Facebook will schon seit einiger Zeit seine Nutzungsbedingungen anpassen und stellt den neuen Entwurf zur Abstimmung. Natürlich tut ein Laden wie Facebook mit seit kurzem 900 Millionen Nutzen das nicht öffentlich. Nein, man muss schon Fan der „Site Governance“ werden bevor man den Vorschlag für die neuen Nutzungsbedingungen überhaupt sehen kann. Und dann muss man noch zwei mal klicken, um von der englischen auf die deutsche Sprachversion zu kommen. Alle Nutzer von Facebook sind aufgerufen, sich die neuen Nutzungsbedingungen in ihrer Sprache aufmerksam durchzulesen und ihren Kommentar abzugeben. Die Frist dazu läuft noch bis zum 27. April um 17.00 Uhr. Also Stand jetzt noch etwa 2,5 Tage.
Hier ein paar Bestimmungen, die ich für erwähnenswert halte:
§ 10, Abs. 3: Dir ist bewusst, dass wir bezahlte Dienstleistungen und Kommunikationen möglicherweise nicht immer als solche kennzeichnen.
Das halte ich gelinde gesagt für bedenklich. Zumindest in Deutschland gibt es eine Richtlinie, nach der Werbung immer als solche gekennzeichnet werden muss. Seit einiger Zeit wird sogar der Hinweis „Unterstützt durch Product Placement“ bei den Sendern der ProSieben-Gruppe eingeblendet, wenn US-Produktionen ausgestrahlt werden. Wenn Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner ihren Facebook-Account nicht schon längst gelöscht hätte, würde ich jetzt „Aigner übernehmen Sie!“ rufen.
§ 14, Abs. 1: Wir können diese Erklärung ändern, wenn wir dich über die „Facebook Site Governance“-Seite(Seite zur Regelung der Nutzung von Facebook) darüber informieren (indem wir die Änderung dort posten) und dir die Möglichkeit zur Reaktion auf die entsprechenden Änderungen geben. Um Informationen zu künftigen Änderungen an dieser Erklärung zu erhalten, besuche unsere„Facebook Site Governance“-Seite und klicke auf der Seite auf „Gefällt mir“.
Facebook demonstriert das Prinzip der Rekursion: Nur dadurch dass ich Fan der Site Governance geworden bin, kann ich überhaupt erst den Hinweis darauf lesen, dass ich Fan der Site Governance werden muss, um über Änderungen an den Nutzungsbedingungen informiert zu werden. Groß, Zuckerberg, groß.
Welchen Teil von »Welchen Teil von „Welchen Teil von ‚Rekursion ist gefährlich‘ verstehst du nicht“ verstehst du nicht?« verstehst du nicht?
— durst (@durst) 22. April 2012
Ganz besonders schätze ich die Ergänzungen für Facebook-Nutzer mit Wohnsitz in Deutschland. Einleitend heißt es dort:
Letzte Überarbeitung: XX April 2012