Immer am 5. eines Monats versammelt sich der Freundeskreis Tagebuchbloggen hinter Frau Brüllen und erzählt, was heute so los war. Ich habe das Bloggen zu Gunsten des Podcastens weitgehend aufgegeben, aber etwa einmal im Monat schaffe ich es dann doch.
Der Tag beginnt viel zu früh. Wir hatten gestern Abend im Hotelzimmer noch Gesche Schaars feinen Podcast ins Internet gebracht und waren erst um Mitternacht im Bett – was weit außerhalb meiner normalen Uhrzeit ist. Weil ich heute Morgen um 9.30 einen Arzttermin hatte, mussten wir schon um 7.00 Uhr aufstehen. Frühstücken, packen, Hunderunde, auschecken und ab nach Hause. Ich war drei Minuten vor dem Termin in der Praxis, alles soweit paletti, nach einer Viertelstunde war ich wieder draußen.
Zuhause werfe ich einen Blick auf Saugfried: Der ärmste steht mit fast leerem Akku vor seiner Ladestation, in der sich eines der Wischmops-Haltepads unglücklick verkeilt hatte. So konnte er ja nicht in die Station fahren nachdem er am Freitag das halbe Haus gesaugt hatte. Entsprechend hatte er dann gestern aber auch weder die Küche, noch die Bäder oder das Kinozimmer gesaugt und gewischt. Das Problem mit dem losen Klett an einem der Wischmops-Halter hat sich eher verschlimmert. Auf diesem Foto sieht man das ganz gut:
Der schmale graue Streifen an dem Mop oben sollte eigentlich an dem grauen Plastikteil unten kleben, um dem Wischmop Halt zu geben. Dass der Mops dort keinen Halt hat, sorgt für Probleme bei der Selbstreinigung, weil er sich dabei gewissermaßen in Falten legt. Es ist kompliziert. Trotzdem werde ich den Kollegen gleich noch einmal zumindest Küche und Bäder wischen lassen sobald sein Akku wieder voller ist.
Der Herstellersupport war wieder routiniert freundlich in seinen Textbausteinen, aber immerhin menschlich und so individuell wie man es in so einer Position eben sein kann. Ich bekomme innerhalb der nächsten sieben Tage zwei neue Wischmops-Halterungen geschickt.
Zwei Onlinebestellungen später kommt der Heizöl-Lieferant, stellt mit geübtem Blick fest, dass unser Tank leer ist und beginnt den Befüllvorgang. Wenn der fertig ist, sollen wir noch eine Stunde warten, bevor wir die Heizung wieder einschalten. Haben wir gemacht, anscheinend hat das Mistding seine Programmierung vergessen – jedenfalls startet sie nicht.
Irgendwas war noch, ach ja: Werktag! Zwei Hörer*innen haben Themen vorgeschlagen, die es zumindest zu prüfen gilt, ein weiteres muss noch redaktionell besprochen werden und einen Text für einen bereits bestellten Beitrag möchte ich heute auch noch fertig kriegen. Nichts davon erscheint um 12.00 Uhr wirklich sinnvoll. Ich widme mich also zunächst den Überlegungen zur Mittagspause, bevor ich in die Recherche- und Produktionsaufgaben des heutigen Tages einsteige.
Nach der Mittagspause rufen wir den Heizungsfachmann an. Der konstatiert, dass die Automatikfunktion schon länger eine Automatik ohne Funktion und Handbetrieb notwendig sei. Soll heißen, die Heizung läuft einfach immer, wenn sie denn genug Öl dafür hat. Hat sie ja jetzt, aber er muss noch mit einer Vakuumpumpe die Luft aus der Leitung ziehen und dann zündet die Heizung auch wieder. So sehr mir die Geräusche der Heizung sonst auf den Keks gehen, so sehr freue ich mich jetzt darüber.
Zu guter Letzt erledige ich noch die Buchhaltung und die zweite garstige Umsatzsteuernachzahlung in kurzer Folge. Aus Frust bohre ich im Arbeitszimmer ein paar Regalbretter an die Wand. Nachdem dort der Dreck weggesaugt ist, räume ich losen Rümpelkram in Euroboxen und beschrifte die noch schnell mit Jörn Schaars feinem Beschriftungsgerät, bevor es gleich Abendessen gibt.