Kennst Du schon den Wilhelmsschrei?

Heute mal aus dem Bereich „Kino“. Durch einen Blogeintrag von Torben bin ich auf dem Wilhelmsschrei aufmerksam geworden. Das ist, wie mir wikipedia erzählte, ein Soundeffekt aus einer Klangbibliothek und es ist der Todesschrei einer Nebenfigur, die in dem Film „Die Teufelsbrigade“ von Krokodilen zerfetzt wird. Der Film ist von 1951.

Seinen Durchbruch erlangte der Schrei aber erst später, wie Wikipedia schreibt:

Der Name des Soundeffekts leitet sich von der Nebenfigur „Wilhelm“ im Film Der brennende Pfeil ab, welcher den Schrei ausstößt, als er von einem Pfeil getroffen wird. Der Sound-Designer Ben Burtt von Star Wars nahm an, dass der Wilhelmsschrei in diesem Film zum ersten Mal verwendet worden sei.

Die Benutzung des Soundeffekts in Star Wars war der Auftakt eines Insider- bzw. berufsspezifischen Running Gags der Sound-Designer. Speziell bei Skywalker Sound, später auch von anderen Sound Designern, wurde der Schrei in zahlreichen Filmen zitiert. Als Gag im Gag ist dabei die Verwendung im Film Indiana Jones und der Tempel des Todes zu bezeichnen, in der ganz entsprechend der Ursprungsbezeichnung zum Soundeffekt die den Schrei ausstoßende Nebenfigur von Krokodilen gefressen wird.

Tatsächlich findet man bei Youtube etliche Collagen, in denen Wilhemsschreie zum Einsatz kamen. Hier mal eine davon:

(DirektWilhelm)

Das ist so ein kleines Detail, dass es nicht auffällt wenn man einen Film ansieht. Ich finde ja auch fast nie Schlussfehler. Und letztlich ist es mit diesem speziellen Soundeffekt wohl genau so, wie mit der legendären Prop-Newspaper: Eine Zeitung, die seit den 1960ern immer und immer wieder als Requisite in Filmen, Serien, Werbespots und Co auftaucht. Fällt nur auf, wenn man echte Adleraugen hat und es ist vermeintlich immer die gleiche Zeitung.

Tatsächlich gibt es eine Firma in Sun Valley, die sich auf die Produktion solcher Fake-Zeitungen spezialisiert hat. Brow Beat schreibt, dass es sehr unwirtschaftlich ist, die Freigabe für eine echte Zeitung zu bekommen. Also kauft man eine Fake-Zeitung für etwa 15$ bei The Earl Hays Press (die übrigens auch alle anderen Arten von Printprodukten im Angebot hat) und umgeht lästige Diskussionen über Urheber- und mögliche Bildrechte.

Wie gesagt, ein winzig kleines Detail, aber wenn man mal das Zoom ein wenig aufzieht und über den Tellerrand hinaus guckt, dann sieht dieses Detail auf einmal ganz anders aus.

Großartig!