszuwählen:
Mittels diversen Übersetzungstools habe ich inzwischen herausgefunden, dass das ungefähr so viel heißt wie „Quelle ändern – unbekannter Fehler“. Also großer Kack. Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen hat nichts gebracht, der Gerät erinnert sich noch nicht einmal daran sowas wie einen HDMI-Eingang zu besitzen. Richtig großer Kack.
Dementsprechend genervt stand ich heute um zwei Minuten nach Ladenöffnung vor einem Fachberater des Elektrofachgeschäfts meines Vertrauens, schilderte den Fehler, zeigte Beweisfotos und äußerte den Verdacht, es könnte ja vielleicht an der Fernbedienung liegen. Weil ja wie gesagt einige der Tasten nicht mehr bewirkten, was sie bewirken sollten. Nein, an der Fernbedienung könne es nicht liegen. Die Fehlermeldung weise auf ein Softwareproblem hin und sei deshalb auf türkisch, weil Grundig eine türkische Firma sei. Genaueres könne er aber auch nicht sagen, der Spezial-Experte sei heute außerdem krank und er würde mal einen Kollegen fragen.
Jetzt habe ich also die Nummer von Grundig, die mir irgendeinen Voodoo-Zahlencode geben können, mit dem man in das Spezialexpertenmenü rein kommt und den ganzen Fernseher softwareseitig platt macht. Dann geht’s vielleicht wieder und wenn nicht, sagt er, sehen wir uns wieder und versuchen es über den Garantieweg.
Alles schön und gut. Abgesehen davon, dass mir ein wenig vor der Prozedur graust, muss ich aber bis Montag nach der Säureminen-Frühschicht warten, bis ich da anrufen kann. Und bis dahin habe ich – um einen großen Philosophen der Neuzeit zu zitieren – einen schwarzen Bildschirm. EINEN SCHWARZEN BILDSCHIRM! EIN GANZES WOCHENENDE! SCHEIßE! MIT DER SCHEIßE HIER!
(Direkt200Puls)