JSFP000: Der Podcast-Eintopf

Die unfassbar lange Cross-Over-Folge von sieben (!) Podcasts.

Die Dauer der Episode 4:26:18Diese Episode erschien am 6. September 2015 um 8:27

 
Diese Folge ist ein Cross-Over von insgesamt sieben Podcasts aus den unterschiedlichsten Themenbereichen: Wissenschaft, Geschichte, Kochen, Radreisen und Private Podcast. Das gemeinsame Thema ist "Eintopf". Das ist ein ebenso einfaches wie unterschätztes Gericht, das auch und gerade in Podcasts erschreckend unterrepräsentiert ist. In einzelnen Folgen haben sich die Teilnehmer an diesem Cross-Over-Projekt dem Thema "Eintopf" aus ihrer Nische heraus angenähert und nun, am Ende, steht ein Gesamtkunstwerk: Ich rühre aus allen Folgen buchstäblich einen Podcast-Eintopf zusammen. Viel Spaß beim Hören und Nachkochen!

Diese Episode hat 15 Kapitelmarken und jede von ihnen ist durchschnittlich ca. 17 Minuten und 45 Sekunden lang.

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Shownotes:

Angefangen hat alles mit einer Empfehlung meines Podcasts durch Detlef von Proton, Louis folgte ihr und irgendwie gab dann ein Wort das andere und am Ende stand dieser Tweet.

Und wieder gab ein Wort das andere. Kaum sieben Tweets später waren wir uns einig: Es muss eine Eintopf-Cross Over-Spezialfolge geben. Jeder würde sich dem Thema Eintopf von seiner Sparte aus nähern. Herausgekommen sind sechs unglaublich großartige Folgen der anderen Teilnehmer und eben dieser Eintopf von Podcastfolgen an RSS-Feed.

Mit dabei sind in der Reihenfolge ihres Erscheinens in dieser Episode:

¹ damals™ und vorHundert haben eine gemeinsame Folge produziert, also gewissermaßen ein Cross-Over im Cross-Over (Cross-Over-Ception).

Das Rezept für meinen Eintopf:

  • 3 Kartoffeln würfeln
  • 3 Möhren in Scheiben schneiden
  • 1 Kohlrabi in Streifen schneiden
  • 1 Stange Lauch in Scheiben schneiden
  • 3/4 Kopf Wirsingkohl in Streifen schneiden
  • 1/4 Sellerieknolle (etwa faustgroßes Stück) in kleine Würfel schneiden
  • 1 Glas weiße Bohnen abtropfen lassen

Zubereitung:

  • Die Selleriewürfel in etwas Sonneblumenöl in einem Topf anbraten
  • Wirsing dazu geben, etwas brutzeln lassen bis er anfängt zusammenzufallen und dann mit einem Liter Wasser aufgießen
  • das restliche Gemüse und die weißen Bohnen dazugeben und kochen lassen bis alles weich ist, ggf. noch mehr Wasser dazu schütten
  • das Gemüse fällt erfahrungsgemäß etwas zusammen und dann hat man unter Umständen zu viel Wasser im Topf: Das kann man mit roten Linsen prima ausgleichen.

Ich hoffe, dass wir bald wieder einmal ein gemeinsames Thema finden und sich diese Aktion irgendwann einmal wiederholen lässt. Ich bin auch jetzt – Stunden nach der Produktion – immer noch hin und weg vom Niveau der ganzen Beiträge. Vielen Dank an alle Beteiligten und an alle, die schon im Vorfeld die Werbetrommel für dieses Projekt gerührt haben.

 

Transkription der Episode anzeigen

0:00:13–0:00:23
Herzlich willkommen zu einer Spezialausgabe von Jörn Schar's feinen Podcast.Ich bin Jörn Schar und ihr seid es nicht. Es geht um Eintopf in dieser Folge, nämlich den Podcast Eintopf.
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Der wurde schon an einigen Stellen im Internet besprochen, in vielen Podcasts schon erwähnt,sei es durch die Teilnehmer, sei es durch Leute, die möglicherweise auch sehr gespannt
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darauf warten, was da nun am Ende rauskommt.Was erwartet uns in dieser Folge? Es geht darum, also das ist sozusagen das Ende dieser Podcast Eintopf-Aktion.
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Sieben Podcasts insgesamt haben sich zusammengetan und haben diesehaben sich dem Thema Eintopf genährt aus ihrer ganz persönlichen Sparte.
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Wir haben einen Wissenschaftspodcast dabei mit Proton.Wir haben Hobbykoch Podcasts dabei, nämlich den Hobbykoch
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und den Gabelbissen Podcast. Wir haben zwei Geschichtspodcasts dabei vor 100 und damals TM.den Radreisepodcast von Daniel4812 und natürlich meinen Personalpodcast Jörn Schaas für
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einen Podcast. Die haben alle schon was gemacht und heute versuche ich aus diesen Folgen, die sich mitdem Thema Eintopf befassen, sozusagen den Podcast Eintopf zusammen zu rühren, eine
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große Folge daraus zu machen und ich hoffe, dass da am Ende mehr draus wird als die Summeseiner Teile, so wie eben bei einem guten richtigen Eintopf auch.
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Das Ganze ist entstanden, ich möchte fast sagen, aus einer Sektlaune heraus.Wir haben bei Twitter einfach ein bisschen rumgeblödelt.
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Alles fing damit an, dass Detlef Breitenbach vom Proton-Podcast,meinen Podcast empfohlen hat und Louis vom Vorhundert-Podcast
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ist dieser Empfehlung gefolgt, hat bei mir reingehört und hat dann geschrieben,hm, komisch, ich hätte gar nicht gedacht, dass man so spannend
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über einen Topf erzählen kann, wie ich es offensichtlich in einer Folge getan habe.Ich habe die Stelle noch nicht wieder gefunden, ist aber auch egal.
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Und so gab irgendwie ein Tweet den anderen und am Ende stand von mir die Aussage, dassich eine Spezialfolge zum Thema Eintopf machen müsste.
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Und dann gab wieder ein Tweet den anderen und kaum sieben mal twittern später warenwir so weit, dass wir eben eine Gruppe von Podcastern waren, die gesagt haben, wir machen
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das jetzt. Und bisher sind wie gesagt schon sechs einzelne Podcasts dabei entstanden.Und die sind... Da sind ganz fantastische Sachen dabei rausgekommen.
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Ich bin beim Hören wirklich, habe ich mich ziemlich weggeflasht.Das ist sehr, sehr cool, was da produziert wurde, mit wie viel Arbeit, mit wie viel Mühe
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die anderen an dieses Projekt rangegangen sind.Und ich hoffe, dass ich dem jetzt mit dieser Folge hier gerecht werde.
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Und natürlich geht es auch darum, in dieser Folge einen Eintopf zuzubereiten, um so einbisschen einen roten Faden zu haben. In diesem Fall, ich wohne in Dittmarschen in Schleswig-Holstein, der Kohlregion überhaupt
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und da gibt es selbstverständlich eine Dittmarscher Kohlsuppe nach meinem ganz ureigenen Rezept.Keine Ahnung ob ein typischer, ein gebürtiger Dittmarscher, die genauso kochen würde.
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Ich habe sie jedenfalls schon mal für Leute gekocht und die sagten, Mensch, super Kohlsuppe,oh lily.
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indem wir uns einfach mal darüber aufklären lassen, was in einen guten Eintopf eigentlichreingehört. Und das machen die Kollegen vom Proton-Podcast.
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Ted Leff, erklär mal, was erwartet uns heute.Zu den verschiedenen Standardprodukten, die in Eintopf quasi immer reinkommen oder sehr oft reinkommen.
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Da hat sich das wenn mit begeckt. Später werde ich noch mal so allgemeine Empfehlungen geben, was man mit Eintöpfen alles so treiben kann.kommt dann später. Sodass ich sagen kann, ja, Botanik ist eh Swens Welt. Das hat er in der
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letzten Sendung schon bewiesen, als er auseinandergenommen hat, was jetzt wirklich Gemüse und wasNüsse sind und was Früchte sind, waren überraschende Sachen dabei. Kann man sich, wer hier Quereinsteiger
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ist von dieser ganzen Aktion, mal auch reinhören, ist nicht ganz uninteressant. Und so gebe ich jetztdas Wort an Sven. Ja hier, moin moin. Hier ist dann der Hobby Botaniker, der euch dann mal erzählt, was ihr da so einfach in den Pot reintut.
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Und ich hab mich jetzt hauptsächlich um die Sachen gekümmert, die Masse in den Pot bringen und einen satt machen.Also nicht Gewürze und solche Sachen, sondern halt wirklich die Substanz.
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Also fange ich damit einfach mal an, was so halt wirklich bekannt ist, sind halt verschiedene Kohlsorten.Kohlsorten gehören zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütengewächse.
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Das ist eine Gattung der Kreuzblütengewächse Brassi, Kakei usw.Wie das genau heißt, muss man beim Kochen nicht wissen.
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Aber sie heißen wegen der vierzähligen kreuzförmigen Blüten.Meistens gelb, manchmal weiß. Man sieht sie relativ selten, weil Kohl meist geerntet wird,
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bevor er schoss, so nennt man das, wenn er seinen Blüttrieb macht.Deshalb kommt man selten in den Genuss zu sehen, wie die Blüten entstehen.
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Selbst wenn man jetzt mal so Varianten sieht wie Blumenkohl, wo man ja eigentlich den Blütenstandisst, da sind die aber noch alle ganz winzig und in weiß.
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Das Gleiche im Brokkoli, da hat man es dann in grün noch.Oder wenn man es ganz schön will, dann guckt man sich einen Romanesco an, das ist auch
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noch was für Mathematiker und Fraktalliebhaber.Das ist eine wunderschöne Pflanze, die vielfach zu schade ist zum Essen.
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Also wer einen Garten hat, einfach mal einen davon wachsen lassen.Das ist gar nicht so uninteressant. Ich kann mich nur daran erinnern, wir hatten schon mal damals im Garten,
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also unsere Mutter hat noch einen Garten, da hatten wir geschossen einen Salat einfach.Ja, Salat ist auch so. Der Trick bei der ganzen Sache ist die Originalpflanze, wo es herkommt, ist der Gemüsekohl.
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Die Wildform davon ist eine Pflanze, die an den Küsten Europas wächst,somit auch in Deutschland nur noch auf Helgoland zu finden ist, da als sogenannter Klippenkohl.
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Wird da auch mehrere Jahre alt und bei uns wird er halt im Garten nicht sehr alt.Es gibt halt zwei Sortenkohle, einmal die, die zweijährig sind, die im zweiten Jahr blühen.
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Das sind dann halt die Kopfkohle wie Weißkohl, Rotkohl, Wirsing.Rosenkohl, Kohlrabi, solche Sachen. Rosenkohl.
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Ich bin Bitterschmecker und ich könnte in Rosenkohl baden.Wenn er scharf angebraten ist, also den gebratenen kann ich ihn haben,
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aber ansonsten habe ich ihn nicht. Warum das Zeug so bitter ist, komme ich nachher noch zu.Es gibt ja auch süßere Varianten, vor allen Dingen, wenn man Rotkohl macht.
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Der hat ja, den es als Rotkohl und Blaukraut gibt.Das ist halt von der Zubereitung her. Der ist halt auch gerne süß, weil man halt gerne mit Apfel usw. macht.
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Das war doch irgendwas mit Essig zusammen, der dann blau oder andersrum ging, sowas, ne?Das haben wir mal im Chemieunterricht damals gemacht, der Farbstoff davon, Fachbegriff Anthozian sind das.
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kann als Indikator für pH-Wert benutzt werden.Haben wir damals im Chemieunterricht extrahiert und das funktioniert.
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Deswegen funktioniert dann so, wenn man Säuren dabei tut, wird er rot.Wenn man Basen dabei tut, wird er erst blau und bei stärkerem Basen sogar grün und gelb.
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Also in der Küche kommt nur blau und rot vor.Rot, wenn man so Sachen wie Essig oder Äpfel dabei tut.
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Äpfelsäure als Stichwort. Also Äpfel sind sauer.Und im Blau werden man basische Sachen dazu. Da geht es ja hauptsächlich um Backpulver, hier Carbonat.
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Das ist dann halt, je nachdem, in welchem Teil Deutschland ist, wie das halt das Rotkohl oder Blaukraut bezeichnet.Das ist von den ganzen Kohlsorten meine Lieblingssorte.
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Haben wir doch glatt noch Chemie untergebracht.Da kommt nachher noch mehr. Das baut sogar noch auf unserer letzten Proton-Folge auf.
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Cool. Ja, und jetzt vom Wegen mit der ganzen Blüherei und so weiter.Diese ganzen Kopfköhle, Kohle, Köhle, keine Ahnung, dass das funktioniert so, dass die
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im ersten Jahr erstmal Blätter bilden, dann überwintern und im nächsten Jahr dann ausder Kraft, die sie gesammelt haben und irgendwo gespeichert haben, den Blühtrieb sind.
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Ganz besonders sieht man das beim Kohlrabi.Kohlrabi ist ja eine dicke Knolle. Da bin ich jetzt auch nicht mit dem Fachbegriff.
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Auf jeden Fall ist das die verdickte Sprossachse unten.Und da legt diese Pflanze speichert die Stärke ab,
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um nächstes Jahr daraus direkt austreiben zu können.Das ist jetzt bei den ganzen Varianten, die halt Köpfe bilden oder halt Blätter.
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Grünkohl gehört auch noch dazu. Dann gibt es aber welche, die im selben Jahr schon blühen.Das sind dann halt die Sachen wie Blumenkohl, Brokkoli und Romanesco,
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weil da werden ja die Blütenstände gegessen, bevor sie aufblühen.Und der Witz ist, wenn die aufgeblüht sind, sehen die alle recht ähnlich aus,
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weil die halt diese gelben kreuzförmigen Blüten haben.Wie halt der Originalgemüsekohl, der noch auf Helgoland zu finden ist.
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Ich weiß nicht. Das wird ja eigentlich geerntet da.Ich glaube, das lohnt sich nicht. Deswegen hat man hier...
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Eine schöne regionale Spezialität, Wildsachen.Das kommt manchmal ganz gut an, wenn es schmeckt.
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Ich gehe davon aus, dass der nichts hat. Deswegen sind die ja so gezüchtet worden.Eine witzige Variante ist Zirkohl. Das ist, wie der Name schon sagt, einer,
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der soll nur schön aussehen. Der hat den Vorteil, der hat schöne bunte Blätter,gibt es in vielen verschiedenen Farben. Der ist winterhart, man hat was Buntes im Winter.
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Jetzt kommt der zweite Witz, das Zeug ist trotzdem essbar.Das kann man auch in den Topf tun und dann kochen.
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Frisch aus dem Garten? Alles frisch aus dem Garten.Über Winter muss man normalerweise... Da kommen Gerichte, die sich gut halten können.
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Da gehört der Kohl auch gerne dazu. Grünkohl ist Klassiker.Rosenkohl genau, auch so ein typisches Winteressen ist ja auch ein Stückchen schwerer und so.
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Und dann kannst du den direkt aus dem Garten holen, was ja sonst nicht so üblich ist.So ein Sauerkraut und so, fällt mir noch ein.
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Sauerkraut, ja, das ist ja die, das wird ja aus Weißkohl hergestellt.Das ist halt die Variante, womit man halt das Zeug haltbar macht, weil es halt über einen Gehrprozess,
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während des Gehrprozesses geht alles andere tot da drinne.Milchbakterien? Nee, Milchsäurebakterien, ja.
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Ja, und die haben den Vorteil, also dieses Sauerkraut hat den Vorteil, dass wenn man das Zeug kocht,dass da am Anfang, wenn man es nicht zu lange kocht, mehr Vitamin C drin ist als normales Sauerkraut hätte.
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Wenn man zu lange kocht, ist es auch wieder alles kaputt.Es kommt wieder auf, also gut warm gemacht, dann hat man im Winter Vitamin C.
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War früher wichtig, auch auf Schiffen gegen Skorbut.Weil das eine der wenigen Varianten war, wie man Vitamin C reiches Zeug auf dem Schiff lang gelagern konnte.
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Also schonmal ein Tipp fürs Kochen, den Sauerkraut, wenn man irgendwo einen reintut, das kann man ja im Eintopf durchaus machen, ruhig etwas später rein.Dann hat man noch ein bisschen mehr Vitamine, weil Eintopf gerade die Kartoffeln ja ein bisschen brauchen.
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Aber die Küche unter euch werden das sowieso wissen, dass man die Sachen so nach und nach so reintut.wie sie gerade gar werden. Weil das alles in einem Topf ist, das ist ja die Definition von einem Topf.
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Sauerkraut hat ja sowieso den Vorteil, dass er eigentlich schon gar ist.Es wird ja im Prinzip nur noch warm gemacht.
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So verstehe ich das jetzt. Ja, es geht ein bisschen die Säure raus.Man kann den theoretisch wässern. Das muss man mal ausprobieren.
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Da kann man noch ein bisschen variieren, wie man es haben möchte.Beides interessant. Einmal ein bisschen mehr salzig und einmal kommt mehr der Kohl dann durch.
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Das ist auch ganz interessant. Kann man auch wieder variieren.Ja, gut. Es gibt aber noch bei den ganzen Kreuzblütengewächsen ein paar andere, die man ins Essen tut.
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Wenn man Masse haben will, kann man da zum Beispiel Meerrettich, Rettich und Radieschen nehmen.Das sind alles Wurzel von Pflanzen. Mehrrettig bekannt dafür, dass es eine recht scharfe Sache ist.
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Des Weiteren, auch was aus dieser Pflanzenfamilie noch scharf ist, ist Senf.Wobei Senf wieder eine ganz andere Sache ist.
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Bei den anderen Sachen, die ich vorher beschrieben habe, die wurden ja gegessen, bevor sie geblüht haben.Und beim Senf ist es essentiell, dass er geblüht hat, weil da immerhin die Senfkörner davon haben.
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Des Weiteren noch beim Raps. Aber Raps, das ist ja, da werden die Kölner nicht gegessen.Da geht es hauptsächlich darum, Öl davon zu machen.
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Wobei da noch die Besonderheit ist, da ist eine Ölsäure drinne.In den 50er Jahren und so weiter konnte man Raps im Prinzip nicht essen.
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Das war eigentlich nur als Vielfutter nutzbar, weil da eine Fettsäure war.E-Ru-Ka-Säure, wie auch immer. die in späteren Sorten rausgezüchtet wurde. Stichwort Doppel-Null-Raps. Das ist aber eher
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was für jemanden, der das anbaut. Und seitdem kann man auch so Sachen wie Rapsöl bedenkenlosfürs Kochen benutzen. Diese Erukasäure, die ist in irgendeiner Form unbekömmlich. Weitere Pflanzen
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aus den Kreuzblümengewächse. Steckrüben. Das ist eine Rübe, die besonders bekannt geworden ist durch die jeweiligen Hungerwinter in den Weltkriegen.Und was halt noch eine Pflanze ist, die gerne genommen wird, um Schärfe reinzubringen, ist die Kresse.
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Bei die ist deswegen auch interessant, die kann man wirklich, da werden die Keimlinge von gegessen,gerade frisch so irgendwie paar Tage alt, die kann man auf Watte oder sonst irgendwelchen Sachen ganz schnell ziehen aus den Körnern.
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Würde ich auch zum Ende eher hin tun. Und besonders die Steckrüben sind relativ mild, die kommen.Wenn man sie noch rausschmecken will, sollte man...
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Weil Eintöpfe sind relativ deftig des Öfteren.Und da muss man ein bisschen gucken, wenn man den Geschmack davon noch haben will,
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da muss man sich mal ein bisschen zurückhalten.Ansonsten bringt es einfach nur Masse rein.
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Und vielleicht eine Abrundung, das kann natürlich schon sein.Ich hatte ja noch versprochen, dass es noch ein wenig Chemie gibt.
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Weil jetzt gibt es nämlich jetzt, was alle diese Kreuzblütengewächse gemeinsam haben,sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe sind Stoffe, die eine Pflanze nicht für ihr direktes Überleben
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und Aufbau ihrer Biomasse benötigt. Sondern halt so Sachen wie zum Beispiel Stoffe, die dafür sorgen, dass sie für bestimmteLebewesen nicht interessant sind zum Fressen und so.
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Das ist auch ein Grund, warum zum Beispiel Meerrettich und Senf scharf sind.Das ist besonders, weil diese Substanzen sind in allen von diesen Wechseln vorhanden.
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Das sind die Senfölglycoside. Und der Trick bei der ganzen Sache ist, diese Senfölglycoside selbst sind noch nicht scharf,sondern das, was dabei herauskommt, das ist, wenn die Pflanze verletzt wird durch angefressen
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werden von Raupen oder sonst irgendetwas oder wenn man das schneidet oder...oder sonst irgendwie sowas, dann wird dieses Senfölglycosid frei und eine Enzym, das heißt Myrosinase.
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Und dieses Enzym spaltet dieses Senfölglycosid auf in Glucose- und Isotiozyanate.Was das jetzt genau ist, muss man nicht wissen. Auf jeden Fall, diese Dinger sind relativ leicht flüchtig.
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Entweder riechen sie dann scharf, das ist dann, wenn man so riecht.Oder wenn es nicht flüchtig ist, dann bleibt es rinnen, dann sorgt es dafür, dass das jeweilige Essen scharf und bitter schmeckt.
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Also mehrrettig. Ja und das Zwiebel, der Klassiker, wenn man beim Zwiebelschneiden freint.Ja, das komme ich später zu. Das ist aber ein Lauchgewächs, das hat nichts mit, also eher gesagt eine Alliumart, die hat nichts mit den Kreuzbüten gewechselt.
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Ja, nur der Effekt ist ähnlich. Es ist exakt der gleiche Effekt mit anderen Substanzen.Es ist eine Substanz in den Zellen vorhanden, plus ein Enzym.
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Und sobald die Pflanze verletzt wird, gestritt das Enzym in Aktion und spaltet diese Senfalkrycosidezum Beispiel auf in halt eine relativ aggressive Substanz, die flüchtig ist und alle nicht
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beständig ist und dafür sorgt das halt nicht zu viele Schädlinge oder halt sonst irgendwelcheTiere drüber herfallen. Ich meine, beim Schmetterling, der nicht umsonst Kohlweißling heißt und Kohlfelder richtig schön leer fressen kann, hat das nicht ganz so gewirkt.
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Ja, so ist das im Spiel der Natur. Der eine stellt sich wieder auf den anderen ein und dann kommt die nächste Evolutionsstufe irgendwann. Und so geht das immer hin und her.Und noch eine zweite Sache von wegen sekundärer Pflanzenstoffe,
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das sind jetzt allerdings keine sekundären Pflanzenstoffe,sondern das sind eher primäre Pflanzenstoffe,
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ist die Sache, warum viele Sachen, die ihn eintöpfen,jetzt vor allen Dingen bei Kohle, Lärungen verursachen.
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Oh, ja, die Sache ist nämlich deswegen, diese Pflanzen enthalten mehrfach Zucker,in diesem Fall zwar Rhamnose und Stariose,
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das sind drei- oder Vierfachzucker, die... der menschliche Verdauungsapparat nicht spalten kann.Das haben wir ja in der letzten Proton-Folge.
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Da brauchst du die Bruchzeiten, da brauchst du eine Copy and Paste machen.Genau, in der letzten Proton-Folge haben wir das ja gesagt,
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dass es halt nur die glykosidische Bindung heißt.Und da gibt es halt zwei Bindungen, die der menschliche Verdauungsapparat spalten kann,
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alle andere nicht. Und das heißt, alles andere geht durch den Markenund durch den Dünndarm unverdaut durch. Im Dickdarm sitzen dann die Bakterien,
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die doch was mit anfangen können. Und die produzieren Gase.Da kommen dann so Sachen wie Methan, wie Kohlendioxid raus und bestimmte Sachen mit Schwefeldrinne.
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Davon werden einige Liter am Tag produziert.Ein Großteil davon wird aber trotzdem vom Darm aufgenommen und über das Blut zur Lunge
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und das abhört man ab und das ist in so geringen Konzentrationen, dass es keine Rolle spielt.Aber der Rest, der übrig bleibt, der geht dann unten raus und sorgt für die...
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Nicht so netten, ja genau, für die Geräusche und Gerüche.Genau so, genau unter diesem Storch. Haben wir doch ein schönes Wort für.
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Ja, das ist auch das Stichwort in der Wikipedia dazu.Wir wollen ja Sachen beim Namen nennen. Furzen.
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Ja. Das war jetzt also die Sache, warum es, wenn man Kohlsuppe gemacht hat, so pupsig wird.Das ist die nächste Pflanzenfamilie. Das sind die Hülsenfrüchtler, auch Leguminosen genannt.
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Hülsenfrucht, weil das ein Fruchtyp ist, den es nur bei dieser Pflanzenfamilie gibt.Der sich dadurch auszeichnet, dass Bohnen, Erbsen,
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die sind in einer Hülse drin. Wenn sie trocken sind, kann man sie gut aufbrechen.Wir fallen dann in zwei Teile auseinander und in der Mitte sitzen dann die Samenkörner drinne.
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Wenn man sich jetzt nochmal anguckt, zum Beispiel bei der vorherigen Pflanze, die wir hatten, den Kreuzblütlern,das sieht ja so ähnlich aus, wenn man Senf mal aussieht, aber die haben auch so lange Schoten,
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wo da heißt das auch Schote, wo halt die Körner drinne sind, aber wenn man das aufmacht, dann sieht man, dass da noch eine Scheidewand drinne bleibt.Man hat, man macht beide Seiten auf, aber in der Mitte bleibt was stehen, wo dann halt die Samenkörner dran sind eben.
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Wenn man mal in der freien Natur rumgeht, da gibt es eine Pflanze, die heißt Silberscheideblatt, da sieht man das extrem.Die hat nämlich bei dieser Scheidewand, die ist so groß wie ein 2-Euro-Stück, allerdings langgezogen, wie ein Halbmond.
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Und da hängen dann die Samen dran, nachdem die Schote abgefallen ist.Und das haben die Hülsenfrüchtler nicht. Da sitzen dann halt, wenn man so Erbsen aufmacht,
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hat man halt die beiden Wände und dann sitzen die Samen einfach so da drinnen.Ich kann mich noch daran erinnern, zu Hause früher, draußen im Garten gesessen ist man
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regelrecht einen Eimer voll dicke Bohnen. Ja.Schön aufge... Ja. Ich habe hier Bilder, aber hier haben wir Video-Podcasts haben wir noch nicht.
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Also die packt man so an der Seite genau und manchmal kann man auch einen Faden abziehen,dann gehen sie auch auf und dann hat man lauter schöne leckere, dicke Bohnen.
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Und dicke Bohnen ist Leibspeise auf jeden Fall auch.Schön mit heller Soße und wie heißt das Kraut, was dazu gehört?
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Bohnenkraut, genau. Gut, und was haben diese Pflanzen alle gemein und nur diese haben dieses?Was haben sie noch gemeinsam? Sie haben nämlich den Vorteil, dass sie in ihren Wurzeln
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haben sie Knöllchen drin und da leben sie in Symbiose mit diesen Pflanzen Bakterien,die Stickstoff fixieren können. Das heißt, diese ganzen Hülsenfrüchtler braucht man nicht mit
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Stickstoffdüngen, die kriegen das selber hin. Das ist sogar noch ein anderes Extrem,dass wenn man diese Pflanzen angepflanzt hat und geerntet hat...
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hat man ja noch das Kraut und die Wurzeln drin, das pflückt man unter und hat man gleichzeitigfür die Nachfolge Stickstoff angereichert in der Boden.
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Stichwort Dreifelderwirtschaft. Ja genau. Und da wir eh nicht mehr auch eine begrenzte Vorrate an Stickstoff haben.Sollte sich das auch nochmal ein bisschen mehr durchsetzen?
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Wir haben keinen begrenzten Stickstoff. Wir haben Stickstoff, das war früher so, als das noch aus Guano und ähnlichen Sachen gewonnen wurde.Heutzutage hängt es nur daran, wie viel Energie wir haben.
0:22:38–0:22:50
Ich wusste auf jeden Fall, dass es empfohlen wurde, nicht mehr so viel Stickstoffdünger zu nehmen.Ich dachte das gleich an der Mengentine. Wir können unendlich davon herstellen, solange wir Energie haben.
0:22:50–0:23:00
Stichwort Haber-Bosch-Verfahren, da wird Stickstoff direkt aus der Luft.Ich kann jetzt nicht miterzählen, es kommt irgendwann in unserer Folge, wenn wir über Stickstoff reden.
0:23:00–0:23:10
Aber auf jeden Fall, es hängt nicht mehr daran, dass wir irgendwo an Dünger kommen.Das Stichwort war zum Beispiel das Guano aus der Amerika.
0:23:10–0:23:16
Dann könnte die irgendwie Energieproblematik halt.Da liegt dann CO2 und der ganze. Genau, das ist immer das Problem dabei.
0:23:16–0:23:24
Man sollte nicht so viel. Wenn man rein bio macht, dann muss man es so machen.Da gibt es auch extra Pflanzen, die wirklich nur dafür gemacht werden.
0:23:24–0:23:31
Die wachsen schnell und die werden einfach nur untergepflügt.Ich weiß nicht, was es ist. Luzerne ist glaube ich...
0:23:31–0:23:38
War da nicht Lupine? Lupine, das nenne ich immer Autobahnpflanze.Die wird immer gerne Pflanzen an Autobahn zubringen und so weiter.
0:23:38–0:23:44
Das wird, glaube ich, auch zur Stiklopanreicherung gemacht.Oder ich weiß nicht, warum auch. Gehört man nicht auch zu den Leguminosen?
0:23:44–0:23:51
Ja, gehört dazu, eindeutig. Da gehören noch ein paar überraschende andere Sachen zu.Die gibt es nämlich sogar als Bäume und wächst sogar in Deutschland.
0:23:51–0:23:57
Das ist hier, wie heißt das jetzt, Robinie.Das ist auch keine ursprünglich einheimische Pflanze,
0:23:57–0:24:08
aber sie hat sich durchgesetzt. Robinie ist ein Baum, der recht schnell wächst, der auch...sehr schnell auf Brachflächen wächst. Also die hat sich sehr stark ausgebreitet nach dem Zweiten Weltkrieg
0:24:08–0:24:13
auf den Schuttflächen, wo noch eingestürzte Häuser warenund die nicht sofort wieder bewirtschaftet wurden
0:24:13–0:24:21
und neu gebaut wurden. Da haben diese Bäume sich halt angepflanzt.Sie sind auch eigentlich sehr beliebt bei Imkern.
0:24:21–0:24:32
Weil sie, die blühen weiß und reichlich. Und kann man im Laden kaufen unter dem Namen Akazienhonig.Weil die wird auch als Schein-Akazien bezeichnet.
0:24:33–0:24:40
Das ist halt daran, sieht man mal, wie vielseitig so eine Pflanzenfamilie ist.Ich weiß nur, ich hab's jetzt, müsste ich raussuchen.
0:24:40–0:24:50
Ich weiß, dass irgendeine unserer Forschungsinstitute, ob Fraunhofer oder Helmholtz,irgendwie was Neues entwickelt hat. Ich glaube, die waren's, könnte man auch, irgendwas aus dem deutschen Forschungsland,
0:24:50–0:24:59
Forschungslandschaft hatte irgendwie da was Neues kreiert,dass man die auch besser benutzen kann für verschiedene Sachen.
0:24:59–0:25:08
Aber ich hab's jetzt nicht mehr im Kopf, wofür, nur, dass man sie auch...gut zweitverwerten kann, also dann wahrscheinlich als Stickstofflieferant für Mehrfelderwirtschaft.
0:25:08–0:25:18
Also das heißt immer einmal das und dann das nächste wieder das, wer das noch nichtgehört hat, das Uralt, die damals CM leitete und vor 100, die könnten davon was erzählen
0:25:18–0:25:25
wahrscheinlich, weil das gibt's schon Ewigkeiten.Damals wahrscheinlich noch wichtiger wie heute, weil wir zur Zeit, wir haben ja dafür
0:25:25–0:25:33
Ersatz, um Stickstoff in die Böden reinzukriegen.Und jetzt halt von wegen, was tut man wirklich in einen Topf rein?
0:25:33–0:25:43
Das sind halt wirklich klassisch bei uns Linsen, Bohnen, Erbsen und vielleicht Kichererbsen noch.Das wird in Deutschland eher unbekannter. Bei uns geht es da wirklich auf Erbsen, Bohnen, Linsen.
0:25:43–0:25:58
Wobei bei Erbsen und Linsen halt nur die Samenkörner reingetan werden.Bei Bohnen zum Teil nur die Bohnen, aber auch bei, wenn man an Wachsbrechenbohnen und ähnliche Sachen denkt, wird auch mit die Hülse mitgegessen.
0:25:58–0:26:07
Richtig. Aber dann kann man sagen, wenn die mitgegessen wird,wird das unreif geerntet. Sind ja auch noch grün.
0:26:07–0:26:16
Ja, klar, klar. Ich glaube, die werden später gerne gelb.Oder ist das grundsätzlich so? Das kommt immer auf die Art an.
0:26:16–0:26:27
Bei Paprika ist das ja so. Alle grünen Paprika werden später irgendeine Farbe bekommen.Da kommen wir auch noch zu. Aber jetzt erst mal noch, was bei den Hülsenfrüchtern auch noch schön ist.
0:26:27–0:26:33
Man kann sie auch einfach nur als Zierpflanze wachsen lassen.Wer schon mal an der Bodenstange gesehen hat, wenn vor allen Dingen die dicken Bohnen,
0:26:33–0:26:44
was die für schöne Blüten haben, die haben wirklich da riesige orange Blüten,die wirklich was hermachen. Die kann man auch einfach mal so im Garten ranken lassen.
0:26:44–0:26:53
Statt Wein. Ja, und dann nachher kann man die Bohnen immer noch ernten.Also ich finde, ich finde es auch wunderschöne Pflanzen.
0:26:53–0:26:59
Ja, sind sie. Und außerdem noch lecker. So.Jetzt kommen wir noch zu weiteren wunderschönen Pflanzen.
0:26:59–0:27:08
Gerade Paprika war ein Stichwort. Nachtschattengewächse.Eher bekannt dafür, richtig giftige Dinger zu produzieren.
0:27:08–0:27:18
So wie auch mit Tollkirschen und so was. Und ich meine, die Beeren von den Kartoffeln sind auch nicht ohne.Aber ansonsten sind die Nachtschattengewächse
0:27:18–0:27:25
mit einer der wichtigsten Grundnahrungsmittel-Lieferanten,die es überhaupt gibt. Als da mal zu nennen wären.
0:27:26–0:27:34
mit 320 Millionen Tonnen Jahresernte, das ist schon reichlich.Für Deutschland jetzt? Nein, Welternte, Welternte.
0:27:34–0:27:41
Deutschland 10 Millionen Tonnen. Ja gut, das wäre ein bisschen viel.Deutschland 10 Millionen Tonnen. Ja, im Norden hauptsächlich, da sind die Kartoffelbauern.
0:27:41–0:27:48
Natürlich ganz über Deutschland vertreibt, aber die haben große Felder.Kartoffeln haben einen großen Vorteil gegenüber Getreide.
0:27:48–0:27:54
Sie sind nicht so anspruchsvoll, was Sonne usw. ist.Deswegen hätte auch beim Siegerland, das ist irgendwie im Siegerland, wo wir wohnen,
0:27:54–0:28:02
wo die Dinger übrigens Duffeln genannt werden.Töften. Duffel finde ich schöner. Ja, nur Töften, wer das nicht weiß.
0:28:02–0:28:12
Das ist so am Gamchi nennt die so. Das ist im Siegerland deswegen so, weil im Siegerland wird gesagt,von wem man ankebt, wenn man im Sommer ist, der Regen wird wärmer.
0:28:12–0:28:19
Da ist mit Getreide nicht so ganz der Knaller, aber der Kartoffeln,vor allen Dingen, weil die einen gewaltigen Hektar Ertrag erlauben.
0:28:19–0:28:28
Ich glaube, ideal kann man da glaube ich 40 Tonnen Projekte herunter holen.Das ist reichlich. So viel Getreide kriegt man nicht runter.
0:28:28–0:28:36
An Kalorien bekommt man eine Menge mehr runter, als wenn man Getreide anbaut.Wobei man aufpassen muss. Kartoffeln enthalten relativ viel Wasser.
0:28:36–0:28:44
Getreide hat relativ wenig Wasser. Also Kalorien pro Kilogramm ist geteilt Getreide, glaube ich, eine höhere Dichte.Warum sind dann Kartoffeln teurer wie Nudeln?
0:28:46–0:28:56
Man möge einfach so einen. Das weiß ich auch nicht.Sagen wir es mal so, das kann Fluch und Segen sein mit dem Kelfilkartoffel auf einmal.
0:28:56–0:29:06
Also wer von wegen Fluch, der sollte sich mal über die Hungersnot in Irland bekannten,was halt daran gelegen hat, dass das eine ziemliche Monokultur war.
0:29:06–0:29:17
Hohe Erträge, dadurch starkes Bevölkerungswachstum, weil auf einmal auf weniger Fläche mehr Leute ernährt werden können.Aber irgendwann ist das wirklich nach hinten losgegangen wegen mehrerer Missernten.
0:29:17–0:29:26
Und dann kamen da auch noch so ein paar Leute dazu.Ich sage nur Stichwort Manchester-Kapitalismus und Thomas Malthus.
0:29:26–0:29:45
Das war die Sache im 19. Jahrhundert. Das Bevölkerungswachstum ist immer geometrisch und läuft dem linearen Wachstum der Ertragssteigerung hinterher.Seine Schlussfolgerung daraus, den Armen geht es eh dreckig.
0:29:45–0:29:59
Also sämtliche Unterstützung einstellen und damit ist es...Eine komplett unmenschliche Politik entstanden im 19. Jahrhundert in Großbritannien, UK.
0:29:59–0:30:10
Und das hat auch einen ziemlich starken Anteil an dem Unabhängigkeitskrieg von Irland.Da war jetzt erstmal die Kartoffelfäule mit beteiligt.
0:30:10–0:30:20
Kartoffelfäule, ja. Das hat mehrere Ernten hintereinander vernichtet und hat dafür gesorgt,dass halt eine sehr große Auswahlungswelle entstanden ist.
0:30:20–0:30:28
die Bevölkerung von 8 Millionen auf irgendwie 5 Millionen runter und hat sich bis heutenicht erholt. Irland hat immer noch irgendwie 6 Millionen.
0:30:28–0:30:37
Das hat sich nie wieder erholt. Ja, sie sind halt wie manch andere gleichgebundet.Weltweit verbreitet, die haben viele Dependenzen.
0:30:37–0:30:48
Ja, klar. Und naja Gott, dadurch, dass sie diese Grundeinstellungen hatten, sind sie ja wahrscheinlich, könnteich mir gut vorstellen, auch durch diese Schwierigkeiten, die sie hatten, irgendwie fast besser und
0:30:48–0:30:59
geduldiger durchgegangen. Ja, weil sie damit schon Erfahrungen gesammelt haben.Eine Art kulturelles Gut. Da wir ja alle Wissenschaften machen, fällt mir das gerade ein,
0:30:59–0:31:10
da gibt es einen sehr schönen Effekt. Und zwar hat es den Effekt genau bei der Kartoffel gegeben,dass der Preis für Kartoffeln gestiegen ist
0:31:10–0:31:23
und trotzdem die Nachfrage für Kartoffeln gleichzeitig gestiegen ist.Was normalerweise genau umgekehrt ist. Was ja logisch ist. Der Preis sinkt normalerweise und dann steigt die Nachfrage.
0:31:23–0:31:32
Da habe ich mal in der Wikipedia was gelesen, jetzt schmeiße ich garantiert was durcheinander.Das liegt glaube ich daran, wenn ein Haushalt eine bestimmte Menge Geld für zur Verfügung hat,
0:31:32–0:31:44
etwas auszugeben. Irgendwie hat 100 Euro. Davon wird normalerweise 50 Euro für Duffeln ausgegebenund 50 Euro für Fleisch. Jetzt wird er jetzt eben und ich krieg das jetzt nicht mehr richtig zusammen.
0:31:44–0:31:52
Ist ganz klar, wenn die Kartoffeln auf einmal 75 Euro kosten, kann man sich...Kein Fleisch mehr leisten, muss aber den Rest des Gäns auch noch für Kartoffeln ausgeben.
0:31:52–0:32:02
Richtig. Ich glaub also Wikipedia-Artikel dazu heißt glaube ich Giffengut oder so weiter.Da gibt's ja, da gibt's was. Aber ich schmeiß das durcheinander, weil ich lese die Dinge, wenn ich irgendwie mal so
0:32:02–0:32:11
eine Wikipedia-Flashleserei mache, Binge-Reading.Dann ziehen wir das einfach hintereinander rein und dann bleiben so gefährliches Halbwissen da hängen so wie das jetzt.
0:32:11–0:32:20
Sollten wir es nicht vergessen, bzw. du, der die Show Notes schreibst, packen wir es in die Show Notes,eben ein Wikipedia-Link dazu, wo das beschrieben wird.
0:32:20–0:32:29
Das dürfte relativ leicht zu finden sein. Das ist so ein paradoxer Effekt halt.Richtig, ein schönes Paradoxon. Ja. Gut, jetzt aber jetzt kommen wir wieder von Hölzchen auf Struckströck,
0:32:29–0:32:37
jetzt sind wir noch mal in der Duffel hängen geblieben und sind bei anderen Sachen nicht.Das Zweite ist halt Tomaten. 120 Millionen Tonnen.
0:32:37–0:32:45
Du wolltest doch den Übergang mit Tomoffeln machen.Das kommt nachher. Gut. Tomaten ist halt das Umgekehrte wie die Kartoffel.
0:32:45–0:32:55
Da werden nicht Früchte gegessen und unter der Erde passieren nur Wurzeln.Des Weiteren gibt es noch Paprika. Wobei Paprika...
0:32:56–0:33:05
Bei Paprika denkt man immer dran an die dicken Dinger in Rot, Gelb und Grün, die gerne so als Ampel verkauft werden.Also als Ampel meine ich in Rot, Gelb, Grün in einer Packung.
0:33:06–0:33:14
Und man meint immer gerne, dass die Chilis eine andere Pflanze sind.Nein, das ist die gleiche Pflanze. Es ist halt nur, auf was sind sie gezüchtet worden.
0:33:14–0:33:23
Die Ungarn haben es rausgekriegt, dass die halt die dicken Gemüsepaprika, die sind teilweise ganz ohne den entscheidenden Stoff.Kapceazin heißt das, glaube ich, das Zeug.
0:33:24–0:33:31
Je mehr davon drin ist, desto scharf. Nicht nur glaubst du, stimmt.Ja. Bei Paprika ist da relativ wenig drin.
0:33:31–0:33:40
Und in den fiesesten Chilis sind da bis zu 10 Gewichtsprozent drin.10% von dem Zeug. Und das ist so eine Paprika davon in Riesenpott.
0:33:40–0:33:49
Und alle schreien trotzdem noch. Ja. Ja, das sind kleine Chilis meistens gerne.Aber es gibt Chilis, die sind wirklich, was weiß ich,
0:33:49–0:33:59
sagen wir mal einen Zentimeter lang. Die schnibbelst du klein und packst die in einen Eintopf oder in...Wir sind jetzt bei Eintopf oder überall irgendwo woanders rein.
0:34:00–0:34:11
Da brauchst du nur eine halbe. Ich hatte mit einem Indonesien mal darüber gesprochen.Da stand Achtung scharf. Ich sag ja, da sind doch wahrscheinlich Chili drinne.
0:34:11–0:34:17
Was habt ihr da reingetan? Da sagt er, eine halbe.Ich hab das gegessen und bin normalerweise Schafesser.
0:34:17–0:34:26
Ich bin durchaus scharf ein bisschen gewohnt.Ich bin durchaus ins Schwitzen gekommen. Danach hab ich ihn dann gefragt, ich weiß ja, dass ihr allgemein etwas Schärfe esst.
0:34:26–0:34:36
Wie viel tut ihr denn rein? Ja, so zwei bis drei.Nur die Harten kommen rein. Aua! Das war wirklich ein ordentliches Essen.
0:34:36–0:34:43
Das war nicht umsonst stand das dabei. Das war schon ein gut scharfes Essen,wo man schon ordentlich Reis dazu gebraucht hat.
0:34:44–0:34:53
Ah, jajajajajaj. Also zwei bis drei will ich nicht ausprobieren.Das hat einen Scoville-Wert, der ist jedenfalls für normale Geschmäcker wahrscheinlich überall,
0:34:53–0:34:59
also jedenfalls für den normalen Deutschen nicht zu gebrauchen.Sagen wir das mal so, so was müsste ich essen, danach kann ich auch Leber essen,
0:34:59–0:35:08
weil ich danach nix mehr schmecke. Hahaha. Kannst du alles essen.Ja. Ja, jetzt wieder mal ein bisschen was zur Britannik und so weiter.
0:35:08–0:35:16
Bei diesem Kapzeazinzeug, das ist eher, also bei Menschen ist das nach hinten losgegangen,wieder ein Schutz gegen Fraß. Hüpflich, ne?
0:35:16–0:35:31
Ja. Das ist ja mal bei uns nach hinten losgegangen, wir nehmen es gerade deswegen.So, ja. Und dann haben wir noch die Auberginen, auch Eifrucht genannt.
0:35:31–0:35:41
Das ist eben die drei vorgenannten, kommen alle aus Südamerika.Die Aubergine, da weiß man nicht so genau wo sie herkommt, aber irgendwo aus Asien.
0:35:43–0:35:53
Und die Auberginen haben wieder ein Problem.Roh-giftig. Ich glaube Auberginen. Auberginen steht da.
0:35:54–0:36:02
Ja, das ist Französisch, da muss man sich die Nase zuhalten, dann geht das wieder besser.Dann kann ich auch Französisch. Ja, und wenn man drei Buchstaben hintereinander gibt, könnte es sein, dass man so...
0:36:02–0:36:27
Nehmt einen von den beiden an. Ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne,Vor allen Dingen, Deutsch hat auch noch den Vornamen,
0:36:27–0:36:35
einfach die Eigenschaft, lasst die Vokale weg und du kannst das trotzdem noch lesen.Alles ist einem, kommt einem merkwürdig vor, wenn man es nicht von Kind aufkennt, so ist das Nummer.
0:36:37–0:36:49
So, und jetzt, was haben die alle gemeinsam?Da ist Solanin drinne. Solanin ist giftig, ist zum Beispiel in den grünen Bestandteilen von den Kartoffeln drinne.
0:36:49–0:37:03
Deswegen, und ziemlich viel in der Schale. Deswegen sollte man, wenn Kartoffeln angegrünt sind, dieses Grüne wegschneiden.Wobei das alles in den heutigen Sorten bei den Kartoffeln ein wenig relativ...
0:37:03–0:37:11
Kann man wieder mal so eine Kochschale... Es wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird.Man muss schon, um sich wirklich mit dem Solanin zu vergiften,
0:37:11–0:37:24
wo man das eine Wirkung spürt, wenn man Kartoffeln mit Schale isst, zweieinhalb Kilo essen.Das ist schon eine recht große Mahlzeit. Das heißt, auch auf einmal, wenn man jetzt zweieinhalb Kilometer Woche verteilt, ist das nicht so schlimm.
0:37:25–0:37:34
Also das ist halt bei... im Hausgebrauch ist das Solanin bei Kartoffeln harmlos.Das heißt aber bei normalen Kartoffeln, die jetzt nicht grün sind.
0:37:34–0:37:39
Die nicht grün sind. Also grüne Kartoffeln weg tun.Also in der Schale ist das meiste davon drin.
0:37:39–0:37:45
Das heißt, wenn man Kartoffeln gekocht hat, Kartoffelwasser weg damit.Und wenn sie bunt und pelzig werden, auch weg tun.
0:37:45–0:37:55
Ja, das ist... Witzbold, das ist dann was anderes.Jede Pizza wird irgendwann funghi. Ja, genau.
0:37:57–0:38:08
Bei den Tomaten ist wieder das Gleiche. Wenn die grün sind, ist da noch zu viel von den Zeug drinnen.Warten, bis die Dinger rot werden. Bei Paprika kann man das nicht so sagen, aber man isst ja auch grüne Paprika.
0:38:08–0:38:15
Wobei, wie der Detlef ja schon richtig bemerkt hat, wenn man ja so eine Ampelkauft in Rot, Gelb und Grün, irgendwann schaltet die auf Rot, Gelb und Gelb
0:38:15–0:38:25
oder auf Rot, Gelb und Rot. Die grünen Paprika sind halt grün, weil sie unreif sind.Alle Paprika im Endzustand sind entweder rot oder gelb oder auch ganz dunkel.
0:38:25–0:38:30
Es gibt ja ganz dunkle Sorten von. Ja, so brauner habe ich mal irgendwo gesehen.Das sieht wahrscheinlich noch nicht so schön aus.
0:38:30–0:38:40
Deshalb gibt es die sonst. Sind wieder die Antizianen, glaube ich, für altverantwortlich.Antiziane ist halt ein Pflanzenfarbstoff, der in viele, viele Pflanzen,
0:38:40–0:38:49
also die halt viele rote Farbstoffe, die in der Natur vorkommen sind, Antiziane.Ja, und man kriegt sie zwar im Laden relativ selten, vielleicht eher mal auf dem Markt.
0:38:49–0:38:55
Ich habe schon zwei Farbige gesehen, das sieht auch sehr schön aus.Ja, in der Übergang sowieso, weil wenn du so eine grüne hast...
0:38:55–0:39:04
Nee, nee, das ist klar, aber ich habe auch schon rot-gelbe gemischt, also...Schön bunt. Werden wahrscheinlich nie verkauft, weil das Volk milder ist wahrscheinlich nicht so,
0:39:04–0:39:14
die will entweder eine rote oder eine gelbe, aber die gibt es und...Ja, ich finde das gerade besonders schön. Ich meine, wenn man es klein schnibbelt, kommt es eh nicht mehr darauf an.
0:39:15–0:39:26
Was ich jetzt persönlich zu den Nachtschattengewächsen noch sagen kann, es sind allesamt wunderschöne Pflanzen.Jetzt egal welche, egal was, ob es mit Früchten oder die Blüten usw. sind, einfach schöne Pflanzen.
0:39:26–0:39:37
Ob man jetzt mal eine Kartoffel, einfach mal wenn man Kartoffelfelz sieht, was in voller Blüte ist.Das sieht einfach wunderschön aus. Und wenn man mal einfach, ich hab's jetzt endlich mal gefunden hier bei uns, ja bei uns gibt's auch Tollkirschen.
0:39:37–0:39:49
Ist auch eine schöne Pflanze. Vor allen Dingen, die hat auch noch den Vorteil, wenn man jetzt im Wald welche findet, da sind inallen Staden mit Blüten, mit grünen Früchten und schon schwarzen Früchten alles an einer Pflanze dran.
0:39:49–0:40:06
Achtung, nicht essen! Natürlich, da sagen wir es mal so, da ist drin Atropin, ist ein Nervengift und drei, vier Beerenreichen, um ein Kind umzubringen und irgendwie zwölf für einen Erwachsenen.
0:40:07–0:40:20
Das Problem ist halt, es ist halt eine schöne Pflanze, aber wenn man Kinder hat, sollte man sie nicht im Garten haben.Das ist so nicht zu empfehlen. Ja, weil sind doch richtig schöne rote Beeren dabei.
0:40:20–0:40:25
Nein, das sind keine roten, das sind schwarze Beeren.Schwarze Beeren. Die gehen vom grünen in den schwarz über.
0:40:25–0:40:32
Achtung. Ja gut. Tollkirschen sind pechschwarz, aber ist eine sehr schöne Pflanze.Ich hab irgendwas giftiges Rotes im Kopf, was war das denn?
0:40:32–0:40:44
Äh, Aronstab. beim Bärlauch sammeln aufpassen. Aber wenn sagen wir es mal so, wenn rote Beeren dran sind, istBärlauch sowieso schon durch. Kommen wir nämlich gleich noch zu. So, wenn der
0:40:44–0:40:58
Nachtschatten gewechselt wird, durch. Jetzt kommen wir nämlich zu den Laucharten. Allium.Das sind so Pflanzen bei, die man bekennt. Bärlauch, Schnittlauch, Knoblauch oder einfach nur
0:40:58–0:41:10
Lauch, auch Porree genannt. Und dann noch die eben erwähnten Küchenzwiebeln und Schalotten.Das alles gehört zu den Laucharten der Familienname Allium.
0:41:12–0:41:19
Sellerie machst du später, weil es nicht dazu gehört war.Sellerie kommt später. Das kommt nämlich dazu in Exoten.
0:41:19–0:41:28
Was heißt Exoten? Das haben wir eben schon angesprochen.Die Laucharten haben wie die Kohlarten, also die Kreuzblüter,
0:41:28–0:41:36
einen Abwehrmechanismus, das wieder eine Substanz plus ein EnzymPflanzerformer verletzt, setzt was Fieses frei.
0:41:37–0:41:45
Ich sage jetzt einfach mal die Fachbegriffe.Alli-in plus Enzym Alli-inase reagiert zu Zucker und Allizin.
0:41:45–0:41:54
Dieses Allizin ist das, was Zwiebeln scharf macht und so was alles.Und auch für den Geruch sorgt. Zum Beispiel Knoblauch und so was alles.
0:41:54–0:42:00
Ja, kann man beim nächsten... Alles wieder diese sekundären Pflanzen...Gemeinschaftlichen Kochen-Rumpsch-Wassempeln.
0:42:00–0:42:10
Ja. Das ist also im Prinzip der gleiche Mechanismus und halt in der gesamten Pflanzenfamilie.Und jetzt ist es wieder so von wegen mit der Esserei.
0:42:10–0:42:20
Was essen wir davon? Bei der Zwiebel, bei der ganz normalen Küchenzwiebel, das ist ein Speicherorgan,das die Zwiebel dafür anlegt, im nächsten Jahr wieder austreiben zu können.
0:42:20–0:42:28
Wobei die Küchenzwiebel eine Besonderheit hat.Die Küchenzwiebel ist von den ganzen Zwiebeln, die so im Boden zu finden sind.
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Eine der wenigen, vielleicht sogar die einzige, Erstware.Alle anderen Ziebeln sind giftig. Ist ja auch sinnvoll, weil das ist ja das Organ,
0:42:36–0:42:41
woraus die Ziebeln im nächsten Jahr wieder ausschlagen.Und das ist dann nicht gut, wenn im Winter irgendwie
0:42:41–0:42:47
eine Wühlmaus kommt und die wegfrisst. Das machen sie zwar trotzdem.Tulpenliebhaber wissen davon zu singen. Ich wollte gerade Tulpen sagen.
0:42:47–0:42:51
Da geht das dann irgendwie nach hinten los.Also es gibt halt, genauso wie wir die Ziebeln auch essen.
0:42:51–0:42:59
Aber für sonstige Tiere sind Ziebeln giftig.Hund umbringen, Ziebeln füttern. Bitte nicht ausführen.
0:42:59–0:43:13
Ja. Das sind so Sachen von wegen, wo man aufpassen muss, was man irgendwelchen Tieren gibt.Ja, wird auch nicht jeder wissen. Das ist schon mal weis, dass er davon im Rest nicht unbedingt dem Hund geben sollte.
0:43:13–0:43:24
Auch wenn das Gulasch noch so gut war, wenn man da ordentlich Zwiebeln reingetan hat,nicht dem Hund geben. Ja. Ansonsten kann man demnächst danach dann ungerisches Gulasch machen.
0:43:24–0:43:36
Ja. Zur Info, der Witz geht dann. Der Hund hieß halt Hasso.Nee, der hieß Sultan. Sultan, okay. So war das, wie so heißt das Gulasch oriental. Der Hund hieß Sultan.
0:43:39–0:43:52
Das war jetzt aus der... Karlauer Ecke. Ja, genau.So, und jetzt von der ganzen Blüherei. Wenn man mal eine schöne Pflanze im Garten haben will, sollte man so eine Küchenziebel einfach mal blühen lassen.
0:43:52–0:44:04
Das sieht aus wie ein Feuerwerk. Wie eine Feuerwerksrakete, die gerade explodiert ist.Da geht ein senkrechter halben hoch, wird so ein halber Meter hoch, flach rund und oben kommt ein Blütenstand, der kugelförmig, klauter kleine Blüten in alle Richtungen will.
0:44:04–0:44:18
Also wirklich sieht aus wie, wenn man eine Feuerwerksrakete hochschießt und genau in dem Moment, wo sie explodiert, ein langzeitbelichtetes Foto, das Ende der Belichtung macht.Sieht also, es ist auch sehr schöne Pflanzen, gibt es auch als Tierpflanzen.
0:44:20–0:44:31
Und wenn man es mal richtig schön haben will, dann geht man mal einfach in einen Wald im Mai, wo Bärlauch blüht.Boah. Pack mal da ein Bild rein. Du hast ja eins.
0:44:31–0:44:43
Ja, da habe ich eine Massebilder. Ich auch. Wir waren zusammen in einem Wald.Quadratmeterweise, Hektarweise. Ja gerne auch Hektarweise. Und wir waren genau da, als die
0:44:43–0:44:52
Dinger auch schön geblüht haben oder war das? Ja das war mehrfach, mehrfach. Ich hatte dieses Jahr auch dasGlück gehabt, dass ich gerade im Mai da gewesen bin, wo das richtig angefangen hat. Und da habe ich
0:44:52–0:45:00
auch noch am letzten Tag, wo ich da im Urlaub war, ist noch jemand gekommen. Da ist tatsächlich eineraus Bonn mit einer riesen Kamerakoffer in die Eifel gefahren.
0:45:00–0:45:06
und wollte Bärlauch fotografieren, weil er das gefunden hat.Dann bin ich da langgelaufen, sind Sie auf Vögelamensuchen?
0:45:06–0:45:18
Nein, ich bin auf Bärlauch. Weil der hatte da Abjektive dran, damit hätte man auf dem Mond Wasser finden können.Da habe ich ihn gefragt, von wegen Bärlauch.
0:45:18–0:45:28
Da hat er gesagt, jetzt ist zu spät, weil die Sonne steht zu hoch,zu harte Schlagschatten usw. Da habe ich ihm dann gesagt, vom wegen für nächsten Tipp mal von wegen,
0:45:28–0:45:37
wo er wirklich nur Buchenwald... und kein Unterholz und nur Bärlauch haben will.Hab ich ihm die Stelle genannt? Wo wir waren, ne?
0:45:37–0:45:48
Genau da, rund um den... Das ist Wahnsinn. Für alle Leute, die sich auch ein bisschen für Geschichte interessieren,der ehemalige NRW-Regierungsausweigsitzbunker,
0:45:48–0:46:03
der ist unter diesem ganzen Zeug. Also der ist ein Bunker getarnt mit Bärlauch.Ein Bärlauch. Also wer mal nach Kall-Urft fährt und da diesen NRW-Ausweis-Bunker besichtigen will,
0:46:03–0:46:10
der sollte mal, wenn er aus dem Bunker rauskommt, mal um den Bunker rumgehen,den Weg der neben dem Zaun noch geht hochgehen und dann zu dem Waldspielplatz
0:46:10–0:46:20
und da sich mal in die Büsche schlagen. Da wächst also in einem Buchenwald tonnenweise von dem Bärlauch.Aufpassen beim Ernten, da wächst eine Menge Aronstab zwischen.
0:46:20–0:46:31
Eine riesengroße Menge. Aron starb er gesagt ist giftig und zu dem Zeitpunkt und relativ ähnlich alsovor allem wenn er jung ist das das Problem ist dass die der hat
0:46:31–0:46:38
normalerweise gefleckte Blätter aber wenn er jung ist dann ist er noch nichtwenn man wirklich dann mit sagt bohr so viel einfach nur ernten ernten ernten
0:46:38–0:46:50
dann kann es durchaus sein dass man das eine andere blatt dabei hat ja so istdas einst sicher definitiv weit und breit kein Vampir
0:46:51–0:47:01
Nein, definitiv nicht. Das... also ich rieche es ja gerne, aber das kann man schon fast Stinken nennen.Das ist so intensiv, wenn die Sonne da drauf knallt auch noch, wenn die da durch...
0:47:01–0:47:12
Wenn da ein leichter Wind durchgeht. Ein leichter Wind durch den Wald durchgeht.Es ist Wahnsinn. Also auch olfaktorisch ein Ereignis.
0:47:12–0:47:30
Sollte man sich mal antun, das lohnt sich. Ja. Und natürlich auch einfach mal ins Essen tun. Das ist lecker. Also das Schöne ist,wird, schmeckt wie Knoblauch, ist ein bisschen, schmeckt ein bisschen grüner und man stinkt
0:47:30–0:47:38
danach nicht. Also da kann man dann am nächsten Tag auch damit ins Büro gehen, sagt man. Ich habees noch nicht ausprobiert. Wichtig ist, dass man das Zeug immer frisch, sobald das kann man nicht
0:47:38–0:47:47
kochen, weil dann geht das alles flöten. Das ist also nicht wie Knoblauch, dass man auch kochen kann.Also dieser ganze schöne Geschmack. Das geht flöten, wenn man den kocht.
0:47:47–0:47:54
Das kann man also wirklich nur als Salat machen.Ist also für einen Topf eigentlich... Ist Bärlauch nicht geeignet?
0:47:54–0:47:59
Ja, man kann ja Sachen mal ganz zum Schluss tun.Man nimmt ja auch hier... Wie heißen diese Rähchen? Du hast es schon genannt.
0:47:59–0:48:05
Schnittlauch kommt ja normalerweise auch eher zum Schluss.Ist ja auch eher ein Gewürz, da tut man ja nicht so viel von drauf.
0:48:05–0:48:11
Ja, und ich habe Bärlauch auch schon zum Schluss reingetan.Schnittlauch ist übrigens eine Hochgebirgspflanze.
0:48:12–0:48:22
Und laut Floraweb-Verbreitungskarte an den Ammer Rhein und an der Elbe.Da kommt es ursprünglich vor. Ansonsten überall halt nur, wo es aus dem Garten entfleucht ist.
0:48:22–0:48:29
Aber ansonsten eher so eine Hochgebirgspflanze.Das ist auch interessant. Ja, gut, haben wir die auch durch.
0:48:31–0:48:39
Ach so, nee, noch nicht ganz, weil Zwiebeln, Schulzweiter,da geht es auch um die Pupserei. Gleicher Grund. Wieder mehrfach Zucker, die halt nicht verdaulich sind.
0:48:40–0:48:52
Und noch eine ganz andere wichtige Sache. In diesen ganzen Lauchgewächsen ist keine Stärke drin,sondern eine andere Sorte von Speicherkolidrat,
0:48:52–0:49:03
das besteht nur aus Fructoseeinheiten, die an einstacher Rosomolekül dranhängen.Da wird lauter Fructose dran gehängt. Wieder so gebunden, dass wir es nicht verdauen können.
0:49:03–0:49:10
Deswegen gibt Zwiebeln Pupse. Und nur so als...Fun Fact nebenher, wenn ich es richtig in Erinnerung habe,
0:49:10–0:49:17
wir haben in unserem Darm mehr Bakterien als es Menschen auf der Erde gibt.Liege ich da falsch oder ist das jetzt übertrieben?
0:49:17–0:49:26
Ich bin gegen ein Stimmrecht für Bakterien, weil sonst der Weber stimmt.Ja, also das Wahnsinn und wir brauchen die, das ist meistens Symbiose.
0:49:26–0:49:33
Also gerade im Darm, die können was ein bisschen davon gebrauchen,zerteilen uns das Ganze und wir können es dann per Darmwand aufnehmen,
0:49:33–0:49:45
wo wir sonst nicht drangekommen wären. Woran wir es merken, dass wir die brauchen, ist, wenn man sich mit Antibiotika malalle getötet hat, wie lange man es dann dauert, bis der Darm wieder funktioniert,
0:49:45–0:49:54
wie er funktionieren soll. Vor allen Dingen, wenn man keinen Blinddarm mehr hat, wo der Blinddarmist, so eine Theorie, ich weiß nicht, wie viel da jetzt dran ist, ist so als
0:49:54–0:50:05
Schutzbunker, wenn im Da ist die Hölle los, wo sich die Darmflora zurückziehen kann.Wenn man den nicht mehr hat, weiß ich nicht, wie viel Dichtung und Wahrheit dran ist.
0:50:05–0:50:14
Aber kann sein. Oder auch nicht. Und wo wir gerade beim Abschweifen sind,wenn man eine Erkältung hat oder ein Schnupfen oder eine normale Grippe,
0:50:14–0:50:26
das sind Viren. Und Viren... können nicht mit Antibiotika bekämpft werden, wenn euch das der Arzt verschreiben will.Weil er meint, ihr geht zum Arzt, damit er euch was verschreibt,
0:50:26–0:50:32
soll er euch manchmal wegen Zuckerkügelchen verschreiben.Das ist immer noch besser und das will was heißen.
0:50:32–0:50:39
Ich empfehle in dem Fall Ricola als Zuckerkügelchen.Die schmecken auch noch gut und die wirken wirklich.
0:50:39–0:50:52
Oder Fishermans Friend oder sich irgendwelche schönen...Also ich mach mir immer noch Honig und was weiß ich und dann irgendwas mit Minze rein und so und heiß machen.
0:50:52–0:51:02
Und dann ist das lecker und dann gehen die Symptome ein bisschen weg. Das ist ein bisschen angenehm, das schmeckt auch.Und mehr kann man dagegen nicht machen. Wie war das nochmal? Mit Medikamente dauert...
0:51:02–0:51:10
Dauert sieben Tage und ohne eine Woche. Genau.Wo wir jetzt gerade beim Werbeblock sind, noch einer, wo wir gerade mit Husten bauen usw.
0:51:10–0:51:24
Wer mal ein kleines Experiment machen will, der muss genau die beiden Sachen kaufen.Also einmal dieses Salus Explosiv und zweitens von Piasten Husten Klümpchen.
0:51:24–0:51:41
Der Trick geht jetzt so, wenn man zuerst eins von diesen Piasten Husten Klümpchen isstund wenn man das ausgelutscht hat. Einen von den eigentlich nach Lakritz schmeckenden Dingern hier von Salus Explosiv ist,
0:51:41–0:51:50
im ersten Moment schmecken die nach Banane.Ich hab's ausprobiert, das stimmt. Also er hat's mir gesagt und ich hab's ausprobiert.
0:51:50–0:51:58
Das ist so eindeutig. Nee, im Prinzip haben wir es als Blindversuch gemacht.Ich hab ihm gesagt, wonach schmeckt, das sind erst sofort drauf gekommen.
0:51:59–0:52:09
Ich musste halt nicht sagen, schmeckt er nach, sondern nicht suggestiv, sondern wonach schmeckt das?Da kam wie außer Pistole geschossen Banane und da hatte er noch nicht die Zunge vom Wein geschult.
0:52:09–0:52:22
Ja, die ist immer besser geworden mit der Zeit.Weil in beiden Sachen, in den Villosa Klümpchen und in den Vampirasten, ist weit und breit keine Banane drin.
0:52:23–0:52:34
Definitiv. Also das ist eindeutig, dass da halt zwei Sachen einfach nur ganz anders wahrgenommen werden.Das ist so wie wenn man ein Van Gogh sich anguckt, das mischt sich erst im Auge.
0:52:34–0:52:40
Ja, wenn man ein bisschen weiter weg ist. So, gut.Jetzt wollen wir mit dem Pflanzen mal durchkommen.
0:52:40–0:52:45
Jetzt kommen wir zur letzten großen Gruppe, wo noch was...Wir haben sogar Kunst untergebracht. Ja, genau.
0:52:45–0:52:59
So, da kommen wir dann noch zu einer, was man eigentlich gar nicht erwartet, weil jetztgeht es wirklich um Blumen. Das sind diese Pflanzen, die ihr so auf Feldwaldwiese seht, die jetzt besonders jetzt kann man so schön sehen,
0:52:59–0:53:11
diese schönen weißen Blüten so 1,50 hoch werden, wo oben jede Menge Insekten drauf rum krabbeln,die halt aus Dolden bestehen. Dolden sind halt Blütenstände, die aus lauter kleinen Einzelblüten bestehen.
0:53:11–0:53:19
Bei den Doldenblütern, die wir hier so haben, sind das meistens Doppeldolden.Das heißt, die ganze Gesamtdolde besteht aus lauter kleinen Einzeldolden.
0:53:23–0:53:32
Das ist dann beim Riesenbärenklau. Da ist alles ein bisschen größer dran.Das wäre fast mal ein Thema, weil da gibt es einiges zu erzählen.
0:53:32–0:53:40
Invasive Neophyten, da kann man einen ganzen Podcast von machen.Zumindest mal unter... Wie haben wir es genannt?
0:53:40–0:53:54
Freiraum. Wie lange soll ich daran labern? Ja, müssen wir mal gucken. Ich gehe ja nicht davon aus, ich bin mir nicht sicher, ob wir regelmäßig unter 5 bleiben.Inklusive Musik. Das werden wir dann sehen.
0:53:54–0:54:04
Ja, gut. Doldenblüter. Jetzt kann ihr dreimal raten, was davon in den Topf kommt.Es ist unter der Erde, es ist orange, es nennt sich Karotte.
0:54:05–0:54:19
Normalerweise... Karotte? Nein, nicht der Kerl aus den Wache-Romanen von Terry Pritchett.Ne, äh, Karotte. Deshalb, warum kommt keiner drauf, dass das ein Dolmblüter ist?
0:54:19–0:54:26
Weil normalerweise, wenn man damit auf den Markt geht,bekommt man so einfach nur orange Karotten und obendran was Grünes.
0:54:26–0:54:35
Die Karotte ist aber auch wieder so eine schöne zweijährige Pflanze.Im ersten Jahr wird halt das produziert, was man auf dem Markt kauft.
0:54:35–0:54:49
Oben was Grünes dran, unten wird gespeichert für das nächste Jahrin einer Mör oder Karotte. Im zweiten Jahr hat das Pflänzchen dann genug Reservestoff angelegt und macht daraus einen Blüttrieb,
0:54:49–0:54:54
der in einem Blütenstand endet. Danach geht die Pflanze in der Regel ein.
0:54:57–0:55:09
Und das ist entstanden aus der Wildenböhre, die auch bei uns so in Feldwald und Flur zu sehen ist.Wiesn. Sagt man sonst? Ja, Feldwald und Flur.
0:55:09–0:55:23
Die Feldwaldwiesnpflanze. Ja. Ist eigentlich eine relativ einfach zu identifizierende Pflanze, weil sie halt bei ihren Dolden außenrum noch so...Wie kann man das jetzt sagen? Das sieht aus, als wenn da noch Äste dran vorbei gehen.
0:55:23–0:55:32
Wenn sie verblüht ist, dann rollt sie das Ganze wie in einem Nest zusammen.Und was auch eine Besonderheit ist, in der Mitte von dem Blütenstand sitzt gerne eine
0:55:32–0:55:41
dicke, kleine, schwarze Einzelblüte. Manchmal auch zwei oder drei, die kann auch ein bisschen rötlich sein.Daran kann man sie ziemlich eindeutig erkennen.
0:55:41–0:55:50
Diese wilde Möhre, wenn man da jetzt dran zieht, bekommt man keine schönen dicken,orangenen Teile raus, sondern nur so relativ dünne weiße.
0:55:50–0:55:58
Die kann man aber auch essen. Die Karotte, die wir kennen, ist entstanden,indem man diese wilde Möhre mit der südeuropäischen Riesenmöhre
0:55:58–0:56:04
oder der orientalischen Schwarzmöhre gekreuzt hat.Riesenmöhre ist immer gut, weil das gibt große Dinger.
0:56:04–0:56:10
Groß ist in der Küche immer gerne genommen.Hat die weiße dann Karotin mit drin? Wahrscheinlich nicht.
0:56:10–0:56:20
Dieser orangene, gelbe Stoff, Karotin heißt nicht umsonst so,weil er hauptsächlich aus Karotten gewonnen wird.
0:56:21–0:56:29
Die wilde Möhre hat da halt von wenig drin.Ich glaube, Karotin ist sogar eine Grundlage von irgendwelchen Vitaminen.
0:56:29–0:56:37
Ich weiß es nicht. Aber auf jeden Fall ist Karotin sehr, sehr nützlich.Ich glaube, irgendwie Vitamin A. Augenau. Genau.
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Ist glaube ich Vitamin A. Man hat mir gesagt, ich soll Möhren essen.Hat nicht geklappt. Es gibt halt nicht das Karotin.
0:56:43–0:56:50
Es gibt halt Karotinoide. Es ist halt eine...Ich will jetzt nicht nach Wikipedia gucken.
0:56:50–0:56:57
Wenn man sich das Molekül anguckt, das ist eine ganz lange Schlange von abwechselndenEinfach- und Einfachbindungen und Zweifachbindungen.
0:56:57–0:57:11
Ich glaube immer jeweils in vierer Gruppe. Genau weiß ich es nicht, aber auf jeden Fall immer abwechselnd Einfach- und Doppelbindungen.Jetzt noch ein bisschen Chemie, das sorgt auch dafür, dass das überhaupt farbig ist.
0:57:11–0:57:21
Eine Faustregel von wegen, wenn man sich so ein wildes Molekül anguckt.Wenn es ganz viele abwechselnde einzelne Doppelbindungen hat, dann ist es wahrscheinlich ein Farbstoff.
0:57:23–0:57:33
Das ist so als Faustregel. Machen wir mit Sicherheit.Kommt unter Moleküle, passt das? Kommt wahrscheinlich auch in dem ganzen Komplex mit Aromaten.
0:57:33–0:57:41
Oh, das ist groß. Das könnte sein, dass wir das trennen müssen.Das müssen wir trennen. Den wichtigsten hatten wir jetzt die Karotte.
0:57:41–0:57:48
Jetzt haben wir noch zwei andere, die nicht ganz so...Passt in die Nacken. Sieht aus wie eine weiße Möhre.
0:57:48–0:57:55
Ist aber eine andere Pflanze. Und dann, weiß man jetzt auch nicht, Petersilie.die einmal die Krause Petersilie mal als Gewürz oben drauf tut
0:57:55–0:58:07
und die Wurzel Petersilie, die halt, wie der Name schon sagt, dafür sorgt, dass unten eine dicke Wurzel drin ist.Da ist dann wieder Vorsicht geboten. Das kommt ja auch alles irgendwie im Wild vor.
0:58:07–0:58:17
Es gibt nämlich noch eine andere Pflanze, die heißt Hunzpetasilie.Und die ist hunzgemein, weil das Sauzeug ist giftig und zwar nicht zu knapp.
0:58:17–0:58:28
Damit kann man sich durchaus Probleme bereiten.Wenn man wirklich auf die Goldenblüter in der freien Wildbahn geht, sollte man sich auskennen,
0:58:28–0:58:34
weil es dann nämlich auch noch ganz andere...Noch gemeinnere Sachen gibt es zum Beispiel Schierling.
0:58:34–0:58:42
Wer mal unter Wikipedia-Artikel Sokrates guckt, der weiß, was gemeint ist.Der ist nämlich damit aus dem Leben geschieden.
0:58:42–0:58:58
Ja, genau. Philosophie. Ja, gut. Haben wir bald alles?Ja, hohoho. Auf jeden Fall bin ich jetzt mit den ganzen Blümchen und was man sonst so an Pflänzchen in den Pott schmeißt, bin ich erstmal durch.
0:58:58–0:59:04
So, du hast deine Zutaten, jetzt mach was draus.Ja, genau. Ich esse das Ganze dann nachher auf.
0:59:08–0:59:17
was ich hier noch stehen habe. Unser Podcast kümmert sich natürlich vorsorglich gerneum Chemiephysik, aber wir sind komplett erstmal offen für alle Wissenschaften, wie man ja
0:59:17–0:59:34
gerade schon ein bisschen mitgekriegt hat. Und da der Sven sowieso die Botanik gernemag, wird die auch in Zukunft einfl... Ja einfließen wir werden dazu im Freiraum oder unter wie funktioniert wahrscheinlich das machen das nicht einfach daran weil ich
0:59:35–0:59:44
Ich liebe einfach pflanzen ich bin jetzt keiner der jetzt mit dem smile fiction durch durchGegend und jedes pflänzchen bestimmen kann aber sagen wir mal so
0:59:44–0:59:54
wenn ich irgendwie wenn ich mich interessiere ich sehe es einfach gerne wachsen was rauskommt wennEinfach pflanzen überhaupt machen mich glücklich wenn ich im wald rumlaufen einen wiesen
0:59:55–1:00:16
und es ist einfach Das ist für mich eine befriedigende Sache, wenn ich die Ahornarten auseinanderhalten kann und solche Sachen.Einfach nur mal im Frühling zu sehen, wenn endlich die Buschwintröschen rauskommen und welche Büsche irgendwo wachsen und in welcher Reihenfolge sie blühen.
1:00:16–1:00:28
Das fasziniert mich einfach. Das ist halt alles gefährliches Haltwissen und man lernt täglich dazu.und ein Dreiviertel wissen daraus. Das weiß ich.
1:00:28–1:00:35
Ja, sagen wir's mal so. In einem Quiz weiß ich ein paar Fragen mehr,aber wenn ein richtiger Botaniker kommt, der lässt mich natürlich...
1:00:35–1:00:44
Ja, für dich ist das normal. Du bist so, wie du bist, und du kennst dich von Anfang an,dass du nur mal ein bisschen nerdig bist. Und wenn dich ein Thema interessiert, dann ist das so,
1:00:44–1:00:54
dass du dich auch gleich, wer weiß, Wikipedia und Co einliest.Wenn ich mir überlege, was du alles an lateinischen Worten schon so auf dem FF parat hast.
1:00:54–1:01:03
Das liegt daran, weil ich manche Pflanzen auch schön, der schönste Name von lateinischenBezeichnungen nicht, sonst kommt mein Twitter-Name, da ist anemone nemorosa, das Busch-Ventröse.
1:01:03–1:01:13
Das ist einfach im Prinzip eine stumpfende Übersetzung davon, aber das ist einfach einschöner Klang von dem Elbende. Und ich finde auch hier von der Kartoffel Solanum tuberosum, das klingt einfach schön.
1:01:15–1:01:21
Damit haben wir es auch gleich aufgenommen.Nemo Vagis war im Wald umherschweifend. Genau, das ist mein Twitter-Name.
1:01:21–1:01:26
Den habe ich halt einfach nur weil... Jelani kommt noch davor.Das ist ein unfälliger Zauberer aus Diablo 2.
1:01:29–1:01:36
Ich finde den Namen einfach, den Klang von dem Namen einfach schön.Ist übrigens ein afrikanischer Name, den die bei Diablo einfach benutzt haben.
1:01:36–1:01:48
Ich fand den einfach schön, das ist einfach der Hintergrund davon.Also, lange Rede, kurzer Sinn. Wir haben in unserer Themenliste auf jeden Fall noch das Thema Gewürze und C3 und C4 Pflanzen.
1:01:48–1:01:54
Das wird... Kamenpflanzen nicht zu vergessen.Ja, genau, da war noch was, ja. Das wird kommen...
1:01:56–1:02:04
Im Laufe. Im Laufe der nächsten Jahrtausends.Ja, also, wie gesagt, wer uns hört, weiß, dass wir schon Themen gesammelt haben oder
1:02:04–1:02:12
Themen im Hinterkopf haben, die bis in unser Rentenhalter reichen.Weil wir ja nun mal wirklich nicht wirklich kommen, das wäre uns auch zu viel aufhand.
1:02:12–1:02:22
Aber das kommt, also wer sozusagen in dem Bereich was will, dafür gibt es Kapitelmarken,die wir natürlich haben. Und wer sich die...
1:02:23–1:02:30
zwischen drei und fünf Stunden nicht komplett antun will,kann ja dann sagen, okay, ich mache nur die zwei Kapitel, die mich interessieren.
1:02:30–1:02:39
Dafür haben wir das Ganze. Dafür sind Kapitelmarken da.Genau, dann hat man auch seinen Spaß. Vor allen Dingen ist bei großen Podcasts sowieso wichtig,
1:02:39–1:02:47
mindestens große Kapitelmarken zu haben, um halt große Themen überspringen zu können.Wenn die Chemie nicht interessiert, dann steigt man halt erst im Freiraum ein.
1:02:48–1:03:01
Genau. Und wenn die Freak Show sich, ich weiß nicht, wer ist das nochmal, unser Vaderer,was ich auch ganz gern tue, sich über Bitcoin auslässt und man ist dem in der Welt eh nicht
1:03:01–1:03:09
groß aus, dann kann man halt ein Stück weiter hüpfen.Ja, haben wir schon mal eine Podcast-Empfehlung runtergebracht, aber die haben das nicht nötig.
1:03:09–1:03:19
Die sind eh ganz weit vorne. 50.000 Downloads oder sowas.Da träumen wir nur von, wer weiß. Gucken wir mal.
1:03:19–1:03:30
Jo. Dann sind wir hiermit durch. Du musst noch was aus der Fass kochen.Ja, ja, ja. Was ich mir so vorgenommen hab zu dem Thema,
1:03:30–1:03:37
ich geb einfach mal allgemeine Empfehlungen,die unter dem Motto stehen, experimentieren.
1:03:41–1:03:50
Und da hab ich einfach mal ein paar Sachen zusammengestellt.Es gibt Leute, die die Begabung haben, sich im Kopf das vorzustellen, was zueinander passt.
1:03:50–1:03:58
Ich gehöre glücklicherweise dazu. Das kann nicht jeder.Und der wird damit vielleicht auch ein bisschen Schwierigkeiten haben.
1:03:58–1:04:06
Der sollte vielleicht dann bei den großen Portalen, wenn man ein Rezept eingibt,landet man bei Google sowieso immer beim Chefkoch, alle Nasen lang.
1:04:06–1:04:14
Was auch nicht schlimm ist, dann guckt man sich einfach mal, je nachdem, was man macht,die ersten 10, 20 Sachen an oder das, was einen im Auge springt.
1:04:16–1:04:26
und lässt sich davon mal inspirieren und kriegt da auch ein bisschen die Mengenangaben,wie sinnvoll ist. So kann man das auch machen, dann hat man ein bisschen Input, weil das will ich jetzt hier so
1:04:27–1:04:37
nicht in der Tiefe behandeln, wie viel man davon jetzt reintut, nur dass man einfach malja den Kopf frei kriegt und einfach sagt hier, man kann mit einem Podcast,
1:04:39–1:04:51
mit einem Eintopf eine Menge verschiedene Sachen machen, der ist so variabel,da kann man Ich ein ganzes Jahr lang jede zweite Woche einen Eintrag machen und jeder ist anders,
1:04:51–1:05:04
wenn man das möchte. Weil es gibt so viele Zutaten, so viele Möglichkeiten, den zu variieren und das war mir so meinAnsatzpunkt, den ich mir überlegt hatte, was ich heute dazu beitragen möchte.
1:05:04–1:05:16
Also, ich habe ja überall Kategorien, also experimentiert mit Säure.Zitrone ist gut. Ich nehme jetzt mal den Sauerkraut dabei, den hatten wir ja schon.
1:05:16–1:05:29
Dann auf jeden Fall Essigvarianten. Es gibt so viele spannende, interessante Essige.Mir ist auch klar, dass der 0815 Mensch nicht unbedingt gleich fünf Essig da stehen haben möchte.
1:05:29–1:05:38
Man kann ja mal mit einem, der einem spannend vorkommt, anfangen.und den erstmal wegverbrauchen und dann geht man an den nächsten dran und irgendwann sagt man,
1:05:38–1:05:52
den möchte ich dauerhaft irgendwo dabei haben, weil ich da gewisse Gerichte habe, wo er einfach super zu passt.Grundausstattung, bei mir ist auf jeden Fall ein Balsamico-Essig, der zu Linsengerichten gehört.
1:05:52–1:06:02
Da ist der für mich absolute Pflicht, der passt einfach super zu.Des Weiteren habe ich seit einem Jahr oder was, keine Ahnung, drei Vierteljahr, einen sehr schönen Essig gefunden.
1:06:04–1:06:18
Nennt sich Jerez und ist ein Sherry-Essig. Wenn man den pur probiert, was ich gerne mache, um Eindruck zu bekommen,hatte ich nicht damit gerechnet, wie der innerhalb eines Gerichts wirkt.
1:06:18–1:06:27
Der verintert ein Essen so in eine andere Richtung.Der ist wunderbar, sollte der mal ausprobieren.
1:06:27–1:06:37
Und ich bin mit Sicherheit noch nicht mit den Essigs durch.Da gibt es 20, 30 verschiedene Varianten, die wahrscheinlich alle spannend und interessant sind.
1:06:37–1:06:46
Man muss nicht alle gleichzeitig haben, aber experimentiert damit.Holt euch eine kleine Flasche oder so und probiert mal.
1:06:46–1:06:56
Probiert ihn vorher erst pur, vielleicht ein bisschen verdünnt, weil das natürlich schon ein bisschen kräftig ist.Wer damit nicht zurechtkommt. Also in Sachen Essig gibt es eine Menge zu entdecken.
1:06:56–1:07:03
Da gibt es wirklich Sachen, die sehr, sehr...anders wirken. Also Essig ist nicht gleich Essig, da kann man eine Menge machen.
1:07:04–1:07:14
Des Weiteren, was ich hier stehe, habe, ist experimentiert mit Süße.Zucker passt eigentlich immer rein im Prinzip, ein bisschen.
1:07:15–1:07:20
Zimt passt auch quasi immer rein. Einfach nur zu abrunden.Und den Zimt sollte man nicht unbedingt schmecken.
1:07:21–1:07:38
Das mag zwar zwischendurch auch passen. Mach ich gleich mal beim Ende der Süße, wenn ich dran denke,sag ich dir mal kurz ein Kurzgericht. Zuckerrübensirup passt, Honig passt, Früchte passen, Säfte passen, Marmeladen, Rosinen,
1:07:38–1:07:48
alles rein damit. Also nicht alles gleichzeitig, sondern jedes Mal.Also natürlich nicht fünf verschiedene Säfte, da kann man auch gleich ein Multi mit der
1:07:48–1:07:56
Wienensaft nehmen. Aber ihr wisst schon, was ich meine.Da gibt es so viele Möglichkeiten. die schon allein dieser Part ausmacht.
1:07:56–1:08:08
Und die machen ein Essen, einen Eintopf wirklich spannend und interessantund auch einfach mal anders. Ich wollte irgendwas... Ach ja, wo ich den Zimt unterbringen wollte.
1:08:08–1:08:18
Ich habe ein ganz schnelles, einfaches Essen.Die Köche hören die jetzt lieber mal weg. Ich nehme Erbsen aus der Dose.
1:08:20–1:08:28
Dann kommt Milch rein. Helle Soße von Maggi.Also ganz einfach und ganz schnell gemacht.
1:08:28–1:08:43
Dann Zimt und Zucker. Kann man erstmal ein, zwei Löffel reintun, Zimt und Zucker gemischt oder getrennt geht auch.Ich habe das immer gemischt da. Und das ausprobieren, wie süß man das haben möchte.
1:08:43–1:08:53
Das kann man nämlich durchaus relativ süß essen, wenn einem das schmeckt.Aber diese Kombination. passt super und dann noch ein bisschen Chili dabei.
1:08:53–1:09:04
Ich habe Kajenpfeffer. Ich bin tendenziell auf der Suche nach einem Chili, der mehr schmeckt als scharf ist,damit ich mehr davon reintun kann, weil ich den Geschmack einfach klasse finde.
1:09:05–1:09:13
Das ist super schnell gemacht. Paar Nudeln dazu, Kartoffeln passen auch.Das ist jetzt, wenn man zusammengießt, wär's dann ein Eintopf.
1:09:13–1:09:20
Aber der fällt mir gerade dazu ein. Das mache ich immer mal zwischendurch.Habe ich ja auch hier bei Gästen gehabt und das ist immer sehr gut angekommen.
1:09:20–1:09:30
Ich glaube, das ist nach Art des Hauses. Ich wüsste nicht, wo das schon mal woanders aufgetaucht ist.Sehr lecker, finde ich jedenfalls. Dann, sahniges.
1:09:30–1:09:42
Milch, Rahm, saure Sahne, Crème fraîche, Käse, Schmierkäse, Schmelzkäse.Alles rein. Wie gesagt, je nach Sache. Also...
1:09:43–1:09:53
Weiß man eh, Lauch und Hackfleisch und Schmierkäse,am besten so Kräuterschmierkäse, ein paar Kräuter da rein, wunderbar, ist ein Klassiker.
1:09:53–1:10:04
Schmeckt super. Kann man sehr, sehr gut essen.So was und ansonsten, ich mache eigentlich gerne immer ein bisschen Milch rein, weil das dann ein bisschen,
1:10:04–1:10:14
ja das schmeckt einfach ein bisschen angenehmer, das kann man...variieren, wie man das möchte. Man kann 20 Prozent reintun, man kann 80 Prozent reintun, dann rest natürlich mit mit Wasser und was weiß ich,
1:10:14–1:10:21
ein bisschen Brühe dabei und dann die verschiedenen Zutaten.Milch macht auch ein bisschen, glaube ich, das Andicken kommt mir so vor, ein bisschen einfacher.
1:10:22–1:10:38
Der scheint dafür schon irgendwie dafür zu sorgen, dass man dann wenigerAndickmittel braucht. Ist jedenfalls meine Erfahrung, ob das chemisch irgendwie einen Sinn oder so macht. Ich weiß es nicht, so weißt du nichts drüber.
1:10:38–1:10:50
Oh nee. Ja, also ich hab den Eindruck, dann wird's wahrscheinlich auch stimmen.Außer Milch würde ich das Ganze tendenziell eher am Ende zum Abschmecken.
1:10:50–1:11:01
Also wo die ganzen Kräuter und Gewürze, die man zum Schluss reintun will, da würdeich dann die ganzen Sachen tendenziell eher reintun, um dann abzuschmecken, weil ganz
1:11:01–1:11:11
klar, wenn man irgendwas Sahnges beitut, geht der Geschmack ein bisschen zurück und dannmuss man nochmal ein bisschen... In Anführungsstrichen nachpfeffern.
1:11:11–1:11:24
Dann scharfes natürlich Senf, was ich sehr gerne auch wenn es ins Tomatige reingeht.Sambal Olek. Das gibt es auch. Muss man da mal gucken. Also wir haben hier aus dem Rewe ein Pötchen.
1:11:24–1:11:35
Da ist der Sambal Olek nicht ganz so scharf, aber hat den gleichen Geschmack.Ansonsten ist das nämlich ziemlich heftig und so kann man den Geschmack besser da mal reinkriegen.
1:11:37–1:11:47
variiere ich gerne und hat einen schönen anderen Geschmack. Dann Currypasten, Meerrettich hatten wir heute schon.Dann klar Gewürze und Kräuter jegliche Art.
1:11:48–1:12:04
Bei Kartoffeln natürlich grundsätzlich gerne Muskat und bitte immer frisch reiben, genauso wie Pfeffer.Es ist ein riesen Unterschied ob man das sich schon als Pulver holt oder frisch dastehen hat und so aufwendig ist das nicht.
1:12:06–1:12:19
Muskatnussreibe da stehen zu haben. Die Muskatnüsse kosten auch nicht, die Welt kriegt man auch überall.Und die kann man auch ruhig eine ganze Zeit lang angebrochen da liegen lassen.
1:12:19–1:12:29
Oder man hat ein kleines Schächelchen, wo man die reintut. Ich habe da alles eine Reibe, wo gleich so ein Fach mit dabei ist,kriegt man mit Sicherheit überall. Das war genauso wie bei Pfeffer.
1:12:30–1:12:40
immer frisch mahlen. Es ist ein Riesenunterschied gegenüber dem, was schon fertig ist. Dieganzen Aromastoffe sind nicht mehr drin und das tut euch das nicht an. Pfeffer ist lecker,
1:12:40–1:12:55
wenn man ihn direkt frisch mehr mahlt. Ich habe am Anfang meiner Kocherei viel rumexperimentund gesucht, experimentiert und gesucht nach einer vernünftigen Pfeffermühle.
1:12:56–1:13:05
Und bin jetzt seit einigen Jahren endlich da angekommen, die wirklich vernünftig ist,die ich auch mehrfach verschenkt habe, hier als Werbung ohne Affiliate-Link.
1:13:05–1:13:12
Glaub ich nicht, dass wir denn reintun. Findet ihr überall.Und zwar einfach von Peugeot. Also ich bin sehr zufrieden damit.
1:13:14–1:13:27
Ist im Rahmen. Also der kleinste wird vielleicht, das ist so ein kleiner Bommel, vielleicht 20, 25 Euro.Kosten und je größer das wird, das kann man sich Turm hochholen.
1:13:27–1:13:33
Also groß wie Kleinkinder. Wenn schon Läufer hoch.Also die sehen aus wie Schachfiguren. Bauernläufer.
1:13:33–1:13:42
Ja, aber wie gesagt, es gibt die, die auf ein normales Schachbrett passenund die, die man draußen spielt. Und es gibt die, wo man einen Waffenschein für braucht.
1:13:42–1:13:49
Ich sag ja so richtig große. Da musste, wenn es am Tisch, ich hab mal am Tisch irgendwobeim Italiener so ein Ding gekriegt, da musste ich für aufstehen,
1:13:49–1:14:00
um mir den Pfeffer malen zu können. Die brauchen wir ja von zu Hause nicht gerade.Die Kleinen haben halt einfach nur den Nachteil, dass man ständig am Nachfüllen ist, wenn man das dann regelmäßig nutzt.
1:14:00–1:14:11
Weil Pfeffer ist ein Klassiker, der kommt ja fast überall rein, für dich jedenfalls.Dann zu Tomate immer gerne Basilikum passt wunderbar rein.
1:14:11–1:14:23
Dann grundsätzlich eigentlich kann man eigentlich immer rein tun, Tomatenmark.passt eigentlich immer rundet ab, nicht viel reintun, wenn es nicht ins Tomatige gehen soll.
1:14:23–1:14:36
Der ist wie das mit dem Zimt, einfach der wirkt im Hintergrund.Zu den Gewürzen fällt mir ein, was ich hier sehr gern habe, wenn es ins deftigere, dunklere geht,
1:14:36–1:14:46
habe ich eine afrikanische Gewürzmischung, nennt sich Ras El Hanout.Findet man im Netz, gibt es in verschiedenen Gewürzläden, die ich...
1:14:47–1:14:55
Ich habe es schon gesehen. Man findet es. Es ist nicht mehr komplett unbekannt.Es hat eine wunderbar sehr erdige, kräftige Tiefe.
1:14:55–1:15:04
Würzmischung, natürlich macht das jeder anders. Manche mehr, manche weniger.Die Variante, die ich habe... Ach, wie heißt der Koch?
1:15:04–1:15:14
Der Hamburger? Ja, genau. Schubeck? Schubeck, ja. Vom Schubeck habe ich das.Das habe ich jetzt auch hier in Siegen. Wir haben hier einen Gewürzlern, der hat es auch.
1:15:14–1:15:23
Ich habe das schon gibt es mittlerweile auch im Dornseifer.Ja, genau. Also der dieses aber wahrscheinlich kein Rasselnanut.
1:15:23–1:15:27
Das ist dann schon ein bisschen speziell. Ich weiß es nicht.Die haben ja erst fünf Sorten gehabt, jetzt 20 Sorten.
1:15:27–1:15:31
Vielleicht ist er dabei. Ich weiß nicht. Aber viele meine jetzt da.
1:15:35–1:15:55
Aber passt zu süßes meinetwegen tut auch das.Wo war ich? Ach, ich war beim Ras Elanot. Normalerweise sagt man ja, Gewürze würden irgendwann von der Intensität ein bisschen abnehmen.
1:15:55–1:16:03
Den habe ich locker zwei Jahre, wenn nicht mehr.Und ich habe davon immer noch eine Hälfte, weil man davon wirklich wenig reintun muss, weil der sehr intensiv ist.
1:16:03–1:16:13
Also vorsichtig mit umgehen, macht aber sehr lecker das Ganze.Das Gleiche, also alles was ich jetzt bisher gesagt habe, geht waltessehend,
1:16:13–1:16:26
geht genauso für Saucen. Da könnt ihr das im Prinzip beides machen.Und da ich finde, dass das mit dem Obst relativ selten ist, was angewandt wird, habe ich die letzten zwei Wochen
1:16:26–1:16:35
zwei Rezepte mir aus den Fingern gesaugt und mal ausprobiert.Teilweise früher schon mal etwas ähnlich gemacht, aber dann mir jetzt hier für die
1:16:35–1:16:57
Sendung mal neu überlegt. Und Ich gebe nur die Produkte an und gehe davon aus, dass ihr grob wisst, wie die Verteilung ist.Ansonsten guckt euch ein bisschen die Verhältnisse an bei diesen Rezept-Blocks und so was.
1:16:57–1:17:08
Da findet ihr das hier. Hab ich gerade erwähnt. Ich komme gerade schon wieder nicht drauf.Ja, den D, der bei Google ganz vorne ist, der muss man ja noch Rezept eingeben, dann landet der so.
1:17:09–1:17:18
landet man ja eh da und da kann man die Verteilung etwa finden, wenn man das wirklich braucht.Ich brauch das nicht und die meisten geh ich davon aus, die backen das auch einfach so zusammen.
1:17:18–1:17:36
Also, meine erste Variante ist Linsen, Kartoffeln, Zwiebeln, Hackfleisch, Zwiebeln und Hackfleisch brate ich voran.Dann Bananen, Bananensaft, dann hab ich Tomatenmark drinne, Mais kann man mit reintun, Paprika kann man mit reintun.
1:17:39–1:17:47
Ein bisschen Brühe. Man kann ein bisschen dunkle Soße machen. Nicht zu viel.Dann lieber ein bisschen Speisestärke dabei tun, weil die bringt natürlich einen Geschmack rein.
1:17:47–1:17:54
Und der ist tendenziell etwas standardmäßig.Und den kann man solange er nicht durchkommt. Es ist ja in Ordnung.
1:17:54–1:18:02
Dann wirkt er sozusagen wie ein Gewürz. Das ist jedenfalls meine Herangehensweise.Den Rest mache ich dann mit Speisestärke, weil die Nummer neutral ist.
1:18:02–1:18:10
Kräutergewürze nach Feuerwall, da will ich jetzt nicht großartig.Das weiß man selber, was man so mag. Chili, Paprika, Pfeffer, was man alles so gerne reintut.
1:18:10–1:18:19
Salz brauchen wir eigentlich sobald, sobald irgendwie so ein Brühe oder Brühepulver dabei ist,braucht man eigentlich gar keinen Salz da reintun, das ist nämlich da schon satten genug drinne.
1:18:19–1:18:31
Was ich dann, da wir das hier gemacht haben, also ich hatte immer Gäste bei den beiden Produkten,bei den beiden Rezepten, die ich jetzt hier ausprobiert habe.
1:18:31–1:18:44
Ich habe den Saft immer mit auf den Tisch gestellt.Ich habe eine Mischung gefunden, erst mal abgeschmeckt zum Schluss, wo das Ganze etwas zurückhaltender
1:18:44–1:18:55
nach den Früchten schmeckt. Und wer das mehr mag, kann sich dann Bananensaft,und später kommt noch ein anderer Saft dabei, das kommt gleich, dazugeben.
1:18:55–1:19:10
Man sollte den Saft immer parat haben, weil die Früchte, wenn sie nicht ganz intensiv sind, gehen unter.Bei solchen kräftigen Sachen wie Linsen und Paprika und was weiß ich alles.
1:19:10–1:19:24
Und nachher Bohnen kommen auch noch im zweiten Rezept.Das sollte man immer parat dann dabei haben, um dann diesen Geschmack wenigstens in gewisser Weise dabei zu haben.
1:19:24–1:19:32
Und wer es halt mag, tut halt ein bisschen mehr rein.Oder man macht es wirklich so, dass man dann einfach dann auf den Tisch stellt und dann probiert einer ein Löffelchen und sagt, okay.
1:19:33–1:19:42
Ich möchte ein bisschen mehr von dem Geschmack drin haben, dann kann man sich einfach was dazu geben.Jedenfalls so bin ich damit umgegangen. So kann man's machen.
1:19:43–1:19:54
Das zweite Gericht, was ich dann ausprobiert habe, hat folgende Zutaten.Kartoffeln, Schnäppelböhnchen in Grün, Zucchini, Tomaten oder Tomatenmark.
1:19:54–1:19:59
Ich habe Tomaten damals reingetan und Tomatenmark.Dann ordentlich Speck. Hier klingelt's. Wunderbar.
1:20:01–1:20:10
Ich kümmere mich nicht. Geh mal dran. Du hast ja nichts zu tun.Zwiebeln. Dann habe ich Birnen dieses Mal reingetan und wieder Birnensaft.
1:20:10–1:20:20
Die Birnen, die ich reingetan habe, haben relativ wenig Geschmack gehabt.Jedenfalls Geschmack abgegeben auch an den ganzen Eintopf, sodass man da auf jeden Fall
1:20:20–1:20:30
mit Birnensaft arbeiten muss. Find ich jedenfalls.Dann haben wir... habe ich schwarze Johannisbeere einfach noch mal mit dabei getan.
1:20:30–1:20:42
Das muss man aber nicht... Die kann man sowieso auch mal getrennt quasi zu allen dunklen derben Sachen gerne dazu tun.Wie weiß ich auch, Pflaumen oder Pflaumenmarmelade, irgendwie sowas.
1:20:42–1:20:50
Das passt ganz gut. Ich habe dann zum Schluss noch Creme Fraiche dabei getan,den besagten Cherry Essig, Brühe Soße, da habe ich dann eine helle Soße dabei gemacht.
1:20:53–1:21:04
Suppengemüse kann man rein tun, Bohnenkraut wollte ich rein tun, weil da ja Bohnen mit drin sind, Kräuter, Gewürze und man mag mich schlagen.Ich habe Maggi mit reingetan, weil das zu Bohnen eigentlich auch ganz gut passt.
1:21:06–1:21:28
So, damit bin ich hiermit durch soweit. Was ist für, weil ich ja hier jetzt hauptsächlich auf die Früchte eingegangen bin, was ich bisher entweder selber irgendwo ausprobiert haboder woanders kennengelernt hab. Ich habe ein geschnetzeltes gemacht mit Pfirsich, das funktioniert sehr schön.
1:21:28–1:21:41
Dann kann man Apfel, also Pfirsich aber mit Sicherheit auch oder auch Dörfobst gerne mit rein, das ist ja etwas intensiver dann.Apfel funktioniert, Pflaumebrot funktioniert, Preiselbeeren ist bekannt von den Wildgeschichten.
1:21:41–1:21:54
Da äh äh... Das kennt ja fast jeder, dass man das auf jeden Fall dabei tun kann.Und alle anderen kleinen Beeren, die da gibt, wie ich hier gerade schon auch reingetan habe,
1:21:54–1:22:01
die schwarze Johannesbeere, die rote Johannesbeere, kann man alles reintun.Und probiert's aus, wer weiß, ich hab mit Sicherheit nicht alle genannt.
1:22:01–1:22:08
Das wird mit Sicherheit eine leckere Sache.So, jetzt bin ich endgültig durch, das war die letzte Zeile, die ich hier stehen hab.
1:22:11–1:22:22
Ich glaube, du wirst wahrscheinlich nicht so viel Kommentare.Man sieht seine einleitenden Worte, die wir zu Anfang hier abgegeben haben.
1:22:22–1:22:29
Also wenn wir hier ein Ehepaar wären, ich würde im Garten das Zeug anbauenund er würde das Zeug in den Pott hauen und ich würde nachher spülen.
1:22:29–1:22:36
So wäre die Arbeitszeitung. Das ist ja auch nicht verkehrt, ne?Nur, dass das mit dem Garten hier leider nicht geht.
1:22:36–1:22:53
Im vierten Stock, nee. Ist ein bisschen problematisch.Ja, in meinen Eintopf gehören natürlich Quar Wohnort Kohl Sachen rein.
1:22:54–1:23:06
Die Hauptzutat wird heute Wirsing sein. Dann natürlich das Ding braucht auch ein bisschen Masse, Kartoffeln, Möhren,Sellerie und Lauch. Ich persönlich stehe immer total auf weiße Bohnen.
1:23:06–1:23:14
Kommt auch ein Glas dazu. Bohnenkraut natürlich rein.Und am Ende stehen dann auch ein paar Linsen mit auf dem Rezept.
1:23:14–1:23:24
Das ist dann nämlich immer rote, weil die so schnell fertig sind.Und das ist dann mein Trick, wenn nämlich, also ich habe immer so die Tendenz zu viel Wasser rein zu tun
1:23:24–1:23:33
und dann wird das irgendwie so wässrig. Und dann arbeite ich einfach mit roten Linsen, die können zum Schluss rein.Die brauchen wirklich nur ein paar Minuten und die nehmen nochmal ein bisschen Wasser auf
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und dicken das Ganze nochmal so ein bisschen an, weil man sie auch gezielt verkochen lassen kann.und dann wird es schön bisschen sämiger und das mag ich auch sehr gerne.
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Sehr lecker, aber wegen einer mit im Haushalt lebenden Vegetarierin,nämlich der Herzdame, geht es bei uns nicht immer.
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Kassler gehört eigentlich für mich auch in einen Eintopf rein.Schön das Fleisch klein gewürfelt und der Knochen mit ausgekocht.
1:23:57–1:24:05
Aber wie gesagt, das funktioniert nur dann,wenn ich so große Mengen koche, dass es sich eben auch lohnt.
1:24:05–1:24:18
Also, dass wir sozusagen eine vegetarische Portion und eine für Fleischesser kochen können.Das kommt nicht so häufig vor. Und deswegen ist es dann halt in der Regel und auch heute die vegetarische Variante ohne Kasseler.
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Dafür habe ich ein Glas Wiener Würstchen besorgt.Die kann man sich dann schön anschließend in die Suppenschüssel reinschneiden
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und hat dann zumindest noch eine kleine Fleischeinlage.Dann kommen wir mal zu einem, der wirklich weiß, was er in der Küche tut, nämlich den Hobbykoch-Podcast.
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von Kai Daniel Duu, der bereitet uns eine Minestrone zu.Bitte sehr. Und ich habe es deshalb ausgewählt, einmal weil ich es gerne immer mal zubereiten wollte,
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weil es von den Zutaten her schon sehr schmackhaft klingt.Und zum anderen kann man daran sehr schön sehen, welche Zutaten oder welche Arten von
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Zutaten so in einem Eintopf zusammenkommen.Vielleicht zum Namen Suppe heißt ja eher Suppe.
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Die Grenzen, die Übergänge von der Suppe zum Eintopf sind natürlichfließend im wahrsten Sinne des Wortes. Suppen sind ja meist etwas dünner. Also da ist dann eine Gemüse- oder Fleischbrühe
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wichtig und der Eintopf, würde ich jetzt mal selber so definieren,zeichnet sich dadurch aus, dass er einfach etwas dichter ist. Dass mehr
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Gemüse, wenn man will, Fleisch und anderen Zutaten zusammenkommen und das Ganze ebengehaltvoller ist als eine Suppe. Wie gesagt, das Schöne beim Eintopf ist, dass man das Ganze im Prinzip mit einer Hitzequelle
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und im Prinzip einer beliebigen Hitzequelle, sei es jetzt ein Lagerfeuer oder ein Herdoder eine Kochplatte oder was auch immer oder ein Gasbrenner ist, solange man ein
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möglichst großes Gefäß nimmt und dann die zur Verfügung stehenden Zutaten reintut,steht einem Eintopf eigentlich nichts im Wege.
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Ein weiterer Vorteil ist das Eintopfgerichte sehr gut skalierbar sind. Das heißt, in den meisten Fällen wird man größereMengen zubereiten. Das heißt, auch wenn man für eine, zwei oder drei Personen kocht, empfiehlt es
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sich immer, eine größere Menge zu herzustellen. Auch aus dem Grund, weil Eintöpfe natürlichsich auch gut halten oder haltbar machen lassen. Das seht ihr daran, dass ihr, auch wenn ihr im
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Supermarkt schaut, bei den Konserven... komplette Eintöpfe auch in Dosen bekommen könnt.Das ist halt eine gute Sache, die man auch sich vorrätig hinstellen kann, wenn man Eintöpfe
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gerne mag. Und wenn man dann eben keine Lust hat, sich irgendetwas frisch zuzubereiten, dann machtman halt so eine Dose auf. Man kann das auch selber machen.
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Also wenn man größere Mengen hat, kann man Eintöpf auch gut selber einkochen oder einfrieren.Und wenn man das innerhalb weniger Tage...
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aufessen mag, also jetzt auch, dass in zwei oder vielleicht drei Tagen schafft, hat derEintracht natürlich den Vorteil, so wie zum Beispiel Kartoffelsalat, dass er, wenn er
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durchzieht und sich die Aromen entwickeln in dem ganzen Gericht, dass der dann am nächstenTag eigentlich nochmal besser schmeckt. So, das sei für den Anfang gesagt und dann gehen wir jetzt mal in die Küche und fangen.
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mit dem Eintopf. So jetzt sind wir in der Küche. Ich habe schon ein paar Sachen vorbereitet,zum Beispiel Kartoffeln geschält und so ein bisschen die Sachen geschält, weil das doch
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ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt und das Ganze dann doch langwierig wäre und oder ich zu vielPause machen müsste oder so zu viel erzählen. Zwischendurch in der Zeit, wo ich die Dinge
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Vorgespräch sozusagen noch vergessen habe, ist der Vorteil dieser italienischen Suppeist im Vergleich jetzt zu diesen deutschen Eintöpfen, dass sie etwas leichter ist von
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den Zutaten her und ja, heute ist zwar ein regnerischer Tag, da passt so ein Eintopfgerichtauch ganz gut, aber die anderen Sachen sind halt auch eher was für Herbst und Winter,
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wenn es draußen knackig kalt ist und da kräftig so ein Eintopf natürlich auch schön.und wärmt durch und durch. Und im Sommer möchte man doch lieber etwas leichtere Dinge essen.
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Und da bietet sich hier die Super-Ministrone ganz gut an.Und wie gesagt, es ist viel drin, viele Zutaten, leckere Zutaten.
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Das heißt, auch hier kann man eher von einem Eintopf sprechen.Das erste, was wir jetzt machen, ich habe einen großen Topf aufgesetzt,
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wie sich das gehört für einen Eintopf, weil es wird doch eine ganze Menge,auch wenn ich jetzt bei den Zutaten mich etwas
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zurückgehalten habe und die minimalste Menge, die möglich ist, gemacht. Es wird es trotzdemwahrscheinlich am Ende eine ganze Menge werden. Und ich habe jetzt hier einen guten Schuss
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Olivenöl reingegeben. Das ist ja ein gesundes Öl und die anderen Zutaten haben jetzt, außerdem, was ich jetzt gleich als nächstes reintue, relativ wenig Fett. Man muss den Herd jetzt
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auch nicht auf die höchste Stufe stellen. Also die Zutaten können auch bei mittlerer Hitze anbraten.Und das nächste, was reinkommt, ist Speck.
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Und das ist natürlich, wenn ihr das Original machen wollt, nehmt ihr einen italienischen Speck.Da gibt es ja verschiedene. Den Lardo, der ja etwas fetter ist oder den...
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Ah, jetzt habe ich den Namen vergessen. Naja, es gibt dann, man könnte sogar auch so eine Art Kochschinken nehmen, aber da gibt es ja auch eine große Vielfalt an Optionen.Aber diesen Frühstücksspeck, den ich jetzt genommen habe, der den Vorteil mitbringt, dass er eben schon in Scheiben daher kommt,
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den muss man dann nur noch in so zwei, drei Zentimeter große Stücke schneiden und dann tut er schon seinen Zweck.Man kann die Minestrone auch ohne Fleisch zubereiten, dann lässt man den Speck einfach weg.
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Und aufgrund der Tatsache, dass da viele leckere, andere Zutaten reinkommen, entsteht da auch kein Mangel.Also es ist nicht so, wie kann man machen, schmeckt dann aber nicht.
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Sondern wer jetzt dieses Fleisch einfach rauslassen möchte, diese rauchige Note könnte man dann noch reinbringen,indem man einen Löffel von dem Pimentón, ist zwar ein spanisches Gewürz,
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aber dieses geräucherte Paprikapulver habe ich jetzt ja auch schon häufiger eingesetzt.Das bringt dann noch so ein bisschen von der rauchigen Würze rein, die jetzt hier von dem Speck kommt.
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Und dann hätte man es ausgeglichen. Und was ich auch gesehen habe, was ich sehr interessant fand, war,die Suppe wird am Ende, kann man ja schon verraten, mit etwas Parmesan bestreut.
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Das gehört dazu, geriebener Parmesan. Wenn ihr jetzt Veganer seid, dann lasst ihr natürlich den auch weg.Aber Vegetarier könnten jetzt zum Beispiel auch, wenn ihr jetzt gerade
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den schon vorbereitet und gerieben habt und die Käserinde übrig habt von dem Parmigiano Reggiano.Den kann man nachher in die Suppe mit reingeben.
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Der verleiht dem Ganzen dann noch mal ein bisschen Bindungenund natürlich auch das typische würzige Aroma von diesem Käse.
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Keine Sorge, das ist eben nicht wie bei manchen Käsesorten irgendwie ein Kunststoff oder so,sondern die Rinde von dem Parmesankäse besteht einfach aus trockenem Käse,
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der sich dann eben nicht mehr gut reiben lässt.Aber im Prinzip kann man den auch essen. Kann man dann so im Ganzen in der Suppe leise mitköcheln lassen und der löst sich dann auf, wie gesagt,
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und verleiht dem Ganzen dann nochmal einen Aroma.Das so als Option. Man muss es nicht machen.
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Oder wenn man den Käse eben nicht so gern mag, dann lässt man das Ganze raus.Aber das wäre auch noch eine Möglichkeit. Ja, allgemein ist natürlich Fleisch eine typische Zutat für Eintöpfe.
1:32:17–1:32:31
In den meisten Fällen werden auch geräucherte Fleischsorten oder gepökelte Fleischsorten verwendet.Das ist natürlich historisch bedingt, dadurch dass in den Bauernhäusern keine Kühlschränke früher standen
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und da wurde Fleisch eben so haltbar gemacht, indem es entweder eingesalzen wurde oder entsprechend geräuchert und damit haltbar gemacht wurde.Verleiht den Eintopfgericht natürlich immer eine schöne, kräftige Note.
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Ich muss ehrlich gestehen, ich mag es nicht so, wenn so große geräucherte Stücke Fleisch mit kochen.Dann schmeckt nämlich mehr oder weniger am Ende alles sehr kräftig nach Rauch.
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Hier bei dem Frühstücksspeck, der ist ja eher mild.Da lasse ich mir das gerade noch so gefallen.
1:33:03–1:33:17
Aber sonst bei Erbsensuppe zum Beispiel mache ich es so, dass ich die ohne Fleisch kocheund dann nachher entweder Würstchen oder Ich habe glaube ich auch schon mal hier im Podcast eine Erbsensuppe gekocht, fällt mir gerade ein.
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Gut, dass ich das nicht nochmal gemacht habe, sonst hätten wir jetzt was doppelt.Und wenn man dann Speck drin haben will, kann man den nochmal in einer kleinen Pfanne anrösten und am Ende drüber streuen.
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Das ist natürlich auch schön, ist natürlich dann kein Eintopf mehr.Man hat dann nachher noch eine Pfanne schmutzig gemacht.
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Genauso habe ich jetzt in den Zubereitungen gesehen.Manche braten alle Zutaten für die Suppe hier.
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einzeln an. Das ist natürlich schön, weil sie dann eher noch ihren eigenen Geschmackbehalten und dann von der Konsistenz auch etwas fester sind. Aber das lassen wir hier
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mal raus. Es geht ja um einen Topf und der soll gefälligst dann in einem Topf zubereitetwerden. So, der Speck ist jetzt schon schön braun. Das geht ja schnell bei den dünnen
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Scheibchen. Da gebe ich jetzt noch eine gewürfelte Zwiebel dazu.Ihr könnt auch, wenn ihr größere Mengen macht oder wenn ihr sie gerade da habt,
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ich habe jetzt eine normale Gemüsezwiebel, ihr könnt auch die roten Zwiebeln nehmen,habe ich auch häufiger gesehen. Die sind natürlich vom Aroma feiner, aber ich glaube,
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bei so einem Eintopfgericht, ich weiß nicht, ob von der Farbe nachher noch was zu erkennen ist.Die wird dann ja auch etwas gräulich, wenn man sie brät und kocht. Vom Aroma könnte ich mir schon
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vorstellen, dass es was ausmacht. Könnt ihr ja mal ausprobieren. Ich hatte jetzt hiernormalen Zwiebeln da und wollte die auch mal verbrauchen. Von daher habe ich das Experiment
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jetzt mal an euch übergeben. So, jetzt sind wir eigentlich mit der Basis schon gut dabei. Ichstelle den Herd mal etwas kleiner. Das muss alles gar nicht so, habe ich eben schon gesagt,
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bei großer Hitze kochen oder braten in dem Fall. Jetzt brät es ja noch. Es ist ja noch nicht so
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Die Wurzelgemüse, das ist auch so eine sehr grundlegende Zutat von Eintopfgerichten.Da haben wir hier zum einen die Kartoffel.
1:35:15–1:35:31
Die ist jetzt bei der Minestrone nicht unbedingt Pflicht.Das hängt jetzt schlicht davon ab, ob ihr das Ganze eher, das Ergebnis eher so eine
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sämige, cremige Suppe haben wollt. Das wäre ja für einen Eintopf auch eher typisch.oder das Ganze lieber etwas suppiger haben möchtet, dann würdet ihr die Kartoffel eher rauslassen,
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weil die natürlich jetzt beim Garen zumindest teilweise auch zerfällt,hängt auch ein bisschen davon ab, wie groß ihr die jetzt die Würfel macht.
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Aber so ein bisschen Bindung mag ich eigentlich ganz gern, wenn das so ein bisschen cremig ist am Ende.Ist eigentlich auch typischer für einen Topf.
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So.
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Das gieße ich einmal kurz mal mit einem Schlückchen Wasser an, damit sich der Satz von dem Speck ein bisschen anlöst.
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und das Ganze nicht zu dunkel wird. Dann haben wir jetzt einen schönen Bratensatz.Und vor allen Dingen senkt das nochmal die Temperatur ein bisschen rüber,
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weil ich hatte jetzt zum Anbraten den Topf doch erstmal mit dem Herd doch ein bisschen heißer gestellt.So, und dann habe ich jetzt hier zwei kleine Kartoffeln. Eine große tut es natürlich genauso gut,
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je nachdem was ihr jetzt gerade in die Finger bekommen habt. Ich hatte nur noch so mittel bis kleine Kartoffelchen.Und die beiden sollten es jetzt sein. Die habe ich jetzt eben so
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zwei Zentimeter Kantenlänge große Würfel geschnitten.Und jetzt kommt noch eine Karotte dazu, die schneide ich dann ebenso groß.
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Das könnt ihr euch auch als Faustformel merken.Die Zutaten sollen jetzt bei den festen Zutaten, die etwa gleich groß sein, damit sie eben
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entsprechend gleichmäßig garen und gleichmäßig fertig sind.
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Dann haben wir das Ergebnis nachher schön gleichmäßig und es sieht auch im Teller schöner aus,wenn da nicht so große Brocken dazwischen sind und ein paar kleine.
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Das macht das Ganze doch noch eleganter am Ende.Also habe ich jetzt die Karotte auch in so zwei Zentimeter große Würfelchen geschnitten.
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Zwischendurch immer mal ein bisschen rühren, damit das Ganze nicht ansetzt.Kartoffeln natürlich auch typisch als stärkehaltiges Lebensmittel als Kohlenhydratlieferant.
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Da gibt es natürlich bei Eintöpfen, dann ist bei uns natürlich die Kartoffel sehrüblich. Man kann auch Brotreste verwenden oder hier in die
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Minestrone kommt auch am Ende kommen Nudeln rein.Also das wäre auch die Kategorie stärkehaltige Lebensmittel.
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Für ein italienisches Gericht ist das natürlich dann sehr typisch.Als nächstes gebe ich dazu Bohnen. Da eröffnet sich ein ganz weites Feld.
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Hülsenfrüchte gehören in dieses Gericht mit rein.Allerdings ist es da gar nicht so scharf umrissen, was es denn sein soll.
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Ich habe jetzt von weißen über rote Bohnen alles gesehen.Auch Erbsen oder die grünen Bohnen werden verwendet.
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Grüne Bohnen sehr häufig. Die mag ich allerdings nicht so, wenn sie gekocht sind.Ich mag sie lieber, wenn sie so knackig, so ein bisschen angebraten sind.
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Darum lasse ich sie hier raus. Und das kann man halt auch sagen.Das gilt für das gesamte Eintopfgeschäft. Ihr nehmt natürlich die Zutaten, die ihr mögt.
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Da ist also keine strenge Regel, die jetzt besagt, dass ihr das so und so machen müsst.Natürlich gibt es so ein paar Grundzutaten, die dabei sein sollten, wenn man es richtig machen will.
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Aber bevor ihr es dann gar nicht kocht oder gar nicht essen mögt, dann...lasst ihr natürlich die entsprechenden Gemüsesorten oder was ihr nicht mögt einfach aus.
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So, jetzt habe ich hier Bohnen zugegeben. Wie gesagt, die Hülsenfrüchte wurden jetztin den Rezepten, die ich mir angesehen habe, meistens aus der Dose genommen. Das hat natürlich
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den großen Vorteil, dass sie schon weich gekocht sind. In dem Fall gebt ihr sie danneher gegen Ende der Garzeit dazu, damit sie eben nicht zu Matsch zerkochen. Ich habe die
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jetzt selbst eingeweicht und ich habe jetzt die...schwarzen Augenbohnen genommen. Das sind weiße Bohnen, die so ein kleines schwarzes
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Euklein um den Sprossansatz herum haben. Daher der Name. Und die hatte ich einfachnoch und wollte sie mal verbrauchen. Da habe ich ja auch mal eine Sendung
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gemacht. Da hatte ich ja so eine Rubrik, wo sich die Hörer ein Gericht wünschenkonnten oder eine Frage stellen konnten. Und da habe ich verschiedene Variationen
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aus der Augenbohne gekocht. Eine Suppe, ein Salat.Und noch eine dritte Sache. Also auch in drei Farben.
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Ich weiß es gar nicht mehr. Ich kann euch das verlinken, falls ihr es mal nachhören wollt.Dann wisst ihr es und ich weiß dann, wenn ich den Artikel rausgesucht habe
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und die Folge auch wieder. So, jetzt schneide ich hier eine Tomate klein.Jetzt sind natürlich die Bohnen dazu. Ich habe auch noch mal Wasser dazu gegeben,
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erst mal so viel, dass das Ganze bedeckt ist.Jetzt gebe ich eine frische. gehäutete Fleischtomate dazu. Es kommen nachher auch noch Dosen Tomaten dazu, aber wir wollen
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das Ganze auch noch ein bisschen frisch und saftig sein und die frischen Tomaten,die bringen ja nochmal eine ganz andere Dimension da rein. So, das Ganze kann jetzt schon mal ein
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bisschen kochen. Es geht insgesamt relativ schnell. Man kann es nachher dann natürlichWichtig ist eben, dass die Kartoffeln, die Karotten und vor allen Dingen die Bohnen gar sind und weich sind.
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Aber alles andere, was jetzt noch dazukommt, ist frisch und braucht gar nicht mehr so lange.Hülsenfrüchte natürlich für die Vegetarier, die wissen das natürlich, denen muss ich das nicht mehr sagen,
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ist ein guter Eiweißlieferant. Das heißt, auch wenn man jetzt das Fleisch oder den Speck oder Würste rauslässt, hat man mit den Bohnen...da entsprechend Eiweiß mit im Spiel. Das ist eben aus den Zeiten, wo das eher an arme Leute essen war,
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wahrscheinlich eher die Zutat gewesen, als jetzt der fette Speck. Die Tomaten verkochen natürlichund bilden dann nachher zusammen mit den Kartoffeln eine schöne kräftige rote Soße. Für die Farbe
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werde ich jetzt noch ein bisschen Tomatenmark reingeben. Ja, ich weiß, man soll das eigentlichanbraten, damit es nicht zu sauer wird. Aber ich denke, wir können das nachher mit dem Abschmecken
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noch so ein bisschen ausgleichen. Aber für die Farbe und auch für die Bindung ist eseigentlich ganz ganz schön. Jetzt müsst ihr natürlich darauf achten, dass ihr auch wenn
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es ein bisschen Wasser verkocht immer etwas nachgebt, damit eben die Zutaten von Flüssigkeit bedeckt sind.In vielen Rezepten wird auch noch mit Fleischbrühe, Gemüsebrühe gearbeitet.
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Das halte ich jetzt in dem Fall gar nicht für extrem nötig.Es bringt natürlich noch mal viel Geschmack zusätzlich rein.
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Aber die Zutaten, die wir hier verwenden, die sind ja auch nicht ohne.Ich glaube, das reicht schon aus. Als nächstes habe ich hier noch den Sellerie und zwar verwende ich den Staudensellerie,
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also den oberen Teil. der Selleriepflanze. Man könnte auch die Knolle, also den Knollensellerie verwenden.Habe ich auch gesehen in Rezepten. Ihr merkt, ich sage es jetzt nicht immer dazu. Habe ich auch
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gesehen, habe ich auch gesehen. Da ist eine Menge Varianz drin.Aber das typischere Gemüse für Italien und die italienische Küche ist der Staudensellerie.
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Und ich finde im Vergleich zu der Knolle, zu der Wurzel, bringt er eben nochmal eine schöne Frische mit rein.Da habe ich jetzt zwei Stiele genommen. Die kommen jetzt auch schon mit rein. Die können auch so ein bisschen weich garen.
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Soll aber eigentlich auch noch ein bisschen knackig bleiben.Das wird aber alles auch so werden. Dann Gewürze.
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Da habe ich jetzt hier drei Lorbeerblätter.Die lassen wir schon mitköcheln. Also es sind kleine Lorbeerblätter.
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Wenn ihr größere habt, reicht eigentlich auch eins oder zwei.Aber das sind hier so mickrige. erhöhen wir das Aroma nochmal, indem wir die entlang der Blattrispe so ein bisschen
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einreißen. Dann zerstört man natürlich Zellen und dann kann das schöne Lorbeeraloma-Aroma besserin das Gericht übergehen. Die fischen wir natürlich nachher wieder raus.
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Die sind ja zäh und hart. Dann habe ich hier noch Thymian.Also im Grunde eignet sich hier für die Suppe alles an mediterranen Kräutern.
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Ihr könntet auch Oregano reingeben. Den lasse ich aber jetzt mal raus, weil sonst erinnert mich das zu sehr an die Bolognese, wo das ja auch mit rein gehört.Muss ich also jetzt nicht in jedem Gericht drin haben.
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Kann man aber auch reintun. Das sind jetzt trockene Kräuter gewesen.Als frisches Kraut habe ich jetzt hier zum einen noch die Blätter von dem von dem Staudensellerie.
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Die habe ich erst mal getrennt von dem Rest.Die kann man... gegen Ende nochmal dazu geben. Die bringen dann nochmal wieder Frische und Würze rein.
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Wenn wir die jetzt die ganze Zeit mit kochen würden, würden sie natürlich grau und zerfallen.Und dann habe ich hier noch Basilikum. Den geben wir auch kurz vor Schluss dazu. Auch
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da heißt es ja eigentlich, dass man den eher frisch verwendet, also nicht unbedingt kocht.Aber für manche Soßen habe ich das jetzt schon häufiger gesehen und es funktioniert
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eigentlich auch. Man darf ihn eben nicht kaputt kochen.verliert er tatsächlich sein Aroma, aber wenn man ihn so kurz vor Schlussform servieren,
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nochmal mit in die Soße gibt und unterrührt, dann entfaltet er schon ein schönes Aroma.Dann haben wir jetzt hier noch eine Zucchini, die schneide ich jetzt auch so in Viertel
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und Zentimeter dicke Scheiben. Die darf jetzt auch nicht so extrem lange mitkochen, sonstAber wir kommen ja ganz gut voran mit den anderen Zutaten.
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Die Nudeln kommen auch zum Schluss dazu. Da kann man sagen, wenn ihr das Ganze auch für mehrere Tage oder auf Vorrat kocht, empfehltesich vielleicht auch eher, die getrennt zu kochen.
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Ich werde sie mit reintun, um jetzt die Eintopfidee nicht zu verraten.Aber natürlich, Nudeln sind am nächsten Tag.
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dann doch eher ein bisschen matschiger, also ein bisschen weicher. Die nehmen natürlich immerweiter die Soße und die Flüssigkeit auf. Und wer das nicht mag, wenn die so ein bisschen über den
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Punkt sind, so ein bisschen weich, dann kann man sie auch getrennt kochen und dann beim Servierendas Ganze zusammen mischen. So jetzt habe ich noch einen letzten Themenkomplex, zumindest jetzt soweit ich das sehe.
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Das ist der Weißkohl. Den habe ich jetzt in feine Streifen gehobelt.Und da nehme ich jetzt etwa so einen, ich habe so einen ganz kleinen Kohlkopf genommen,
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dann nehme ich so etwa ein Viertel. Ich habe zwar jetzt alles fein gehobelt, aber auch nur aus dem Grund, weil ich aus dem RestKrautsalat machen möchte. Und sonst liegt der einfach Ewigkeiten rum und wird nicht besser.
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Und wenn der halt so fein geraspelt ist, dann gart der entsprechend schnell.Wenn ihr den so schneidet, also typisch wäre auch...
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den eher so in 3 cm große Quadrate zu schneiden.Da würde ich dann die Blattenden noch abschneiden, weil die etwas dicker sind
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und dann eher klumpig dann und so schlecht zu beißen sind in der in dem fertigen Eintopf.Und wenn man wenn man das jetzt so aber mit der Küchenmaschine fein
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fein häckselt, dann kann man auch eigentlich die Stiele mit dran lassen.Dann geht das alles. So jetzt gebe ich noch eine
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Dose Pizzatomaten dazu. Ihr könnt auch die anderen Dosen Tomaten nehmen, aber die Pizzatomaten nehmeich ganz gerne, sind zwar im Verhältnis etwas teurer, aber erstmal muss man dann nicht nochmal
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schnibbeln oder das Ganze zerkleinern. Und ich habe auch den Eindruck, dass das qualitativ besserist, weil in den ganzen Dosen Tomaten sind natürlich dann meist noch die Stielansätze drin,
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eigentlich entfernen, weil sie das giftige Solanin enthalten. Und bei den Pizzatomatensind die halt klein geschnitten und da sind eben keine Strünke mehr drin. Und darum gefällt
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mir das Ganze dann insgesamt besser. Da gebe ich dann auch gern ein paar Cent mehr aus,wenn ich dafür dann bessere Qualität bekomme. Und es ist also im Verhältnis auch nicht
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extrem viel teurer. Dann habe ich hier noch Knoblauch.Den gebe ich in dem Fall auch lieber etwas später dazu, weil ich frischen Knoblauch gekauft habe.
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Der ist ja sehr fein und aromatisch. Wenn ihr den normalen getrockneten Knoblauch nehmt, könnt ihr den im Prinzip auch mit den Zwiebeln am Anfangein bisschen anschwitzen. Aber ich mag es ganz gern, gerade wenn es so ein guter, leckerer Knoblauch ist.
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Wenn auch die Kräuter eher am Ende mit dazukommen, dann hat er nämlich noch das ganze frische Aroma.Den schneide ich jetzt in kleine Würfel. Man könnte ihn auch reiben, kann ihn auch pressen.
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Ist ja so ein Glaubenskrieg, ob man Knoblauch pressen oder schneiden oder hacken soll.Das könnt ihr aber gerne machen, wie ihr möchtet.
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Da bin ich also nicht dogmatisch. Warum sollte ich auch sein?Es muss euch ja am Ende schmecken und wenn und euren Gewohnheiten entsprechen.
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So, da habe ich jetzt zwei große Zehen. Bei einem italienischen Gericht darf das Ganze auch ein bisschen kräftiger sein.Man könnte auch mehr nehmen, aber es soll ja nachher nicht
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ausschließlich nach Knoblauch schmecken und darum.machen wir das jetzt so. So das Ganze sieht schon sehr hübsch aus, sehr bunt. Das sind fast alle
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Farben vertreten, die man sich so in einem Essen vorstellen kann und das ist eben auch eine Sache,die ich bei diesem Eintopfgericht ganz attraktiv finde. So wir werden das Ganze jetzt noch kleiner
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stellen. Das Ganze muss eben nicht groß kochen, sondern einfach so ein bisschen köcheln.Und dann machen wir jetzt 10 Minuten Pause, bevor wir dann die restlichen Zutaten zu geben.
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Jetzt breitet sich schon ein sehr köstliches Aroma in der Küche aus.
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Zeit für die Zucchini und den Knoblauch. Die dürfen jetzt mit dazu. Das Ganze neigt sich jetzt schon dem Abschluss zu.
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Dann schneide ich jetzt noch kurz das Selleriegrün.So ein bisschen mit kochen muss es.
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weil ja auch noch Teile vom Stil dabei sind.Und wenn die zu knackig sind, dann ist das ja dann am Ende doch nicht so schön.
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Ganz oben rühren.
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Das Ganze ist jetzt auch schon spürbar dicker geworden. Ich muss jetzt noch mal ein bisschen mit Wasser nachsteuern.
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denke so insgesamt kann das schon so ein Liter Wasser sein, aber das könnt ihr dann auchselbst steuern, ob ihr das Ganze etwas suppiger oder etwas dichter haben möchtet.
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So und natürlich habe ich nicht vergessen, aber jetzt kommt auch noch Salz dazu angeblich,das ist auch nochmal eine Sache, die man testen könnte, wenn man das Wasser schonen
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von Anfang an salzt oder die Flüssigkeit, dann werden die Bohnen nicht weich. Das istaber jetzt kein bestätigter Fakt, sondern nehmen wir es mal als Gerücht. Das war jetzt
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aber erstmal beachten, bis sich Gegenteiliges erwiesen hat. Und dann...Lassen wir das Ganze wieder aufkochen und geben nochmal eine Hand voll von den Nudeln dazu.
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Übrigens zu den Nudeln habe ich glaube ich noch nichts gesagt.Das sind traditionell die kleinen Muschelnudeln, also auf Italienisch Conciglioni.
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Die habe ich jetzt leider nicht bekommen im Laden und habe Orecchiette genommen.Die sehen eigentlich ähnlich aus, sind halt etwas flacher, aber haben auch so eine leicht gewelbte Form.
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Von daher, wenn ich es jetzt nicht zugegeben hätte, hätte ich jetzt auch vielleicht behaupten können, dass das Conciiglioni sind.Aber bei den vielen Millionen Pastasorten muss man da auch nicht päpstlicher sein als der Papst.
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Die Idee dahinter ist natürlich, dass sich so ein kleiner Teil der Suppe in den Nudeln festhält,was natürlich das Vergnügen beim Essen dann nochmal steigert.
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So, ich habe mir noch so ein kleines Blatt von Selleriegrün aufgehoben.So, jetzt habe ich hier noch die Basilikumblätter, die zerreiß ich jetzt in grobe Stücke.
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Man soll ihn ja nicht schneiden, weil er dann an den Kanten schwarz wird.Obwohl, wenn wir den jetzt mitkochen, wird er sich vielleicht eh verfärben.
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Man muss es ja nicht drauf anlegen. So, das können wir uns schon mal bereitstellen.Und dann kann ich hier, während die ganze Geschichte wieder zum Kochen kommt,
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damit ich die Nudeln zugeben kann, noch den Parmesan-Käse reiben.Ist auch interessant und ungewöhnlich ist jetzt als Zutat für Eientöpfe.
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eher selten. Also es gibt ja Käsesuppen, aber jetzt in unserer Küche zumindest als Zutat fürEintöpfe eher ungewöhnlich, aber bestimmt nicht schlecht. Der Parmesan-Käse schmeckt ja immer gut,
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auch in Verbindung mit Gerichten, die Tomate enthalten, kennt man ja dann von der Pastalogischerweise. Von daher und er gibt natürlich der Soße nachher noch so ein bisschen Bindung und
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Aroma mit. Von daher warum nicht? Also spricht auf jeden Fall nichts dagegen. So, das reichtfür meine Portion. Sollen wir hier einmal frisch reiben, sonst wird er trocken. So,
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und jetzt hat hier auch gerade wieder die...Minestronefahrt aufgenommen. Und wo habe ich jetzt die Nudeln da?
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Da gebe ich jetzt nur eine Handvoll rein. Das muss jetzt nicht unbedingt eine riesen Menge werden.Ist jetzt eh schon wahrscheinlich eine Menge,
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wo ich ein, zwei Portionen einfrieren werde.Aber wie gesagt, das ist ja als schnelle Option
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für den großen Hunger und keine Lust auf große Kochereien.Das ist Eintopf eigentlich ideal. So und genau so lange wie die Nudeln jetzt brauchen, nämlich gucken, ist ja unterschiedlich,
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aber die Kleinen werden jetzt 11 Minuten, okay, sind etwas dickere, hätte ich jetztnicht erwartet, aber da kommt es jetzt auch nicht auf Sekunden an bei diesem Gericht,
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ob es jetzt 8 oder 10 oder... oder 11 Minuten sind, spielt dann da auch kein Walzer.Wie gesagt, das Ganze köchelt ja bei relativ kleiner Hitze.
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Wichtig ist eben nur, dass das grüne Gemüse noch so ein bisschen Struktur behältwie die Zucchini und auch Farbe. Sonst sieht es halt nachher nicht so hübsch aus und ist auch nicht so ein Genuss beim Essen.
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Ich könnte ja mal abschmecken. Pfeffer kann man auch noch reintun, wenn man es noch ein bisschen pikanter haben will.Ja, Salz ist schon perfekt. Und jetzt geben wir doch noch ein bisschen Pfeffer dazu.
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Dann haben wir noch so ein bisschen Wumms. Könnte jetzt auch noch eine Chili-Schote reintun.Wer es gern pikan mag, ist also nicht verboten.
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Jetzt decke ich das Ganze wieder zu. Der Topf ist halb voll, dann kann da eigentlich nicht viel passieren.Ich gebe jetzt so zwei Minuten vor Ende der Gartzeit das Basilikum dazu noch, also das, was mitkocht.
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Und dann garniere ich das schön auf einem Teller.Dann wünsche ich euch, falls ihr es ausprobieren möchtet, viel Spaß beim Nachkochen.
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Alles Gute. Bis zum nächsten Mal. Euer Kai, Daniel, du.Dann herzlich willkommen in meiner Küche. Ich fange jetzt schon mal an, die Zutaten zu schneiden.
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Denn das ist ja das, was beim Eintopf die meiste Arbeit macht.Die... Sachen einfach zu schälen, zu schneiden.
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Und ich fange immer damit an, dass ich Kartoffeln schneide,äh, schäle. Das ist einfach irgendwie, weiß ich nicht, das ist so mit das
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Vorletzte, was in den Eintopf reinkommt. Aber das Erste, was ich mir vorbereite,dass ich so eine Art, ja wie so so Misan Plas
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habe, dass alles schon fertig ist und ich es dann nur noch reinschütten muss.Weil irgendwie, man muss ja dann doch eine ganze Menge gleichzeitig machen.
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Und dann bin ich eigentlich immer ganz froh, wenn ich zumindest die Schneidarbeit schon erledigt habe.Beim Schneiden versuche ich mal so ein bisschen einen geschichtlichen Überblick zu geben.
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Wie gesagt, Dittmarchen ist die größte Kohlanbau-Region Europas.Da kann man ja schon mal ein paar Sätze drüber verlieren.
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Das ging hier los 1888 mit einem Mann namens Eduard Lass.Der hat seinem Chef, einem gewissen Herrn Schröder,
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vorgeschlagen, im großen Stil Kohl anzubauen.Warum hat er das gemacht? Herr Schröder war beteiligt an einer Sauerkrautfabrik in Glückstadt.
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Da wurde also industriell Sauerkraut hergestellt.Und Herr Lass hatte offenbar die Idee, dass man da den
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noch ein bisschen extra taler machen kann oder irgendwas.Auf jeden Fall war das so der Plan. Allgemein wurde das unter den Landwirten hier in Dittmar schon ziemlich belächelt.
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Aber der Erfolg scheint den beiden recht gegeben zu haben, denn schonUm die Jahrhundertwende wurde in Dittmarchen auf rund 300 Hektar Kohl angebaut.
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Kohl war schon immer auch vor dieser Zeit ein Krisennahrungsmittel.Das heißt, wir haben also, das ist günstig, das ist sehr nahrhaft, das schmeckt gut.
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Das ist, Kohl ist auch gesundheitsfördernd auf seine spezielle Art.Und weil es eben so ein Krisenessen ist und war, wurden
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um 1918 herum in Dittmarchen auf 10.000 Hektar Kohl angebaut.Und die Ernte, die dabei herauskam, stellte ein Viertel dessen,
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was im gesamten deutschen Reich an Kohl geerntet worden ist.Zum Abtransport brauchte man damals 10.000 Eisenbahnwaggons.
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Und jetzt wollen wir mal hören, wie Deutschland damals,vor ungefähr 100 Jahren, einen Topf gemacht hat.
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Und das... Erledigen die beiden Jungs Steffen und Stefan vom damals TM-Podcast und vom Vorhundert-Podcast.Viel Spaß. Naja, ja, wir haben so einiges vorbereitet und Material gesammelt.
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Alte Kochbücher. Unter anderem habe ich von meiner Oma zwei Bücher bekommen.Das ist ein Kochbuch, das auch schon Goethes Oma benutzt hat.
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Und dadurch, dass man das aber nicht lesen kann, gibt es noch ein zweites Buch dazu,eine Transkription mit Erklärungen. dir ganz toll aus. Gute Illustration. Du hast da noch ein anderes Kochbuch? Ja, das illustrierte
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Kochbuch von Mary Hahn. Sehr berühmt zur damaligen Zeit. Auch schön so mit Testimonials am Anfang,wie bei so einem amerikanischen Management Buch. Schau gerade mal hier, Rosbergsche Buchdruckerei
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Leipzig. 1926. Ja, in der 28. bis 30. Auflage, also wahrscheinlich schon etwas früher erschienen.hervorragende Leistung, goldene Medaillen und ihren Preisen. Na bitte.
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Ja, da sind doch schöne Erklärungen drin. Ja und ein paar Zeitungsausschnitte.Achso, ja die liegen ja das mit drin. Ich weiß nicht ob die zu dem Buch gehören.
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Das habe ich auch von meiner Oma jetzt bekommen, das Buch.Ja, doch Preislisten der Zentralmolkerei. Das ist auch Milchsuppen und Milchspeisen, also ein Rezeptzettel sozusagen.
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Sehr schön. Vom Mai 1931 in einer Auflage von 125.000 Stück.was man so in alten Büchern so findet. Und, aha, bereite mit OPECTA Marmeladen und Gelees.
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Vorsicht beim OPECTA Einkauf. OPECTA ist nur echt mit dem vorstehenden Warenzeichen.Ja, da muss man aufpassen. Mhm. Ja, ziemlich genial.
2:02:18–2:02:27
Wir haben hier gerade uraltes Papier vergilbt.Fernsprechsammeln Nummer 7245. Ich schätze aus den 30er Jahren, wie das aussieht.
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OPECTA ist kein chemisches Erzeugnis, so was.Ja, also tolle Sachen. Alte Kochbücher, Soldatenkochbücher, sonst wie seltsame Rezepte werden wir haben.
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Oh ja, wir haben uns ein sehr, sehr schönes altes Rezept draus gesucht. Das wird nachher dann noch vorgetragen werden.Was haben wir noch? Wir haben noch gefunden ein Feldkochbuch von 1941 und ein Kriegskochbuch von 1915.
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Da habe ich auch einen Einspieler vorbereitet, den werden wir dann am Ende hören.Und ein... Schönes Soldatenkochbuch von 1887.
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In einer sehr guten Qualität werden wir, auf den Titel geben wir nachher noch ein, aberdas werden wir dann auch noch auf der Webseite aufschreiben, wie genau die hießen und dann
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kann man die in die Suchmaschine des Missvertrauens eintragen.Ja, genau. Wie üblich gibt es so eine kleine Sammlung, denn das wird ja auch in vielen Hundert Jahren
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noch gehört und das ist ja in der Tat richtig historisch hier.Also wir wollen mal versuchen, anhand der Frage, ein Topf oder Suppen.
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so ein bisschen zu erklären, wie das früher so war und was so anders war,gegenüber dem heutigen Kochen. Beim Begriff hast du auch schon irgendwas, ne? Was steht, was hast du geschrieben?
2:03:41–2:03:48
Ja, genau. Das war so, wir als V100 Podcast und damals TM Podcastmüssen uns ja erstmal mit der Entstehung des Begriffs eindrücken beschäftigen,
2:03:48–2:03:55
weil ich da gar nicht so viel gefunden habe.Nö. Ich habe nur, ja, wenn man es erstmal googelt.
2:03:55–2:04:05
Ich hoffe, die Leute wissen in 500 Jahren noch, was das ist.Wer weiß, was es dann gibt. Dann findet man erstmal den Ausdruck, eine kräftige, dicke Suppe mit mehreren Gemüsesorten,
2:04:05–2:04:14
die meist als Hauptmahlzeit gegessen wird. Hast du rausgekriegt, ab wann man Eintopf sagt?Also definitiv ab 1930, das weiß ich. Davor war es nicht so, ne?
2:04:14–2:04:23
Ich habe jetzt nur was bei Wikipedia leider gefunden.Da steht auch drin, so ab den 30er Jahren und davor sei der Begriff wohl noch nicht verwendet worden.
2:04:28–2:04:37
ab 1910 ungefähr, wenn im letzten Jahr die Gulaschkanonen kamen und so weiter.Da könnte man schon vom Eintopf gesprochen haben.
2:04:37–2:04:46
Ansonsten ist da nicht so viel zu finden über den Begriff Eintopf.Wir werden uns jetzt einfach bei den Rezepten, die wir so rausgesucht haben,
2:04:46–2:05:01
und werden uns einfach noch auf Suppen konzentrieren.Ja, ich würde sagen, wir fangen einfach mal mit dem Kochbuch von Ötes Oma an.
2:05:01–2:05:09
Ach das. Ja, ich habe da hier das eine von beiden.Das andere habe ich jetzt nicht mitgenommen, weil das kann eh kein Mensch lesen.
2:05:09–2:05:16
Ja, das ist in Handschrift, ne? Also es ist richtig die alte Handschrift.Anna Margareta Justina, Textur geborene Lindheimer.
2:05:16–2:05:30
Und das Kochbuch liegt vor beim Goethe Schiller Archiv in Weimar, ne?Und das genau in Weimar. Und das wurde eingescannt. Und ja, kann man sich holen. Ich habe gesehen,
2:05:30–2:05:39
vorhin mal online kostet wahrscheinlich so um die 65 Euro. Und das, was ich dir hiermitgebracht habe, sind die Transkriptionen.
2:05:39–2:05:54
Von 1980 und zwar in der DDR gemacht. Genau. Das ist auch sehr schön, dass sie dort tatsächlich Buchstabe für Buchstabe so abgedruckthaben. Das heißt, grammatikalisch ist das genau der gleiche Text.
2:05:54–2:06:02
auch so wie man es damals geschrieben hat auch die Rechtschreibfehler, wo wir eins zu eins übernommen haben.Ich sehe die Dame hatte nicht nur Suppen im Angebot, sondern auch Rezept für das Zahnweh.
2:06:02–2:06:12
Genau, da sind so einige sehr interessante Rezepte drin.Absinthreuter, Salbei, irgendeine Gartenwurzel.
2:06:12–2:06:22
Ja, es gab auch gegen Husten, Verbrennungen, Kopfschmerzen und Warzen.Für Warzen sehr, sehr interessant. Ich glaube...
2:06:24–2:06:36
Das war so auf Seite 116, 117 und so. Hat was damit zu tun, dass man die Warze auf das Stroh überträgtund dann muss man das Stroh irgendwie verbrennen oder so.
2:06:36–2:06:44
Ein bewährtes Rezept für hitzige rote Augen.Ein Stücklein Weihrauch, spieße solches an eine Gabel,
2:06:44–2:06:59
zünde es 30 Mal bei einem Wachslicht an und lösche es jedes Mal in 2 Löffel Rosenwasser ab.worunter man hernach einen Löffel Frauenmilch mischet und es sich in die Augen tropfen lässt.
2:06:59–2:07:05
Weißt du, und meiner eine hat seit zwei Monaten ein Problem mit seinem Auge.Ich hätte einfach mal das Rezept machen müssen.
2:07:05–2:07:13
Ja, und hätte die nächste schwangere Frau etwas Milch angehen müssen.Ja, das, ich glaube, der hätte Probleme mitbekommen.
2:07:13–2:07:20
Ja, gut, war ja früher in jedem Haushalt zu finden, aber heutzutage.Ja, aber dieses Kochbuch hat ja die Oma nicht selber geschrieben von Goethe.
2:07:20–2:07:33
sondern das hat sie im Alter von 14 oder 15 Jahren bekommen und wurde wahrscheinlichauch in einem Rutsch durchgeschrieben, damit man das, weil sie hat nämlich mit 14, 15
2:07:33–2:07:46
ungefähr geheiratet, damit sie das zur Verfügung hat und ihr Mann kochen konnte.Es sind auffällig viele Süßigkeiten drin und das, ja, ich meine, womit kriegt man ein
2:07:46–2:07:56
Herd schneller? mit süßen Speisen. Ja, wahrscheinlich.Ja. Es steht in diesem Buch so einiges drin über die alte Frau und ihren Werdegang.
2:07:56–2:08:08
Ich wusste gar nicht, dass sie, hatte zum Beispiel, bevor sie die Mutter von Goethegeboren hat, zwei Fehlgebote. Und dann auch vier weitere Kinder gehabt.
2:08:08–2:08:17
Ja, was findet man ansonsten noch in diesem Buch?Wir können ja mal gucken. Ich habe da eine Suppe sogar rausgefunden.
2:08:19–2:08:25
Die finde ich wo? Moment. Jetzt muss ich nochmal kurz gucken, wo ich das aufgeschrieben habe.
2:08:30–2:08:35
Na nun. Ich glaube Seite 85. Moment.
2:08:38–2:08:49
Bücher. Ist irgendwie auch was Lustiges. Ich verweise so lange mal beim Thema alte Bücher,falls ihr da auf eine damals TM-Folge wartet, erst mal auf die Sendung des Kollegen Tim
2:08:49–2:08:58
Prittlaff im Rahmen des CRE Podcasts zum Thema Geschichte der Typografie. Die muss man sichunbedingt anhören. So, hast du was gefunden?
2:08:58–2:09:06
Ja, ja, es war Seite 71. Na. Das ist die einzige Suppe, die ich gefunden habe in diesem Buch.Und die hast du gekocht dann oder? Nein, nein, nein.
2:09:06–2:09:15
Nee, was ich später gekocht habe, war aus dem Kriegskochbuch von 1915.Das ist eine Krebssuppe. Krebssuppe, okay.
2:09:15–2:09:24
Und ich finde, so wie das da drin steht, ist ja auch noch eine ganz andere Sprechart.Also, da steht dann drin als Überschrift, eine Krebssuppe zu machen.
2:09:25–2:09:35
Und so fangen auch die ganzen anderen Rezepte an, zum Beispiel Krebs-Eiter zu machen, Mandelknöpfleinzu machen, einen Mandelnuss zu machen und so weiter.
2:09:35–2:09:42
Also erstmal steht so ähnlich wie im japanischen erstmal ein Satz, worum es hernachgehen wird.Ist das so ein japanischen? Das klär ich mir nicht aus.
2:09:42–2:09:48
Ja, aber so Berichten so, wo dann auch so grammatikalisch gleich schon mal festgelegt wird, in welcherForm das so steht und das brauchen wir dann später nicht mehr schreiben.
2:09:48–2:09:58
Ich bin da kein Experte, aber das war, ja. An diesem Tisch bist du der Experte.Ach. Nicht für Eintopf, das bist du. Aber ich habe auch in Eintopf gekocht.
2:09:58–2:10:08
Ja, genau, da können wir nachher auch noch einhören.Wir hatten ja nichts. Ja, eine Krebsuppe zu machen. Ich lese es mal kurz vor, das dauert nicht lange hier.
2:10:08–2:10:25
Erstlich siede die Krebs. Danach nimmt die Schalen, stoß sie klein, tue Butter in ein Fenlein und röste die Schalen wohl darin.Tue süße Rahm dazu und lass sieden. Wann es ein wenig gesotten, so sehe ich es durch ein Tuch.
2:10:26–2:10:32
Und tue es in deinen Häflein, tue die Krebs auch da rein.Salz, Pfeffer und Muskatblut ein Gutstück.
2:10:33–2:10:42
Du kannst auch Butter und Fleischknöpflein dazu nehmen.Danach nichts an über... Moment. Danach riecht es an über Gebete schnitten.
2:10:43–2:10:50
Du kannst auch an das Süßrahmen Fleisch brühen.Ich finde das furchtbar zu lesen, weil ja auch die Phonetik ganz anders ist.
2:10:50–2:10:58
Ja. Muss man sich dran gewöhnen, ist aber schön eigentlich.Ist wie so ein altes Goethe-Buch eben auch, muss man auch so ein bisschen.
2:10:58–2:11:09
Lasst wohl sieden danach, sehe es durch ein Tüchlein, verklopft sechs Eier, tue es daran.Immer sehr kurz und knapp, ne? Also die setzen unheimlich viel voraus.
2:11:09–2:11:20
Auch in den Kochbüchern viel später aus Kaisers Zeiten, also so 150, 200 Jahre später,ist immer noch so, in einem Satz steht, wir machen jetzt das und das.
2:11:20–2:11:29
Und dann steht da drinnen, mach folgendes Tier tot, zerlege es und tu es ins Wasser.Ja. Das hat man hier auch. Teilweise sind da Rezepte drin.
2:11:29–2:11:39
Da muss man voraussetzen, dass die Person, die das kochen soll, auch anderes weiß.Also das einfachste Beispiel ist hier, ich weiß nicht mehr genau, was man kochen musste,
2:11:39–2:11:47
aber da steht so was drin. Koche es, solange wie Eier brauchen.Muss man natürlich wissen, wie lange Eier brauchen.
2:11:47–2:11:51
Gut, das ist jetzt kein... kein großes, geheimes Wissen.Aber so ungefähr ist das denn die ganze Zeit.
2:11:51–2:11:58
Wobei mit Kochzeiten musst du auch aufpassen.Das ist ja alles dafür gemacht, dass man sozusagen auf der Kochstelle mit
2:11:58–2:12:10
Feuerholz kocht. Und die haben ja damals ihre Suppen gnadenlos anderthalb Stunden gekocht, also mit Fleisch drin.Ich möchte bloß wissen, also von Vitaminen war keine Rede gut, die kannte man ja auch noch nicht.
2:12:10–2:12:17
Aber ich weiß nicht, ob ich das so eins zu eins machen würde heute.Dazu hören wir auch noch später was in dem Beitrag von Luise Omer.
2:12:18–2:12:25
Die sagt dazu auch nochmal was dann später.Ja, so viel zu dem Kochbuch von Götter Soma.
2:12:25–2:12:30
Also so viele Suppen und Eintöpfe findet man da nicht.Aber du hast recht, da wird sehr viel vorausgesetzt.
2:12:30–2:12:40
Auch später noch so. Also du hast zum Teil ganz witzige Rezepte, aber das ist so eine halbe Seite.Und wenn man nicht ernsthaft kochen kann und auch ein bisschen weiß, wie die das früher gemacht haben,
2:12:40–2:12:46
dann gelingt es zumindest beim ersten Mal nicht so richtig.Also dann sind entweder die Kartoffeln völlig zerkocht.
2:12:46–2:12:59
Die hatten andere Sorten früher oder das Fleisch ist mir so gummiartig oderwas ebenso ist. Ja, sie, die Oma vom Goethe, die hatte auch im ersten Jahr noch Hilfe von ihrer Mutter.
2:12:59–2:13:12
Übrigens bei der Gelegenheit, Tipp, wenn man so nicht besonders gut ist in Kochen, waswas ich war als Student dazu gezwungen und gern mal mehr wissen möchte, aber eben nicht
2:13:12–2:13:20
so automatisch weiß, wie geht eine Mehlschwitze oder so.Es gibt aus den 15 und 60er Jahren ein deutsches Standard Kochbuch mit dem schönen Titel
2:13:20–2:13:30
Ich helf dir kochen. Das kriegste antiquarisch über ZVAB oder was auch immer beim Kistenschieber.Ich helf dir kochen. Der Name der Autorin ist mir entfallen.
2:13:30–2:13:39
Das ist wirklich so für die Mädchen natürlich nach der damaligen Rollenbild, die sich dasbitteschön auf die Weise anzueignen hatten, wie denn das so ginge, damit wenn sie denn
2:13:39–2:13:46
heiratsfähig waren, sie jedenfalls kochen konnten.Ich habe damals eine Studentwurde, auch mehrere Kochbücher bekommen.
2:13:46–2:13:56
Studentenfutter ist das eine von Dr. Oetker von der Alkund.Reißen Sie folgende Tüte auf. Ja, wie das andere hieß, weiß ich jetzt nicht mehr, aber das war so ungefähr.
2:13:56–2:14:05
Allerdings schön mit Bildern, auch der Student von heute.Okay, ich erinnere mich noch an alte DDR-Kochbücher, die ich zum Teil auch bekam und mich für
2:14:05–2:14:16
interessierte, die aber immer so in großen Farbfotos so allerlei Produkte und halb fertigProdukte aufwiesen, die man gar nicht so ohne weiteres kaufen konnte.
2:14:16–2:14:25
Das muss man vielleicht auch mal sagen. Diese alten Rezepte sind natürlich auch deswegen nicht so standardisiert,weil man ja Vorratshaltung im eigenen Haushalt machen musste.
2:14:25–2:14:34
Es war ja, je nachdem, wo man war, oft nur einmal die Woche Marktoder manchmal auch ein bisschen öfter oder mal gab es Fisch, mal nicht und so weiter.
2:14:34–2:14:44
Und der Lebensmittelhandel beschränkte sich ja ansonsten auf den Kolonialwarenhandel,so ab Ende des 19. Jahrhunderts, wo man dann eben Kaffee und Kakao und sowas kaufen konnte
2:14:44–2:14:55
und gern auch mal eine Tüte Zucker und so. Es gab die Drogerie, nicht?Im Personal halt mit dem Apotheker. Aber man musste wirklich noch viele Dinge einfach selber vorrichtig halten.
2:14:55–2:15:02
Und sein Essen auch schon mal selber töten vor der Zubereitung.Weil es sich einfach nur lebend hielt. Also man kaufte halt eine ganz lebendig und die
2:15:02–2:15:10
wurde dann eben später zum Tode befördert, wenn man gebraucht hat.Zum Thema Arznei, das ist auch ein Grund, warum hier so viele Rezepte
2:15:10–2:15:16
für die Gesundheit in diesem Kochbuch drin sind.Denn es ist natürlich einfacher und günstiger
2:15:16–2:15:24
diese Medizin selber schnell mal herzustellen, das immer wieder zum Arzt zu rennen, einpaar Gulden zu bezahlen für das Rezept in die Apotheke zu gehen. Da bezahlt man lieber
2:15:24–2:15:32
ein paar Kreuzer und macht das selber apropos.A. Das sind Kreuzer, also Zwölferwährung, 144 zu 1.
2:15:32–2:15:40
B. Da bist du der Experte. A. Ja, ich verweise auf die Folgen Geld 1 und Geld 2. Geld 3 kommt auch bald.B. Von damals TM. A. Von damals TM, genau.
2:15:40–2:15:50
B. Das fand ich auch ganz schön in diesem Buch. Da gab es ein großes Vorwort.Und zwar finde ich auf Seite 19 eine Preisübersicht.
2:15:50–2:16:03
Und zwar wurde damals in Frankfurt am Main von dem Rechenai-Ambt, wurden wöchentlichin den Frag- und Anzeigungsnachrichten Preise bekannt gegeben für Fleisch und Backwaren.
2:16:03–2:16:12
Eine Markt- und Preisberichtsstelle gibt es heute noch.Und das sind hier zum Beispiel aus dem, aus Goethes Geburtsjahr wurde hier abgedruckt.
2:16:12–2:16:19
Rindfleisch, das Fund zu sechs Kreuzer. Kannst du das ungefähr einordnen?Wie viel? Also wie viel sind so sechs Kreuzer?
2:16:19–2:16:25
Also zunächst mal Fund war nicht 500 Gramm, das war kein metrisches Fund.Ich nehme an, so in Frankfurt dürften wir so von etwa 400 Gramm ausgehen.
2:16:25–2:16:36
Was sagtest du? Also falls es dir hilft, ich weiß, dass 32 Lot ein Fund waren.Ja, na Lot war die Untereinheit, braucht man auch als Münzgewicht und so.
2:16:36–2:16:42
Also 400 Gramm Rindfleisch, was sagtest du?Wie viel? Sechs Kreuzer. Das war nicht so ganz wenig.
2:16:42–2:16:50
Ich weiß nicht genau, welches Münzsystem damals in Frankfurt am Main galt.Frankfurt war immer schon bestimmt für die ganze Gegend, was das Münzsystem anging.
2:16:50–2:16:59
Es herrschte eine derartige Verwirrung, dass nicht nur keine Dezimal, sondern auch nochdie wirrsten konkurrierenden Rechensysteme bei Wirung waren.
2:17:00–2:17:13
Sechs Kreuzer. Ja, Sechs Kreuzer. Das bedeutet auf einen Taler.Ja. Das war schon ernsthaft Geld, aber es war jetzt nicht so, dass man sich das nicht leisten konnte.
2:17:15–2:17:32
Ja gut, wenn nicht, dann kauft man sich ein Schweinefleisch, da kostet das Fund nur fünf und einen halben Kreuzer.Also nicht viel weniger. Ja. Und wer noch wissen möchte, wie viel ein Leib Rockenbrot kostet, hat vier Kreuzer und drei Pfennig für vier Lot.
2:17:33–2:17:44
Da sieht man, das Brot war relativ zum Fleisch teurer als heute zum Beispiel.Ja. Ja, das ist so deutlich. Obwohl man ja damals mangels intensiver Landwirtschaft für das Fleisch viel mehr
2:17:44–2:17:54
Futter aufwenden musste. Ganz interessant. Das lag natürlich auch daran, dass da weniger Zwischenhandel dabei war.Noch keinerlei Verarbeitung. Also das war so mehr, der weniger lebend auf den Tisch.
2:17:56–2:18:05
Ja, und wo wir so gerade bei Geld waren, was ich noch sehr interessant fand, da wurde nochdie Geschichte von dem Buch ein bisschen noch erzählt, dass es erst dann verschwand.
2:18:05–2:18:16
und später am Ende des 19. Jahrhunderts wieder auftauchte.Denn das Kochbuch hat einen, hat jemand sich damals ein Autograf gesammelt.
2:18:16–2:18:29
Und als er starb, hat er das alles versteigern lassen, also im Auftrag natürlich.Das war aber so 100 Jahre später, ne? Jaja, also dieses Buch, wann hat diese Großmutter gelebt?
2:18:29–2:18:41
Anfang des 18. Jahrhunderts, ne? 1711 geboren und gestorben.1783. Also zur Zeit Friedrichs des Großen. Also der wurde auch recht alt geworden, finde
2:18:41–2:18:49
ich, für das damalige Zeitalter. Naja, wie ich irgendwo schon mal erwähnt hatte. Natürlichwar damals das Durchschnittsalter geringer, aber da musstest du ja die ganzen Kinder,
2:18:49–2:18:58
die es nicht geschafft haben, abziehen und so weiter. Wenn du es erst mal geschafft hast,bei halbwegs brauchbar Gesundheit 40, 50 zu werden, dann konntest du es auch bis 70 schaffen,
2:18:58–2:19:07
auch damals schon. Also die Sache mit dem medizinischen Fortschritt ist eine statistische.Natürlich gab es damals Krankheiten, wenn du dir mit 60 irgendwie was, was ich, eine Lungenentzündung abgefasst hast.
2:19:07–2:19:13
Ohne Antibiotika konnte natürlich dumm enden. Musste nicht, konnte aber.Kannst du nur hoffen, dass du gute Rezepte hast?
2:19:13–2:19:23
Ja und natürlich sind Leute auch damals an Krebs gestorben. Man kannte das halt so nicht in dem Umfang.Aber es gab ja weder Strahlen noch Chemie dagegen. Also außer starken Schmerzmitteln, sprich Opium, war da nichts.
2:19:23–2:19:39
Und manchmal wusste man es auch einfach nicht. Man kannte nur die Symptome. Also Leukämie zum Beispiel.Daran sind die Leute eben verstorben. Und es äußerte sich vor allem in fürchterlichen Knochenschmerzen, dass das was mit dem Blut
2:19:39–2:19:47
zu tun hat, wusste man einfach gar nicht. Also ich glaube im 18. Jahrhundert war die Medizin noch nicht so weit.Nein, es gibt eine schöne Untersuchung von einem Amerikaner.
2:19:47–2:19:58
Irgendwie bis ungefähr zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges, 1860er Jahre, war es statistischbesser nicht zum Arzt zu gehen. Also man ging zwar zum Arzt, um irgendwie Hilfe zu suchen, aber...
2:19:58–2:20:04
Rein statistisch war es bis vor gar nicht langer Zeit besser, das sein zu lassen.Da waren die Überlebenschancen größer, ja.
2:20:04–2:20:15
Wenn man einfach mal gehofft hat, ja. Einfach ein Bier raufkippen, halt schon.Ja, und so. Und auch so Placebo, ne? Beten, Warzen besprechen, was man so tat.
2:20:15–2:20:21
Ja, Warzen. Finstere Aberglaube, Kräuter, Weiber, Hexen.Warzen auf Stroh verteilen und dann das Stroh abfackeln.
2:20:21–2:20:29
Was auch immer. Natürlich hat man sofort alle neuen Erfindungen auch an den Kranken ausprobiert.Die Elektrizität und fast auch sonst so. Ja, da gab es so einige schöne Experimente.
2:20:29–2:20:47
Genau. Was ich noch sagen wollte, dieses Buch wurde ja dann wiederentdeckt und versteigert 1893und dann im Auftrag für das Goethe-Schiller Archiv, für 57 Reichsmark kauft.
2:20:47–2:20:55
Halber Monatslohn vom guten Verdiener. Also extrem teures Geld.Na klar, es war halt ein Unikaternd geschrieben, ein Autograf eben selber, so.
2:20:55–2:21:04
Und das wurde auch damals schon hoch gehandelt unter Sammlerinnen.Goethe war auch, da steht hier in diesem Buch ein, kann man sagen, ein Oma-Kind.
2:21:04–2:21:16
Also war sehr viel und sehr häufig bei seinen Großeltern und hatte auch die ersten Gedichte geschrieben.Also, ich denke, ich mal wird es auch großen Einfluss gehabt haben auf Goethe.
2:21:16–2:21:23
Kommen wir noch zu einer schönen Suppe. Ah ja, sehr gut gefunden habe.Du hast in einem von den Kochbüchern die Maikäfersuppe gefunden.
2:21:23–2:21:33
Na, nicht in einem von den Kochbüchern. Also als ich im Internet rumgesucht habe, kam ich auf eine Seite.Also Maikäfer, nicht Marienkäfer, nicht die mit den Punkten, sondern so die etwas größeren
2:21:33–2:21:39
Schwarzen. Die etwas größeren, saftigeren Schwarzen.Genau. Man muss ja auch satt werden. Genau.
2:21:39–2:21:48
Und davon braucht man wie viel für eine Suppe pro Portion?Dafür braucht man 30 Stück. 30 Stück. Das fängt schon so gut an. Man fängt die Maikäfer, von denen man 30 Stück
2:21:48–2:21:55
auf eine Portion nehmen kann. Ja, vor allem steht unter dem Rezept erst mal Maikäfersuppe.Schwächlichen Personen und Rekonvaleszenten sehr zu empfehlen.
2:21:55–2:22:04
Also hochwertiges Eiweiß. Ich finde, für das braucht man doch einen starken Magen.Also nicht, wenn man das lang genug kocht. Sollen wir weiter vorlesen?
2:22:04–2:22:08
Gern. Du bist, glaube ich, besser in altdeutscher Schrift.Ja, wenn ich das auf deinem Rechner so schräg lesen kann.
2:22:09–2:22:20
wollen wir sehen. Also man fängt den Maikäfer, von dem man 30 Stück auf eine Portion nehmen kann,frisch ein, tötet sie, löst ihn in die hornartigen Flügeldecken ab und zerstößt sie,
2:22:20–2:22:33
nachdem sie sorgfältig gewaschen, in einen Mörser. Dann tut man ein gutes Stück Butter ineine Kasserolle und wenn dieselbe steigt, die gestoßene Masse hinein und lässt sie eine
2:22:39–2:22:48
Dann gibt man leichte Bouillon darauf, am besten Kalbfleischbrühe, also die Likatesse,und lässt sie eine halbe Stunde damit kochen.
2:22:48–2:22:55
Danach dürfte sich auch jeder Keim entfernt haben.Wenn dieselbe durch ein Haarsieb gegossen, heute würde man sagen sozusagen durch ein
2:22:55–2:23:05
Feinsieb gepresst, schwitzt man zwei Löffel Mehl in Butter, gibt es zur Suppe, lässtdiese damit glatt kochen und zieht sie kurz vor dem Anrichten mit einigen Eidottern ab.
2:23:05–2:23:15
Also Eigelb auch noch. nahehaft der Anteil gewesen sein.Also, das musste hygienisch schön einwandfrei gemacht werden und schön heiß gekocht, sonst
2:23:15–2:23:23
konnte das nichts werden. Blöderweise stehen die unter Naturschutz, glaube ich.Ja, selbst wenn wäre schwierig, 30 Maikäfer zu finden.
2:23:23–2:23:30
Wenn es ein entsprechendes Jahr ist und die in Massen auftreten nicht.Erinnerst du dich noch an den Staatsbürgerkunde-Podcast zum Thema Propaganda?
2:23:30–2:23:39
Nein, nein. Na, da haben doch die Zonis irgendwie in 50er Jahren behauptet, dass die Amerikaner Maikäferaus großen Flugzeugen abwerfen würden, um die Ernte im Osten zu schädigen.
2:23:39–2:23:46
Da war nämlich so eine Plage. Und der böse Ami war an allem schuld.Ja, mit dem Kartoffelkäfer kann ich mich dran erinnern, dass es so etwas gab.
2:23:46–2:23:53
Ja, genau. Ja, ja. Maikäfer genauso. Es gibt also Maikäferplagen.Auch im 20. Jahrhundert gab es noch. Ich habe keine Ahnung.
2:23:53–2:23:58
Diese Tiere treten offensichtlich in Rudeln auf alle paar Jahre.Also den letzten Maikäfer habe ich gesehen.
2:23:58–2:24:12
Da war ich vielleicht sieben oder acht. Und ja, dann kann man ja, wenn Insekten massenauftreten, werden sie häufig gegessen.Ich weiß nicht, Afrikanische Akkumilitone machte mir auch mal irgendwelche Heuschrecken-Grill-Dingsies in der Pfanne.
2:24:12–2:24:20
Und wie hat es geschmeckt? Ging so, so ein bisschen entfernt.Das ist ja auch von der Konsistenz ähnlich, so wie Schalentiere aus dem Meer halt so.
2:24:21–2:24:27
Krebs? Ja, so Krebs, Krabben, was auch immer so.Auch da bin ich nicht abgeneigt bei so was.
2:24:28–2:24:33
Ja, gut war natürlich auch mit ohne Ende Chili und Knoblauch.Also von daher. Man muss das dem Europäer ja schmackhaft machen.
2:24:33–2:24:43
Nö, hat das wohl so gemacht wie Oma so auf Madagaskar.Da kam man nämlich her. Und in Madagaskar sind die Leute wirklich seit Jahrhunderten chronisch pleite, immer
2:24:43–2:24:53
schon. Und wenn also Heuschreckenplage ist, dann bleibt sonst nicht viel zum Essen.Da gibt es auch ganz witzige Tiere, die es sonst nirgendwo gibt auf Madagaskar.
2:24:53–2:25:00
Das ist ganz lustig. Zum Beispiel fällt jeder Gartner hinter uns ein?Nee, es gibt da diverse Tiere, die im Rest der Welt ausgestorben sind.
2:25:00–2:25:10
Und eben volksmäßig Rezepte zur Bereitung von Insektenerlaut.Also wenn man fast ausgestorbene Tiere nochmal jagen will, auf nach Madagaskar?
2:25:10–2:25:20
Ja, da gibt es glaube ich extra Touristen, die sowas machen, aber ich weiß nicht wie es jetzt ist.Es ist ja ewig her, wann habe ich studiert, auch über ein Vierteljahrhundert her, aber da sagte er so, naja in Städten so geht es so.
2:25:20–2:25:27
Da gibt es auch Uni und alles, aber so auf dem Lande meinte er, ja, ja, ja, also da würdeer auch nicht unbedingt alles essen, was die da so zubereiteten.
2:25:27–2:25:39
Und das muss ja dann schon einiges heißen. Ja, wahrscheinlich.Ja, also dieses Maikäfer-Suppenrezept, das habe ich allerdings nicht in einem Buch gefunden,
2:25:39–2:25:50
sondern nur auf einer Seite, Internetseite, wo derjenige oder diejenige behauptet, dasssein alte Rezepte und hat dann halt... Ich hoffe einfach, dass es stimmt und da muss man nochmal gucken.
2:25:50–2:26:00
Also das Rezept werden wir nochmal wahrscheinlich verlinken.Ja, wenn du ihn hast, also verlinken tu ich ja ungern, aber zumindest mal Suchwörter
2:26:00–2:26:11
eingeben. Tipp doch mal ein Maikäfersuppe und wenn ihr ein paar Maikäfer findet und der Naturschutzwartnicht in die Ecke ist, probiert es doch mal aus und erzählt euren kleinen Geschwistern
2:26:11–2:26:23
nicht, was sie da gerade essen. Und wenn sie es gut fanden, dann könnte man das Rezept...Du hast auch etwas gekocht, wenn ich mich richtig erinnere.
2:26:23–2:26:31
Ja, wir waren ja so ein bisschen, auch weil ihr mit Vorhundert den ersten Weltkrieg immerso re-enactet. Ich hatte so ein arme Leute-Not- und Elendrezept.
2:26:31–2:26:45
Das habe ich mal über einen Freund von mir von der Oma bekommen, die aus Pommern stammtoder auch immer noch in Vorpommern wohnt. Das ist die sogenannte saure Suppkartoffel, einen extrem einfachen Eintopf.
2:26:45–2:26:52
Den habe ich mal eben gekocht. Wir können damit anfangen.Ich ziehe mal kurz die Regler runter. Und das dauert etwa sieben Minuten.
2:26:52–2:27:01
Dann könnt ihr mir zuhören, wie ich in meiner Küche mal so einen sehr einfachenNot- und Armut-Eintopf herstelle, den man aber tatsächlich gut benutzen kann.
2:27:01–2:27:02
Bis später.
2:27:06–2:27:21
Hallo liebe Hörer, ich versuche mich mal hier in meiner Berliner Altbauküche an einemkleinen spontanen Experiment. Wir machen ja eine Sendung über den Eintopf oder wie immer das früher so geheißen haben
2:27:21–2:27:37
mag. Ich versuche hier im Hintergrund ein bisschen Atmo einzuspielen.Mein Beitrag ist euch zu erzählen. von einem ganz, ganz einfachen Rezept, was ich über Umwege aus Pommern bekommen habe
2:27:37–2:27:46
und was sich die Leute so auf dem Land zusammengekocht hatten, wenn sie mal wieder so gut Vianischhatten oder vielleicht von einer Zutat ein bisschen mehr.
2:27:46–2:27:57
Es gibt also kein so richtig strukturiertes Rezept, sondern es geht danach, was man eigentlichbraucht und was man da hat. Und es ist ein ausgesprochenes, wässriges, arme Leuteessen, was trotzdem ganz gut schmeckt,
2:27:57–2:28:07
aber optisch nicht so toll ist. Und man muss es so zwei, drei Mal probieren, bis es...ganz gut gelingt. Was braucht man eigentlich? Also essentiell ist eigentlich das, was man
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so auf dem Lande eigentlich immer dabei haben sollte, nämlich ein paar Kartoffeln. Habeich hier schon mal geschält und in Scheiben geschnitten, so als wollte man Bratkartoffeln
2:28:22–2:28:36
machen. Geschält, in Scheiben geschnitten und in einen Pot getan und dieser Pot...Der wird so mit Wasser gefüllt, nicht wie man sonst Kartoffeln kocht, dass man nur so
2:28:36–2:28:43
zwei, drei Zentimeter Wasser hat und die Kartoffeln unter dem Deckel dämpft, sondern so, dassdie wirklich einmal glatt mit Wasser bedeckt sind.
2:28:43–2:28:52
Es kommt ordentlich Salz rein und einen Löffel Zucker, so man hat.Es gibt also ein paar Grundzutaten und jede Menge Options sozusagen.
2:28:52–2:29:09
Und dann kann man schon mal anfangen, das hier und das machen wir jetzt hier auch.Das hier mal kurz. schöne Hintergrundrauschen. Das hier mal kurz eine Viertelstunde zu kochen, so dass die Kartoffeln
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schon so halbfest sind zumindest und eine ganze Menge von ihrer Stärke ans Wasser abgeben, so dass esein bisschen pumpig wird. Ich habe jetzt hier gerade noch eine Zwiebel geschält, ganz normale
2:29:21–2:29:27
Speisezwiebel, einfach mal die äußere Hülle so abgenommen und tue die im Ganzen zu den zu kochenden
2:29:30–2:29:44
paar Pimentkörner. Pimentkörner, die kann man noch mit der flachen Messerseite so ein bisschen breitdrücken, dass sie besser Geschmack abgeben. Und das ist tatsächlich eine wesentliche Zutat,
2:29:44–2:29:52
die kann man auch, so ekelig es sein mag, wiederverwenden, wenn man keine hat. Also inNachkriegszeiten war das durchaus üblich. Piment brauchte man ja zum Einlegen für Marinaden und
2:29:52–2:30:05
so weiter, war meistens in Haushalten vorhanden. So, man kocht das jetzt hier im Moment vor sichund in der Zwischenzeit schlage ich mal ein paar Eier auf, also auf das Pfund Kartoffeln,
2:30:05–2:30:19
was ich hier habe, nehme ich mal so vier Eier und werde die mal nicht etwa trennen, sondernim Ganzen ins Glas tun und einmal durchrühren, sodass ich also so eine Eiweiß-Ei-Gelb-Mischung
2:30:19–2:30:22
erhalte und dann melde ich mich gleich wieder.
2:30:27–2:30:40
So langsam bewegt sich hier was, will sagen, die Kartoffeln werden langsam gar, die Eierstehen im Glas daneben. Und was jetzt kommt, ist eigentlich der wesentliche handwerkliche Trick bei der ganzen Geschichte.
2:30:40–2:30:50
Ich werde jetzt hier gleich, wenn die Kartoffeln soweit sind, mal eben reinpiksen.Die müssen also so ein bisschen al dente sein, sagen wir mal.
2:30:51–2:30:59
Dann gieße ich hier jetzt mal die Hälfte von dem Wasser ab,sodass aber noch gut Wasser im Topf ist zusammen mit den Kartoffeln und der abgeschälten Zwiebel.
2:31:00–2:31:05
Und dann einmal spülen hier.
2:31:08–2:31:19
Dann kommt es wieder auf den Herd und ich mache die Flamme ein bisschen höher.Und dort auf dem Herd rühre ich jetzt ordentlich um, während ich die gequirlten Eier dort
2:31:19–2:31:26
hineingieße, die natürlich sofort stocken und Fäden ziehen.Sieht ein bisschen merkwürdig aus, muss aber so.
2:31:26–2:31:40
So, einmal umrühren, hervorragend. zieht schön Fäden und genauso soll das sein.Und jetzt tue ich ein dickes Stück Butter dabei, also richtig so, was ich hier so 70-80 Gramm Butter.
2:31:40–2:31:54
Komme da mal so mit rein. Umrühren hier und die löse ich da jetzt so langsam auf, während das noch so ein bisschen weiter köchelt.Und es kommt auf die Reihenfolge an. Also wie gesagt, Kartoffeln mit Salz, Zucker, Zwiebel kochen.
2:31:54–2:32:03
Man kann auch noch eine grob gehackte Zwiebel dazutun, nachdem man die Eier dran getan hat.Und die dann noch so ein bisschen damit kochen lassen.
2:32:03–2:32:11
Ohnehin wird das Ganze besser, wenn es nach der Zubereitung so ein, zwei Stunden steht,bevor es dann tatsächlich wieder aufgewärmt und gegessen wird.
2:32:13–2:32:20
Das Ganze nennt sich meistens saure Subkartoffel.Warum sauer? Weil jetzt ein ordentlicher Schuss Essig dazukommt und vielleicht noch ein bisschen Zucker zum Abschmecken.
2:32:21–2:32:37
Salz ist ordentlich dran. So, die Pimentkörner bleiben drin. Die muss man dann beim Essen an den Rand legen.Man erhält jetzt sozusagen eine Wasserkartoffelsuppe mit ein ordentlichen Stück Butter, ein bisschen deutlichen Pimentgeschmack.
2:32:37–2:32:46
Zwiebeln. Man kann diese ganze Zwiebeln beiseite legen oder auch zerteilen und mitessen.Du kannst auch noch eine zweite Zwiebel dazutun, grob gehackt.
2:32:46–2:32:55
Wichtig, den esse ich erst ganz zum Schluss, sonst gibt es ein chemisches Unglück mitden Eiern und so weiter. Das will man nicht haben.
2:32:55–2:33:08
Also erst ganz zum Schluss so ein bisschen süß-sauer abschmecken das Ganze.Ja und das war es schon. Mit derart einfachen Methoden und Dingen, die man irgendwie noch umzuliegen hat, kann
2:33:08–2:33:18
man tatsächlich, nachdem es abgekühlt und wieder aufgewärmt wurde,ein ganz brauchbares Eintopfgericht machen, was wesentlich besser schmeckt als es aussieht.
2:33:18–2:33:30
Also in Notzeiten oder wenn man irgendwo seid und wir müssen irgendwas machen undhaben fast nichts. Solange man irgendwie Kartoffeln, Eier, Zucker, Salz, Essig, möglichst ein Stück Butter und
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ein paar Pimentkörner hat, wird alles gut. Ein bisschen Pfeffer kann man noch dran machen, wenn man gerne möchte, das ist geradezu schonLuxus. Und dann machen wir das hier mal. Machen wir das hier mal.
2:33:42–2:33:52
abschmecken und kalt aber warm stellen und dann in einer Stunde kann man das gut essen. Das ziehtdann also auch im warmen Topf sehr gut nach.
2:33:52–2:33:58
Jo, das war's. Ich hoffe, das war ein gelungener Beitrag zu unserem Eintopf.Bis spätere.
2:34:05–2:34:15
Da wären wir wieder. Da wären wir wieder. Hallo, hallo.Ja, also das klang auf jeden Fall lecker, was du da zubereitet hast.
2:34:15–2:34:22
Ja, das sieht nur nicht so lecker aus. Ja, das hast du erwähnt.Ja, weil das ein bisschen Fäden zieht. Aber das ist tatsächlich, wenn man es zwei, drei
2:34:22–2:34:30
mal gemacht hat, ein ganz brauchbares Rezept, wenn man mal wieder irgendwie nach dem Wochenendeoder so nach Hause kommt und hat so nichts.
2:34:31–2:34:39
Das ist bei mir eine Standard-Situation. Also Kartoffeln, Zwiebeln, Eier, paar Pimentkörner.Das hat man immer da. Meistens geht es los.
2:34:39–2:34:50
Na Pimentkörner heute nicht mehr so, aber das ist das einzige, was man halt wirklich braucht.Der Rest ist ja ohnehin optional so. Ja. Und da habe ich auch öfter mal so in der WG irgendwie einen riesigen Pot von gekocht.
2:34:50–2:34:58
Kostet ja nichts und du kannst es auch drei Tage stehen lassen, immer aufwärmen und...Dann sieht es dann nach dem Aufwärmen wahrscheinlich noch besser aus.
2:34:58–2:35:10
Nö, nicht anders als vorher. Vielleicht kannst du auch mal ein paar Maikiefer dran machen.Gute Idee. Ja. Dann habe ich noch ein schönes
2:35:10–2:35:30
Soldatenkochbuch gefunden. Von 1887. Lass mich das nochmal kurz aufschlagen.Und das heißt Soldatenkochbüchlein und hat sogar, da drunter steht dann,
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prämiert mit der bronzenden Medaille auf der ersten internationalen Ausstellung für Volksernährung und Kochkunst zu Leipzig 1887.Ja, das war die Zeit, wo man auch von Staatswegen versucht hat, so was wie Volksernährung wirklich mal...
2:35:46–2:35:59
wirklich mal wissenschaftlich anzugehen und auch den Leuten in pädagogisch gemachtenAusstellungen nahe zu bringen. Übrigens habe ich eben gesehen noch ein schönes Ex Libris, also so ein Besitz anzeigender
2:35:59–2:36:11
Aufkleber sozusagen im Buch vorne drin. Früher hatte man bei einer anständigen Bibliothek gedruckte und wie so eine Briefmarke aufklebbareEigentumsaufkleber zum Teil sehr schön gemacht.
2:36:11–2:36:13
Ich konnte damit gar nichts anfangen.
2:36:16–2:36:24
Was, was ich was? Herz und von irgendwas? Nein, brauchst du nicht.Zu spät. Und diverse seltsame Bibliothek-Stempel und so. Ist doch sehr schön.
2:36:24–2:36:32
Das ist so ein bisschen so Jugendstil 1910er Jahre dieses Liebes.Also dieses Kochbuch liegt uns auch digital vor. Ihr werdet uns das hier nicht blättern hören.
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Nee. Gibt's das auf Google, wie heißt das in diesem Google Books?Das weiß ich nicht. Gemeinfrei? Ich weiß nicht. Ich werde nochmal sagen, wie ich das gefunden habe dann.
2:36:44–2:36:52
Das habe ich auch über irgendwelche Foreneinträge, habe ich das ganze umständlich gefunden.Ja, manche links nach so alten Sachen sind versteckt, das stimmt.
2:36:52–2:36:58
Aber was schön ist, da würde ich dann gleich nochmal drauf eingehen,dass es gibt erstmal ein sehr langes Vorwort Allgemeines.
2:36:58–2:37:10
Und dann gibt es hier ja Suppen, ganz viel.Dann Gerichte ohne Fleisch, mit Fleisch, Kalb und so weiter.
2:37:10–2:37:22
Dann zu dem Allgemeinen. so Fischgerichte, Gemüse ohne Fleisch, das sind hier ein Haufen Rezepte, Salat, Kompott.Ja, man findet in diesen alten Kochbüchern einfach so wirklich grundlegende Rezepte,
2:37:22–2:37:27
aber leider eben keine Anleitung von Anfang an.Also es ist immer nur für den, der kochen kann.
2:37:27–2:37:34
Aber da hast du wirklich auf einer halben Seite ein Rezept so und so und zum Teil auchDinge, die sich lohnen, mal wieder auszuprobieren.
2:37:34–2:37:44
Ja, also dieses Kochbuch ist sogar, ich würde mich da nachher, ich würde mich trauen, danachauch zu kochen. Denn das richtet sich gleich an den unerfahrenen Soldaten, der gerade von Mutti kommt.
2:37:44–2:37:52
Stimmt, genau, ja, ja, genau. Da erfährt man auch sehr schön, wie es mir der Verpflegung früher so war.Wobei das ja ganz okay ist. Also was steht hier?
2:37:52–2:38:01
Lieber Soldat, als noch nicht Soldat warst, hat dir deine Mutter das Essen gekocht.Wenn du nun von der Arbeit nach Hause kamst, hast du dich hingesetzt und gegessen.
2:38:01–2:38:12
Du bist nun Soldat und isst in der Minage. Kommst du vom Felddienst in die Kaserne zurück, so füllt dir der Stubenälteste die dampfendeSuppe in deine Schüssel. und der Fourier gibt dir ein Stück gekochtes Fleisch.
2:38:12–2:38:23
Wenn du nun aber im Manöver und im Kriege bist und bivakieren musst, da heißt es, kocheselbst. Du erhältst zwar auch deine Portion mit Mittagessen, aber gekocht bringt sie dir der
2:38:23–2:38:36
Fourier nicht. Er teilt dir deine Portion rohes Fleisch zu, ein Häufchen Reis, Erbsen oder Kartoffelnund 25 Gramm Salz mitunter auch Konserven und überlässt dich deinem Schicksal.
2:38:36–2:38:45
Doch da kommt ja deine Mutter, die will dir gewiss das Essen kochen.Sie hat ja aber lange Stiefeln an. Und was ruft sie? Pioniere vor, Wasserholer vor, abkochen.
2:38:45–2:38:53
Es ist die Kompaniemutter, also der Spieß, ne?Die Kompaniefeldwebel. Und ob die kochen kann, das versteht sich. Aber nicht mit dem Kochlöffel, sondern mit dem Säbel.
2:38:54–2:39:02
Nun gut. Also, die Soldaten mussten dann schon mal selber klarkommen und da wird dann soeigentlich sehr gut auf den weiteren Seiten geschildert, wie man mit dem damaligen Kochgeschirr,
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indem man sich so zu Teams von sechs bis acht Pibels zusammenschließt.mit dem ganzen Krempel was Vernünftiges zusammenkocht.
2:39:09–2:39:17
Und das war aber zum Teil auch ganz schön aufwendig und dauerte ganz schön lange.Was ich sehr gut fand, war, dass es sehr praktischen Nutzen hatte.
2:39:17–2:39:27
Man wurde dann gesagt, wie viel so was wiegt und wie viel so zum Beispiel in eine Feldflaschereinpasst, wie viel Wasser, also einen halben Liter.
2:39:27–2:39:33
Das heißt, wenn man da Literangaben in den Kochbuch hat.Ja, das war halt schon Kaiserreich, da gab es halt schon Liter, das ist sehr praktisch
2:39:33–2:39:50
und Gramm. Du nimmst jetzt, sagen wir mal, einen halben Liter Wasser, also einmal deine Feldflasche.Weil man hat ja kein Messbecher. Dann habe ich eine ganz interessante Suppe rausgefunden, die ich wahrscheinlich selber auch mal gerne nachkochen möchte.
2:39:50–2:39:57
Dann muss ich kurz ein bisschen runterscrollen.Und zwar handelt es sich dabei um die Biersuppe.
2:39:57–2:40:03
Biersuppe? Ja, nicht schlecht. Die ist ganz witzig geschrieben.Wenn wir dann endlich mal da rankommen.
2:40:07–2:40:17
So, wir sind auch gleich da. Die Biersuppe.Die Biersuppe. Zutaten. Brot oder Zwieback, Zucker, Kümmel.
2:40:17–2:40:29
Junges, dünnes, abgestandenes, kurz schlechtes Bier.Welche Sorte? Leider nur zu oft im Felde vorkommt.
2:40:29–2:40:38
Ja, und welches den Magen ruiniert, wird durch Abkochen trinkbar.Gutes Bier zum Kochen zu nehmen, will ich dir nicht raten.
2:40:38–2:40:45
Weil du mich sonst auslachst, du trinkst es lieber ungekocht.Ich auch. Nun wieder zu unserem schlechten Bier.
2:40:45–2:40:55
Fülle ins Kochgeschirr eineinhalb Liter Bier, halbes Kochgeschirr.Schneide 150 Gramm deiner täglichen Brotportion in kleine Stückchen und wirf sie in den Deckel.
2:40:55–2:41:05
Zerbröckele sie. Statt des Brotes kannst du auch diese Brot- bzw.Zwiebelkrum in das Bier tun. Und setze das Kochgeschirr ans Feuer.
2:41:08–2:41:16
Koche das Bier auf, bis du das Brot respektive den Zwieberg mit dem Löffel fein zerrühren kannst.Ich finde das ist ganz witzig geschrieben.
2:41:16–2:41:26
Ja, vor allem wie man so mit nichts im Dreck sitzt, so im Manöver oder im Schützengrabenüber dem Feuer mit seinem blöden Blechnapf irgendwas zusammenkocht.
2:41:26–2:41:32
Meinst du, dass das schmeckt? Also saures Bier, da müsstest du dann Berliner Weißer nehmen.Das ist ja das Verdorbene, dann musst du dran denken.
2:41:32–2:41:40
Also ich kann mir nicht... Und zwar ohne Geschmack, also...Ja, das ist was, was keiner trinken will. Das kann ich mir nicht vorstellen, dass das schmeckt, ehrlich gesagt.
2:41:41–2:41:47
Aber ich hatte letztens wieder schlechtes Bier.Ich würde das mal gerne ausprobieren wollen.
2:41:47–2:41:55
Ich weiß noch nicht, ob mir mein Brot nicht zu schade wäre.Mal testen. Ja, und am Ende des Kochbuchs hat man dann hier
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auch noch mal einen kleinen Anhang mit Kriegsartikel.Artikel 1, der Soldat muss stets der. der ernsten Pflichten seines Berufs eingedehnt.
2:42:07–2:42:17
Eingedenkt und dieselben Gewissenhaft zu erfüllen, eifrig bemüht sein.Genau. Und also, wenn man sich das nochmal durchliest, dann wird klar, okay, also hier wird dem Soldaten
2:42:17–2:42:28
nochmal nagelegt, du bist jetzt Soldat, du hast eine Pflicht, die musst du erfüllenund da musst du jetzt durch. Und das fand ich auch nochmal sehr interessant, dass so was in einem Kochbuch drin steht.
2:42:28–2:42:37
Ja, natürlich, die Vaterländische Erbauung war in offiziellen Druckwerken zur Volkserziehungwie diesem hier natürlich immer gegeben. Also, auch die gesamte Einleitung ist sicher sehr schön.
2:42:37–2:42:44
Das hat also nicht etwa, das haben nicht einfach die Nazis oder die DDR erfunden.Das war im Kaiserreich auch schon so, dass man ja dem Volke sozusagen auch immer ein
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bisschen Bildung mitgeben müsse bei allem. Ja.Und ja, also was mir hier aufgefallen ist im Vergleich zu dem Buch von Goethes Oma, dass
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das hier denn doch schon etwas, also nicht, man hat nicht ganz so viel Wissen vorausgesetzt.hat sich dann hier jemand anderen an einer andere Zielgruppe gegründet.
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Zur Goethe-Zeit war der Hausfrau ja sozusagen auch aufgegeben, so ein bisschen eigeneLandwirtschaft zu betreiben, auch in den Städten übrigens durchaus.
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Zumindest ein paar Kleintiere hatte man. Das war natürlich zu Kaiserszeiten schon mal nicht so.Da gab es ja tatsächlich auch so was wie Läden, wo man hingehen konnte.
2:43:18–2:43:26
Und danach hat man halt noch die Nahrungsmittelhandwerke abgeklappert, Fleischer, Bäcker.Was auch noch in dem Buch drin stand, dass man...
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doch bitte, wenn man im Feind des Landes, man soll nicht plündern und die Frauen nichtschänden, das würde bestraft werden mit Zuchthaus, es sei, also plündern geht nur
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in Ordnung, wenn man sich Lebensmittel holt.A. J. Tja, auch aus dem Lande ernähren, jaja.
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B. Hat man den Soldaten gleich noch ein bisschen Rechtslehre mitgegeben.A. J. Ja, wie das ebenso damals war, da gab es die Landkriegsordnung, nicht?
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Und dann drin, wie man zu Krieg führt. B. Und dann habe ich noch ein Feldkochbuch von 1941 entdeckt, darauf will ich jetzt nichtso genau drauf eingehen. Aber das unterscheidet sich von dem anderem gar nicht so sehr.
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Das hat ungefähr den gleichen Aufbau, auch mit einem Vorwort, wo wieder an den Soldatenappelliert wird, der hat jetzt eine Pflicht und du bist jetzt hier nicht mehr bei Muttern.
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Und es gibt auch einen Haufen Suppen und Fleischgerichte und so weiter.Ja, wie man sich halt aus allem, was man so gerade mal findet, klar, irgendwas zusammenkocht.
2:44:14–2:44:26
Ja. Ja, und dann würde ich gern zu Louis' Oma langsam.Ja, also Luis, der leider nicht da sein kann, hat eine Oma, gut haben wir ja alle, uns mal
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gehabt. Ich habe gerade ausgerechnet irgendwie, was meine ältere Oma ist, glaube ich jetzt 120,nein 110 Jahre tot, aber immerhin. 110 Jahre?
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In der Quatsch nicht 110 Jahre tot, wäre 110, nee, wäre sie 110.Ja, bevor ich hier Mist erzähle. Denk einfach nach, solange der Beitrag von Luis auch kommt.
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Genau, Luis erzählt nämlich mit seiner Oma über alte Kochbücher und...Wir lernen den Unterschied zwischen einer Suppenküche und einer Volksküche.
2:44:52–2:44:57
Und Leute, die heute in eine Volksküche gehen, sollen sich mal anhören, wie daseigentlich gemeint ist.
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Hallo, hier ist der Luis. Da mein Wissen über einen Täfel von vor 100 Jahren nicht so ausgeprägt ist,wie ehrlich gesagt, ich kann überhaupt nicht kochen.
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Also meine Kochkönste sind berüchtigt und gefürchtet.Habe ich mir eine Expertin auf dem Gebiet im Verhältnis zu mir selber gesucht,
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und zwar meine liebe Omi. Hallo Omi, bist du da?Ja, hallo Luis. Na? Grüß dich. Genau, und ich habe dich gebeten...
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mal angesprochen, ob du über ein Töpfe von vor 100 Jahren was weißt.Und da meintest du Ja. Und du hast dich da auch total reingehangen und auch ein Buch gelesen dazu.
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Ja, und ja, und zwar die Suppenlinie von Heinz Knobloch, Wiederbelebung einer Menschenfreundin.Okay. Von wann ist das? Das ist neu auf, also neu geschrieben worden.
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Warte mal, das. Kann ich dir gar nicht sagen, von wann das ist.Müsste ich nachgucken. Aber das ist im Original 100 Jahre alt, ne?
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Also wurde vor... Die Suppenlina ist nicht 100 Jahre alt.Das ist aufgelegt worden. Warte, ich guck gleich mal nach.
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19... Erste Auflage 1997. Okay. Und die Suppenlina, wann hat die gelebt?Die Suppenlina hat gelebt, sie heißt eigentlich Lina.
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Morgenstern. Gelebt von 1830 bis 1909. Okay, na das passt doch, von vor 100 Jahren.Wie bist du auf das Buch gekommen und was hat das mit Eintöffen von vor 100 Jahren zu tun?
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Das hat damit was zu tun und zwar diese Lina Morgenstern.Das war eine ganz besondere Frau. In Kreuzberg in der Friedlstraße 9 in Berlin hängt eine Tafel.
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Eine Gedenktafel. Ich lese das mal vor. Ja, gerne.An diesem Ort eröffnete 1868 der Verein der Berliner Volksküche,
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gegründet von Lina Morgenstern, geboren von 1825.11.1830 bis 16.12.1909,die 8. Volksküche. Lina Morgenstern setzte sich für die Rechte und Bildung der Frauen ein,
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für den Schutz von Kindern, für die Armen und Hungerleidenden.In den Suppenküchen wurden erstmalig nahrhafte Speisen zum Selbstkostenpreis ausgegeben.
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Also die Lina Morgenstern über die das Buch geht, war eine soziale Aktivistin, die Suppenküchenbetrieben hat und zum Selbstkostenpreis, also sehr günstig, an die bedürftigen Suppen
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ausgeschenkt hat. Ja, das ist so. Da hat sich sehr viel Wert draufgelegt und zwar hat er ein Essen von 15 Pennisch bis25 Pennisch gekostet. Und es ging, sie hat vor allen Dingen die Armen der Ärmsten damit geholfen, vor allen Dingen die Arbeiterfrauen, denn die hatten ja gar keine Zeit zum Essen kochen und konnten damals auch gar nicht essen kochen.
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Warum nicht? Warum konnten die kein Essen kochen?Sie hatten keine Zeit. Ach so. Sie haben ja gearbeitet.
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Stimmt. Und die hatten damals ja ganz üble Arbeitszeiten.Ja. Und was war... Welche Stelle in dem Buch hat dir besonders gut gefallen?
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Das Buch hat mir generell gut gefallen, aber eine Stelle hat mir besonders gefallen, die Selina Morgenstern.Sie stammt aus einer jüdischen Familie. Ihre Eltern waren Möbelfabrikanten und sie hatte für die damalige Zeit eine besonders gute Ausbildung in ihrem...
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in ihrer Kinderzeit. Und sie hat, als sie 18 Jahre alt war, hatte sie einen Wunschnur als Geschenk. Sie wollte von jedem einen Pfennich nur haben. Und damit hat sie einen
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Verein gegründet, um den armen Schulkindern. Damals wohnten sie dann in Berlin. Im Bodenwurde sie ja in Breslau. Und damit hat sie einen Verein gegründet. Und sie war damals
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schon unheimlich in jungen Jahren. hat sie andere Leute animiert und mit diesem Geld hat siearmen Kindern in Schulbildung hier anzuziehen, essen und so weiter geholfen.
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Damals war sie 18 Jahre alt. Schon so jung, eine richtige Menschenfreundin.Und dann... Richtig, also das fand ich schon sehr beeindruckend.
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Und dann hat sie praktisch den Schulkindern geholfen und irgendwann kamen sie auf die Suppenküchen.Und der Titel des Buches heißt ja Suppenliner und das war ihr Stichwort.
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Also praktisch ihr, sie wurde so genannt, oder?Ja, und zwar ist da auch noch eine Besonderheit.
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Also Suppenküchen gab es schon lange, schon seit dem 1801 in Berlin und überall.Die wurden dann an die Armen ausgegeben. Aber sie hat ja diese Volksküche.
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Und diese Volksküche war eben, was man eben sagte,das ist kein Almosen, sondern zum Selbstkostenpreis.
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Und ein gutes Essen. Diese Suppenküche, das waren nur Graupen, Eintöpfe und und und,und gab's nur zum Sonntag gab's Fleisch dazu.
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Aber in dieser Volksküche wurde immer gekocht.Gesund gekocht mit Fleisch, Gemüse und schmackhaft eben.
2:50:58–2:51:16
Also das einzigartige war, das war keine Almosen, wo praktisch über Spenden das finanziert wurde, sondern das, was man an Kosten produziert hat, wurde eingenommen.Ja, also nachhaltig. Okay. Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema Eintopf von vor 100 Jahren.
2:51:16–2:51:29
Du hast schon ein bisschen was angesagt. Was sind was für Suppen und Eintöpfe gab es denn in diesen Küchen bei der Lina Morgenstern?Leider habe ich die, sie hat ja auch ein Buch, ein Kochbuch geschrieben.
2:51:29–2:51:50
Das Kochbuch, das lese ich mal vor, einen kleinen Moment.Illustriertes Unifar Saal Kochbuch. Für Gesunde und Kranke enthält Nahrungsmittelliere, Theorie der Kochkunst sowie nahe an 3000 Erprobte und
2:51:50–2:52:01
bewährte Rezepte für die Bürgerliche, die Feinste und die Krankenküche.Ausführliches Lehrbuch für Kochschulen und zum Selbstunterricht von Lina Morgenstern.
2:52:02–2:52:15
Diese Lina Morgenstern war eine hervorragende Köchin.Das kann ich mir gut vorstellen. Leider habe ich ja dieses Kochbuch nicht, aber in diesem Buch von Heinz Knoplauch,
2:52:15–2:52:36
die Suppen-Lina, sind 80 Rezepte drin, unter anderem auch zwei Rezepte für Eintöpfe, und zwar einmal Spargel- und Kartoffelsuppe.Und diese zwei Eintöpfe, die kenne ich, die hat schon meine Großmutter und meine Mutter gekocht
2:52:36–2:52:49
und ich habe auch für euch, für meine Enkeln, so gekocht. Nur hat sich da ein bisschen was geändert.Und was genau, das würde mich echt interessieren, was sich Verhältnis zu dem früher zu heute geändert hat.
2:52:50–2:53:03
Ich lese mal die Kartoffelsuppe vor. Ja gerne. Also jetzt kommt das Rezept Kartoffelsuppe von der, warte mal, also jetzt kommt das Rezept für die Kartoffelsuppe von der Lina Morgenstern.Also ein Rezept, was über 100 Jahre alt ist, richtig?
2:53:05–2:53:18
Ja, 10 bis 12 große Kartoffeln werden geschält, in Stücke geschnitten und weich gekocht.Dann das Wasser abgegossen und die Kartoffeln zu Brei gerührt, mit Stück Butter, Milch und etwas Salz vermischt.
2:53:18–2:53:31
Mit siebem Wasser, in welchem vorher eine Zwiebel, Wurzelwerk und Sellerie eine Stunde lang gekocht hat.Eine Viertelstunde unter mehrmaligen Umrühren langsam verkocht und mit zwei Eitern legiert.
2:53:32–2:53:40
Fein gehackte Petersilie oder Schnittlauch wird hineingegeben.Das fällt dir vielleicht auf, es wurde lange gekocht.
2:53:40–2:53:46
Ja, das ist mir sofort aufgefallen. Und das Kartoffelwasser wurde weggeschüttet.Das dauert ja ewig, ich würde so eine Suppe nie kochen.
2:53:48–2:53:53
Ich habe dich unterbrochen, glaube ich. Du hast gerade gesagt, es dauert ja ewig.Das macht man heute nicht mehr. Und ich meinte nur, ich würde so nicht kochen.
2:53:53–2:54:05
Das wäre viel zu lange. Ja, es hat sich ja einiges in unserer Ernährung geändert.Ja, man hat natürlich da die die Vitamine zerschocht.
2:54:05–2:54:11
Ja, das wusste man sicherlich damals noch nicht so.Und ich denke mir auch, das war deshalb so lange.
2:54:11–2:54:22
Man hatte ja auch noch kein Gas und kein Elektro und die.mit solchen Kochhärten und so weiter, war ja sicherlich auch die Hitze nicht immer so gleichmäßig.
2:54:22–2:54:29
Ich denke mir, das hat alles länger gedauert als jetzt,wo man eben heiß ansetzen kann und dann runtersetzt,
2:54:29–2:54:38
drehen kann und so weiter. Und... dass man das Wasser abgekocht hat,abgegossen hat von den Kartoffeln, das macht man heute auch nicht mehr.
2:54:39–2:54:52
Also, ich koche das genauso mit der gleichen Rezepturalles zusammen. Ja, und mache dann die Milch und die Butter mache ich dann zum Schluss rein und verrühre das und stampfe das alles.
2:54:52–2:55:13
Aber im Prinzip ist es ungefähr so. Okay, interessant. Und wie lange brauchst du jetzt heutzutage für eine Kartoffelsuppe mit den gleichen Zutaten?Solltest du sagen? Wenn alles, Opa bereitet das ja immer alles fort, schält die Kartoffeln und es gibt gut das Gemüse, dann alles zusammen 20 Minuten kocht das.
2:55:13–2:55:23
Wahnsinn. Dann stampfe ich das und dann mache ich noch ein bisschen Speck ran.Sie hat das dann sicherlich auch noch gemacht.
2:55:23–2:55:38
Denn sie hat zu allen in dieser Volksküche zu allen immer noch Fleisch und Speck und so weiter mit reingemacht.Eine gesunde, nachhafte Küche. Das klingt richtig lecker jetzt gerade wo du es sagst.
2:55:38–2:55:48
Jetzt nochmal zum Vergleich. Gleich? Warte mal kurz, Omi.Also du sagst, du brauchst heutzutage 20 Minuten zum Kochen mit den gleichen Zutaten.
2:55:48–2:55:50
Und wie lange war das noch mal in dem Buch?
2:55:53–2:56:00
Sag nochmal die Zeiten bitte. Ja, also eine Stunde und nochmal eine Viertelstunde.Also mindestens eine und eine Viertelstunde alleine kochen.
2:56:00–2:56:14
Also die Gemüse ist über eine Stunde und dann nochmal eine Viertelstunde unter Umrührenlangsam nochmal verkocht. Jetzt verstehe ich erst, was du meinst, warum diese Suppenküchen so wichtig war.
2:56:14–2:56:20
Wenn man dann als Arbeiterfrau so viel arbeiten musste, hatte man natürlich nicht die Zeitabends eine und eine Viertelstunde die Suppen zu kochen.
2:56:21–2:56:31
Und dadurch, dass man diese Suppenküchen zum Selbstkostenpreis angeboten hat, konnten die Frauen überhaupt arbeiten, oder?Ja, konnten gar nicht kochen. Deswegen war das so wichtig?
2:56:31–2:56:47
Die meisten konnten gar nicht kochen. Die sind ja schon als junge Frauen oder als junge Mädchen in diese Fabriken gegangen und haben gearbeitet.Ach so, stimmt, mit sehr jungen Jahren. Deswegen ist das... Jetzt verstehe ich erst, warum diese Suppenküchen so sozial, so unfassbar wichtig sind.
2:56:47–2:56:59
Aber die ist doch... Der Unterschied zwischen Suppenküche und Volksküche ist sehr groß.Ja, richtig. Eine sind Almosen und das andere ist halt gemeinschaftliches Organisieren.
2:56:59–2:57:11
Also das eine sind Almosen, die Volksküche und die Suppenküche ist Hilfe, Hilfe zuSelbsthilfe. Kann man das so sagen, Omi? Die Volksküchen zu Selbstkostenpreis.
2:57:11–2:57:19
Ja, also Hilfe zu Selbsthilfe. Wobei das auch noch so war.Sie haben auch, Sie haben ja auch von Spenden gelebt.
2:57:20–2:57:40
Und viele namhafte wie Fürschöff und so weiter, die waren dann auch mit in diesen Vorstand drin und so weiter.Und viele haben auch gespendet, ja. Und es gab auch welche ganz arme, die haben auch umsonst das Essen bekommen.
2:57:40–2:57:48
Interessant. Aber finde ich auch eine interessante Unterscheidung.Du hattest noch ein zweites Rezept mitgebracht, ne?
2:57:48–2:57:54
Die Spargelsohbeer. Ja, die Spargelsohbeer.Und ein Mammel.
2:57:59–2:58:13
Vom Spargel zieht man die äußere Schale vom Kopf nach unten, dünn ab, kocht ihn, in Stücke zerschnitten.In gesalzen Wasser weich, fügt ein Stückchen Butter und etwas Zucker hinzu,
2:58:13–2:58:28
bindet die Suppe mit einer hellen Mehlschwitze und macht Schwämmklösschen hinein.Okay. Ich mache zwar nicht die Schwämblöschen, aber ich weiß, wie man Schwämblöschen macht.
2:58:28–2:58:36
Aber diese Suppe mache ich genauso. Ach so, da hat sich nichts unterschieden.Das ist das gleiche Rezept wie heute auch.
2:58:36–2:58:44
Das gleiche Rezept wie heute. Gut. Mache ich heute noch.Ich weiß nicht, ich habe sie bestimmt schon noch mal bei mir gegessen.
2:58:44–2:58:58
Bestimmt. Ich esse aber auch sehr gern Spargessuppe.Ja, super. Liebe Omi, vielen Dank. Wir werden auf jeden Fall beide Bücher verlinken, dass der Zuhörer mal gucken kann, was wir
2:58:58–2:59:09
gerade gesprochen haben. Einmal Lina Morgenstern, illustriertes Universal Kochbuch und dann die Suppen Lina von HeinzKnoblauch. Und die beiden Rezepte werden wir auch verlinken.
2:59:09–2:59:20
Einmal Spargelsuppe und einmal Kartoffelsuppe.Ja, du wolltest noch was sagen? Du wolltest noch was sagen und zwar das Illustrieren...
2:59:20–2:59:27
Ich wollte noch was sehr interessant gewesen ist, dass eigentlich die...
2:59:30–2:59:46
Die was? Das im 19. Jahrhundert wurden vorwiegend die Armen versorgt durch wohltätige Stiftungen und Vereine.Es gab nichts anderes. Es gab keinen Sozialstaat.
2:59:46–2:59:54
Der kam ja erst. Korrigier mich, wenn ich daneben liege, mit Bismarck auf, oder?Weißt du das? Der hat es doch so ein bisschen mit Sozialdemokraten.
2:59:54–3:00:10
Ja, sie war auch eine der ersten, die... Sie hatte ja auch andere Vereine noch gegründet, wo feste Angestellte da mit waren.Also viele haben hier das umsonst gemacht, ja.
3:00:10–3:00:29
Aber es gab auch feste Angestellte, denn es ist ja eine unheimliche Organisation, steckt ja dahinter.Sie hat zum Beispiel bei diesem Gedenkdach, es steht zum Beispiel, 1869 wurden aus den 10 über Berlin verstreuten Küchen.
3:00:29–3:00:37
täglich bis zu 10.000 Bedürftigte versorgt.Das ist ja eine unheimliche Organisation. Ja, die Logistik.
3:00:37–3:00:50
Ja, eine Logistik. Und sie hat dafür gesorgt, dass ihre Angestelltenhier von Bismarck diese Krankenversicherung mit gemacht haben.
3:00:50–3:00:56
Ja, das ist auch eine große Leistung von ihr.Total toller Mensch. Klingt unheimlich. So ein toller Mensch.
3:00:57–3:01:05
Sie war eine Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Sozialaktivistin.Ja. Und eine der bekanntesten Personen von Berlin.
3:01:05–3:01:16
Lina Morgenstern. Ja. Jaja. Und du wolltest noch was sagen und zwar, du hattest mir doch erzählt, das IllustrierteUniversalkochbuch ist leider nicht mehr verfügbar.
3:01:16–3:01:24
Es ist total vergriffen und nur völlig überteuert in Antiquariaten zu haben.Naja, es ist nicht wieder aufgelegt worden.
3:01:25–3:01:36
Ich habe nur im Internet bei Antiquariat gefunden, von 1906 und 1923.Keine Auflagen, die später gemacht worden sind.
3:01:36–3:01:44
Dann können wir doch an der Stelle mal einen Aufruf machen.Sollte jemand ein Exemplar von Lina Morgenstern, Illustriertes Universal Kochbuch,
3:01:44–3:01:56
zugriffsbereit haben, bitte meldet euch. Uns würde mal interessieren, da rein zu gucken.Das wäre ganz toll. Ja. Ganz toll. Ich werde mir auf jeden Fall dieses Buch zulegen.
3:01:56–3:02:05
Okay, super. Ja, dann können wir auf jeden Fall bestimmt nochmal was aufnehmen, wenn du das dann hast.Schauen wir mal. Also mir hat es jetzt richtig Spaß gemacht.
3:02:05–3:02:12
Ich hoffe dir auch und schonmal lieben Dank, dass du hier mitgemacht hast oben.Ja, mein lieber Louis. Es hat mir auch Spaß gemacht.
3:02:14–3:02:24
Ja, Luis Oma. War, also ich muss mal sagen, in diesem Beitrag steckte ganz viel Liebe.Ja, absolut, absolut. Ein sehr schöner Beitrag.
3:02:24–3:02:33
Und gut, das wäre jetzt alle den Unterschied zwischen Wissen, zwischen Suppenküche undVolksküche und was der Gedanke so war. Und Luis Oma benutzt das Internet.
3:02:33–3:02:45
Stimmt. Ja, mal hin. Ja, dann würde ich sagen, kommen wir doch gleich zu unserem letzten Einspieler.Und zwar, ich mach da gar kein großes Geheimnis draus, ich kann nicht kochen.
3:02:45–3:02:52
Genau, du kannst nicht kochen, du hast dir aber deswegen Kochbücher für Leute, dienicht kochen können, genommen und hast was nachgekocht.
3:02:52–3:03:00
Was kochst du? Also ich habe mir das Kochbuch, ein Kriegskochbuch von 1915 genommen und ich glaube, das istnicht gemacht für Leute, die nicht kochen können.
3:03:00–3:03:09
Nee. Ne, da wird auch wieder sehr viel vorausgesetzt.Ach so, ok. Und was kochst du? Ich koche eine Gemüse-Graupensuppe.
3:03:09–3:03:17
Gemüse-Graupensuppe, da bin ich immer gespannt.Ok, wollen wir mal eben gucken hier. Also noch ein Beispiel, nicht wahr?
3:03:17–3:03:20
Steffen kocht Graupensuppe für euch. Bis gleich.
3:03:24–3:03:33
Und damit herzlich willkommen in meiner Küche.Ja, meine Küche ist ziemlich klein. Ich hoffe, dass das mit dem Sound hier ganz gut klappen wird.
3:03:33–3:03:40
Aber auch Fonik wird uns sehr sicherlich auch gut unterstützen.Ja, ich stehe hier ganz alleine ohne Luis, ohne Stefan.
3:03:40–3:03:50
Aber ihr seid ja an meiner Seite. Und was habe ich mir rausgesucht?Nun, wir werden heute zusammen ein Rezept aus einem Kriegskochbuch.
3:03:51–3:04:06
zu bereiten und zwar ist dieses Kriegskochbuch in Hamburg erschienen 1915 und heißt KriegskochbuchAnweisungen zur einfachen und billigen Ernährung. Das Rezept was ich mir hier
3:04:06–3:04:19
rausgesucht habe, wie heißt das? Gemüse Traubensuppe. Gemüse Traubensuppe habe ich zunächst gelesenmit den folgenden Zutaten. Man braucht drei Liter Wasser.
3:04:20–3:04:38
180 Gramm Trauben, zweieinhalb Pfund Kartoffeln, Salz und dann steht hier für 20 Pfennig Suppengemüse.Für 20 Pfennig Suppengemüse. Also ich weiß nicht wie viele Suppengemüse man 1915 für 20 Pfennig bekommen hat.
3:04:38–3:04:47
Ich habe mir jetzt einfach so eine Schachtel Suppengemüse, also ein Bund Suppengemüsegeholt. Und war ich heute einkaufen und bin erstmal wieder zurückgefahren.
3:04:48–3:05:00
Ich habe mir das Rezept nochmal durchgelesen und ein paar Notizen gemacht zu diesem Kochbuch.180 Gramm Trauben. Das soll eine Gemüse-Traubensuppe sein.
3:05:00–3:05:10
Und also dieses Kriegskochbuch ist in Altdeutsch.Und dann habe ich erst mal nach dem Einkaufen mitbekommen, dass ich mich total verlesen habe.
3:05:10–3:05:24
Das ist keine Gemüse-Traubensuppe, sondern eine Gemüse-Graupensuppe.Ja, das kann mal passieren. Bin erstmal leicht in Panik geraten, weil es kurz vor Ladenschluss war.
3:05:24–3:05:34
Bin ich noch schnell um die Ecke zum Supermarkt, hab noch eine Packung Graupen geholt.Wenn man so drüber nachdenkt, eine Gemüse-Traubensuppe ergibt wenig Sinn, aber
3:05:34–3:05:45
ich fand die Idee Trauben in eine Gemüsesuppe reinzupacken, fand ich so toll, dass ich mir das halt rausgesucht habe.Nur um dann später festzustellen, dass ich mich verlesen habe und das eigentlich Graupen sind.
3:05:45–3:06:01
Ja. Ja, ein bisschen zu diesem Kochbuch. Also das ist wie gesagt ein altdeutscher Schrift und 1915 erschienen.Es gibt ja hier ganz anzahlreiche Suppen. Wie gesagt, 1915 sprach man auch nicht so von Eintopf.
3:06:01–3:06:11
Deswegen werden die hier eine Suppe zubereiten.Und was gibt es noch? Es gibt verschiedene Gemüsegerichte und auch noch Fleischgerichte.
3:06:12–3:06:17
Während des Kochens werde ich ein bisschen was über das Vorwort hier erzählen.Das ist recht interessant, was da drin steht.
3:06:17–3:06:31
Etwas von einer Kochkiste wird da erwähnt, erzählt und über den Klipffisch und Stockfisch.Darauf gehe ich später auch nochmal ein. Lasst uns erstmal nochmal auf die Rezepte reingehen.
3:06:31–3:06:40
Und wie gesagt, Gemüse, Graupinsuppe werden wir gleich vorbereiten.Aber was gibt es denn hier noch so viele Rezepte?
3:06:41–3:06:54
Generell als ich hier so durchgeguckt habe, ist mir aufgefallen, dass da sehr viel vorausgesetztwird. Also die Beschreibungen, wie man das so zubereiten soll, das ist hier nicht gerade sehr ausführlich
3:06:54–3:07:02
gehalten. Für jemanden für mich, der sehr sehr selten kocht und auch nicht so viel Erfahrung drinhat, ist das schon ein bisschen schwierig.
3:07:02–3:07:18
Also ich glaube nicht, dass wenn ich hier jedes Rezept nachkochen würde, ich auch danachein genießbares gutes Rezept hätte. auf den Teller gezaubern könnte. Es gibt 31 Seiten mit 45 Gerichten. Das heißt, es
3:07:18–3:07:32
gibt auf jeden Fall mehrere Gerichte pro Seite. Ich habe mir hier ein bisschen was rausgesucht.Ich gehe mal auf Seite 11. Da gibt es ein ganz tolles Rezept und zwar die Gurkensuppe.
3:07:32–3:07:42
Gurkensuppe? Was stelle ich mir da runter vor? Na ja, eine Suppe mit Gurken.Und wie sieht hier die Anweisung aus für diese Gurkensuppe? Ich lese es mal vor.
3:07:42–3:07:55
Fett und Mehl werden geschwitzt und das Wasser langsam dazugegeben.Wenn die Suppe gekocht hat, wird die in kleine Würfel geschnittene Gurke hineingetan.
3:07:55–3:08:06
Salz und Essig an die Suppe gegeben und abgeschmeckt.So, das ist jetzt das ganze Gericht. Also, ja klar, es ist eine Gurkensuppe. Ja, es muss Suppe mit einer Gurke rein.
3:08:07–3:08:14
noch Salz und Essig, super, aber so richtig...es ist richtig tolle Anweisungen, stehen hier nicht drin.
3:08:14–3:08:20
Ich würde da jetzt nicht nachkochen wollen.Schön ist denn danach kommt die Sauerkrautsuppe
3:08:20–3:08:28
und das Rezept für die Sauerkrautsuppe besteht genau aus einem Satz.Und das, also das steht direkt unter der Gurkensuppe.
3:08:28–3:08:39
Und ich lese mal vor, was man für die Sauerkrautsuppe machen soll.Sauerkrautsuppe. Wie oben statt... der Gurken Sauerkraut nehmen.
3:08:39–3:08:52
Wahnsinn! Man soll also Sauerkraut nehmen. Dann hat man eine Sauerkrautsuppe.Aber die Tatsache, dass man erstmal Sauerkraut nehmen, also ein gutes Sauerkraut, richtig
3:08:52–3:09:00
gut hinzubekommen, das ist ja schon eine Kunst an sich.Man hätte ja mal hinschreiben können, wie man denn Sauerkraut machen kann.
3:09:00–3:09:08
Aber gut, das wird ja vorausgesetzt, dass man das schon weiß.Wir können später nochmal über die Zielgruppe sprechen.
3:09:08–3:09:17
Ich gehöre auf jeden Fall nicht dazu, denn ich bräuchte erstmal Anweisungsschritte,wie man denn ein gutes Sauerkraut machen kann.
3:09:17–3:09:25
Dann fand ich noch interessant die Käsesuppe, die kommt gleich danach.Die Käsesuppe besteht auch wieder nur aus einem Satz.
3:09:25–3:09:35
Ich lese vor. Käsesuppe. Eine helle Grundsuppe wird eine Viertelstunde gekocht.Kurz vor dem Anrichten wird geriebener Käse untergemischt.
3:09:37–3:09:46
Aha, ja, so stelle ich mir eine Käsesuppe vor.Ich glaube, diese Käsesuppe hier ist da tatsächlich eher interessant, wenn es um die Zutaten geht.
3:09:47–3:10:00
Generell findet man hier alle Rezepte für, zugeteilt für, vier Perseronen.Das heißt, die Käsesuppe, dafür soll man dann zwei Esslöffel Fett nehmen,
3:10:00–3:10:13
vier Esslöffel Mehl, ein anderthalb Liter Wasser, Salz, 50 Gramm geriebenen Käse.Ich glaube, bei diesem Rezept kommt es eher darauf an, welche Zutaten man nimmt und in welcher Menge.
3:10:13–3:10:30
Man setzt anscheinend voraus, dass der oder in diesem Fall wahrscheinlich eher diejenige, später sage ich noch was dazu,bereits weiß, wie man eine Grundsuppe anrichtet und dann den Käse auch richtig an der richtigen Zeitstelle untermischt und wie lange.
3:10:33–3:10:44
Nun ja, kommen wir doch mal zu dem eigentlichen Rezept, was wir heute kochen werden.Und zwar die Gemüse-Graupen-Suppe, nicht Traubensuppe.
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Also wer eine Gemüse-Traubensuppe haben will, der muss sich was im Internet zusammensuchen.Wo habe ich denn jetzt die Gemüse-Graupensuppe?
3:10:56–3:11:07
Jetzt zeige ich es auch schon. Ich lese einfach mal vor, weil das wird jetzt das Rezept sein, nachdem wir kochen werden.Und da gönne ich mir jetzt einfach mal die Zeit und nehme sie mir das Rezept einfach mal vorzulesen.
3:11:08–3:11:33
Gemüse Graupen-Suppe. 3 Liter Wasser, 180 Gramm Graupen, 2,5 Pfund Kartoffeln, Salz und jetzt der Hammer.Für 20 Pfennig Suckengemüse. oder 20 Gramm getrocknetes Gemüse. 125 Gramm mageren Speck.
3:11:33–3:11:47
Die Graupen werden mit kaltem Wasser aufgesetzt. Wenn sie kochen, die fein geschnittenen Wurzelndazugeben, Salz hinzugefügt und die Suppe zweieinhalb bis drei Stunden gekocht.
3:11:47–3:12:00
Der Speck kann mit dem Gemüse in die Suppe gelegt werden zum Garkochen. Man kann ihnetwas andünsten, nicht brauen und dann in die Suppe schütten.
3:12:00–3:12:13
Zuletzt kommt das gehackte Kraut daran. Die Kartoffeln werden in kleine Stücke geschnitten,in Salzwasser gar gekocht, abgegossen und zu der Suppe geschüttet.
3:12:13–3:12:20
Verzeiht mir, wenn ich kurz gestockt habe an einer oder anderen Stelle,aber so gut bin ich im Altdeutsch noch nicht.
3:12:24–3:12:37
aus einfachen Grund diese zweieinhalb bis drei Stunden kochen ist nicht mehr nötig, weilwie gesagt mein also mein erd hat deutlich mehr power und ich möchte da auch nicht alles
3:12:37–3:12:48
zerkochen also ich werde es nur eine stunde bei mittlereitze kochen lassen dann wie gesagtalso die zutaten die sind für vier personen gedacht ich möchte jetzt nicht als einzelne
3:12:55–3:13:03
Ich weiß auch nicht, wie viel Suppengemüse ich jetzt für 20 Pfennig kaufen musste.Ich habe einfach einen Bund Suppengrün geholt und fertig ist.
3:13:04–3:13:13
Ich habe schon ein bisschen was vorbereitet, also ein bisschen was kleingeschüttet,ein bisschen was kleingehackt und werde immer mal wieder die Aufnahme
3:13:13–3:13:24
wahrscheinlich unterbrechen und dann habt ihr jetzt ein paar Minuten später,je nachdem, welchen Stand ich bin. Also ich habe jetzt hier die Grauben, nicht die Trauben, sondern die Grauben.
3:13:25–3:13:28
und ich werde jetzt hier einfach mal um das kalte Wasser hingehen
3:13:31–3:13:33
und dann...
3:13:36–3:13:39
So geht auch schon der Herd an und wir können es einfach mal schütteln.
3:13:42–3:13:53
Ich bin gespannt, was auch vonig daraus macht. Es wird jetzt sehr laut in dieser kleinen Küche.Schauen wir einfach mal. So, also das kocht jetzt vor sich hin erstmal und wir warten einfach so lange bis es kocht.
3:13:53–3:14:02
Ja, gehen wir doch mal auf das Kochbuch noch weiter ein.Bevor diese ganzen Rezepte beginnen, gibt es ein Vorwort.
3:14:02–3:14:13
Dieses Vorwort habe ich mir durchgelesen, das ist relativ interessant, was da drin steht.Und zwar... Ich lese einfach mal den ersten Absatz vor.
3:14:14–3:14:30
In der gegenwärtigen Kriegszeit stehen vielen Familien geringere Mittel für die Lebenserhaltung zur Verfügung als in Friedenzeiten.Das gilt nicht nur für die Familien der Kriegsteilnehmer, sondern auch für viele andere, deren Einkommen durch den Krieg mehr oder weniger vermindert ist.
3:14:31–3:14:43
Mit Rücksicht darauf, dass ein sehr großer Teil des Einkommens für die Ernährung verwendet werden muss,für die nun also auch geringere Mittel zur Verfügung stehen, entsteht die Frage, ob
3:14:43–3:14:57
wir nicht in Deutschland in den letzten Jahrzehnten des Wohllebens in unseren Ansprüchen an dietägliche Ernährung über das Maß dessen hinausgegangen sind, was für die Erhaltung
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der Körperkraft und unser Wohlbefinden erforderlich ist.
3:15:08–3:15:22
sagt schon so einiges aus. Erstmal kann man sich ja selber mal fragen, wann hatte manein Kochbuch jemals in der Hand, in der irgendwas über die aktuelle Lage drin stand, in der
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man sich befindet, nämlich im Krieg oder im Frieden. Also ich hatte das noch nie in derHand. Und dann wird schon, also dieses Vorwort geht noch einige Zeit, also einige Zeiten
3:15:38–3:15:43
Und es ist relativ klar am Anfang, worum es geht.Es geht nämlich darum, Lebensmittel zu sparen.
3:15:43–3:15:57
Es ist ja Schkrieg, es gibt Lebensmittelknappheit, man soll sparen und darum wird es in diesemKochbuch gehen. Am Ende stand etwas drin, ob man nicht überdenken sollte, ob man in den letzten Jahrzehnten
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in Deutschland nicht über das Maß hinaus gelebt hat.Und womit geht es dann weiter in diesem Vorwort?
3:16:06–3:16:21
Es wird erstmal vorgerechnet, wie viel Fleisch pro Kopf man in Deutschland eigentlich verbraucht.Und da wird relativ klar, Mensch, in den letzten Jahrzehnten ist der Verbrauch an Fleisch pro Kopf doch recht rasant angestiegen.
3:16:21–3:16:43
Zum Beispiel lag er 1816 noch bei 13,6 Kilogramm pro Kopf und im Schnitt 1915 dann auf einmal bei 52,3 Kilogramm.Das sei ja deutlich mehr als in Großbritannien, in Frankreich, Russland, Italien und Österreich, Ungarn.
3:16:43–3:16:58
Also da hat man schon mal so ein kleines Argument mitgeliefert, dass man ja wahrscheinlich doch im Überfluss lebt,wenn alle anderen Länder deutlich weniger verbrauchen als Fleisch pro Kopf als in Deutschland.
3:16:58–3:17:13
Vielleicht ist ja so viel Konsum gar nicht notwendig. Das ist so dieser Eindruck, den man von dem Vorworter hat.Dann wird diese 52,3 kg Fleischkonsum pro Kopf, die werden nochmal aufgeteilt dann.
3:17:13–3:17:26
Und zwar auf 31,6 kg Fleisch pro Kopf wird verbraucht auf dem Land.Und 70,9 kg Fleisch pro Kopf in der Stadt.
3:17:26–3:17:34
Und da kriegt man als Stadtbewohner erstmal schon ein schlechtes Gewissen gegenüber derLandbevölkerung, die ja körperlich mehr arbeiten muss.
3:17:35–3:17:48
Was dieses Vorwort bis jetzt mir gesagt hat ist, der hohe Fleischkonsum ist gar nicht erforderlich.Und weiter geht es dann in diesem Vorwort, da wird dann von Ernährungsexperten gesprochen.
3:17:48–3:18:05
Die raten davon ab, dass man Fleisch in so einer hohen Mengen konsumiert.Und das würde den Körper auch gar nicht so viel nützen, sondern im Gegenteil, es würde ihm eher haben.
3:18:05–3:18:23
Also es ist wieder so ein... Also ein Augenblick dann, wo man in sich geht und sagt, ja stimmt, eigentlich müsste ich weniger Fleisch essen, wenn das ja auch schädlich ist.Und dann gibt es einen dritten Punkt, den dieses Vorwort anspricht, warum man doch weniger konsumieren soll, nämlich die Kostenfrage.
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Und wird denn davon gesprochen... dass Nährstoffe in Fleisch etwa 3-5 Mal so teuer bezahlt werden als in den pflanzlichen Nahrungsmitteln.Und es sei ja die Pflicht, Kosten zu verringern in Kriegszeiten.
3:18:38–3:18:45
Und man soll doch bitte pro Mahlzeit, das steht ja so drin,erstmal auf die Hälfte den Konsum reduzieren
3:18:45–3:18:59
und soll probieren, alles Restliche mit pflanzlichen Nährungsnährstoffen aufzufüllen.oder sogar auf Fisch umzusteigen. Und jetzt kommt ein ganz interessantes Argument.
3:18:59–3:19:09
Es sei doch besser auf Fisch umzusteigen, statt Fleisch zu essen.Denn der Bestand an Fisch, den könnte man in Kriegszeiten genauso aufrechterhalten,
3:19:09–3:19:22
wie auch in Friedenzeiten. Oh, und jetzt bevor ich weiter rede, jetzt kocht das hier.Ja. Und das Rezept sagt uns jetzt...
3:19:26–3:19:36
Ähm... Wir sollen jetzt Salz mit hinzugeben.Und weil ich ja so ein Kochprofi bin, mach ich jetzt einfach Salz mit rein und hoffen, dass es genug ist.
3:19:40–3:19:48
Und das soll jetzt 2,5 bis 3 Stunden kochen.Ich schalte mal runter auf mittlere Hitze und sag 1 Stunde.
3:19:50–3:19:59
Das schöne Essen im Vergleich zu 100 Jahren kann ich das hier einstellen.Bitte nur eine Stunde. So, eine Stunde kocht das jetzt.
3:20:02–3:20:13
Wir können mal gucken, was wir danach machen sollten.Wobei, so kompliziert war das ja nicht. Ja, okay, wir können auch schon mal die Wurzeln mit reingreifen.
3:20:13–3:20:16
Moment, das machen wir doch mal. Rein damit.
3:20:20–3:20:29
Und der Rest... Den Sellerie habe ich nicht ganz so klein gemacht.Auch das Lauch nicht, das möchte ich nachher nicht mitessen.
3:20:29–3:20:38
sondern eher rausfischen. Das ging eigentlich nur so ganz grob gewürfelt.Jetzt lassen wir das einfach mal auf mittlerer Hitze hier so eine Stunde lang kochen.
3:20:38–3:20:50
Und ja, wo waren wir denn eigentlich? Wir waren immer noch beim Vorwort.Dieses Vorwort, nochmal zusammengefasst, vermittelt einem also, dass man doch bitte
3:20:50–3:21:02
weniger Fleisch zu sich nehmen soll. Und aus folgenden Gründen, denn so vielSo viel Fleischkonsum ist gar nicht nötig. In anderen Ländern wird ja auch deutlich weniger verbraucht.
3:21:02–3:21:17
In der Stadt verbraucht man anscheinend viel zu viel, denn auf dem Land wird weniger als die Hälfte von Fleisch pro Kopf nur verbraucht.Fleischkonsum ist teuer. Ernährungsexperten sagen, es sei schädlich.
3:21:17–3:21:32
Und wie waren beim Fisch stehen geblieben? Dann wird hier drauf eingegangen, beim Fisch könnte man noch zum Beispiel...auf den deutlich günstigeren Stock- und Klippfisch umsteigen.
3:21:32–3:21:43
Und es ist relativ interessant, dass hier der Stock- und Klippfisch erwähnt wird.Denn, also was, was ist das Stock- und Klippfisch?
3:21:43–3:21:52
Wir hatten das schon mal in Vorhundert, im Jahr, im Februar hatten wir schon mal einpaar Episoden dazu, also zwei glaube ich, zu den Stock- und Klippfisch.
3:21:52–3:22:12
Und das ist... frischer Kabeljau, der entweder stark gesalzen wurde, dann ist es der Klippfisch, oder getrocknet wurde, dann ist es der Stockfisch.Man sagt, ein Pfund Klippfisch hat den Nährwert von drei Pfund Fleisch.
3:22:12–3:22:27
Anfang 1915 wurde Klippfisch für 40 Pfennig verkauft, also ein Pfund Klippfisch.und ein Pfund Schweinefleisch für 2,19 Mark.
3:22:28–3:22:39
Also man halte fest, ein Pfund Klippfisch hat nicht nur den dreifachen Nährwert von Fleisch angeblich,sondern kostet auch noch deutlich weniger.
3:22:39–3:22:52
Ja, ich meine, da braucht man nicht groß rechnen, 40 Pfennigs sind deutlich weniger als 2,19 Mark.Anfang 1915 wurde der Klippfisch sogar direkt auf städtischen Vorräten verkauft.
3:22:53–3:23:01
Man hat dazu sogar Rezepte zur Zubereitung bekommen.Das war wichtig, denn nicht alle wussten, wie man diesen Klickfisch richtig zubereitet.
3:23:01–3:23:14
Der wurde ja stark getrocknet oder gesalzen und musste dann erstmal gewässert werden.Und wie der gewässert wird, das steht ja auch in diesem Kochbuch, in diesem Kriegskochbuch.
3:23:14–3:23:27
Den Stockfisch legt man 30 bis 36 Stunden in einen Topf mit kaltem Wasser.auf dessen Boden man einen Sieb oder einen Teller gelegt hat.
3:23:27–3:23:38
Der Fisch muss dann mit reichlich Wasser bedeckt sein und in dieser Zeit, in diesen 30 bis 36Stunden, muss das Wasser sogar drei bis viermal erneuert werden.
3:23:38–3:23:52
Und vor dem ersten und nach dem zweiten Wässern muss man auf den Stockfisch noch hart zuklopfen.Also den muss man noch hart zuklopfen. Der Klippfisch ist sogar ein bisschen kompliziert dazu zubereitet.
3:23:53–3:24:00
und zwar muss man den erstmal der Länge nach in zwei Teile zertehenund dann auch noch in kleine Stücke zerschneiden.
3:24:01–3:24:12
Wie gesagt, der Stockfisch, der muss der 30-36 Stunden bessern, aber der Klippfisch...Der muss mindestens 36 Stunden, besser sogar 48 Stunden, wässern.
3:24:12–3:24:24
Und dann im Gegensatz zum Stockfisch muss dann nicht nur 3-4 mal das Wasser gewechselt werden,sondern 4-5 mal. Ja, dann wurde noch empfohlen, dass man den, wenn man Klippfisch zubereitet,
3:24:24–3:24:34
um diese Seefisch-typischen Gerüche zu vermeiden,soll man doch in das Wasser noch ein Stück Holzkohle mit reinpacken oder Senfkörner.
3:24:34–3:24:44
Das erscheint mir sehr seltsam in... Wasser, wo sich Lebensmittel befinden, was ich ja essen möchte, da jetzt noch ein StückHolzkohle mit rein zu hauen. Das fand ich sehr seltsam.
3:24:45–3:24:58
Nach dem Entwässern hat dann so ein Clipfish auf einmal einen 80%igen Gewichtzuwachs bekommen, im Vergleich zu vorher.Und das wird halt, wie man das richtig zuzubereitet, auch noch in diesem Kochbuch erwähnt.
3:24:58–3:25:14
Was ich auch noch sehr interessant fand, als ich im Mai in Innsbruck war,habe ich mir ein Museum angesehen. Da gab es eine Ausstellung, Tirol im Ersten Weltkrieg.
3:25:14–3:25:28
Als ich da so lang ging und mir das alles angesehen habe blieb ich bei einer Kiste stehen,kann die Bilder auch nochmal auf die Webseite mit drauf stellen und da stand drauf Vakuumkochkiste.
3:25:28–3:25:51
Das war wirklich eine kleine Holzkiste mit einem Loch drin, also war innen hohl und daneben war ein Verschluss, der anscheinend da raufpasst.Das schöne ist, als ich dieses Kochbuch geöffnet habe, da kommt nach dem Vorwort auch noch ein kleines Kapitel,
3:25:51–3:25:57
das heißt Herstellung und Anwendung der Kochkiste.Da wird das genau geschrieben, was das eigentlich ist.
3:25:57–3:26:08
Das ist keine Vakuumkochkiste hier, sondern eine normale Kochkiste.Und wie man die zubereitet, das möchte ich jetzt nicht genau diesen Text vorlesen, das
3:26:08–3:26:16
war auch eine Seite, aber das kann ja jeder selber machen.Was da im Großen und Ganzen drin steht, ist, man kann eigentlich nur irgendeine Kiste nehmen
3:26:16–3:26:24
und sollte sie dann mit Stroh, also Stroh auf den Boden packen.Und dann nimmt man sich den Topf, den man später zum Kochen nehmen will, setzt ihn
3:26:24–3:26:42
da rein, füllt dann noch die Seiten mit dem Stroh, nimmt dann den Kochtopf wieder rausund überzieht das alles nochmal mit einem Stoff, also diese Kiste, sodass das Stroh da schön fest an dem Ort bleibt, wo es dann auch zu sein hat.
3:26:43–3:27:01
Und was macht man dann? Wenn man jetzt zum Beispiel einen Eintopf machen möchte, dann bereitet man den vor, bringt alles zum Kochenund das Schöne bei der Kochkiste ist, statt jetzt vier Stunden lang etwas kochen zu müssen, macht man es nur eine Stunde lang.
3:27:02–3:27:12
macht dann sofort den Kochdeckel auf den Topf und packt ihn in die Kochkisteund macht dann den Deckel von der Kochkiste obendrauf.
3:27:12–3:27:20
Und das heißt, man braucht also mit seinem Erd nicht mehr weiter kochen,sondern lässt es einfach in der Kochkiste stehen.
3:27:20–3:27:32
Das ist natürlich sehr interessant in Kriegszeiten, wenn man Energiesparse kochen möchte.und dann nur ein Viertel der Kochzeit den Topf auf der Platte lassen muss.
3:27:32–3:27:44
Und das war ein großes Thema, auch schon Anfang 1915.Da haben nämlich im Februar, da hat der Nationale Frauendienst, den gab es damals, praktische
3:27:44–3:27:52
Tipps gegeben für die Haushaltsführung im Krieg.Und da konnte man dahin gehen und die haben Rezepte gegeben und Zubereitungsmöglichkeiten.
3:27:53–3:28:13
Es wurde auch gesagt, man soll doch wenn möglich sowas wie Obst in Einweckgläse einwecken.Man soll bitte weniger Fleisch essen. Und das sei ja notwendig, weil ja die Briten eine große Sieblockade errichtet hatten und
3:28:13–3:28:29
einen Aushungerungsplan hatten. Und deshalb musste man darauf achten, möglichst wenig Lebensmittel zu verwenden beim Kochen.Nachher war es wieder. Da wurde auch gesagt, bitte Leute, nehmt doch weniger Fleisch.
3:28:29–3:28:45
Wir hatten das schon erwähnt. In Februar 1915, ihr könnt noch mal in die Folge reinhören,da kam es zum großen Schweinemord. Und zwar wurde man gezwungen, viele Bauern mussten
3:28:52–3:29:01
Das wollte man lieber für die Ernährung der Menschen sofort benutzen.Und hat gesagt, ja, also warum verfüttern wir das an die Schweine und dann die Schweine an die Menschen?
3:29:01–3:29:16
Lass uns doch lieber jetzt die Schweine schlachten, dann das Fleisch haltbar machen und das eingesetzte Futter sofort den Menschen geben.Das führte damals zum Schweinemord, also mal ein paar Zahlen zu nennen.
3:29:16–3:29:31
Zu Kriegsbeginn gab es noch ca. 25 Millionen Schweine.Und dann 1915, als dieser Schweinemord war, Anfang 1915, gab es nur noch rund 17 oder 18 Millionen Schweine.
3:29:31–3:29:43
Also da wurden eine Menge Schweine getötet.Und das waren so viele, dass sie... teilweise das Fleisch gar nicht einlagern konnten und große Teile verdorben sind.
3:29:43–3:29:58
Das ist halt total absolut absurd. Da sagt man auf der einen Seite, Mensch, verbrauch dochbitte weniger oder koche bitte energiesparsam und mit möglichst wenig Lebensmitteln. Und
3:29:58–3:30:08
auf der anderen Seite, wir haben aber Schweine in Massen geschlachtet, und zwar in solchenMassen, dass man es nicht mehr schafft, dies noch einzulagern und alles verdürbt.
3:30:10–3:30:15
Das hatten wir auch noch, das hatten wir damals mit angesprochen.Wir können die Folgen auch nochmal verlinken.
3:30:15–3:30:21
Anfang, das war im Februar 1915, die beiden Sendungen,da müssten das glaube ich sein. Kann man da nochmal reinhören.
3:30:23–3:30:32
Ja, und wie gesagt, ich wollte noch was sagen, an wen ich dieses Kochbuch ja denn wahrscheinlichrichten wird. Ja, das natürlich an die Frau.
3:30:32–3:30:43
Und vor allem, das wird dann im Vorwort auch nochmal gesagt, vor allem an die Bevölkerungin der Stadt richtet sich dieser Aufruf weniger zu verbrauchen.
3:30:43–3:30:52
Und wenn es schon sowas gab wie den Nationalen Frauendienst, der dann Frauen praktische Tippsfür die Haushaltsführung im Krieg gegeben hat.
3:30:53–3:30:59
dann würde sich meiner Meinung nach dieses Kochbuch auch vor allem an die Frau, speziellervor allem an die Frau in der Stadt gerichtet haben.
3:30:59–3:31:08
Und ja, das ist erstmal so viel zu dem Kochbuch.Wie gesagt, das wird dann auch auf der Seite verlinkt.
3:31:08–3:31:21
Ich fand's sehr spannend. Kann man auch mal schnell durchblättern.Wie gesagt, diese 44 oder 43 Rezepte, das ist lächerlich, wie wenig Text da steht.
3:31:21–3:31:35
Das kann... Ich würde sich heute kein Kochbuch mehr leisten können, so wenig und so undetalliert ein Rezeptzu beschreiben. Ich bin mal gespannt, was aus dieser Suppe wird, ich glaube nicht, dass es schlimm wird.
3:31:35–3:31:44
Viel falsch machen kann man ja nicht, einfach alles rein im Topf und fertig.Ich werde jetzt hier erstmal noch weiter köcheln lassen und wir hören uns dann gleich später
3:31:44–3:31:44
noch.
3:31:47–3:32:02
So, ein kurzes Update zwischendurch. Es hat jetzt eine Stunde lang gekocht bzw. kocht immer noch.Das sind die letzten Minuten. Und ich habe mich jetzt doch noch dazu entschieden, den Speck ein wenig anzubraten.
3:32:03–3:32:18
Das hat jetzt das Ergebnis, dass es jetzt sehr gut riecht und ich auch schon ein wenig von genascht habe.Aber es ist noch genügend da. Die Kartoffeln sind auch schon fertig, ich schütte die jetzt einfach mal mit rein.
3:32:20–3:32:30
Ich muss ganz ehrlich zugeben, also richtig appetitlich sieht das nicht aus mit diesen Graupen.Ich bin mal gespannt, also ob's besser, besser,
3:32:31–3:32:49
besser schmeckt als aussieht. Riechen tut schon mal gut, aber das riecht auch eher an dem angebratenen Speck.Vielleicht war das auch der Sinn, einfach zu Kriegszeiten Essen zu machen, was nicht so gut aussieht, damit man dann weniger isst.
3:32:52–3:32:59
Schlepper ein bisschen runter, damit es hier sonst anbrennt.Jetzt mal noch den Speck mit rein geben.
3:33:12–3:33:19
Ich muss jetzt noch so ein bisschen und dann sollte es auch gleich fertig sein.Gleich kommt noch Petersilie und so weiter mit rein.
3:33:19–3:33:23
Das macht man immer ganz zum Schluss. Und dann hören wir uns gleich wieder.
3:33:27–3:33:34
So, herzlich willkommen zurück. Es ist jetzt angerichtet. Ich habe mir hier ein bisschen was auf den Teller gemacht.Die Peter seht ja ganz zum Schluss auch noch aufgemacht.
3:33:35–3:33:37
Und ich überprüfe jetzt mal, ob es gelungen ist.
3:33:41–3:33:42
Ja.
3:33:45–3:33:58
schon ein bisschen Salz dran, aber sonst ist es okay. Wie man sich einen Eintopf von vor100 Jahren vorstellt. Bzw. auch einen von vor heute. Anscheinend ist hier das Kochbuch
3:33:58–3:34:07
dann doch so detailliert, dass jemand wie ich, der von Kochen genauso viel Ahnung hatwie ein Öttinger vom Neuland, es schafft einen guten Eintopf hinzubekommen und das
3:34:07–3:34:18
auch in recht schneller Zeit. Ich hoffe ihr habt Spaß gehabt beim Hören undBis zum nächsten Mal, wenn ich wieder einen Eintopf mache, mitten im Juli bei 30 Grad.
3:34:22–3:34:29
So, da sind wir wieder, du auch? Ja. Hervorragend.Also es hat tatsächlich geschmeckt, was ich da zusammen gebraut habe.
3:34:29–3:34:37
Echt? War richtig? Ja, ich hab das auch gestern in einem Rotstuhl leer gegessen.Stimmt. Du sagst, wie drei Liter Suppe oder was hast du da gemacht?
3:34:37–3:34:44
Drei Liter Eintopf, ja. Ich hab das komplett gegessen.Mit Graupen? Mit Graupen. Das war so ein ganzes Paket Graupen, so 500 Gramm oder 250, ne?
3:34:44–3:34:47
Ja, ich hab nicht das ganze Paket genommen.Du wolltest sagen, sonst hättest du Magen.
3:34:47–3:34:53
Probleme gekriegt. Nee, nee, also du kannst dir vorstellen, wir waren ja abends noch groß essen.Du weißt ja, wie voll ich gestern schon war.
3:34:53–3:35:03
Ja. Und trotzdem musste ich dann noch die ganze Portion aufessen.Also es nützt was. Man lernt hier was, also nicht lernt kochen.
3:35:03–3:35:14
Genau. Dann werden wir auch schon wieder am Ende von unserer Sendung, von unserem Spezial.Ja, dann haben wir die Einkauf, die Eintopfleute schon mal sozusagen ein bisschen befriedigt.
3:35:14–3:35:33
Wir werden versuchen, euch zu verlinken, wo ihr noch andere Eintopf-Podcast-Folgen bekommt.Bald ist Chaos Communication Camp. Wir sitzen hier gerade in der Seabase im Keller im Sound Lab in Berlin und bereiten uns fleißig vor und wir werden natürlich dort auch das tun, was jeder nur dort macht, nämlich das was wir am besten können, in dem Fall Töne aufzeichnen und irgendwie versenden.
3:35:33–3:35:45
Die Sendungen kommen wahrscheinlich erst etwas später, das Camp geht bis zum 17. August, aber danach wird es die eine oder andere merkwürdige Folge geben.Ich habe auch für damals TM noch was auf Lager, da muss ich mal gucken, wie ich das mit der Schneiderei so mache.
3:35:46–3:35:56
damit die Tonqualität auch einigermaßen funktioniert. Naja, wir wollen mal gucken,vielleicht Periscope ich mal ein bisschen zwischendurch. Also mein Periscope-Kanal
3:35:56–3:36:08
A juvo, wer das hat, kann den mal abonnieren. Vielleicht gibt es dann paar schöne Bildervom Camp, soweit die Bandbreite das zulässt. Was ich noch sagen wollte, es wird noch weitere
3:36:08–3:36:20
Lebensmittelfolgen geben bei damals TM. Wir müssten uns noch mehr unterhalten über die Struktur des Handels.Also die meisten dieser Kochbücher haben ja den Vorteil, dass sie für Situationen
3:36:20–3:36:30
oder Zeiten gemacht sind, wo man eben nicht in einen Supermarkt gehen konnte und imGrunde alles kaufen konnte, sondern wo man sich in unterschiedlicher Qualität
3:36:30–3:36:43
zusammensammeln und lagern musste und aus dem, was man hatte, dann eben was kochen.Ist also ein bisschen anders als heute. Aber man kann so alten Kochbüchern, finde ich, ganz gut entnehmen, auch wenn sie viel
3:36:43–3:36:49
voraussetzen, wie Dinge so kombiniert werden.Man muss natürlich Sachen anpassen, also insbesondere Kochzeiten und sowas sind ein
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bisschen schwierig. Auch Milch und Bier hatten ja früher eine ganz andere Konsistenz als heute.Das kannst du nicht mehr so einfach übernehmen.
3:36:56–3:37:01
Das fängt doch schon an mit den Willen, die du brauchst.Das waren ja damals auch ganz andere Gerätschaften.
3:37:01–3:37:13
Ja, man hatte andere Sorten von Töpfen und man kochte eben auf Kohlen und Holzherdenund so. Klar, aber das geht schon. Das habe ich so campign technisch auch gemacht. Also das ist jetzt nicht so furchtbar tragisch.
3:37:14–3:37:22
Einen riesigen Topf über an der Kette, die man in der Höhe verstellen kann, über einen Lagerfeuer hängen.Geht super. Kannst du prima einen Topf drin machen.
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Ja, dann würde ich sagen, hast du eine Aufgabe für das Camp.Ja, wenn ihr mir die Zutaten mitbringt und so. Ich werde mich da hinsetzen und sagen, Scherge, mach mal.
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Schön. Genau. Also in diesem Sinne, kocht mal schön, nicht? Und...Ja, ich hoffe, ihr hattet sehr viel Spaß, habt jetzt großen Hunger und ich wünsche guten Appetit.
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Mit Schneiden und Schälen und so weiter bin ich jetzt im Prinzip fertig.Ich habe hier ungefähr ¾ Kopf Wirsing geschnitten, in so Streifen, ungefähr 1,5 cm breit.
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Dann habe ich eine ungefähr faustgroße Knolle Sellerie in Würfel geschnitten.Relativ kleine Würfel, da sind auch ein paar Streifen dabei, ist aber auch relativ egal.
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dann natürlich Kartoffeln, drei Stück insgesamt gewürfelt,Möhren in Scheiben und eine Stange Lauch. Die habe ich so, ja, wie man halt Lauch zubereitet,
3:38:18–3:38:29
äußere Schale ab, ein bisschen waschen und dann in so fingerbreite Ringe schneiden.Das ist alles vorbereitet, das ist jetzt in Schüsseln
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und das kommt gleich in den Topf. Ich wollte noch kurz, bevor ich das mache,erzählen, wie das heute aussieht mit dem Kohlanbau in Dittmarchen.
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Im Augenblick, das ist schon seit Jahren eigentlich relativ gleich,sind das 2800 Hektar, auf denen Kohl angebaut wird.
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Dittmarchen gilt, wie gesagt, als das größte Kohlanbaugebiet Europas.Und der Frühkohl, also der erste Kohl des Jahres, der wird schon im Juli geerntet.
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Der ist immer ganz besonders begehrt, weil die Blätter sehr zart sindund weil der einen ganz besonderen Geschmack haben soll.
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Ich habe ehrlich gesagt aber noch nie dran gedacht, malexplizit in den Laden zu gehen und zu sagen
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Guten Tag, ich hätte gerne einen frischen Kohlaus diesem Jahr. Den Kohl wird natürlich das ganze Jahr über verkauft, er lässt sich auch ziemlich
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gut lagern. Wenn man dann weiß wie und wenn man die entsprechendeTechnik dafür hat. Deswegen weiß man nie so ganz genau
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welcher jetzt der Frühkohl schon ist und der wird auch in aller RegelZumindest ist es mir noch nicht aufgefallen, auch nicht gesondert ausgezeichnet.
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Abgesehen davon ist für mich einfach sind die Sommermonateirgendwie keine keine Eintopfzeit und auch so Kohlroulade
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oder was man sonst mit Kohl zubereiten kann.Das ist jetzt nicht so. Das, was ich im Sommer esse normalerweise.
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Von daher bleibe ich euch die eigene Einschätzung,wie Frühkohl schmeckt, wie cool der ist, bleibe ich euch schuldig.
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Tatsächlich ist es jetzt so, hier in Dittmarchen gehen in knapp drei Wochen die Kohltage los.Die Region feiert ihr Gemüse. Ganz einfach, weil Dittmarchen und Kohl, das ist echt eine Erfolgsgeschichte.
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Und es ist eben auch, man hat sich dann gedacht, wir müssen das irgendwie würdigen und wir wollen das natürlich auch touristisch ausschlachten.Und so zum offiziellen Erntebeginn feiert man dann eben in den Kohlhochburgen ziemlich große Volksfeste.
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tatsächlich läuft die Kohlernte jetzt schon.Also auch die Haupternte, die hat jetzt schon begonnen.
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Der Kohl ist so weit, dass er vom Feld geholt wird.Aber in drei Wochen ist dann der offizielle Kohlanschnitt auf einem Acker
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hier ganz in der Nähe. Ich vergesse immer wo.Da gibt es dann noch so ein bisschen Brimborium mit Landfrauen,
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die typische Kohlgerichte präsentieren mit Vereinen, mit Touristikern,die besondere Angebote da zeigen und so weiter.
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Und dann läuft das eben eine Woche lang in den Städten, also hauptsächlich in Mahne und in Wesselburen ist da ziemlich viel los.In Wesselburen lebte Eduard Lass, da ist auch heute noch ein Kohlmuseum, das Kohl-O-Seum, das ich sehr empfehlen kann im Rahmen dieser Geschichte hier.
3:41:14–3:41:25
Da wird einfach nochmal gezeigt die Geschichte des Kohls in Dittmarchen, auch wie man damals Sauerkraut hergestellt hat.Da gibt es auch noch den alten Krautmeister, der da...
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und später in Rente gegangen ist. Der auch heute noch zeigt, wie das geht.Da kann man selber noch ein bisschen Hand anlegen,
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kann sein Sauerkrautdiplom machen. Wir haben einige sehr spannende Produkte,die sie aus Kohle herstellen, unter anderem eine Seife.
3:41:41–3:41:48
Wo ich mir hab sagen lassen, ein Kollege sagte,dass der hat mal so ein Stück Seife geschenkt bekommen
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bei einem Termin, hat die mit nach Hause gebracht.Er ist mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt worden,
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weil die furchtbar stinkt. soll aber unheimlich gut für die Haut sein.Da passiert also eine ganze Menge, unter anderem auch die Krauthobel-WM.
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Da werden Teams gebildet, ich glaube, 3-er oder 4-er Teams oder sogar 5, egal.Also eine Gruppe Menschen steht auf der Bühne, hat von 4 Sorten Kohl,
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jeweils zig Köpfe und muss eben in einer bestimmten Zeit von jeder Sorte so viel weghobeln, wie sie nur können.Reihe um an einem großen Brett und natürlich mit Schutzkleidung, mit speziellen Metallhandschuhen,
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denn diese Messer sind natürlich sehr scharf.Man kennt das vom Küchenhobel. Das ist halt eine Nummer größer auf der Bühne.
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Und dann wird eben ganz viel Kraut gehobelt und am Ende darf sich dann irgendjemand Krauthobel-Weltmeisternennen. Das ist immer ein ziemliches Hallo.
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Dann gibt es noch irgendwie spezielle Kohlgerichte, die angeboten werden.Das Heiermann-Gericht heißt das hier, also so ein spezielles Kohlessen,
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das in den Restaurants dann angeboten wird für 5 Euro.Und lauter solche Geschichten. Also hier ist ganz viel Aktion rund um den Kohl.
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Und das also so in etwa drei Wochen, wer sich dafür interessiert.Wer sich dafür interessiert, ich werde einen Link posten in den Show Notes zu dieser Ausgabe
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mit Programm, Übersicht und allem Pieperpoo.Zurück mal zum Kohl. Der war in Dittmarschen schon immer besonders erfolgreich, weil der Boden hier sehr tonhaltig ist.
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Der Boden speichert also mehr Wasser als anderswo und das heißt es gibt auch hier dann noch eine gute Ernte, wenn es überall sonst zu trocken war für den Kohl.Und deswegen ist der Dittmarscher Kohl auch ein Spekulationsobjekt.
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Viele Landwirte machen es so, dass sie einen Teil ihrer Ernte gar nicht in den Verkauf geben, sondernvon vornherein einlagern, so ungefähr bis März, dann ist es in der Regel so, dass in
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Russland die Kohlvorräte aufgebraucht sind und dann fängt Russland in der Regel an,Kohle zu importieren. Und da steigen dann die Preise für den einzelnen Kohlekopf umgerechnet
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auf ungefähr das Fünffache an. Und wenn man sich überlegt, dass ein Bauer bei derDirektvermarktung oder bei der Vermarktung in Deutschland so zwischen 50 und 80 Cent
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pro Kopf bekommt, ist das natürlich... ein sehr lohnendes Geschäft. Andererseits muss man den Kohl im Kühlhaus lagern und da entstehen so hohe Kosten,dass wenn das jetzt nicht funktioniert, dass wenn also die Kohlernte in Russland gut war und sie nichts importieren
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oder das russische Gemüse im Bargo weiterhin greift und die einfach mal trotzdem nichts in Europa kaufen,weil sie Europa gerade doof finden, dann bleiben die natürlich auf ihrem Kohl sitzen.
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Und dann haben sie so hohe Kosten angehäuft, dass es sich tatsächlich dann nicht mehr lohnt,den Kohl zu vermarkten und dann ist es in der Regel so, dass sie den Großteil klein häckseln
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und an die Schafe verfüttern. Jetzt geht es auch gleich los mit Kochen. Vorher möchteich euch noch ganz schnell zeigen, wie man einen Eintopf zubereiten kann, bzw. zeigen
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lassen, wie man einen Eintopf zubereiten kann, wenn man mit dem Rad unterwegs ist. Danielist ein großer Radreisefreund und neben seinem Personal Podcast Brombeer Falter hat er auch
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noch einen, der sich speziell mit Radreisen beschäftigt, nämlich 4812.Und in Zuge dessen hat er sich mal Gedanken gemacht,
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was für eine Art von Eintopf kann man machen,wo man die Zutaten leicht packen kann, wo man mit leichtem Gepäck unterwegs sein kann
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und trotzdem eine spackhafte Suppe zubereiten kannauf einem Gaskocher. Und natürlich hat er auch einen passenden Titel gefunden.
3:45:30–3:45:39
Das Ding heißt Rad Tattooie. Also dafür feier ich ihn heute immer noch ab, auch Wochen später.Und hier ist die Folge dazu, bitte sehr. Worauf muss man achten?
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Ähm... Entweder man kocht sich irgendwas aus Zutaten, die man kompakt und trocken transportieren kann, ungekühlt,weil die wenigsten Radreisenden haben Kühlschränke dabei.
3:45:50–3:45:59
Oder aber man kauft sich tagsüber im Supermarkt frische Zutaten,die aber dann auch ungekühlt transportiert werden sollen, könnten
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und im Idealfall nicht so richtig super druckempfindlich sind.Also, ich sag mal, lose, frische Tomaten. die man dann irgendwo unten in die Packtasche quetscht,
3:46:12–3:46:21
das ist vielleicht eher ungünstig. Und dann muss man halt auch gucken, dass man alles noch in den Topf reinbekommt,noch halbwegs rühren kann und dass das Ganze am Ende dann auch sättigend genug ist.
3:46:21–3:46:33
Also, die Trangia-Töpfe, die haben, glaube ich, also zwischen 1,5 und 2 Litern Nutzinhaltin der großen Variante. Das also reicht auf jeden Fall, wenn man alleine unterwegs ist.
3:46:33–3:46:42
Wie gesagt, man kann mit dem großen Topf bis zu...Rat-Tatui für bis zu vier Leute machen, wenn man dann im zweiten Topf noch eine Sättigungsbeilage macht.
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Das machen wir heute nicht, weil das Thema ist ja ein Topf und nicht zwei Topf.Deswegen gibt es da zum Rat-Tatui einfach Brot, wie zu jedem ordentlichen Eintopf schmeckt, nämlich auch.
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So, einkaufen tun wir frisches Gemüse. Und zwar nehmen wir mit alles, was man so lose bekommen kann, das ist ja inzwischen erfreulich viel, es gab ja mal irgendwie so eine Zeit.dass die meisten Supermärkte Zeugs nur so in 5 Kilo Gebinde verkauft haben, gefühlt.
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Man kann ja inzwischen heutzutage alles lose kaufen.Im Zweifelsfall lieber mal zu einem Edeka, Rewe oder so gehen
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oder einem anderen Supermarkt und nicht gerade zu den großen Discountern,wo dann die Zwiebel vielleicht doch nur im 2 Kilo Netz verkauft wird.
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Und wir kaufen für einen hungrigen Essen. Kaufen wir eine mittelgroße Zucchini.Wir kaufen eine Gemüsepaprika in der Farbe.
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nach Wahl. Ich mag da ganz gern, um so einen Farbakzent zu setzen, immer ganz gern dieknalle gelben, weil Rot und Grün kommt auch ohne Paprika schon genug in der Rat-Tatui
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vor. Was ich darin sehr, sehr gerne mag, was jetzt vom Energie-Volumen-Verhältnis herabsoluter Nonsens ist, aber mir schmeckt es halt, ist eine Handvoll Champignons. So zwei,
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drei, vier Champignons, die sind ganz lecker.paar Zwiebeln, also zwei große, zwei, drei große Zwiebeln oder vielleicht so ein kleines
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250 Gramm Schalotten, die schnurzeln dann zusammen und man kann nie genug Zwiebeln amEssen haben, außer vielleicht auf Nutella Brot.
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Aber wir machen heute Eintopf. Und dann denken wir mal kurz daran, dass in einem normalen Ratatouille Aubergin vorkommt.Die lassen wir weg. Die lassen wir weg aus einem einfachen Grund oder aus zwei Gründen.
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Die ist dann wirklich viel zu voluminös und schnurzelt nicht schnell genug in sich zusammen.Und der inoffizielle Grund ist, ich mag keine Aubergine, aber erzähl's nicht weiter.
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Also in der Ratatouille hat eine Aubergine nichts zu suchen.Nichts, aber auch gar nichts zu suchen. So, dann haben wir Zwiebeln, Pilze, Paprika, Zucchini.
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Dann nehmen wir noch zwei Karotten mit. Genau, Karotten sind immer gut und die schmecken fein und die kommen da auch rein.Zwei große oder drei kleine, das passt schon so.
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Und anstatt der frischen Tomaten... Verlassen wir die Gemüseabteilung, laufen bei den Konservendosen vorbei und kaufen unsentweder eine Dose Schältomaten für 39 Cent oder eine Dose gehackte Pizzatomaten für
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45 Cent, dann hat man noch ein bisschen weniger Arbeit.Je nachdem, wie viel einem der Luxus wert ist, funktioniert das Ganze mit beidem.
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Und das setzt aber dann voraus, dass man...irgendwas zum Würzen dabei hat. Also Salz, eine Prise Zucker sollte man im Gepäck dabei haben.
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Und wenn man dann noch irgendwie so ein Filendöschen mit Kräutern der Provence oder irgendeinerähnlichen Gewürzmischung, hier getrockneten Kräuter hat und ein bisschen Pfeffer, dann
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ist schon gut. Wenn man jetzt so ganz gewürzlos unterwegs ist, dann würde ich die Pizzatomatenlieber weglassen und lieber irgendwie knapp einen Euro investieren. Und so eine fertige
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Pizzasoße, die gibt es ja auch fertig gewürzt, so aus Tomaten und Basilikum oder aus Tomatenund gemischten Kräutern. um da ein bisschen Geschmack reinzubekommen.
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Das ist aber gut, ein bisschen Salz und Pfeffer hat man eigentlich immer dabei und ein Prise Zucker schadet auch nicht.Und das ist so ungefähr die Menge, die man für einen hungrigen Eßer ansetzen kann.
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Und dann läuft man noch am Bäckerstand vorbei und holt sich noch irgendwie was Brotiges nach persönlichem Geschmack.Also irgendwie ein Brötchen oder zwei oder...
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Oder von mir aus auch irgendwie ein paar Bretzeln oder keine Ahnung, was es da eben gerade soleckeres gibt. Vielleicht nicht gerade Rosinenbrötchen, die passen da vielleicht eher weniger dazu.
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Und dann kann es eigentlich schon losgehen.Das Zeug kann man alles ganz gut transportieren.
3:50:33–3:50:41
Die Pilze legt man vielleicht oben auf. Wenn die Zucchini oder die Karotte ein bisschen gequetscht werden, dann ist es gar nichtmal so schlimm.
3:50:44–3:50:53
Was man allerdings ein bisschen braucht, ist ein kleines bisschen Öl zum Kochen, zum Andünsten.Das hat man ja normalerweise in der Rattasche in so einem kleinen Fläschchen dabei.
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Aber ansonsten, wenn man das nicht dabei hat, ist jetzt noch mal der Moment nachzuschauen,ob der Supermarkt gut genug sortiert ist, um Öl auch in so kleinen 0,1 Liter Fläschchen zu haben.
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Das gibt es manchmal so bei guten Olivenölen, bei Spezialitäten,weil man möchte nicht eine Liter Ölflasche mit sich rumtragen.
3:51:10–3:51:25
abgesehen davon, wie man sie dann dicht bekommt, wenn man sie einmal offen hatte, das ist dannauch eine ganz andere Frage. Dazu holt man sich dann, wenn man es noch nicht hat, noch irgendwie ein Getränk seiner
3:51:25–3:51:34
Wahl. Also ich trinke ja nach einem Radreisetag abends immer ganz gerne mal ein Bierchen.Das ist vielleicht aus ernährungstechnischer Sicht nicht ganz so sinnvoll, aber das kann
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man sich ja auch in Alkohol freikaufen als Erfrischungsgetränk, dann ist es auch kalorienreduziertund steigt nicht so zu Kopf. Das kann man sich dann gleich noch mitnehmen, wenn man sowieso in diesem Supermarkt isst.
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Und nochmal kurz darüber nachdenken, ob man noch genug Spiritus oder anderes Brennmaterialfür den Kocher hat, weil wenn man dann erstmal mit den rohen Zutaten vorm Zelt sitzt und
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kann sie nicht kochen, ist auch blöd. So, Einkauf, Vorbereitung erledigt.Jetzt geht's ans Kochen. Dazu kommt der Topf auf den Kocher.
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Also wie gesagt, ich selber, ich koche mit dem Trangia-System, aber das...Da hat jeder sein bevorzugtes System, aber allen gemein sollte sein, dass man irgendwie
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einen Topf auf einer Hitzequelle deponieren kann.Das ist schon mal ganz großartig. In diesen Topf kommt dann unten ein bisschen Öl rein.
3:52:21–3:52:29
Wenn man jetzt einen ganzen Tag geradelt ist, dann muss man jetzt also nicht unbedingt hiermit dem Backpinsel das Öl geizig verteilen.
3:52:29–3:52:37
Da kann ruhig ein kleiner Schluck rein. Also man soll das Gemüse natürlich nicht frittieren, aber...Ich sag mal, der Boden des Topfes, der darf schon gut bedeckt sein.
3:52:37–3:52:51
Also ansonsten kommen da ja nur brave Zutaten rein und man muss ja auch ein bisschen Energie ausgleichen.Was soll ich da jetzt sagen? Also so ein halbes bis dreiviertel Schnapsgläschen von der Menge her ungefähr.
3:52:51–3:53:02
Das kann schon sein. Was wird das denn sein? So zwei Esslöffel oder so. Das darf schon rein.So, dann bevor wir die Flamme anmachen, fangen wir schon mal an mit dem Gemüse zu zerkleinern.
3:53:04–3:53:10
mit den Sachen an, die am längsten zum Garwerden brauchen.Einfach aus ökonomischen Gründen, weil es ist ja Hunger vorhanden, man will ja dann
3:53:10–3:53:24
auch irgendwann mal essen. Also fange ich erstmal an, die Möhren vorzubereiten, schneide ich also oben und unten ein kleinesEnde ab. Und wenn man keinen Sparschäler dabei hat, dann kann man die auch wunderbar, wie man
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es vielleicht ganz früher noch von der Oma gelernt hat, schaben.Das geht ganz gut mit einem ganz normalen Taschenmesser oder mit einem Messer ohne...
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ohne Wellenschliff, also mit einer glatten Klinge.Da hält man praktisch das Messer senkrecht zur Oberfläche, also so als wollte man eine
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Scheibe runterschneiden und zieht es dann einfach von oben nach unten über die Möhreund das Ganze macht man bis man einmal drum rum ist.
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Da schabt man dann auch diese oxidierte Schicht außen runter, weil Möhren werden ja eigentlichnicht wirklich geschält, die haben nämlich keine Schale.
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Das ist nur, dass die an der Außenseite so ein bisschen oxidieren und deswegen habendiesen leicht grauen Schimmer auf dem kräftigen Orange.
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Und das möchte man runter haben, also schaben wir die Möhren aus.Wir sind solche Luxusradler, dass wir einen Sparschäler dabei haben,
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dann benutzen wir den selbigen. Und wenn wir die Möhren dann geschnitten, geschabt haben,dann schneiden wir sie. Ich mach da, also ich schneide die immer so einmal längs durch
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und diese Längshälften, die schneide ich dann noch mal längs durch,dass ich dann eben so Viertel habe und die schneide ich dann
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in relativ kleine Würfel. Es ist zwar jetzt am Anfang ein kleines bisschen mehr Arbeit, aber gerade die Möhre, die istziemlich hart und wenn man die Stücke zu groß schneidet, dann braucht es einfach ewig
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zum Garwerden und wir haben ja Hunger, Hunger, Hunger, Hunger.Also kleine Würfel, kleine Würfel, wo eben die Möhren so längs vierteln und dann diese
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Viertelkreise oder diese Viertelzylinder dann so in 3-4 Millimeter dicke Stücke oder 5Millimeter geht vielleicht auch noch, aber eher 2-3-4 Millimeter.
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Je dünner, je besser. Und wenn wir da so die Möhren fertig geschnitten haben, dann kann man mal die Flamme anmachen.Die Flamme am Topf oder am Kocher, wo der Topf drauf steht und dann die Möhren schon mal in dieses Öl hinein.
3:55:12–3:55:20
Und dann kann man mal weiter anfangen. Als nächstes würde ich vielleicht die Paprika zerkleinern.Das geht auch relativ einfach, wenn man die senkrecht hinstellt.
3:55:21–3:55:29
Weil wir wollen ja kleine Würfel haben, das heißt, die muss nachher nicht irgendwie schön in dekorative Ringe geformt werden.Die stellt man senkrecht auf die Schneideunterlage.
3:55:29–3:55:39
und schneide dann einfach so entlang von oben nach unten an den Außenwänden so Platten runter.Dann hat man also nachher den ganzen Strunk, wo nur noch oben und unten ein bisschen Paprikafleisch
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sozusagen dran hängt. Dann kann man unten diese Bodenplatte noch abschneiden und oben diesen Kranz einfachrausdrücken. Dann hat man die Paprika sehr, sehr einfach entstrunkt und hat danach relativ flache Paprikaplatten,
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die man dann wunderschön ebenfalls kleine Würfel schneiden kann.Auch so Rechenkaro groß, das passt schon. Die kommen dann gleich dazu, zu der Möhre, und zwischendurch immer wieder mal ein bisschen umrühren.
3:56:03–3:56:11
Wenn man merkt, dass da Hitze richtig ankommt, dann kann man auch ruhig die Flamme ein bisschen runterdrehen.Die muss dann nicht die ganze Zeit voll bollern.
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Als drittes würde ich dann die Zucchini nehmen, also da oben Strunk und unten so ein kleines Zipfelchen abschneiden.Und die halbiere ich immer dann längs und schneide dann diese Hälften in der anderen Länge nochmal so in zwei, drei.
3:56:26–3:56:41
Streifen je nachdem wie groß die Zucchini ist und macht dann auch Würfel draus. Die müssen dann nicht mehr ganz so winzig sein, weil die Zucchinirelativ wasserhaltig ist. Die nimmt die Hitze relativ schnell auf und schnurzelt dann schneller in sich zusammen. Die Zucchini kommt dann auch hinein
3:56:42–3:56:54
und dann mache ich die Pilze und die Zwiebeln auf ähnliche Art und Weise. Also bei den Pilzen schneide ich so ein kleines bisschen unten am Fuß abund schneide die dann auch so in mittelgrobe Würfelpilze. Die verlieren auch relativ schnell Volumen.
3:56:54–3:57:04
schnell den Garzustand an. Da muss man jetzt nicht so winzig kleinschneiden wie bei denharten Gemüsen. Und die Zwiebeln, da ruhig großzügig mit um Zwiebeln geben, ein feines
3:57:04–3:57:13
Aroma da dran. Also da mag ich wirklich ganz gerne die Schalotten. Nicht nur weil mandie in kleinen Portionsgrößen kaufen kann, sondern weil die auch ein feines Aroma haben.
3:57:13–3:57:21
Aber wenn man halt irgendwie so zwei, drei große Zwiebeln hat, dann passt das auch sehr,sehr gut. Die Zwiebeln also dann entsprechend häuten und auch so in...
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in mittelgroße Würfel schneiden und das dann dazu und einmal ordentlich rühren, bis das Ganze dannschön nach Gemüse riecht, dass also die Hitze überall schön drankommt. Und wenn man noch irgendwie
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einen Teller oben drauf legen kann, so als Deckel, das ruhig dann mal drauf tun, dass nicht das Ganzewasserverdampft und die Flamme ein kleines bisschen runter. Wenn das Ganze dann so ein bisschen an
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Volumen verloren hat, wenn also die Zucchini und die Pilze anfangen zusammenzuschnurzeln, dannkommt mal der Tomatenschlons oben drauf, also entweder die Dose mit den gehackten Tomaten
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oder eben auch die fertige Pasta-Soße, je nachdem wie viel Arbeit man sich machen will.Wenn man sich für die ganz billige Variante entschieden hat und die 39 Cent Dosen Tomaten
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am Stück genommen hat, dann hat man jetzt ein kleines bisschen mehr Arbeit, dann würdeich also mit dem Dosen öffnen, die Dose erstmal so ein bisschen anstechen und halb aufmachen
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oder den Deckel auf keinen Fall ganz lösen.Dann erstmal den Tomaten saft in den Topf reintropfen lassen und ein bisschen unterrühren.
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Und das Ganze ruhig ein bisschen ausdrücken, dass dann die Schelltomaten so trocken sindwie möglich und dann halt die Schelltomaten einzeln rausnehmen und auf dem Brettchen nochmal
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zerschneiden. Und das ist aber eine ziemliche Schlanzerei.Also ich persönlich gebe da lieber die 6 Cent mehr aus und kaufe die Dinger fertig gehackt.
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Zumindest wenn ich unterwegs bin und keine Küche richtig um mich herum habe.So, das Ganze wird dann schön verrührt. und bei relativ kleiner Flamme mal so richtig schön durchkochen gelassen.
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Und dann, wenn man dann merkt so langsam, alles wird weich und gar und so,und alles riecht schön nach lecker Rat Tatouille,
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dann kann man mal mit dem Würzen anfangen, also ruhigerst mal probieren, weil wenn man nachher zu viel Salz dran hat, ist auch nichts.
3:59:05–3:59:15
Lieber noch mal ein bisschen nachwürzen. Aber wie gesagt, Salz, Pfeffer, eine kleine Prise Zucker kommt auf jeden Fall rein.So die Sachen, die hatten eigentlich dabei.
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irgendwie Kräuter, also getrocknete Herb de Provence dabei hat oder ein bisschen getrockneten Oregano odersowas. Das passt auf jeden Fall nicht übermäßig viel, weil man es sollte nachher nach dem Gemüse schmecken
3:59:30–3:59:43
und dann das ganze noch mal schön noch mal durchziehen lassen unddann ist das Essen eigentlich schon fertig. Da kann man dann schön sein Brot dazu essen und sein Bierchen dazu trinken oder ein anderes Getränk nach Wahl.
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und dann schmeckt das Ganze. Und wer es doch als Zweitopf zubereiten will,dem verrate ich jetzt auch noch ganz schnell,
3:59:50–3:59:58
wie man das auf einer Flamme macht, auch wenn es gar nicht hier rein gehört.Also ich mache als Sättigungsbeilage dazu unheimlich gerne entweder Reis oder Ebli.
3:59:58–4:00:04
Ebli, das sind so Weizenkörner, die recht gut schmecken.Für unterwegs kaufe ich mir die tatsächlich im Kochbeutel.
4:00:04–4:00:10
Das ist einfach nochmal eine Runde stressfreier.Und da ist mein Arbeitsablauf ein kleines bisschen anders.
4:00:11–4:00:19
Da setze ich also gesalzenes Wasser auf, im kleineren der beiden Töpfe auf.Und wenn das kocht, kommen die Kochbeutel rein.
4:00:19–4:00:32
Die brauchen so 10, 12, 13, 14 Minuten. Und in der Zwischenzeit tue ich schon mal Öl in den anderen Topf und schneide und würfle das ganze Gemüse, was da reinkommt,und tue das alles auf einmal in den Topf rein, der nicht auf dem Flamme steht.
4:00:32–4:00:41
Und so zwei, drei, vier Minuten, bevor die Garzeit von der Beilage vorbei ist.nehme ich das vom Herd runter, also vom Kocher,
4:00:41–4:00:48
und lasse es aber in dem heißen Wasser weiterziehen.Das wird dann schon auch gar, auch wenn keine Flamme mehr drunter steht.
4:00:48–4:00:56
Und tu dann den Topf mit dem Gemüse drauf undTomaten oben drauf und lass dann eben meine Rat-Tatui kochen.
4:00:56–4:01:01
Und wenn die fertig ist, dann ziehe ich einfach die Kochbeutelaus dem immer noch warmen Wasser, dann hat man die warme Sättigungsbeilage,
4:01:01–4:01:06
die es auch nicht zerkocht. Und dann kann man das auch zusammen tun.Aber das ist jetzt nur ein kleiner Exkurs,
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wenn man es luxuriös haben will. Weil, wie gesagt, hier ist ja Thema Eintopf.Ja, das war das interformatige Thema Eintopf aus radreisenden Sicht.
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Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und lasst euch die Radtattouille schmecken.Aber jetzt kommen wir dann endlich mal zu des Pudels Kern.
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Ich koche jetzt meinen Eintopf, meine Ditmarscher Kohlsuppe.Dazu habe ich schon einen Topf aufgestellt mit zum Schluck Sonnenblumenöl drin.
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Ich habe neben mir den Sellerie, so einen Knollensellerie, also ich sage mal so ein faustgroßes Stück war das in etwa, das habe ich gewürfelt,in kleine Würfel geschnitten und das kommt jetzt als erstes hier rein.
4:01:54–4:02:04
So, und wird so ein bisschen angebraten. Ganz einfach das.Das gibt Geschmack, da gibt es ein bisschen Würze an die ganze Geschichte.
4:02:05–4:02:19
Und da kann man sich einen Großteil der nach hier gekörnte Brühe, kann man sich dann sparen.Nicht alles, aber schon ein bisschen was. So, und da lassen wir hier schön im Öl
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ein bisschen Farbe nehmen, wie der Fachmann sagt.Und dann kommt als nächstes schon gleich der Kohl rein. Dazu habe ich ein bisschen Wirsing genommen.
4:02:30–4:02:40
Habe ich ja erwähnt. Der kommt dann mit in den Topf.Natürlich wieder alles gute Handvoll. Muss man auch immer daneben schütten, das ist auch mal klar.
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Aber das ist halt das, was passiert, wenn man einhändig kocht und gleichzeitig...Ich habe ja kein Headset. Und gleichzeitig vor allem ganz schlau als Rechtshänder auch das Mikrofon in der rechten Hand hält
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und das dann den ganzen Rest mit der linken machen muss.Knollen-Sellerie drin. Wir haben jetzt den Wirsing drin. Das lassen wir alles so ein bisschen vor sich hin brutzeln.
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Wir mögen ja Röstaromen. Gerade in der Dittmascher Kohlsuppe sind Röstaromen sehr willkommen.Und in der Zwischenzeit können wir aber trotzdem schon mal so ein bisschen Wasser abmessen.
4:03:22–4:03:30
Da reicht erstmal relativ wenig, sagen wir so ein halber Liter für den Anfang, um das alles so ein bisschen einfach abzulöschen.
4:03:34–4:03:47
Ja, das ist jetzt im Wesentlichen erstmal das, was wir an der Stelle brauchen.Und dann warte ich immer so ein bisschen ab, bis der Kohl in sich zusammenfällt, sprich,
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dass der weich wird. Aber ich sehe schon, hier muss mal mindestens noch ein halber Liter rein, denn als nächstesfolgt ja das Gemüse. Dazu komme ich gleich.
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Erstmal noch einen Schluck Wasser. Moment.
4:04:06–4:04:20
geht hier alles schon direkt in den Messbecher rein, dass ich ungefähr auch einen groben Überblick habe,wie viel das nun ist. So. Und jetzt stellt sich schon raus, ich habe natürlich wieder zu viel gemacht.
4:04:21–4:04:33
Also was ist in der Gemüseschale drin? Drei Kartoffeln gewürfelt, dann habe ich eben noch einen Kohlrabi-Kopf,also eine Kohlrabi-Knolle gefunden, finde ich auch immer ganz geil im Eintopf,
4:04:33–4:04:46
denn mache ich immer in solche Stifte. Und dann habe ich drei Möhren in Scheiben geschnitten und eine Stange Lauch auch inScheiben geschnitten. So und das muss eigentlich alles auch noch in diesen Topf.
4:04:46–4:04:54
Andererseits ist die Schüssel, in der ich das Gemüse geschnitten habe, ungefähr sogroß wie der Topf selbst. Das heißt, ich muss mal wieder umdisponieren.
4:04:54–4:05:03
Das ist immer das, das ist immer das, was passiert, wenn ich einen Eintopf mache.Mein Topf ist immer zu klein und ich nehme mir immer vor, eine möglichst kleine Portion
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zu machen, weil wir halt hier nur zu zweit sind im Haushalt.So, jetzt ist aber andererseits Ditmar Schalkohlsuppe etwas, das macht man nicht auf zwei Portionen.
4:05:12–4:05:25
Das ist einfach sehr, sehr schwierig abzuschätzen, wie viel man da schneiden muss an Gemüse.Insofern werde ich jetzt einfach mal hier den nächstgrößeren Topf rausfummeln.
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und das Ganze ein bisschen umfüllen. Wenn ich damit fertig bin, dann lasse ich das Ganze einfach vor sich hin köcheln.Dann kommt dann irgendwann noch das Glas weiße Bohnen rein.
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Und ganz zum Schluss die erwähnten roten Linsen.Ach so, selbstverständlich muss jetzt noch ein bisschen gewürzt werden.
4:05:45–4:05:54
Wenn weiße Bohnen reinkommen, dann muss natürlich auch Bohnenkraut mit rein.Das gibt dem ganzen richtig Power. Und dann wie immer so ein bisschen nach Geschmack.
4:05:58–4:06:03
und viel mehr ist es dann eigentlich nicht mehr.Ich mache es dann so, dass ich dann mit gekörnter Brühe tatsächlich nur noch abschmecke
4:06:04–4:06:10
und der ganze Rest kommt dann eigentlich aus dem Gemüse.Das ist eigentlich der coolste Eintopf, den ich persönlich kenne.
4:06:11–4:06:21
Das mache ich jetzt noch und gleich zum Probieren hören wir uns wieder.In der Zwischenzeit hören wir uns mal während das Ganze kocht
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an, was der Tweezer alias Markus zusammen gekocht hat. Der hat nämlich den Gabelbissen-Podcast. So kocht Österreich ist der Untertitel. Undda geht es um ein Gericht, das heißt Altwiener Tellerfleisch. Ja, grob gesagt, das Tellerfleisch
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ist mehr oder weniger die einfache Variante des Siedelfleisch, sprich vom Darfelspitz.Ob er einfacher sich nicht darauf bezieht, dass die Zubereitung einfacher ist, sondern
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einfacher bürgerlicher gehalten. Das war nicht was der Kaiser gegessen hat seinerzeit, sondernich sage mal das normale Volk hat das gegessen.
4:07:04–4:07:17
Traditionell nimmt man für Steilerfleisch übrigens das klassische Suppenfleisch. Da gibt es verschiedenste Stücke, die alsSuppenfleisch deklariert werden. Die haben aber einen Nachteil. Es ist nicht so ein feines Fleisch.
4:07:18–4:07:28
Das hat ziemlich viele Sehnen, bindige Webe,teilweise auch leichte knochenstücke noch drin und so einiges mehr und das ist ja nicht so schön
4:07:28–4:07:38
zu essen man klar es ist wenn man es kauft günstiger als wenn ich jetzt an taffelspitzenehme aber es hat nicht so schön zu essen doch es gibt nicht nur nachteile es gibt ja auch
4:07:38–4:07:49
vorteile es kann nicht nur was mit nachteilen geben klar oder dafür hat das supenfleisch einenvorteil wenn ich daraus eine suppe mache die es gibt extrem viel geschmack gab und ich habe
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Das erreiche ich halt mit dem Suppenfleisch.Wie gesagt, man kann es natürlich essen, ist es halt nicht so schön, weil wenn ein kleines
4:07:59–4:08:07
Knochenstück drin ist, muss man das rausschneiden.Dieses galärtartige, bindige Webe mag nicht jeder unbedingt haben.
4:08:07–4:08:15
Sehnen ist auch nicht jedermanns oder jeder Frau Sache etc. etc.Aber an sich ist Suppenfleisch meines Erachtens unbedenklich zu essen.
4:08:15–4:08:27
Ist auch vom Geschmack, finde ich eigentlich ganz gut.Man kann natürlich auch. Fleischstücke des Rinds verwenden, findet man eigentlich heutzutage bei den diversen
4:08:27–4:08:40
Lokalen und Rezepten eigentlich immer wieder, dass da andere Stücke genommen werden. Da findetzum Beispiel jetzt das magere Maiselverwendung, der Hüfelspitz, das Schulterscherzel, das weiße
4:08:40–4:08:56
Scherzel und noch so einige andere. Was man aber nie findet ist der Tafelspitz, der bleibt immerals eigenständiges Gericht da. Manche Lokale übrigens machen es auch so, die geben ein Potpourri an Rinderstücken hinein.
4:08:56–4:09:07
Sprich ein bisschen was von da, ein bisschen was von dort etc. etc.Ist finde ich auch nicht schlecht. Da hat man vor jedem schönen Gustestückel, das das Rindet mal zu bieten hat, was dabei.
4:09:09–4:09:23
Ja, in vielen Lokalen oder in einigen wird bei diesem Gericht übrigens auch mal ein Schwarzbrot dazugereicht.Oder man muss das... extra noch anfordern aber bei manchen wird es dazu gereicht.
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Das hat nämlich einen Sinn. Das dient dafür, dass man das Knochenmark aufstreichen kann.Ich habe bis jetzt noch nie Brot bekommen bzw. habe auch noch nie gesagt ich möchte
4:09:36–4:09:48
es haben, weil ja irgendwie für mich ist Knochenmark auf Brot aufstreichen jetzt nichtso appetitlich. Soll angeblich gut schmecken.
4:09:48–4:09:59
angeblich mein fall ja sorry das ist es nicht vielleicht was habt ihr das schon mal probiertfalls ja wird mich echt interessieren bei eure erfahrung damit ist wie das schmeckt ob das
4:09:59–4:10:14
herzhaft ist ob das komisch auf der zunge ist wird interessieren wie eure erfahrung damit sind undja schreibt bitte ein kommentar zum beitrag der aktuellen folge auf gabelbissen.at aber der
4:10:14–4:10:25
eigentliche grund ist jetzt nicht dass man das innere vom marktknochen ist warum die da reinkommenDer Grund dafür ist, wenn man die Knochen mitkocht, macht das die Suppe noch aromatischer,
4:10:25–4:10:38
es ist wieder ein bisschen fettreicher, sprich die Rindsuppe ist natürlich um einiges gehaltvoller.Was auch noch sehr wichtig ist beim Altwinter Tellerfleisch, sind die Nudeln.
4:10:38–4:10:52
Hierbei nimmt man traditionell die klassischen Fadennudeln oder wie man bei uns auch sagt,Suppennudeln. dünne Nudeln, man könnte sagen das sind quasi Nano Spaghetti. Also wirklich kleine dünne Nudeln,
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die relativ schnell gekocht sind. Die wird standartmäßig genommen, aber manchen Lokalweicht auch ein bisschen ab und die verwenden dann zum Beispiel Stern oder auch Buchstaben Nudeln,
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wenn es für Kinder ist. Aber das hat man dann doch eher ziemlich selten.Ja jetzt habe ich euch mal grob erzählt was das Tellerfleisch ist. Ich würde sagen wir machen noch einen kleinen historischen Exkurs und widmen uns mal dem Thema Eintopf.
4:11:25–4:11:40
Wieso habe ich gerade dieses Gericht für zum Thema Eintopf ausgesucht?Vermutlich werden viele von euch sich unter Eintopf etwas ganz anderes vorstellen, weil das was ich gesagt habe, das Tellerfleisch ist eigentlich eine Suppe mit Essen drin.
4:11:42–4:11:56
was sehr sättigend ist, muss man auch dazu sagen, weil viel Fleisch drin, viele Nudeln, aber unterEindopf verstehen viele eigentlich ein Gericht, das eher ein schweres Essen ist, aber einen höheren
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Flüssigkeitsanteil hat und die Flüssigkeit jetzt nicht so wie klare Suppe ist, sondern ja so einbisschen cremig würde ich sagen. Ist auch richtig, passt auch zum Eindopf, aber eigentlich ein Eindopf
4:12:12–4:12:26
Topfkoch sprich, wo ich alles in einem Topf koche, das Fleisch in unserem Fall, das Fleisch, das Gemüse, die Nudeln etc.das ist ein Eintopf, das hat nichts jetzt mit der Konsistenz der Sauce zu tun etc. Da geht es wirklich nur darum,
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dass ich alles in einem Topf zubereite. Diese Art der Zubereitung ist dem Menschen eigentlich schon wirklich sehr sehr lange bekannt.De facto kennt diese Art der Zubereitung wirklich jede Kultur auf der
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ganzen Welt. Funde belegen zum Beispiel, dass die Römer das gemacht haben. Die haben sopreiige Gerichte daraus gemacht. Das hat man zum Beispiel den Gladiatoren gegeben, weil es sollte ihnen Kraft geben.
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Man findet es aber auch über See bei Funden der First Nations auf dem Gebiet des heutigen Kanada oder den USA.Die haben auch spezielle Maisgerichte vor allem gemacht
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und das alles in einem Topf zubereitet. Österreich wäre einer der ältesten Vertreter, ich habe es vorher schon erwähnt, das Richard.Das geht übrigens auf die Hallstattzeit zurück. Also Hallstattzeit ist ja auch schon ewig her,
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das ist schon ganz ganz lange her, also auch ein altes Gericht. Ja und im arabischen, asiatischenRaum, da hat man diese Eintopf-Thematik fast ein bisschen mehr perfektioniert als bei uns.
4:13:32–4:13:45
Da hat man sogenanntes mehrstückiges Kochen in einem einzigen Topf erfunden,Ihr kennt sicherlich von diversen asiatischen Restaurants oder Kinderrestaurants diese Bambusdämpfer.
4:13:45–4:13:54
Das sind diese Bambuskörbchen, die man übereinander stapelt und auf einem Topf setzt.Das zählt übrigens auch zu den Eintöpfen, weil eben das ist es, was man da erfunden hat.
4:13:54–4:14:04
Und auch die Araber kennen dazu nicht das Bambus und die verwenden was ich weiß eher Metalloder haben damals Metall und Tonsachen verwendet, haben auch etwas in der Art erfunden.
4:14:04–4:14:20
Man sieht das Ganze kennt man schon lang. Aber den Begriff Eintopf, das habe ich selbst nicht gewusst, war immer der Meinung, ok, das kennt man lang,den Begriff gibt es eigentlich erst seit den frühen 1930er Jahren.
4:14:20–4:14:36
Da habe ich nämlich nachgelesen, das Wort wurde erstmalig, erst im Duden des Jahres 1934 aufgenommen.Davor war es de facto in der deutschen Sprache nicht offiziell präsent, sage ich jetzt einmal.
4:14:37–4:14:53
Teilweise findet man es schon in alten Schriften, in alten Kochbüchern, aber es war kein offiziellesdeutsches Wort. Das war es erst ab 1934. Zum Beispiel Guglen, wie wir ja wissen, ist ja auch ein mittlerweile offiziell deutsches
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Wort, denn es gibt es ja auch seit einigen Jahren im Duden.In den 30er Jahren hat übrigens auch der Eintopf eine Art Hochblüte wieder miterlebt, da war das sehr beliebt.
4:15:07–4:15:20
Unter anderem hat auch das DNS-Propaganda ein wenig damit zu tun und zwar hat die das mehr oder weniger das deutsche Gericht oder das deutsche Essen propagiert.
4:15:27–4:15:37
dass man den Eintopf gerade zu der Zeit gemacht hat, weil man hatte nicht so viel zu Kriegszeitenund was man hatte hat man einen Topf geschmissen und was draus gekocht.
4:15:37–4:15:45
Kann mich aber auch täuschen, vielleicht ist wirklich das andere, was ich so gelesenhabe, auch richtig. Ich meine es wird sicherlich ein gewisser Funken an Wahrheit dahinter stecken.
4:15:45–4:15:58
Ja, mit der Zeit aber wurde der Eintopf dann immer mehr belächelt.Ja, war nicht mehr das, was man so gegessen hat, das war so ein klassisches, schweres Winteressen.
4:15:58–4:16:09
Das wollte man einfach nicht mehr. Naja, und mittlerweile erlebt er aber wieder so eine Art Renaissance, würde ich sagen.Nur, jetzt heißt das Ganze nicht mehr Eintopf.
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Wenn man so ein Kochbuch jetzt haben möchte, dann kauft man sich ein One-Pot-Kochbuch.Also im Endeffekt das Wort Eintopf einfach ins Englisch übersetzt.
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Und siehe da... Auf einmal ist es total trendy und chic, dass man wieder alles in einem Topf kocht.Es hat sich ein bisschen weiterentwickelt.
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Man macht jetzt andere Gerichte in einem Topf, aber im Grunde ist das Ganze nichts Neues.Das kennen wir schon seit Ewigkeiten. Nur es war halt dann nicht mehr mal so chic wie jetzt.
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Teilweise werden jetzt, wie ich bereits erwähnt habe, Gerichte in nur einem Topf gemacht,wo man vor kurzem gesagt hat, es ist undenkbar.
4:16:48–4:16:57
Zum Beispiel. Pasta, Spaghetti. Das habe ich selber auch schon mal ausprobiert, muss ich sagen.Nämlich nach einem Rezept einer österreichischen Foodbloggerin.
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Aber ich muss ehrlich gestehen, mein Fall war es nicht so ganz.Mir war das Ganze im Endeffekt viel zu matschig.
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Das Problem war, man musste das relativ lange kochenund musste die Nudeln schon von Anfang an reingeben.
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Und die haben einfach extrem viel Flüssigkeit gezogen.Ja. Wenn ich sowas mache, würde ich sagen, ich bleibe lieber beim klassischen Eintopf.
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Und darum würde ich sagen, komm auch zum Rezept und da stelle ich euch jetzt so einen klassischen Eintopf vor.Und zwar machen wir ein Alt-Wiener Tellerfleisch.
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Und da benötigen wir für vier Portionen 700 Gramm Rindfleisch.Da habe ich in diesem Fall das magere Meisel genommen.
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Ihr könnt aber auch gerne, wenn ihr wollt, Suppenfleisch nehmen.oder was euch sonst halt so zum Sieden beliebt. Das ist dann euren Geschmack überlassen.
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Weiters benötigen wir so circa 200 Gramm Markknochen, zwei bis drei Packungen Suppengemüse.Das kommt halt ganz drauf an wie groß die sind. Wenn ihr viel Gemüse wollt auf alle
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Fälle drei Packungen nehmen, wenn es nicht so gemüseig sein soll reichen auch zwei aus.Ich habe so circa drei Packungen genommen, weil ich gerne ein bisschen mehr Gemüse
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Und weiter benötigen wir noch 200 Gramm Faden Nudeln, Salz, Wasser und geschmacksneutralesÖl. Da empfehle ich immer wieder gerne das Rapsöl.
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Auf der einen Seite weil man es hoch erhitzen kann, auf der anderen Seite weil es geschmacksneutralist. Und dritten Vorteil hat es auch noch, es hat nicht so einen typischen Geruch wenn Öl heiß
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wird. Das ist relativ auch geruchsneutral und das muss ich sagen, gefällt mir beim Rapsöl besondersgut. Zunächst einmal müssen wir etwas Öl in einen großen Topf geben und den dann mal erhitzen.
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Dann geben wir den Markknochen hinein und braten die von beiden Seiten an.Mit beiden Seiten meine ich natürlich jene Seiten wo geschnitten wurde, nicht die wo der
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Knochen ist, sondern da wo das Mark mehr oder weniger zu sehen ist.Und das würde ich übrigens so lange anbraten bis das Mark ganz eine leichte bräunliche
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Färbung hat. weiter anparten. Danach nehmen wir das Wasser und löschen das ganze mal ab.Ich habe im ersten Step so circa zwei bis drei Liter verwendet. Kommt ganz
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darauf an wie groß euer Topf ist. Also zwei bis drei Liter in etwa braucht ihr aufalle Fälle. Wenn ihr das abgelöscht habt, gebt sofort das Stück Rehnfleisch rein.
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Sollte noch zu wenig Wasser drin sein, fügt noch ein bisschen was nach. DasRehnfleisch sollte wirklich nicht viel aus dem Wasser heraushaken.
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ganz dezent darf es rausstehen im idealen Wesens genau mit dem Fleisch abschließen würde.Wenn da ein bisschen was raus steht wie gesagt überhaupt kein Problem.
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Danach lassen wir das Ganze mal schön aufkochen und wenn es richtig kocht drehen wir die Temperaturzurück auf eine relativ niedrige Stufe eures Herz und lassen das Ganze für so circa 45
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Minuten köcheln.
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müssen wir nicht untätig sein, da könnt ihr auf der einen Seite eine aktuelle Folge meines zweitenPodcasts zum Sprechgröstlarn hören, wird sich sicherlich von der Zeit ausgehen und nebenbei
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aber auch noch ein bisschen weiter kochen, denn das Suppengemüse will zunächst gewaschen werdenund danach geschält. Ja, wenn dann die 45 Minuten vergangen sind, geben wir das Gemüse in den Topf,
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im ganzen übrigens noch nicht klein geschnitten, im ganzen weil er ein bisschen länger garen kann,weil sonst haben wir es relativ frimatschig, das wollen wir ja auch nicht, und lassen es für
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mindestens 30 Minuten weiter köcheln. Wieder auf der gleichen Temperatur bleiben, nur ganz leichtziehen lassen. Nach der Zeit holen wir mal das Fleisch und Gemüse aus dem Topf heraus. Fleisch
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sollte dann schon relativ schön angenehm weich sein, ein bisschen bis hat es noch, nicht ganz
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Stück wickeln wir mal in Alufolie ein, längs beiseite, damit es ein bisschen rasten kann.Danach nehmen wir die Karotten, beim Suppengemüse haben wir normalerweise Orange und Gelbe dabei
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und die Peterswurzel und die schneiden wir mal in Scheiben. Die müssen jetzt nicht ganzdünn sein, ich würde sagen so circa ein halber finner Dick in etwa. Es kann ruhig
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ein bisschen rustikaler sein, wie ich es auch gerne sage. Ja und Celery, der ja inWürfel die mal schön. Muss auch nicht zu klein sein, können ruhig ein bisschen größere Würfel sein.
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Lauch und die Petersilie im Blätter an sich, die könnt ihr entsorgen, die benötigen wir nicht mehr in weiterer Folge.Jetzt nehmen wir unsere Suppe wieder und schauen, dass die wieder mal kräftig aufkocht.
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Also da drehen wir die Temperatur in die Höhe, lassen die mal aufkochen und dann wird sie mal gesalzen.Dann kocht sie mal, ob sie schon von euch gewünschte Menge Salz hat, dass sie schön kräftig ist.
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Und dann kommen die Nudeln hinein. und die lasst ihr mal für 5 Minuten kochen. Es kann ruhig offen bleiben, es ist kein Problem,wenn ein bisschen Wasser verdampft. Durch erreichen wir eine noch aromatischere Suppe.
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In der Zwischenzeit schneiden wir unser Fleisch in Scheiben. Die würde ich sagen,circa so dick wie ein kleiner Finger, nur in etwa nicht zu dünn machen, aber bitte auch nicht zu
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dick, weil das ist ja nicht so schön zu essen. Ja und...Wenn wir das gemacht haben, kommen die Fleischscheiben bloß das Gemüse wieder in den Topf hinein
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und dann lassen wir es noch leicht weiter köcheln und zwar so lange bis die Nudelnangenehm weich sind. Ja und das war es dann auch schon.
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Dann einfach in einem Suppenteller schön anrichten, sprich eine Fleischscheibe hineingeben, ordentlichviel Nudeln mit Gemüse und der Suppe und man hat ein wirklich extrem stätigendes Essen,
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so schön zu essen und es einen wunderbar heiligen Geschmack hat. Also wer Tafelspitzen so wasliebt, also gesiedeltes Rimfelsch wird auch diesen einen Topf lieben nehme ich an. Ich persönlich
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mag das Tellerfleisch sehr sehr gerne. Und einen kleinen Tipp habe ich übrigens noch was dasTellerfleisch betrifft. Wenn ihr sagt, will ich nicht selbst machen würde ich gerne mal in lokal
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essen. Da kann ich euch eines in Wien nur wärmstens empfehlen und zwarDas Rindfleischlokal oder Fleischlokal sagen wir mal so zum Renner oder Fleischlokal ist ein altes traditionelles Gasthaus in Wien zum Renner.
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Das findet ihr im 19. Bezirk am Nussdorfer Platz, vorletzte Station der Straßenbahnlinie D des D-Wagens.Und wenn ihr dort ein altes Wiener Tellerfleisch bestellt, dann müsst ihr auf der einen Seite wirklich einen großen Hunger haben, weil die Portion ist gewaltig.
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und es ist wirklich ein sehr sehr gutes Tellerfleisch.Wunderbar zartes Fleisch, viel Gemüse drin, viel Nudeln drin, alles muss ich sagen wirklich
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auf den Punkt super gegart und auch im Geschmack ein Traum.Wer jetzt nicht nach Wien kommt, macht es in meinem Rezept nach.
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Wie ihr seht, es ist wirklich einfach zu machen und selbst gemacht schmeckt es finde ich auchtotal gut. Aber wirklich sage, wenn ihr mal in Wien Seiten sowas kosten wollt, bei dem kann ich euch
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das Lokal wirklich nur wärmstens empfehlen.Jetzt sind wir an dem Moment, wo der Elefant ins Wasser geht.
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Wie man so schön sagt. Die Küche riecht schon ein bisschen nach lecker Bohnenkraut.Es riecht sehr intensiv nach Suppe. Jetzt mache ich den Topf mit dem Deckel auf.
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Es kocht auch noch schön. Und es riecht ganz fantastisch.Jetzt werde ich mir beim Probieren schön die Schnauze verbrennen.
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Dann so eine Probierportion mal abnehmen.
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riecht er vorhanden.
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Ich bin mal gespannt wie es schmeckt.
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Aber ansonsten riecht es schon mal hervorragend, total lecker. Die Küche sieht aus wie Sau. Ichwerde jetzt also erst nachwürzen, dann essen und irgendwann räume ich dann auch noch die Küche
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auf. Ich sage vielen Dank fürs Zuhören, ganz lieben Dank an alle, die mitgemacht haben beiunserem Podcast Eintopf und wie gesagt, wenn wir nochmal ein Thema finden,
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Dann bin ich auf jeden Fall am Start und dann machen wir da nochmal eine coole Geschichte draus.Tschüss!

 

Mit Bezug auf diese Episoden:

Das Kleingedruckte:

Diese Jörn Schaars feiner Podcast-Episode wurde am 06.09.2015 aufgenommen und veröffentlicht. Sie steht unter Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License-Lizenz. Zu hören ist: Jörn Podcastcover: Siegfried Fock, Tobias Migge Musik: Jason Shaw ("Jenny's Theme", CC-BY-SA)